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Post Wed, 12.Jan.05, 19:05      Status quo Reply with quoteBack to top

Tja wo soll ich am besten anfangen. Also ich lese hier schon länger mit und erkenne mich in vielen Beschreibungen wieder. Da mein Lebensweg bis jetzt nicht optimal verlief schreibe ich das hier, um mich besser zu verstehen bzw. meine Entscheidungen. Versuche jetzt mal das Wichtigste zusammen zu fassen.

Als Kind war ich ziemlich dick und litt unter den üblichen Hänseleien. Bis zur 6. Klasse (Teilhauptschule) hatte ich den Ruf als dicker Streber weg. Aber mit den guten Noten kompensierte ich anscheinend das meiste. Hatte zu der Zeit nur wenig "echte" Freunde.
Trieb dann vermehrt Sport und ein Wachstumsschub kam mir auch zu Gute. Auf jeden Fall streckte ich mich und wurde dünner.

Nach der 6. dann wechsel auf die Realschule. Dort kannte keiner den "Dicken". Dadurch erhoffte ich mir einen besseren Status. Anfang 8. Klasse dann Rauferei mit nem Klassenkameraden (wollte mich beweisen), der natürlich große, ältere Kollegen hat. Halt was einstecken müssen, keiner meiner neuen angeblichen Freunde half mir. Das schlimmste aber: Sie wollten dass ich auf Knien mich vor versammelter Klasse entschuldige und das ganze auf Foto aufnehmen (hatte einer wohl dabei). Wenn nicht krieg ich noch ne Abreibung. Zum Glück kam ne Lehrerin, sie verzogen sich. Allerdings mobbten sie mich daraufhin nur noch. Ein paar von ihnen traf ich mit meim Vater zufällig, er stellte sie zur Rede aber wurde dadurch natürlich nur schlimmer.
Nach Ende der 8. wechselte ich dann auf die Wirtschaftsschule (Rechnungswesen lag mir), da ichs nicht mehr aushielt jeden Morgen auf die erneute Erniedrigung zu warten. Hatte richtigen Bammel jeden Morgen.

In den Ferien, vor Schulwechsel, rauchte ich dann zum ersten mal hasch/gras mit nem Freund aus der Hauptschule (immer noch bester Freund). Es gefiel mir. In der neuen Klasse fand ich mich prima zurecht und auch gleich 2 neue Freunde. Wie es der Zufall will auch Kiffer. Einer von ihnen dealte und lieferte in die Schule. Perfekt dachte ich. Dauerkonsum vorprogrammiert. Zusätzlich selbst Kontakte geknüpft und Connection aufgebaut. Ende der 9. Klasse dann gings mir richtig schlecht und ich packte bei meinen Eltern aus, ging zum Hausarzt und bekam Johannisbeerdragees. Null Wirkung. Ging noch paarmal zum Arzt, aber sie sagte sie hätte mir noch net mal die Dragees geben dürfen. Nach paar Wochen das Kiffen erneut angefangen. Hab oft Krankheiten vorgetäuscht, mich befreien lassen, nicht in die schule gefahren, sondern nur gewartet bis sturmfrei daheim ist und zurück. Der Grund: Mein Reizdarm. Hatte echt Angst davor wiederholt und länger aufs Klo rennen zu müssen. Dazu wurde in Toiletten zur Pause geraucht d.h. in der Zeit brauchte ichs gar net probieren. Vor der Schule richtige Panik/Angst-Attacken und mind. 3-4 aufs Klo (Durchfall). Als ich abstinent war, wars noch schlimmer. Das Kiffen diente zur Entspannung. Naja... konnte mich dann irgendwie mit Kiffen und Reizdarm soweit arrangieren wenigstens ne ordentliche Abschlussprüfung zu schreiben.
Eine Lehrstelle fand ich auch als Industriekaufmann bei großem Haushaltsgerätehersteller. Nach einem(!!!!) Tag brach ich die Lehre ab. Die ganze Umgebung und einfach alles behagte mir nicht. Ich hatte einfach Angst vor dem ganzen neuen und was es mit sich bringt und fühlte mich dem nicht gewachsen. Ein Jahr darauf nochmal angefangen, selber Beruf neue Firma. Dort fühlte ich mich auch nie wohl. Wusste nie was ich machen oder sagen(smalltalk) sollte/durfte. Obwohl alle freundlich zu mir waren. Fühlte mich oft wie das 5. Rad am Wagen. War allgemein auf Arbeit immer dermaßen angespannt, konnte nie auf Späßchen eingehen usw. Hatte Gleitzeit was zur Folge hatte das ich recht bald 20 Minusstd. hatte. Auch in der Schule schon Fehlzeiten. Kurz darauf, also nach knapp 2 Monaten, brach ich auch diese Lehre ab. Das war Nov. 2002. Dann Zivildienst kurz angefangen und nachträglich ausgemustert worden (schickten mich zu paar Ärzten, die mich begutachteten).
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Post Wed, 12.Jan.05, 19:16      Re: Status quo Reply with quoteBack to top

Dazu zu sagen wäre noch das ich mein soziales Umfeld auf meine Familie und einen freund beschränkt. Den Rest habe ich "auslaufen" lassen da ich mich für meine Abbrüche, von denen sie ja wissen, sehr Schäme.
Daraus folgt zugleich -> noch keine Freundin -> kein Sex ->weiterer Tiefschlag.
Ich schäme mich dafür so wenig freunde zu haben, ein so langweiliges Leben zu führen. Oft denke ich ich verpasse das "wahre Leben". Alle kommen weiter ob privat oder in Beruf. Und den einen Freund den ich habe, der war ähnlich ,sogar schlimmer, drauf.

Was ich wissen möchte. Lässt das ganze auf eine bestimmte Krankheit schließen ? Psychose durchs Kiffen? Soziale Phobie?
Tut mir Leid da es so viel wurde
. Könnte jetzt noch viiiiieeel mehr schreiben aber das reicht etz erst ma, glaub ich Wink .

Alles was euch zu meiner Situation einfällt, rein damit.

Edit: Ich bewundere wirklich Leute die täglich in die Arbeit gehen und alles geregelt kriegen, daraus entwickel ich dann Schuldgefühle da ich dazu anscheinend nicht fähig bin. Natürlich auch meinen Eltern gegenüber, denen ich ja so einiges zumute, die aber wirklich unendlich Verständnis aufbringen. Geh ungern zu Arbeitszeit ausm Haus, da Nachbarn mich sehen könnten usw.
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