Diskussionen

sporadischer Gast 27 Österreich W, 23

Hallo!

Ich weis manchmal nicht weiter ich habe einen sehr lieben und verständnisvollen Freund den ich über alles liebe wir sind jetzt zum 2. mal seit 5 Monaten zusammen und diskutieren seit einiger Zeit immer öfter (er nennt es nicht diskutieren wir sind nur nicht einer Meinung...) über -wie ich denke - belanglose sachen. Heute zb. frage ich ihn ob er mich lieb hat und er ist wieder mal angefressen und meint ob ich das nicht wissen sollte und er sagt mir das eh so oft und dann hat er mir vorgehalten ich würde ihn mit meinen ex freunden vergleichen usw., oder mein Vater ist im Spital gelegen und ich habe mir natürlich arge sorgen gemacht und in einer weise hat er mir sehr geholfen nur wenn ich dann schlecht drauf war meinte er immer :"du machst dir keine sorgen du machst dich fertig und das hilft keinem"..er hat ja in einer weise recht.wenn wir am telefon streiten was eigentlich immer der Fall ist dann legt er auf und ruft mich nach kurzem wieder an und meint dann es war besser aufzulegen weil es sonst unneidig eskaliert und entschuldigt sich immer ganz lieb und sagt mir dann auch wie sehr er mich liebt.ok nun zum eigentlichen:
Ich bin ein Mensch der nichts vergisst und sich viele gedanken macht,für ihn ist die sache dann wieder erledigt und wenn ich ihn nochmal drauf anspreche weil es mich noch beschäftigt dann sagt er immer nur :"fangst schon wieder an?"irgendwie macht mich das manchmal fertig.Wie soll ich damit umgehen.Kennt jemand von euch so Situationen?
LG Happy

Forums-InsiderIn 260 Küste W, 33

Hi Happy,

ja ich kenn sowas! Wink

Bei mir ist es auch so, dass ich über Dinge - emotionale - reden will oder eben in der letzten Beziehung reden wollte und da abgeblockt wurde.
Probleme ist, dass wir uns da austauschen wollen, weil uns das Emotionale wichtig ist und andere davor erschrecken und das nicht so mögen.
Ist oft eine Geschlechterdifferenz, die denke ich aber nicht angeboren, sondern "erzogen" worden ist. Es gibt aber selbstverständlich auch Ausnahmen. Also es gibt eben Menschen, für die ist Nähe, emotionale Nähe wichtig und für andere nicht so oder es erschreckt sie.
Also entweder ihr schaftt es, da aufeinander zuzugehen, oder ihr werdet dieses Problem immer wieder haben. Für Dich ist es wichtig darüber zu reden, für ihn nicht. Sehr entgegen gesetzte Bedürfnisse. Lösung liegt wohl "nur" in dem aufeinander zugehen.
Vielleicht hast Du Dich ihm nur noch nicht so recht verständlich gemacht, wie wichtig das für Dich ist. Was meinst Du?
Es ist wirklich wichtig, so rundlegende Bedürfnisse anzusprechen und darauf auch Rücksicht zu nehmen.
Was aber vielleicht auch für Dich heißt, eben nicht jedes "Na, das weißt du doch" auf Deine Anfrage, ob er Dich liebt, ernst zu nehmen. Eben da auch mal nen bisserl "lockerer" zu werden.
Ich denke da immer nur, da treffen dann sehr unterschiedliche Menschen in der BEdürfnisstruktur zusammen und da müssen beide gucken, wie sie da aufeinander zu gehen. Wenn das nicht klappt, dann muss jeder eben für sich gucken.

Wünsche Euch alles Gute!

N

Helferlein 132 NRW M, 19

Anders als Nymphe, denke ich nicht das es anerzogen ist, sondern an genetischen veranlagungen liegt.
Sie hat aber recht mit den Unterschieden zwischen Männern und Frauen die sie anspricht. Beispielsweise das Frauen versuchen Probleme in der Beziehung frühzeitig anzusprechen, wärend Männer sich weniger Gedanken darüber machen und es einfach auf sich zukommen lassen. (was aber nicht unbedingt schlechter ist)

Du solltest beim nächsten mal darauf achten das du nicht seinen Charakter zu kritisieren, sonst fühlt er sich angegriffen und geht auf Distanz (was dich wiederrum ärgert)
Beschwere dich stattdessen über bestimmte Handlungen, sag wie du dich dadurch fühlst und wie du es gerne geändert hättest.

Moderatorin 2129 NRW W, 30

Hallo Happy,

es gibt einen Thread, wo´s um ein sehr ähnliches Problem geht, vielleicht liest Du Dir das mal durch: http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=17787&highlig ht=

Ich denke, streiten/diskutieren will gelernt sein -und jeder lernt es in seiner Familie unterschiedlich. Die einen lernen zu schweigen und Pseudoharmonie über Konflikte zu legen, andere lernen, besser angreifen bevor man angegriffen wird und noch andere lernen, Konflikte auszutragen.

Einerseits zeigt Dir Dein Freund seinen Wunsch nach gleichsein-mit-Dir: "keine Diskussion sondern unterschiedliche Meinungen" - für ihn ist Streitkultur nicht gegeben, wer streitet liebt sich nicht.
Er versucht diesen unangenehmen Situationen auszuweichen, zieht sich zurück oder spielt Dir den Ball zu. Das macht er verbal recht geschickt, so dass Du Dich genötigt siehst, Harmonie zu wahren, wo Du sie nicht empfindest, wenn Du nicht willst, dass er seine Mauern hoch zieht und Dich als Auslöserin hinstellt. Ein Mann mit der "typisch weissen Weste".

Für Dich hat ein Streit aber nicht unbedingt etwas mit Liebesentzug zu tun, Du willst Deinen Standpunkt klar machen.

hast Du mal was von Schulz von Thun gehört? Der hat ein Kommunikationsmodell aufgestellt. In diesem spricht er von unterschiedlichen Senderabsichten und unterschiedlichen Weisen, dies zu hören. Auf Dich bezogen: Er hört auf der Beziehungsebene, auch wenn Du auf Sachebene sprichst. Dabei spricht (tut) er sachlich, während Du emotional längst auf der Beziehungsebene gelandet bist. Ein Telefongespräch mit Auflegen zu unterbrechen, mit dem Pseudo-sachlichen "damit es nicht eskaliert" ist höchst emotional!

Was Du tun kannst? Ihm in Baby-schritten deutlich machen, dass Streiten ungleich Liebesentzug ist (also nicht mit Trennung etc drohen Wink

) und Dich emotional nicht in die Ecke stellen lassen,wenn er Dir vermittelt, wie unharmonisch beziehungsgefährdend Du seist.

Lg,

Tanzendes_irrlicht

Forums-InsiderIn 262 Hessen W, 30

Huiiiiiiiiiiiiiiiii danke liebes Tanzende_Irrlicht. Das war super was für mich *ggg* Werde mir sofort ein buch von dem guten Mann ersteigern.

Danke nochmals.

Liebe Grüße
Melanie

sporadischer Gast 27 Österreich W, 23

Hallo Zusammen!

Danke für eure lieben Ratschläge Very Happy

!
Ich werde sie mir zu herzen nehmen.Vielleicht bin ich doch auch manchmal sehr überempfindlich, und danke Irrlicht das ist wirklich sehr schön formuliert (der mann hört sich klug an Wink

).Mein Freund war jetzt wieder am Wochenende bei mir(wir haben eine Wochenendbeziehung) und wenn wir zusammen sind diskutieren wir eigentlich nie halt nur am telefon.Obwohl wieder so eine Situation war wo ich ausflippen könnt wir haben VIVA geschaut und da war ein Lied das er nicht mag und ich halt schon und er meinte wenn ich mir das anhöre dann geht er derweil spazieren...da krieg ich so eine Wut weil ich das so kindisch finde.Ich habe mir vorgenommen ihn einfach so als persönlichkeit zu akzeptieren wie er halt ist und nicht alles so überzubewerten und ich muss halt noch lernen das ich nicht tage lang über das nachdenke worüber wir "diskutiert" haben weil ich es meistens nicht für notwendig empfinde...

schönen Sonntag noch!
LG Happy

Helferlein 132 NRW M, 19

Happy wrote:

...da krieg ich so eine Wut weil ich das so kindisch finde...

Warum genau verärgert dich das ? Denk mal weiter darüber nach, ich vermute das dahinter mehr steckt. Viele Verhaltensweisen mögen Kindisch wirken und trotzdem vermute ich mal das du bei ihren Anblick nicht aggressiv wirst. Zumindest nicht wenn andere Personen das machen, oder ?

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Diskussionen