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cedella
Helferlein


94
Wien W, 24
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Sat, 08.Jan.05, 21:39 Über die ernsthaften Folgen von Selbstmitleid! |
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Hallo zusammen!
Ich hoffe jemand kann mir wieder ein paar Tips und Denkanstöße geben!
Wie kann ich es schaffen "meinen Weg" zu gehen, meine Gefühle ernst zu nehmen und in erster Linie danach zu handeln was für mich gut ist auf die Gefahr hin zu einem Egoisten zu werden?
Bis jetzt hatte ich mein Leben nicht im Griff (Kiffen, Chaos, Schulden...)und ohne dass ich es merkte hat mein Freund durch mein Verhalten alles "verlernt" was er sich auf der Drogentherapiestation (bevor wir uns kannten) mühsam angelernt hat.
Wir sind erst ein Jahr zusammen und es ist schon sehr viel passiert, aber uns einig dass wir es schaffen wollen. Er empfindet aber immer wieder Ablehnung, die ich aushalten muss wenn ich mich nicht trennen will. Er ist manchmal depressiv und an solchen Tagen kommt dann alles auf einmal zum Vorschein. Natürlich läuft es auch nicht immer sonderlich liebevoll ab was mich zusätzlich frustriert.
Bis jetzt war ich nicht stark und selbstbewusst und hab mich gehn lassen...und da ich das nicht so schnell ändern kann ist mir Angst und Bange dass er jemand anders kennen lernt. Ich sehe das aber alles relativ gelassen und bin zuversichtlich - ich weiß, dass ich es schaffen kann mich zu ändern und (wieder?) selbstsicher und stark sein kann so wie er mich kennen lernte. Nur dass das alles Fassade war.
Man kann mit ihm keine Spielchen spielen, da er sich alles bewusst macht und mich sofort durchschaut. Da ich die Ursache bin kommt immer wieder Hass auf wenn es ein Problem gibt und früher oder später halte ich es nicht mehr aus und will nur noch weg.
Ich bin also einer ständigen emotionalen Belastung ausgesetzt und habe aber schon feststellen können, dass ich es besser im Griff habe mit Kritik und Auseinandersetzungen umzugehen!
Trotzdem ist meine erste Reaktion immer noch Verzweiflung mit Fluchtreaktion. Ich fange dann an zu heulen aber im Gegensatz zu früher gehe ich dann gleich wieder zur Tagesordnung über ohne in Selbstmitleid zu zerfließen. Mein Leben wird von Angst regiert-das weiß ich mittlerweile-und man kämpft oder flüchtet in so einem Fall - und beides ist nicht gut.
Der Unterschied ist dass ich jetzt all diese Dinge wie putzen, pünktlich sein, Sport treiben, Geld unter Kontrolle bringen, Ordnung halten - FÜR MICH mache und früher war es mir einfach nur lästig und ich war genervt weil ich soviele Pflichten erfüllen musste....!
Natürlich vertraut er mir nicht mehr und hat wahrscheinich Angst ich würde mit meinem Leichtsinn wieder alles schleifen lassen und mache das jetzt alles nur für ihn um ihn nicht zu verlieren - nur als Schauspiel sozusagen.
Wie gehe ich damit um? Hab ich überhaupt eine Chance, solange er nicht akzeptieren kann, dass wir die Zeit nicht zurückdrehen können, er sein Leben selbst in die Hand nimmt und mir wieder vertraut ohne mich immer als "die Ursache alles negativen" vorzuschieben...? Danke!
Liebe Grüße
Cedella
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pragmatik
Forums-InsiderIn


246
München, Deutschland M, 18
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Sat, 08.Jan.05, 21:55 Re: Über die ernsthaften Folgen von Selbstmitleid! |
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Hallo,
zuallererst: Mit Egoismus hat all dies wenig zu tun. Das ist ein Überlebenskampf. Selbstbehauptung. Selbstbewusstsein... Vor allem: Unbedingt notwendig
Und obwohl du große Fortschritte gemacht zu haben scheinst, solltet ihr euch beide überlegen, ob eine gemeinsame Therapie nicht sinnvoll wäre, oder aber auch getrennte Therapie in beiden Fällen hilfreich wären. Du wirst irgendwann wieder in ein Loch fallen, wenn er so weitermacht. Und er kann sich selbst wohl auch nicht daraus befreien.
Sollte alles nichts bringen - dein Leben ist wichtig. Ohne dein Leben im Griff zu haben, kannst du so eine Beziehung nicht führen. Und wenn er nicht dazu bereit ist, alles dafür zu tun, dass du genau das kannst, dann ist es das Beste ihn auch "sein Ding" machen zu lassen. Und ein eigenständiges zu führen. Das ist kein Egoismus. Das ist Leben und Überleben.
Alles Gute!
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cedella
Helferlein


94
Wien W, 24
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Mon, 10.Jan.05, 8:15 Re: Über die ernsthaften Folgen von Selbstmitleid! |
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Hallo Pragmatik!
Danke für dein Feedback!
Die Angst dabei egoistisch zu werden ist trotzdem immer da. Wenn man gewohnt ist es immer allen recht zu machen fällt es einem schwer sich selbst zu behaupten und sich selbst als Person zu behandeln, die genau so wichtig ist wie alle anderen.
"Liebe dich selbst wie deinen Nächsten."
Klar hab ich Fortschritte gemacht, aber ich weiß dass das erst der Anfang ist. Ich beginne heute mit meiner Therapie und er ist sowieso seit langem in Einzeltherapie. Ohne wär schon längst alles den Bach runter gegangen.
| Quote: | | Du wirst irgendwann wieder in ein Loch fallen, wenn er so weitermacht. Und er kann sich selbst wohl auch nicht daraus befreien. |
Um mich selbst mach ich mir im Moment keine so großen Sorgen, weil ich sagen kann "mir geht es soweit gut, ich bin zuversichtlich, ich habe Kraft und Antrieb das alles anzupacken!" Bei ihm hast du allerdings recht. Es ist zwar ein ganz anderes Verhältnis zwischen uns im Moment als sonst, aber er sieht die Veränderung nicht (will sie nicht sehen?).
Er hatte nach langer Zeit wieder Angstzustände (als ob etwas schreckliches passieren würde zB er stirbt bei einem Autounfall, Tod seiner Mutter!) - hat sich mir anvertraut und wir konnten ein bisschen darüber reden. Seine Sorgen erdrücken ihn aber so wie er mit dem Geld umgeht macht er nur noch mehr Schulden = größere Sorgen. Er sagt er will so nicht mehr leben, weil er die Art so negativ zu denken hasst. Er leidet an Depressionen und ist kurz davor sich aufzugeben, aber er nimmt keine Medikamente - bei sowas muss man immer aufpassen wenn man mal drogensüchtig war.
Nachdem er sein (unser) letztes Geld für dieses Monat gestern wieder mal für Sushi ausgeben wollte und ich natürlich nicht begeistert war wurde er wieder total aggressiv und redete davon dass er nicht mehr leben will und war erst mal für eine Stunde verschwunden. Normalerweise bin ich an sowas immer verzweifelt, hab immer nur reagiert und war nicht fähig die Kontrolle zu übernehmen - aus Angst.
Gestern wie er heim kam hab ich versucht wie eine Freundin mit ihm zu reden, ihm gesagt dass ich mir Sorgen mache. Er hat sich dagegen gewehrt, meinte er hat keinen Antrieb mehr, nur mehr ein "scheiß-drauf" Gefühl und ist depressiv und will einfach nicht mehr.
Er meinte er kann mit mir über so etwas nicht reden, er sieht in mir eher (s)eine Mutter als eine Freundin und er hat einen so großen Hass im Moment auf seine Mutter, will am liebsten (wieder) den Kontakt abbrechen und auf mich hat er diesen Hass irgendwie auch. Naja - damit muss ich im Moment wohl leben.
Bis jetzt hab ich mich immer gesträubt wenns um Struktur ging, jetzt wo ich beginne eine zu entwickeln sträubt er sich und kann mir nicht vertrauen, dass daraus auch was wird.
Ich hab aber nicht locker gelassen, ihm gezeigt wie ich mir vorgestellt hab die Schulden in den Griff zu kriegen und er hat mir versprochen heute mit mir genauer darüber zu reden. Ich hab aber solche Angst, dass es schon zu spät ist!!!! Ich kann nicht zulassen, dass er wieder Drogen nimmt - ich muss jetzt die Starke sein, die die Kontrolle über ihr Leben hat und davor hab ich Angst!!!!!
Versteht mich einer? Danke!
Liebe Grüße
Cedella
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pragmatik
Forums-InsiderIn


246
München, Deutschland M, 18
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Mon, 10.Jan.05, 16:27 Re: Über die ernsthaften Folgen von Selbstmitleid! |
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Hm ... wie stehst du / er denn zu einer Therapie ?
Und siehst du so (nach diesem hoffentlich intensiveren Gespräch heute) eine Zukunft für eure Beziehung ?
Eine Zukunft für dich mit ihm ?
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cedella
Helferlein


94
Wien W, 24
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Mon, 10.Jan.05, 17:28 Re: Über die ernsthaften Folgen von Selbstmitleid! |
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Naja das ist leider nicht so leicht zu beantworten:
Er hat in der Therapiesitzung gesagt, dass es schrecklich für ihn wäre wenn ich mich trennen würde, er nicht weiß warum er mich immer absichtlich mit solchen Drohungen verletzt und es ihm leid tut...!
Er wünscht sich im Grunde schon, dass es "funktioniert", nähert sich mir immer wieder und "versucht nicht alles so eng zu sehen". Er meint die Gefühle reichen auf alle Fälle für eine Beziehung.
Trotzdem bereut er dass wir so schnell zusammen gezogen sind, dass er sich auf eine so schnell auf so eine fixe Bindung eingelassen hat und dass er "nicht machen kann was er will." Also ein enormer Freiheitsdrang! Es ist sehr schwierig mit ihm zusammen zu leben - es ärgert ihn einfach alles so schnell, was ihn einschränkt...und da sind tägliche Streitigkeiten vorprogrammiert!
Er ist damit nicht glücklich so wie es momentan läuft, will manchmal nichts von dem ganzen wissen und ist offenbar auch nicht so ganz sicher was er überhaupt will! Er kann nicht akzeptieren, dass er die Zeit nicht zurückdrehen kann, weil er wieder von vorne anfangen muss und ärgert sich dass er es soweit kommen hat lassen, falsche Entscheidungen getroffen zu haben...! Mit mir zusammen zu ziehen sieht er im Nachhinein als Fehler!
Die Beziehung ist für ihn nicht das wichtigste im Moment und obwohl er weiß, dass er was dafür tun müsste konzentriert er sich nur auf sich und es ist eine Mauer zwischen uns, die nicht so einfach abzureißen ist. An schlechten Tagen meint er dass ihm die Beziehung momentan nicht wert ist eine Therapie zu machen - andererseits spricht er über eine gemeinsame Zukunft mit mir, Familie, Kinder.....!
Nach der heutigen Therapiesitzung bin ich in meiner momentanen Einstellung bestärkt worden: ich muss so weiter machen, konsequent bleiben - ich hab Fortschritte gemacht aber ich muss aufpassen dass ich mir nicht zuviel vornehme.
Ich kann nicht mein Leben in den Griff kriegen und gleichzeitig unsere Beziehung retten, wenn er nicht seinen Teil dazu beiträgt bzw. zu seinen Entscheidungen steht und die Konsequenzen trägt.
Ich weiß, dass es eine große Aufgabe sein kann mit (jemandem wie) ihm zusammen zu sein, aber ich fühle mich im Moment stark genug damit umgehen zu können! Ich weiß nämlich auch, was für ein toller Mensch er ist, wieviel er mir gibt, was wir alles gemeinsam haben und was ich von der Beziehung habe und ihm geben kann!
Ich will mein Selbstbewusstsein stärken, mit Aggressionen umgehen können, meine Gefühle ausdrücken können und herausfinden wer ich bin! Ich bin schon davon überzeugt, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben können - eine aufrichtige Beziehung, ohne Spielchen, in der man sich geborgen fühlt, genug Freiraum hat und in der man sich zurücklehnen kann!
Für mich ist die Sache also klar - ich muss nur die Geduld aufbringen zu warten bis er weiß was er will ohne ihm ein Ultimatum zu stellen. Der erste Schritt ist eine finanzielle "Trennung" - alles muss klar vereinbart sein.
Der nächste Schritt ist die Frage nach der Wohnsituation. Ich kann so schnell nicht ändern dass wir zusammen wohnen - es wäre vielleicht von Vorteil eine Lösung zu finden dass ich vorübergehend woanders wohne und wir uns trotzdem sehen - das setzt ebenfalls voraus, dass wir unsere Finanzen trennen und dass ich weiß woran ich bin. Das wird sich hoffentlich heute klären!
Ich denke es braucht Zeit bis all diese Dinge geklärt sind aber wenn dann werden wir sehen was uns noch verbindet und dann wird sich herausstellen, ob er und ob ich eine Beziehung weiterführen will...! Von meinem Gefühl her denke ich aber schon! Ohne Unterstützung von außen wird das jedenfalls schwierig!
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pragmatik
Forums-InsiderIn


246
München, Deutschland M, 18
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Mon, 10.Jan.05, 17:59 Re: Über die ernsthaften Folgen von Selbstmitleid! |
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Man merkt sehr schön, dass zumindest du weißt was du willst !
| Quote: | Ich kann nicht mein Leben in den Griff kriegen und gleichzeitig unsere Beziehung retten, wenn er nicht seinen Teil dazu beiträgt bzw. zu seinen Entscheidungen steht und die Konsequenzen trägt.
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Wichtige Erkenntnis. Und ich denke, die von dir angesprochenen Schritte (Finanztrennung, getrenntes Wohnen auf Zeit), werden sehr schnell zeigen, wieviel ihm diese Beziehung wirklich wert ist und was er bereit ist, alles dafür zu tun.
Ich denke, dass du das schaffen kannst.
Aber: In dem Moment, in dem du merkst, dass du wieder in seinen Abwärtssog und in ein Loch zu geraten drohst - tu alles, was dich davor oder vor der Fortsetzung dieses Prozesses bewahrt und setze dein Leben und das "In den Griff kriegen" dieses Lebens über und vor die Beziehung. Denn nicht ist so wichtig wie deine Gesundheit und das, was dir im Leben wichtig ist.
Respekt, dass du trotz aller Schwierigkeiten diese Beziehung aufrecht erhältst und deinen Freund so nimmst, wie er ist. Nur du selbst darfst dabei eben nicht auf der Strecke bleiben - denn das ist nicht zielführend. Für keinen.
Dies sei zum Schluss gesagt und ich wünsche dir soviel Kraft und Glück wie du in den kommenden Tagen, Wochen und vielleicht Jahren, brauchst, um das zu überstehen und möglicherweise gemeinsam mit deinem Freund durchzustehen.
Alles Gute!
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cedella
Helferlein


94
Wien W, 24
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Mon, 10.Jan.05, 22:22 Re: Über die ernsthaften Folgen von Selbstmitleid! |
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Danke Pragmatik - du bist sehr weise für dein Alter!!! Ich schreib mir nur noch was von der Seele...!
So wie der heutige Abend verlaufen ist wundere ich mich immer wieder was alles notwendig ist um Fortschritte zu machen. Er lässt mich links liegen und ich fühlte mich ein bisschen vernachlässigt - wobei ich wohl übersehen hab dass man diese Situation nicht mit einer intakten Beziehung verwechseln darf.
Er war unterwegs, ich hab zu Hause für mich gekocht und hatte total gute Laune - war nur etwas nervös weil ich nicht sicher war ob er mich überhaupt ernst genug nehmen kann um sich mit mir hinzusetzen wie er es gestern versprochen hatte..und da er erst später kam war ich etwas sauer weil er mich eben nicht ernst nahm.
Dann folgte ein sexueller Annäherungsversuch meinerseits - obwohl er mir deutlich signalisiert hat (mit einem Buch über Yoga in der Hand und den Worten "mir ist egal was du schaust. ich leg mich ins Bett" - was natürlich den Ball ins Rollen brachte ohne dass ich es vorhatte.
Ich hab ihn wieder unter Druck gesetzt. ihm doch irgendwie ein Ultimatum gestellt und ihn ausgequetscht was er von mir erwartet, ihn mit meinen Gefühlen überladen und ihn gezwungen sich mit der Beziehung auseinander zu setzen, welche momentan keine für ihn ist.
Dass wir doch immer wieder Sex haben und das weniger aus romantischen Gründen passiert musste ich ja aus ihm rausquetschen - und ihm auch noch vorwerfen und drohen, dass ich "aussteigen muss" weil ich nicht weiß woran ich bin.
Was folgte ist klar: Er will nicht reden, hat seinen Kopf woanders (was ich eigentlich gut finde!), will sich nicht mit mir unterhalten und nicht ständig darüber nachdenken müssen.
Wenn ich der Meinung bin dass es ohne reden nicht geht wäre die Beziehung vorbei und entweder es funktioniert nun oder eben nicht! Noch weitere Energie hinein zu stecken kann er im Moment nicht und ich kann ihm nicht helfen, sondern nur er selbst (wenn er will) und deshalb muss ich da auch alleine rauskommen.
Nun hat er das Gespräch abgebrochen, nachdem er 4x sagte, dass das eine Qual für ihn ist und ich nicht aufgehört hab zu reden - war verzweifelt unf kämpfte mit meinen Tränen. Ein paar Minuten später musste ich ihm aber noch sagen, dass es mir leid tut, dass ich ihn quäle, dass ich Angs hab ihn zu verlieren und dass ich das alles nur mache weil ich ihn gern hab und weil ich mir der Situation irgenwie klar kommen muss.
Er meinte ich soll soll versuchen mir die Bestätigung selbst zu geben, die ich von ihm verlange, weil er sie mir nicht geben kann. Ich soll mir mal überlegen was genau ich von ihm brauche und was ich verzweifelt versuche von ihm zu kriegen, wenn ich mit ihm kuscheln etc. will, warum ich mit ihm zusammen bin und was er mir gibt. Da ist es wieder: Helfer-Syndrom! Ich bin viel zu unterwürfig und ich soll mein Selbstwertgefühl so stärken, dass ich auch ohne ihn leben könnte - denn nur dann wäre die Beziehung ausgeglichen und dann ergibt sich der Rest von alleine!
Genau das werd ich jetzt auch machen, denn er hat wie immer recht mit dieser Aussage! Aber ich mach mir zuviele Gedanken, ob er es auch zulässt....aus Angst? Wie krieg ich das hin???
Ich denke genau deshalb lieb ich ihn so sehr - es gehört schon viel dazu über soetwas zu reden, auch wenn es eher einen Therapie-Charakter hat, worunter die Beziehung selber auf die Dauer eher leidet!
CC (Confused Cedella)
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cedella
Helferlein


94
Wien W, 24
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Tue, 11.Jan.05, 1:02 Re: Über die ernsthaften Folgen von Selbstmitleid! |
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Jetzt ist alles irgendwie ganz schnell gegangen...ist mir sogar irgendwie peinlich zuzugeben wie dumm sich jemand in meinem Alter verhalten kann....ich hab mich ins Bett gelegt, eine dumme zynische Meldung geschoben und konnte so überhaupt garnicht damit umgehen dass er gleich so aggressiv geworden ist!
Hab (leider) aus Trotz mein Bettzeug geschnappt und bin trotz der Aussage, dass wir ab dann getrennt schlafen, gegangen - natürlich in der Hoffnung dass er einlenkt, was natürlich nicht eingetreten ist. Er hat mir nachgeschrien, dass ich abhaun soll, dass es ein Horror mit mir ist, dass ich es noch immer nicht kapiert hab ...
...und dann hab ich statt mich normal zu verhalten nur noch alles falsch gemacht - er ist total ausgerastet weil ich so reagiert hab (eigentlich verständlich) und ich hab getrotzt und geheult, aber nicht lang:
Reaktion 1: Reue = ich geh rein, sag ihm dass mir klar ist dass das dumm war, dass er recht hat, dass es mir leid tut und dass ich wieder im Bett schlafen will. Er meinte er will das nicht mehr, will dass ich gehe oder er geht...Entschlossenheit ihn in Ruhe zu lassen
Reaktion 2: Trauer, Verzweiflung, Sucht nach Aufmerksamkeit = ich heule wieder und hab das Gefühl ich MUSS raus, kann unmöglich schlafen ... suche nach irgendeiner Möglichkeit an ihn ranzukommen obwohl ich weiß dass das falsch ist...ich geh ins Zimmer und such Klamotten und borg mir sein Handy aus ... (ich geb zu ich hab jemanden angerufen weil ich unbedingt was kiffen wollte...hab Gott sei Dank niemanden erreicht...) er ist genervt und ich hör wieder nicht auf zu sticheln...ich bettle regelrecht um noch eine Chance...
Reaktion 3: Trotz = ich bring ihm das Handy wieder - Diskussion - er sagt mir dass ich ihn absichtlich provoziere und ich versuche wieder verzweifelt einzulenken ... keine Chance - er meint er hasst mich schon regelrecht - ich rück ihm nicht von der Pelle - hoffe immer noch er zeigt Verständnis - ich klammere mich an einen Strohhalm und er sagt ich soll das vergessen, weil es keinen Sinn mehr hat
Reaktion 4: Resignation = ich finde mich damit ab, zieh mich an, geh raus, kauf mir Zigaretten, rauche 5 hintereinander, bin sauer, fühle mich aber frei, dann schwelge ich wieder in der Vergangenheit und will nur noch aufwachen ... und nun sitz ich hier und muss mich damit abfinden, dass es wahrscheinlich vorbei ist! Und ich alleine hab das fabriziert! Allein die Tatsache, dass ich so billig nach Aufmerksamkeit buhle nur um kurz in seiner Nähe sein zu können - das ist doch krank. Ist mir Ablehnung wirklich lieber als gar keine Aufmerksamkeit???
Er meinte ich habe ihn noch nie in Ruhe gelassen wenn er mich darum gebeten hat....ich befürchte damit hat er recht! Ganz klar dass er auf Rückzug geht.....!!!!!!!!!!!!!
Das ironische an der Sache ist, dass ich weiß, dass ich so bestimmt keine Sehnsucht oder schöne Gefühle in ihm wecke - eher das Gegenteil aber ich hab irgendwie immer das Gefühl ich kann nicht anders....! Das ist echt schrecklich, weil ich jetzt wirklich vor den Trümmern stehe und erreicht habe, dass wir ab heute in getrennten Betten schlafen!
Wie kann es weitergehn? Kann es überhaupt weitergehn? Hab ich eine Chance es richtig zu machen und mich weder stur noch unterwürfig zu verhalten??? Im Moment scheint es ausweglos! Er hasst mich langsam wirklich - das hat er gerade eben noch gesagt - und ich muss mich nicht wundern! Es ist so schwer diese Ablehnung auszuhalten!!! Ich liebe ihn doch! Das ist alles so schrecklich kompliziert! Hilfe!!!!
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cedella
Helferlein


94
Wien W, 24
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Tue, 11.Jan.05, 8:25 Re: Über die ernsthaften Folgen von Selbstmitleid! |
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Sorry, dass ich mir meinen Frust von der Seele schreibe - es ist wirklich hilfreich und auch wenn niemand so viel Zeit hat und sich die Mühe machen das zu lesen oder zu antworten erfüllt es trotzdem seinen Zweck....
...hab sehr schlecht geschlafen, hatte einen sehr intensiven Traum, den ich mir sogar gemerkt habe. Die Message ist ganz klar und deutlich: ich hab alle meine Ängste und Bedürfnisse auf meinen Freund verlagert, nach denen ich in meiner Kindheit so stark vergeblich gekämpft habe!
Lob, Anerkennung, Aufmerksamkeit, Liebe, Streicheleinheiten, Zuneigung - all das hab ich in meinem Traum von meinem Vater - aber in Gestalt meines Freundes - bekommen!! Es ist wirklich sehr schwierig alles für mich, denn ich weiß, dass ich mein Selbstbewusstsein unbedingt so schnell wie möglich aufpolieren muss und aufhören muss von meinem Freund bekommen zu wollen was ich von meinem Vater nie bekommen hab - sowas kann man nicht nachholen!!!!!
Im Gegensatz zu sonst (nach so einem Vorfall) bin ich ganz gut beinander, nicht total verheult und unmotiviert sondern hab mich in der Früh aufgerafft und bin mit dem Gedanken aufgestanden das richtige zu tun. Es ist irgendwie wie Dr. Jackyll und Mr. Hyde - ich fühl mich wie ein Monster. Und das "witzige" ist dass ich vor ein paar Monaten noch meinen Freund für so einen Fall gehalten hab! Echt total schrecklich!!!
Hab ihm gestern am Abend noch einen Brief geschrieben, den ich ihm natürlich nicht geben werde - ein echtes Armutszeugnis wie ich finde:
Es ist mir schon klar, dass es mein letzter Fehler sein könnte dir diesen Brief zu schreiben. Ich möchte aber wenigstens noch etwas los werden bevor du dich nach dem heutigen Abend entschließt die Beziehung zu beenden. Damit setze ich dich natürlich zwangsläufig wieder unter Druck, aber ich kann dir versichern dass ich das nicht erreichen will.
Ich weiß, dass du sehr viel mitmachst mit mir und dass ich ganz allein daran Schuld bin , dass du mich nicht mehr sehen willst. Ich hab mich schon sehr oft total falsch verhalten und verzweifle leider immer mehr daran, dass es mit uns beiden soweit kommen musste.
Das fühlt sich für mich an wie eine Einbahnstraße und so eine Beziehung wollen wir beide nicht. Es ist mir total peinlich, dass ich dir gegenüber so bin und auf die Gefahr hin in meinem Selbstmitleid zu ertrinken: es ist verständlich, dass so eine labile Person wie ich für jemanden wie dich bestimmt nicht begehrenswert oder interessant ist.
Du hast es sehr lange versucht mit mir auszuhalten und hast dich sehr oft aufgerafft und hast versucht mir wieder nahe zu kommen - und es hat nicht funktioniert.
Ich kann dir überhaupt nicht sagen wie gerne ich das alles wieder gutmachen möchte, doch die einzige Möglichkeit ist in Zukunft wirklich meine Bestätigung anders zu kriegen und mein Selbstwertgefühl zu stärken ohne dich auszupressen.
Ich bin für dich eine permanente Grenzüberschreitung und ich schaffe es einfach nicht den Druck wegzunehmen, obwohl ich es verzweifelt versuche weil du einfach deine Ruhe brauchst und dich damit nicht auseinandersetzen willst.
Ich hab unzählige Fehler gemacht - und ich kann dich nicht mal um Verzeihung bitten, weil das einfach zuviel verlangt wäre. Damit muss ich irgendwie klarkommen ohne ständig irgendetwas von dir zu erwarten.
Dass du die Geduld nicht hast weil du das ausbügeln musst was ich dir angetan hab kann ich verstehen - es ist soviel vorgefallen und es ist dein gutes Recht dich jetzt so zu verhalten.
Ich zwinge dich dauernd meinen Therapeuten zu spielen und das hat in einer Beziehung einfach nichts verloren. Ich hab dir soviel zu verdanken und weiß sehr zu schätzen was du für mich getan hast - du hättest mich im Stich lassen können, aber du hast es nicht getan.
Was du auf's Spiel gesetzt hast und auch verloren hast ist einfach zuviel und ich muss leider zugeben, dass es dir überhaupt nichts bringt wenn ich das jetzt einsehe.
...
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cedella
Helferlein


94
Wien W, 24
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Tue, 11.Jan.05, 8:34 Re: Über die ernsthaften Folgen von Selbstmitleid! |
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Bitte denk nicht dass ich dadurch eine positive Reaktion von dir erreichen will ... es kann eigentlich im Moment gar keine geben. Dafür bin ich viel zu weit gegangen.
Egal was ich jetzt noch sage - für dich wird immer im Vordergrund stehen, dass du bereust soviel Energie in die Beziehung gesteckt zu haben. Ich weiß auch nicht wieso ich so billig um deine Aufmerksamkeit kämpfe - der Gedanke daran dass wir endgültig getrennte Wege gehen lässt mich einfach verzweifeln. Und ich belaste dich schon wieder mit meinen Gefühlen.
Ich möchte, dass du weißt, dass ich wirklich nicht die Meinung vertrete, dass ich die Arme bin und du der Böse, der mir kein Verständnis entgegenbringt - auch wenn ich es immer so hinbiege. Im Moment möchte ich eigentlich nur eines von dir - dass du mir glaubst dass es mir sehr am Herzen liegt, dass du es schaffst dich wieder zu fangen und dass ich nicht will, dass du deine Energie für mich weiterhin verschwendest. Das klingt bestimmt wieder nach falscher Selbstlosigkeit.
Natürlich hoffe ich , dass du mich nicht endgültig abschreibst und früher oder später doch noch das Gefühl hast dass ich es wert bin und dass du wieder weißt warum du für mich überhaupt soviel getan hast. Wenn es dafür zu spät ist und du dich entscheidest zu gehn dann muss ich es aber auch akzeptieren.
Ich hab schon wieder zu weit ausgeholt - ich denke wirklich dass es sich nur gut auswirken kann wenn wir mal wirklichen Abstand gewinnen, gefühlsmäßig sowieso, aber auch körperlich, dh dass wir getrennt schlafen.
Ich hätte aus Trotz nicht so reagieren dürfen, aber du weißt wenigstens was du willst und wenn du denkst es ist besser so werde ich das respektieren. Ich möchte nur nicht, dass ich noch eine größere Kluft daraus mache - ich habe nicht vor dich weiterhin zu provozieren und dich mit Gesprächen zu quälen.
Ich werde dir auch bestimmt keine Szenen mehr machen und dir auch keine Briefe mehr schreiben - alles was ich will ist dass ich es wirklich schaffe mich zu ändern - und zwar für mich. Und dass ich nicht länger die lästige, unsichere, abnormale Frau bin, die dir das Leben schwer macht.
...
Ok - damit hab ich nur versucht die Schuld abzuladen. Die muss ich aber tragen. Und ihn auf keinen Fall mit soetwas behelligen. Und nur danach handeln. NUR....ich hoffe ich krieg das hin!
Cedella
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pragmatik
Forums-InsiderIn


246
München, Deutschland M, 18
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Tue, 11.Jan.05, 18:14 Re: Über die ernsthaften Folgen von Selbstmitleid! |
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Hallo cedella,
ich habe deine Beiträge aufmerksam gelesen und werde gerne, wenn dir daran liegt, Stellung dazu nehmen, auch wenn dies wohl eine sehr lange Stellungnahme wird, zu der ich unter der Woche nicht vollständig, aber wohl spätestens am Wochenende Zeit finden werde. Ich nehme mir diese Zeit aber wirklich gerne, wenn dir daran liegt und du meinst, dass es dir helfen könnte. Lass es mich einfach wissen. Ist dir das "von der Seele schreiben" allein schon genug Hilfe, ist natürlich auch das okay und tu es unbedingt weiter, und du kannst dir sicher sein, dass sich einige, bestimmt aber ich, die Zeit nehmen werden, es zu lesen.
Erträglichen Abend und eine bessere Nacht, als die letzte es war !
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Metor
Helferlein


49
DE M, 41
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Wed, 12.Jan.05, 3:54 Re: Über die ernsthaften Folgen von Selbstmitleid! |
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Hallo Cedella,
ich wollte es Dir auch wissen lassen, dass ich Deinen Beitrag gelesen habe.
Wie Pragmatik schon sagt, währe eine Stellungsnahme nach dem ersten Lesen zu viel. Was mir nur auffiel, dass Du eine ganz grosse Angst davor hattest, dass er Schluss macht. Soviel Angst, dass er dich Behandeln konnte wie er wollte. Und in Deinem "Abschiedsbrief" gibts Du Dir die Schuld am scheitern.
Ich sehe das anders.
Er hat doch (zumindest jetzt am Schluss) nichts gemacht, um
1. Dir zu helfen
2. die Beziehung weiterführen
3. dich mit Deinen Ängsten Ernst nehmen
4. das Zusammenleben lebenswert gestalten
...
Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommenden Tage.
Gruss
Harry
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cedella
Helferlein


94
Wien W, 24
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Wed, 12.Jan.05, 13:25 Re: Über die ernsthaften Folgen von Selbstmitleid! |
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Hallo!
Ja ich hatte wirklich große Angst, dass er Schluss macht und das Gefühl ich wäre ein Gummiball in seiner Hand. Es stimmt –ich habe die ganze Schuld auf mich geladen und wieder nicht gesehen, dass auch er nichts für mich getan hat. Trotzdem hätte ich seinen Wunsch nach Ruhe respektieren müssen und mein Verhalten war total unangebracht.
Ich bin wirklich jedem sehr dankbar fürs lesen – sicher ist das Schreiben alleine schon sehr hilfreich. Natürlich möchte ich auch aus den objektiven Antworten lernen, aber ich möchte deutlich machen, dass sich niemand verpflichtet fühlen muss mir zu antworten.
Das passt ganz zufällig zum Thema, mit dem ich mich seit gestern intensiv beschäftige – mein Selbstwertgefühl, meine Selbstachtung, Auftreten, Kommunikation usw. Alles was in diesen Bereich fällt ist großteils der Grund, warum ich es in den letzten Monaten so schwer hatte.
Ich lese seit gestern das Buch von Rolf Merkle „Lass dir nicht alles gefallen“ und hab mir auch von Josef Kirschner „Die Kunst ein Egoist zu sein“ zugelegt und möchte unbedingt von Doris Wolf „Ab heute kränkt mich niemand mehr“ lesen.
Diese Bücher zur Lebenshilfe werden ab heute meine ständigen Begleiter sein und ich werde mich solange mit der Umsetzung des Inhaltes beschäftigen bis ich mich selbst wirklich als wertvollen und liebevollen Menschen annehmen kann, der sowohl Fehler und Mängel als auch Rechte hat und meine Zeit nicht mit Problemen, negativen Grübeleien, Vorwürfen und Selbstverurteilung vergeuden, sondern meinen Focus auf Lösungen, selbstsicheren Grübeleien und meine Rechte richten.
Alleine das erste drüberlesen der ersten Kapitel hat mir gezeigt, dass ich mich eben selbst immer nur für meine Fehler und Mängel verurteilt habe und ich nur deshalb so leicht manipulierbar und verletzlich bin, weil ich von mir selbst so eine schlechte Meinung habe. Das ist wirklich ein großes Problem, weil mein Freund im Gegensatz dazu wiederum meistens sehr selbstsicheres, manchmal aber sogar schon aggressives Verhalten an den Tag legt, was sich mit meinem unsicheren Verhalten nicht vereinbaren lässt.
Ich habe die Verantwortung bis jetzt nicht übernommen und immer ihn als den gemeinen, bösen hingestellt, der sooo egoistisch ist. Aber damit – und mit vielen anderen Dingen (wie zB dass er mir etwas schuldig wäre, dass er mich nicht liebt wenn er etwas nicht für mich tut oder mich so schlecht behandelt) – habe ich ihn in Wirklichkeit ständig versucht zu manipulieren und versucht ihm Schuldgefühle einzureden. Ich konnte es einfach nicht ertragen, dass er sich seiner so sicher ist – ganz egal was andere sagen und dass ich immer den Kürzeren ziehe, weil ich irgendwann sowieso aus Angst vor Ablehnung einlenke.
Es hat mich fertig gemacht, dass er nicht versteht wie verletzend seine Worte oft für mich waren – und ich hatte das Gefühl er will mich absichtlich verletzen, weil er mich als MENSCH verurteilt – doch in Wirklichkeit meinte er damit nur mein Verhalten – das ist ein großer Unterschied und den hab ich nie gesehn. ZB er sagte zu mir etwas sei „idiotisch“ – für mich war da kein Unterschied zu „Du bist ein Idiot“ und das hört man von seinem Freund nicht gerne. Vor allem aber hab ich anscheinend selbst diese Meinung vertreten, sonst hätte es mir nicht soviel ausgemacht.
Soviel mal dazu – ich muss dazu noch sagen, dass ich gestern wieder mal total übertrieben reagiert habe. Ich mache immer ein Drama draus. Wäre ich selbstsicher gewesen hätte ich damit umgehen können, dass er nicht mit mir schlafen wollte und dass er mir nicht prophezeihen kann wie es mit uns weitergeht – und auch damit dass er den Abend alleine verbringen wollte.
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cedella
Helferlein


94
Wien W, 24
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Wed, 12.Jan.05, 13:29 Re: Über die ernsthaften Folgen von Selbstmitleid! |
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Gestern war wieder alles anders – er hat mich gebeten ihn von einem Freund abzuholen, weil er krank war. Ich hab zwar meine Termine abgesagt, aber nicht aus Hemmung sondern weil ich das wollte. Genauso hab ich ihn dann versorgt (Männer und die Grippe... ) und ihm alles gebracht, aber ich wollte es – und zwar nicht deswegen damit er mich liebt und mich nicht verlässt (banal gesagt natürlich) sondern einfach nur weil es mir Freude machte. Mit diesem Bewusstsein sehe ich langsam was ich früher falsch gemacht hab –denn wenn ihm zB jetzt mein Essen nicht schmeckt dann halte ich ihn 1. nicht für undankbar 2. gebe ich ihm das Recht sich zu beschweren und 3. erkenne ich, dass das mit meiner Person nichts zu tun hat.
Ich hab ihm gesagt wie schön ich es finde dass er sich wieder mit mir unterhält ohne über gestern zu sprechen, mich zu unterwerfen, zu entschuldigen, zu erklären ... sprich ihn zu überladen.
Ich hab ihm gesagt, dass ich heute trainieren gehen möchte, dass ich bald mit ihm über Geld reden möchte weil ich einen Termin bei der Bank habe und dass ich am Wochenende zu meiner Mutter fahren möchte. Solche Dinge waren immer eine Qual, weil ich mit einer negativen Reaktion nicht umgehen konnte. Jetzt weiß ich zumindest theoretisch, dass ich das Recht dazu habe – auch wenn es mit meinem Bauchgefühl da noch einige Ungereimtheiten gibt, aber das gehört zum Umdenken dazu. All das war natürlich kein Problem für ihn und wenn hätte er es mir gesagt.
Er hat mich gefragt ob ich bei ihm im Schlafzimmer schlafe und das hab ich dann auch getan - nachdem ich ihm gesagt hab dass ich noch ein bissl lesen möchte. Es gab zwar weder Sex noch Streicheleinheiten oder irgendetwas dergleichen, aber das war in Ordnung. Keine Ahnung warum ich immer alles so endgültig und übertrieben sehe – wie man an meinem Brief sieht – aber obwohl ich weiß dass er bis jetzt immer wieder gut auf mich zu sprechen war befürchte ich immer wieder ich bekomme keine Chance mehr.
DANKE und Liebe Grüße
Cedella
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cedella
Helferlein


94
Wien W, 24
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Thu, 13.Jan.05, 8:35 Re: Über die ernsthaften Folgen von Selbstmitleid! |
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Hallo!
Bitte wundert euch nicht, dass ich mir selbst antworten gebe!
Es ist nämlich echt zum Verrückwerden und kostet mich eine Menge Kraft das auszuhalten und mich über meine Ängste hinweg zu setzen.
Deswegen werde ich mal schildern in welcher Form ich tagtäglich manipuliert werde und warum es überhaupt soweit gekommen ist, dass ich mich vor lauter Angst vor Ablehnung oder Versagen anpasse als hätte ich keine Rechte....
Vor 3 Monaten haben wir einer Freundin um 1000 € ihr Auto abgekauft, obwohl wir kein dafür hatten, aber ich geb zu wir brauchen es oft.
Ich habe die ersten beiden Raten von 400 € von meinem Geld bezahlt. Dann wollte ich ihr den Rest des Geldes geben – er meinte immer sie müsste darauf warten, weil wir das Geld für andere Dinge brauchen. (!) Obwohl er sagte er zahlt mit habe ich fürs Auto nie was bekommen – ok unsere finanzielle Situation ist so unübersichtlich, dass man das so wahrscheinlich nicht sagen kann, aber trotzdem. Das wird sich aber ohnehin bald ändern. Nun sind auch die restlichen 200 € und die Versicherung an mir hängen geblieben.
Ich meinte am Anfang es wäre unnötig wenn das Auto 8 Stunden bei mir am Firmenparkplatz steht und er dann den ganzen Tag keines hat (obwohl er drauf besteht, dass es MEIN Auto ist...). Deshalb hat er mich oft hergebracht oder abgeholt – aber immer musste ich mich nach ihm richten oder mir ein schlechtes Gewissen einreden lassen wenn er eine viertel Stunde auf mich warten musste oder in der Früh nicht wusste wie er sich nachher die Zeit vertreiben soll.
Es hat sich also so eingebürgert, dass eigentlich ICH fragen muss ob ich das Auto haben kann und jedes Mal wenn ich das getan hab rief er mich am nächsten Tag an und redete mir ein schlechtes Gewissen ein, weil ich es genommen hatte. Nachdem ich anscheinend immer an meinen Rechten zweifle bin ich oft genug öffentlich gefahren obwohl ich nicht wollte – weil ich der Meinung war ich ertrage die Ablehnung nicht und weil ich nicht wollte dass er auf seine Bequemlichkeit verzichten muss - und hab ich ihm gesagt es stört mich nicht.
So und in den letzten Tagen hat es sich zugespitzt – am Dienstag hab ich ihn kurz vor Dienstschluss angerufen und mal so nebenbei gefragt ob er evtl daran gedacht hat mich abzuholen – er meinte er hätte nicht auf die Uhr geschaut, er ist bei einem Freund und schaut sich einen Film an und ob ich nicht mit wem mitfahren könnte. Ich sagte ihm das wäre kein Problem.....und bin öffentlich gefahren!
Vorgestern hab ich das Auto daheim gelassen, aber er rief mich an und fragte mich ob ich ihn von seinem Freund abholen könne weil er nicht fahren kann (weil er Hustensaft getrunken hatte) – er setzte mich unter Druck, ich sagte meine Termine ab und ich ließ mich hetzen.
Gestern sagte ich ihm ich möchte das Auto nehmen, er meinte er führt mich hin, hat aber dann doch gesagt ich soll selber fahren – und am Abend meinte er wieder ich soll ihn abholen, weil sein Freund müsste weg und ich soll unbedingt um halb dort sein. Er setzte mich wieder total unter Druck, obwohl es ja eigentlich gar nicht mein Problem war redete er mir ein schlechtes Gewissen ein.
Vorgestern sagte ich ihm dass ich trainieren gehen möchte, aber er meinte wir bekämen Besuch, "aber ich könne ruhig trotzdem trainieren gehen. Ihm wäre das egal." (wohlgemerkt: er kritisiert immer dass ich nichts für mein Aussehen tue...). Gestern rief er mich an und sagte wortwörtlich, dass er „dem Besuch abgesagt hätte und ich ruhig trainieren gehen könne“.
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