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Stürzer
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Post Fri, 14.Jan.05, 20:36      Einsamkeit und Aggression Reply with quoteBack to top

Hi,

ich bin total am Ende. Ich weiß echt nicht mehr, wie lange ich das aushalte. Ich bin fast jeden Tag am heulen, und heute war ich kurz davor schon der S-Bahn in Tränen auszubrechen … ich musste mir schon tierisch auf die Lippe beißen. Ich habe mich ja, wie in schon einem Thread beschrieben, unglücklich verliebt, d.h. in eine Frau in festen Händen. Sie weiß von meinen Gefühlen. Ich versuchte auf sie zu ignorieren, scheiterte jedoch an ihrem schönen Lächeln
Außerdem schenkt sie mir überdurchschnittlich viele Blicke die sie mir von sich aus rüberbringt – was vorher nicht so war. Mein Herz denkt das da was ist, mein Verstand sagt es sind nur freundschaftliche Gesten.
Wie dem auch sei. Mein ganzes Leben lang hatte ich mich in Frauen verliebt die schon in festen Händen waren, was ich zu dem Zeitpunkt als ich mich in sie verliebte nicht wusste. Nur einmal war die Liebe zum greifen nah, doch ich Trottel lies sie aus Angst gehen. Das war mit 14 Jahren … schon lang her. Seit dem Zeitpunkt habe ich mir aus der Liebe nichts mehr gemacht, bzw. ich habe nicht nach ihr intensiv gesucht. Ich habe mein Leben gelebt, zwar habe ich mich in der Zeit dazwischen noch ein paar mal verliebt, jedoch verflog das Gefühl immer sehr schnell und es war nicht sehr intensiv. Dann nach dem ABI lies ich mein altes Leben zurück, was heißt ich habe auf Grund des Berufes kaum tiefere Freundschaften mehr gehabt. Doch dadurch merkte ich erst wie einsam ich bin. Mein Selbstbewusstsein stieg – meine innere Gefühlwelt verarmte. Und nun verliebe ich mich so intensiv in eine Frau die eine Beziehung hat. Einsamkeit X Unglücklichkeit = Unendlicher Schmerz. Bei Einsamkeit beziehe ich mich hier auf eine Beziehung um das festzuhalten. Was mich jedoch besonders erschreckt, das ich neben der Trauer und Depression ein weiteres Gefühl breit macht – Wut. Gemerkt habe ich es schon die ganze Zeit das ich ein „inneres glühen“ hatte. An Silvester hatte ich mich aus Frust zugeschüttet. Ich war auf einer Party eingeladen wo fast nur Paare waren – nur zwei Singels: ich und mein Kumpel. Silvester habe ich nicht mehr bewusst wahrgenommen. Und in diesem Zustand sind mir meine Gefühle entglitten, wie ich im Nachhinein erfuhr. Ich habe meine Faust an einer Wand blutig geschlagen und trug ein paar Verletzungen an dieser davon – was ich am nächsten morgen erst merkte. Das erschreckt mich sehr und macht mir Angst, denn was passiert als nächstes? Mir macht der Gedanken echt Angst, dass ich irgendwann ausraste und irgendjemand grundlos zusammenschlage. Ich habe mich in meinen Ganzen Leben nie geschlagen, weil ich es meist für unnötig und überzogen hielt. D.h. nicht das ich ein kleines Würstchen bin und genau das ist ja das was mir Angst macht.

Ich weiß nicht mehr weiter. Manchmal verfluche ich Gott dafür, dass ich einsam bin, und im nächsten Moment bete ich zu ihm. Eigentlich glaube ich nicht an ihm, aber wenn man verzweifelt ist macht man Dinge die man sonst nicht macht.

Fortsetzung folgt ...
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Post Fri, 14.Jan.05, 20:38      Re: Einsamkeit und Aggression Reply with quoteBack to top

Fortsetzung ...

Jetzt mögen einige behaupten, das man sein leben Ordnen sollte um eine positive Ausstrahlung zu haben. Es stimmt ja eigentlich alles, bloß es fehlt mir eine Beziehung und die geistige und körperliche nähe dieser. Außerdem bin ich Meister im Überspielen von Problemen, was man so lernt in einer kaputten Familie – bis heute in der S-Bahn. Vielleicht ist das alles auch eine Rückkopplung, weil ich in meiner Familie kein Rückhalt hatte. Es wurde mir keine Liebe entgegen gebracht und ich hatte keine Vertrauensperson. Einmal vertraute ich mich meiner Mutter an und weil sie es nicht für sich behielt, bekam ich aufs Maul. Außerdem hat mir diese Dame 6.500 EURO geklaut – meinem Vater noch viel mehr. Mein Vater der ist gefühlskalt. Deswegen hat meine Mutter wiederum einige Selbstmordversuche hinter sich und einen hat sie mir zum 15. Geburtstag zum Geschenk gemacht. Mein Vatrer ist nicht in de Lage irgendein Gefühl zu zeigen. Ich habe ihn noch nie Lachen sehen. Außerdem ist er zu schüchtern um mit mir zureden – selbst bei ganz banalen und alltäglichen Dingen. Das mag an meiner intellektuellen Überlegenheit liegen, sowie meinem Selbstbewusstsein. Ich bin kein Masterbrain, aber mein Vater hat sehr Probleme einem schon bei Kleinigkeiten zu folgen. Dafür Arbeitet er Tag ein Tag aus – er kennt nichts anderes.
Das war gut mal mir von der Seele zu schreiben, und auch denjenigen zu zeigen, das ich in meiner Familie kein Rückhalt habe bei persönlichen Problemen – sprich sich mal ausheulen.

Im Prinzip wünsche ich mir ein neues Leben anzufangen.

Ich merke hier am Ende erst das dieser Text eine andere Richtung genommen hat, doch ich sehe für mich irgendwie eine Verknüpfung meiner Einsamkeit und Aggression und meiner Familie.

Wie auch immer, ich glaube das musste ich mal schreiben.
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