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Himbär
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Post Sun, 16.Jan.05, 1:46      Wie löse ich mich von Frauen als "Streichelquellen" Reply with quoteBack to top

Hallo allerseits,
seit meiner Kindheit laufe ich mit folgendem Problem herum, das mich nach wie vor sehr beeinträchtigt. Ich habe bis heute ein extrem starkes Bedürfnis nach Zärtlichkeit, nachdem es das bis etwa zu meinen 7. Lebensjahr in meinem Leben fast nie gegeben hatte. Das Fatale daran ist für mich, dass ich mir das wie ein Süchtiger irgendwie von (beliebigen) Frauen holen muss, sonst gehe ich in eine Depression, weil mir alles andere dann vollkommen egal und sinnlos erscheint. Das wenig lobenswerte daran ist ferner, dass die Frauen aufgrund dieser Tatsache austauschbar für mich sind. Deren Belange sind für mich nicht wirklich wichtig. Ich finde das ganz schrecklich, aber so läuft es leider bei mir. Mein ganzer Lebensmut steht und fällt mit der Zärtlichkeit, die ich bekomme. Alle Therapien, Analysen und guten Vorsätze, Loslaß-Versuche usw. zu diesem Thema haben meine Sucht danach nicht lindern können. Gibt es jemanden, der ähnliches erfahren hat und dieses "Brauchen" und "Haben-Müssen" überwinden konnte? Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand, der das wirklich _geschafft hat_ sagen könnte, wie ich das anstellen muss. Mit Ratschlägen von Nichtbetroffenen bin ich hinreichend versorgt.

Viele Grüße von Himbär
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Post Sun, 16.Jan.05, 12:43      Re: Wie löse ich mich von Frauen als "Streichelquellen& Reply with quoteBack to top

Lieber Himbär,

ich kenne das. Ich bin so bedürftig nach Zärtlichkeit. Seit meinem ca. 6. Lebensjahr gab es das zu Hause nicht mehr. Null. Körperliche Nähe kenne ich von dort nicht. In den Arm nehmen?? Unvorstellbar.

So ist es bei mir, dass meine Beziehungen nur max. 2-3 Jahre dauern. Dann reicht mir der Partner nicht mehr und ich beende die Beziehung.
Ich verliebe mich dann ziemlich schnell wieder neu, da ich den angeblichen Mann meiner Träume idealisiere. Heisst, ich verliebe mich nicht in die wirkliche Person, sondern in das Idealbild.
Logischerweise können solche Beziehungen nicht gut gehen.

Es ist wie verhext; ich sehne mich nach einer festen, guten Beziehung und wünsche mir Familie (was langsam zeitmässig echt eng wird), auf der anderen Seite scheine ich mir Männer auszusuchen, mit denen es nicht klappen kann.

Wie ist es bei Dir? Hast Du länger dauernde Beziehungen?

Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass ich wohl tierische Angst vor einer engeren Bindung habe. Ich fühle es zwar noch nicht, aber es erscheint logisch.

Könnte es bei Dir auch der Fall sein? Fühlst Du Dich durch meinen Text angesprochen??

Dann könnte ich Dir das Buch "Bindungsangst" von Mathias Jung empfehlen.

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Nessa
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Post Sun, 16.Jan.05, 16:30      Re: Wie löse ich mich von Frauen als "Streichelquellen& Reply with quoteBack to top

Hallo Himbär,

kennst du die "Emotions Anonymous"? Das ist eine Selbsthilfegruppe für emotionale Gesundheit. Es gibt auch ein Buch darüber, das ich mir mal im Rahmen einer Veranstaltung erworben habe. In dem Buch geht es um das Zwölf-Schritte-Programm, das Grundlage aller anonymen Selbsthilfegruppen ist, und dazu beiträgt, die emotionale Gesundheit wiederherzustellen. Außerdem findet man in dem Buch eine Reihe von Erfahrungsberichten Betroffener.

Die EA sind auch im Internet vertreten, hier die Adresse: http://www.emotionsanonymous.de/

Liebe Grüße
Nessa
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Himbär
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Post Sun, 16.Jan.05, 19:41      Re: Wie löse ich mich von Frauen als "Streichelquellen& Reply with quoteBack to top

Hallo Dornröschen.
Vielen Dank für Deine Antwort. Auf jeden Fall sprechen wir beide über die gleiche Sache. Du weißt dann sicherlich auch genau, wie sich der Körper anfühlt, wenn er das nicht bekommt, wonach er sich sehnt. Zum Thema Beziehungen kann ich sagen, dass ich früher deshalb nicht beziehungsfähig war, weil die (mir selten im Leben zu teil gewordene) Nähe alte Gefühle an die Oberfläche brachte (Wut, Hass, Rachsucht, Schuldgefühle usw.), die sich automatisch gegen meine Partnerinnen gerichtet hatten (ca. mit 15 bis 25 Jahren). Ich hatte tatsächlich keine Ahnung, dass diese Dinge meiner Mutter galten, das konnte ich damals nicht trennen. Für mich bedeutete Liebesbeziehung=Erinnerung an all die Zeiten, wo ich das nicht hatte=Aufkommen von bis auf die Knochen verinnerlichte Wut-Gefühle, aber auch Aufkommen vieler anderer Gefühle, die zwar nicht wirklich beschreibbar sind, aber schrecklich waren. In meinem Kopf ergab sich dann die Verbindung Freundin=schlechte Gefühle unter denen ich leiden muss=Beendigung der Beziehung, um die auftretenden unerträglichen und längst vergessenen Uralt-Gefühle nicht weiter Überhand nehmen zu lassen, da sie mich in meiner gesellschaftlichen "Funktionsfähigkeit" stark beeinträchtigt hatten. Seit 1997 habe ich jedoch die Erfahrung gemacht, dass ich sehr gut mit dauerhafter Nähe umgehen kann, da diese Gefühle nun nicht mehr hoch kommen, auch wenn die Beziehung tief und innig ist. Warum sich das geändert hat, weiß ich nicht wirklich, aber es ist so. Die Beziehungen, die ich nach dieser Zeit hatte, gingen wegen anderer Gründe schief (wir stellten z.B. fest, dass wir nicht zusammenpassen, oder es gab externe Gründe, die es unmöglich machten), aber der beschriebene Mechanismus belastet mich nun nicht mehr in Beziehungen. Heute weiß ich, dass ich beziehungsfähig bin. Meine längste Beziehung dauerte 7 Jahre, war aber eine Fernbeziehung, wobei ich ca. 2 Jahre mit der Frau zusammenwohnte. Andere Beziehungen lagen so zwischen einem halben und 2 einhalb jahren, gingen dann aber aus anderen Gründen auseinander, die ich als "normal" einstufen würde. Nein, ein Problem mit Nähe habe ich nicht mehr. Ich habe das Problem, körperlichen Kontakt haben zu müssen, da ich sonst in dieses körperliche Hungergefühl komme, das ich seit meiner Kindheit kenne. Außerdem werde ich dann, wie bereits beschrieben, depressiv. Somit glaube ich, dass mir Dein Buchtipp hier nicht weiterhelfen wird, weil er ein anderes Thema behandelt. Aber ich bin froh, dass Du mich wenigstens verstehst. Ich habe oftmals in Zeiten echter Bedürftigkeit nach "Alternativen" gesucht, sich das meinetwegen auch gegen Geld irgendwo zu beschaffen, aber für dieses Bedürfnis ist diese Welt (zumindest nach meiner Erfahrung) nicht ausgelegt. Im Rotlichtmillieu gibt es keine Zärtlichkeit, in Swingerclubs auch nicht, wobei da auch noch Bühne mit Zuschauern angesagt ist (finde ich nicht nachvollziehbar), das Tantra-Gedusel ist mir auch nichts; wieder schauen mindestens 50 Leute zu, und sich das reihum von bekannten Freundinnen zu holen, ist irgendwie auch schäbig; sie machen es sowieso nicht mit. Ich habe mir oft gewünscht, dass es einen "Puff" für Zärtlichkeitssuchende gibt, ohne Sex, nun öffnet hier ein sogenannter Kuschelclub in Berlin, aber der wird wieder von aus meiner Sicht so merkwürdigen Guru-Leuten veranstaltet, dass ich mich dort nicht wirklich hin begeben will. Konntest Du Dein (man sagt: übermäßiges) Verlangen nach Zärtlichkeit irgendwie abschwächen?

Liebe Grüße von Himbär
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Himbär
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Post Sun, 16.Jan.05, 19:57      Re: Wie löse ich mich von Frauen als "Streichelquellen& Reply with quoteBack to top

Hallo Nessa,
vielen Dank für Deinen Hinweis. Ich kenne diesen Typ Selbsthilfegruppe und ich kenne auch das 12-Stufen-Programm, von dem ich allerdings wesentliche Anteile im Rahmen einer Therapie unabhängig von den Selbsthilfegruppen durchgeführt habe. Es ist mir (was ich nie glaubte) dadurch tatsächlich gelungen, mich mit mir, mit meinen Eltern und mit vielen anderen Menschen in meinem Umfeld _emotional_ auszusöhnen. Konflikte, die ich viele Jahre mit mir und anderen hatte, belasten mich heute nicht mehr. Das "Zuviel an" Wut, Rachsucht usw. konnte ich für mich mit einem zufriedenstellenden Ergebnis auflösen. Aber das "Zuwenig an...", das ich bekommen habe, scheint wie eine alte nicht verjährende Schuldenlast darauf zu warten, beglichen zu werden. Worte, Gedanken und Ratschläge scheinen diesen Bereich in keiner Weise zu beeinflussen. Den Link, den Du mir geschickt hast, werde ich verwenden um zu schauen, ob dort jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

Danke Dir,
liebe Grüße von Himbär
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Post Sun, 16.Jan.05, 21:11      Re: Wie löse ich mich von Frauen als "Streichelquellen& Reply with quoteBack to top

Hallo Nessa,
ich war eben gerade auf dem Link, den Du mir gegeben hast. Ich weiß jetzt auch wieder, warum ich damals nicht weiter Kontakt zu diesen Selbsthilfegruppen gehalten habe. Auf der Webseite stand unter anderem: "Durch welche Gedankenmuster und Einstellungen hindern wir uns daran, gesund und glücklich zu sein?" Es werden dort bestimmte neurotische Verhaltensweisen unterbunden (z.B. "uns zu bedauern"), was dann die Lösung des Problems herbeiführen soll. Auf der Web-Seite wird stets von emotionaler Erkrankung geredet und von Gedanken, die schlechte Stimmung machen. Ich kann mich dieser gesamten Denkweise nicht anschließen, da meine Lebenserfahrung mir unzählige Male gezeigt hat, dass meine Gedanken aus Gefühlen heraus folgen, die ich bereits hatte, bevor ich logisch denken konnte. Natürlich kann ich auch mit Absicht schlecht über mich denken, was dann natürlich meine Stimmung verschlechtert. Ich "Denke ja auch nicht", o Gott, ich muss mal wieder Zärtlichkeit haben, sondern ich fühle es, wie den Hunger, wie den Durst. Dann kommt das Denken: "Wie bekomme ich das?". Es ist aus meiner Sicht im grundsätzlichen Herangehen dieser Gruppen etwas falsch, weil dabei nicht berücksichtigt wird, wie es aus Sicht eines Betroffenen (zumindest aus meiner) tatsächlich funktioniert. Ein Mensch der glaubt, der glaubt. Ein Mensch, der etwas selbst erfahren hat, der weiß. In wieweit sollte sich das tiefe Wissen eines 10 jährigen Kindes durch neue Gedanken und Verhaltensweisen im Erwachsenenalter verändern lassen, das in Hunderten, Tausenden von Erfahrungen, die zudem im wichtigsten Alter auch noch nonverbal sind, gesammelt wurden und ihm die tiefe Gewissheit vermittelt haben, dass es so, wie es ist, nicht liebenswürdig, richtig und angenommen ist? Selbst wenn es gelingt, all diese Verhaltensweisen einzuhalten, so würde aus meiner Sicht und Erfahrung bei solchen Vorsätzen eine wachsende Diskrepanz und innere Trennung entstehen, zwischen dem, was man definitiv aus der Lebenserfahrung heraus weiß/fühlt und dem, was man sich zu denken an- oder abtrainiert. Die innere Spaltung wird größer. Und der nonverbale Seelenschmerz bleibt nach wie vor bestehen. Es reicht nach meiner Meinung nicht aus, so zu handeln und zu denken, wie ein Mensch, der innerlich ausgeglichen ist und sich in einem sicheren Gefüge von tragenden Beziehungen und Liebschaften befindet. Seine Handlungen entspringen ja gerade einem inneren Harmoniegefühl. In den erwähnten Selbsthilfegruppen würde man lernen, so zu handeln, _als wenn_ man innerliche Harmonie und Ausgeglichenheit spüren würde, ohne sie jedoch über diesen Weg wirklich zu erzielen. Aus diesen Gründen konnte ich mich diesem Weg in der Form nicht anschließen. Aber ich betone nochmals, das ist meine persönliche Meinung und soll die Idee nicht verunglimpfen. Für mich war es jedoch nicht passend.

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Post Sun, 16.Jan.05, 21:14      Re: Wie löse ich mich von Frauen als "Streichelquellen& Reply with quoteBack to top

Ein weiterer Punkt, der mich zur Suche nach Alternativen bewegte war der, dass stets von emotionaler Erkrankung geredet wurde. Ein Kind, das Wut und Rachsucht angesammelt hat und es im Erwachsenenalter an unpassenden Stellen in seine Beziehungen trägt, ist nich krank. Es hat sich nur nach all den Jahren noch nicht "abregen" können, weil ihm hierzu die nötigen Situationen fehlen. Die Menschen sind alle gesund (ich rede hier von Neurosen, nicht von Psychosen), sie funktionieren so, wie man natürlicher Weise funktioniert, wenn man dies oder jenes in der Kindheit nicht bekommen oder verarbeitet hat. Die (auch noch im Erwachsenenalter bestehenden) Gefühle des erwachsen gewordenen Kindes werden als Krankheit und als ungerechtfertigt dargestellt, so dass der Hilfesuchende (zumindest ich) geneigt wäre, selbst noch diese unfreiwillig erworbenen Gefühle verdrängen und negieren zu müssen. Kurz: Die Neurose wird noch verwickelter. Ich hatte das Glück, mich in vielen Punkten durch geeignete therapeutische Verfahren in vielen inneren Bereichen "abregen" zu können, was sehr dazu beigetragen hat, dass ich mit mir selbst und anderen Frieden schließen konnte. Leider half mir dies jedoch nicht, das "Brauchen" und "Haben müssen" zu verringern. Ich wünsche mir eine Heilmethode, die mich in einen inneren Zustand versetzt (oder irgendwie auffüllt), bei dem das Brauchen nachlassen kann, weil innere Fülle in mir entsteht. Kennst Du Methoden, wo Betroffene hinterher sagen, dass sie das erzielt haben?

Ich danke Dir nochmals für diesen Link, der mich heute hat Dinge formulieren lassen, die ich in dieser Klarheit bisher nicht ausdrücken konnte.

Liebe Grüße von Himbär
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Post Mon, 17.Jan.05, 12:26      Re: Wie löse ich mich von Frauen als "Streichelquellen& Reply with quoteBack to top

Hallo Himbär,

es freut mich, dass der Link für dich hilfreich war, wenn auch nicht in der Art und Weise, wie ich mir das vielleicht gedacht hätte.

Ich kann deine Gedanken im Großen und Ganzen nachvollziehen. Ob man bei einer Neurose nun von emotionaler Krankheit sprechen kann, ist, denke ich, eine Sache der Definition. Wesentlich erscheint mir dabei, ob sich der Betreffende krank fühlt bzw. in seiner Lebensqualität, im Umgang mit sich und anderen, in seinem Denken und Handeln eingeschränkt ist. Eine Neurose allein ist vielen Menschen wohl nicht einmal bewusst. Eine Neurose kann aber z. B. eine Depression auslösen, spätestens dann wirst bestimmt auch du von „Krankheit“ sprechen. Des weiteren kommt es sicher auch auf die Schwere der Neurose an. Wenn jemand aufgrund seiner frühkindlichen Prägungen zum Sexualstraftäter oder zum Mörder wird, dann kann m. E. nicht mehr von emotionaler Gesundheit bzw. Normalität gesprochen werden.

Es ist sicher keine Lösung, bestimmte Verhaltensweisen einfach zu unterbinden bzw. zu verdrängen. Genau das würde die Neurose wahrscheinlich noch verstärken. Einer Veränderung der Verhaltensweisen muss die Bewusstmachung und die Einsicht vorausgehen, wobei es natürlich wichtig wäre, auch neue Erfahrungen zu sammeln. Sich selbst (und anderen) einzugestehen, dass man psychisch „krank“ ist, ist sehr schwer, auch in der heutigen Zeit noch. Dabei kommt es darauf an, aus welchem Blickwinkel man die Sache betrachtet, welche Erfahrungen man gemacht hat usw. Wenn man sich allerdings klar macht, wie viele Betroffene es gibt (du brauchst dir bloß mal dieses Forum anzugucken), dann kommt man sich bald nicht mehr als Außenseiter oder Spinner vor.

Quote:
Ich wünsche mir eine Heilmethode, die mich in einen inneren Zustand versetzt (oder irgendwie auffüllt), bei dem das Brauchen nachlassen kann, weil innere Fülle in mir entsteht. Kennst Du Methoden, wo Betroffene hinterher sagen, dass sie das erzielt haben?

Nein, leider kann ich dir keine konkreten Hinweise geben. Vielleicht würde es dir helfen, wenn du generell etwas tun würdest, um dein inneres Gleichgewicht wiederherzustellen, z. B. durch Meditation oder Yoga.

Liebe Grüße
Nessa
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Post Mon, 17.Jan.05, 18:26      Re: Wie löse ich mich von Frauen als "Streichelquellen& Reply with quoteBack to top

Hallo Nessa,
Deine Ausführungen über "Krankheit" bei Neurosen leuchten mir ein. Vielleicht wäre es nur rein "werbe-technisch" klüger gewesen, wenn auf der besagten Webseite gestanden hätte, dass sich die Selbsthilfegruppen nicht aus emotional Erkrankten zusammensetzen, sondern aus z.B. Praktikern bei dem Streben nach emotionaler Weiterentwicklung. Das könnte dem Selbstverständnis und der Motivation der Teilnehmer vielleicht dienlich sein. Ansonsten danke ich Dir für die Gesundheitstipps. Sie sind mir bekannt, und das eine und andere praktiziere ich bereits davon, da sie wenigtens als "Kraftspender" funktionieren, auch wenn dann ein Großteil davon bei den neurotischen Kämpfen wieder verbraten wird. Laughing

Liebe Grüße von Himbär
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Post Tue, 18.Jan.05, 6:26      Re: Wie löse ich mich von Frauen als "Streichelquellen& Reply with quoteBack to top

Moin Himbär,

hast du es schon mal mit einer Familienaufstellung versucht?

LG
Melanie

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Post Tue, 18.Jan.05, 11:32      Re: Wie löse ich mich von Frauen als "Streichelquellen& Reply with quoteBack to top

Hallo Melanie,
auch an Familienaufstellungen habe ich schon teilgenommen, und ich kenne auch andere Personen, die das viel öfter gemacht haben als ich. Leider fällt mir auf, dass bei den anderen und bei mir zwar immer mehr "Klarheit" zu diesen Themen entsteht, sich aber der Mechanismus, unter dem ich leide, nämlich Zärtlichkeit haben zu _müssen_, sich letztlich nicht ändert. Das gleiche kann ich bei den anderen mit jeweils ihrem Problem erkennen. Kennst Du jemanden, der es geschafft hat, dieses "Brauchen" von Zärtlichkeit auf irgendeine andere Weise als Schmusen verlieren zu können?

Liebe Grüße von Himbär
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Post Tue, 18.Jan.05, 11:57      Re: Wie löse ich mich von Frauen als "Streichelquellen& Reply with quoteBack to top

Hmm... also brauchen tut das denke ich jeder.. aber jeder in einem anderen Ausmaß.

Du bist mit dir selbst ja schon sehr weit gekommen. Hast vieles durchleuchtet und vieles verinnerlicht.

Ich bin auch ein mensch der viel Zärtlichkeiten und vorallem Nähe braucht. Ich weiß nicht wie oft ich meinen Freund anfasse wenn er daheim ist... Wink Das ist für mich ein natürlicher Impuls der bei mir sehr ausgeprägt ist, da auch ich in meiner Kindheit von meiner Mutter keinerlei Zärtlichkeiten und vorallem Geborgenheit bekommen habe.

Mein Freund ist z.b. genauso.. wir ergänzen uns da ganz gut. Auch wenn es beide von uns nicht immer "abhaben" können, weil gerade der andere ein wenig mehr Freiraum braucht. Aber den lassen wir uns dann.

Ich denke ablegen wirst du das nicht können. Es steckt in dir. Aber man kann versuchen damit umzugehen. Sich Strategien zu überlegen, wie man sich ein wenig überlisten kann, wenn einem das Gefühl überrollt.

Ich denke du weißt auch woher das rührt. Und je bewußter man lebt, sich vor augen hält, daß man heute erwachsen ist um so besser kann man mit sich selbst und aufsteigenden Gefühlen umgehen.

Warum nimmst du es eigentlich nicht einfach an? Und versuchst dir ein Lebensmodell zu stricken, in dem du diese "Sache" integrierst?

LG
Melanie

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Post Tue, 18.Jan.05, 18:11      Re: Wie löse ich mich von Frauen als "Streichelquellen& Reply with quoteBack to top

Hallo Melanie,
ich kann diese Sache in der Form deshalb nicht "einfach annehmen", weil sie mein Leben ruiniert. Die Frauen, mit denen ich zusammen komme, spüren sehr bald, dass es eigentlich nicht um sie persönlich geht bei meinem Bedürfnis nach Nähe. Das stößt sie letztlich ab (kann ich auch 100%ig verstehen). Kriege ich diese Einheiten aber nicht in dem Maße, wie ich sie brauche, werde ich depressiv und zuweilen arbeitsunfähig. Das Bewusstsein "erwachsen zu sein" hilft über diese Tatsache in ihrer täglichen Realität für mich leider nicht hinweg. Ich höre dieses Argument leider sehr häufig, es _funktioniert_ bei mir aber nicht. Ich habe es auch langsamt satt, mit Problemen "umgehen" zu müssen, das tue ich mein ganzes Leben bereits. Das ist auch der Grund dafür, dass sich bei mir nach all den Jahren eine Therapie-Müdigkeit und Resignation eingestellt hat, weil ich die Erfahrung machen musste, dass die _Lösung_ letzlich ausblieb und der Leidensdruck bestehen blieb. Wie würdest Du reagieren, wenn Du z.B. auf Dein Fahrrad dringend angewiesen wärst, aber einen Platten hast und jede ausgewiesene Fahrrad-Fachwerkstatt Dir innerhalb eines mehrjährigen Prozesses den _Umgang_ mit diesem Problem erleichtern möchte? Sei mir bitte nicht böse, aber ich habe diese Formulierung einfach schon zu oft in meinem Leben gehört.

Bitte bitte gebt mir keine weiteren Ratschläge mehr, sondern nennt mir Menschen, dies es _geschafft_ haben, dieses Problem zu überwinden. Ausschließlich deren Ratschläge sind für mich von Nutzen. An irgendwelche Theorien und Konzepte kann ich nicht mehr glauben. Bis heute habe ich nur wenige Menschen gefunden, die ähnlich wie ich empfinden und davon nicht einen einzigen, der der diese Form des "Haben müssens" ablegen konnte. Es wird wahrscheinlich so sein wie Du sagst, man kann es wahrscheinlich nicht ablegen. Ich würde dann sehen müssen, ob ich eine Frau finde, die ähnlich bedürftig ist und sich auf den "Deal" der gegenseitigen "Streichelquelle" einlässt. So eine Frau konnte ich aber bis heute nicht finden. Und schon bin ich wieder bei der Frage: Wie löse ich mich von Frauen als "Streichelquellen". Es ist zum Heulen.


Liebe Grüße von Himbär
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Post Tue, 18.Jan.05, 20:11      Re: Wie löse ich mich von Frauen als "Streichelquellen& Reply with quoteBack to top

Lieber Himbär,

erstmal möchte ich Dir sagen, dass ich es supermutig finde, dass Du so offen bist.
Dass man im Swingerclub und/oder im Rotlichtmilieu war, schreiben viele noch nicht einmal in der virtuellen Welt. (Ich war übrigens nie dort).

Du hörst Dich total verzweifelt an. Was ich absolut verstehen kann. Ich bin wie Du auf der Suche, vor allem nach der alles entscheidenden und wichtigsten Antwort auf die Frage "WARUM?".

Wenn es der Fall ist, dass Du mit Frauen zusammen bist, um Deine Bedürfnisse nach Zärtlichkeit zu befriedigen, und nicht der Frauen wegen (ist mir sehr bekannt natürlich), klingt es nach Sucht.
Hast Du das schon mal hinterfragt??
Ist Dir Romanzensucht ein Begriff?? Beziehungssucht??

Vielleicht wäre das noch mal ein Ansatz.
Süchtige aus der Kategorie können übrigens gar keine Nähe zu sich und anderen herstellen...

Vielleicht machst Du mit einer Sucht Deine wahren Probleme weg??

Hmmm, es ist echt schwierig, nicht wahr???

Ich denke, es gibt kein "Verfahren", um Dein Problem wegzumachen.
Eine Frau, die die gleichen Probleme hat wie Du, wird Dich und sich selbst noch tiefer ziehen, glaube ich.

Die Lösung findest Du nur in Dir.

Zu Deiner Frage: nein, ich weiss auch nicht, wie ich das Problem lösen kann. Falls ich für mich feststellen sollte, dass es Suchtcharakter hat, gibt es leider keinen anderen Weg als ABSTINENZ eine Zeit lang, um zu schauen, was dann kommt - das ist dann das wahre Problem, nicht das Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeit.

Kannst Du die Nähe die ganze Beziehung über gut ertragen oder merkst Du nach einer Zeit, dass Du immer weniger Nähe ertragen kannst und ziehst Dich zurück??

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Post Wed, 19.Jan.05, 10:19      Re: Wie löse ich mich von Frauen als "Streichelquellen& Reply with quoteBack to top

Hallo Dornröschen,
schon früher habe ich dauerfhafte Nähe gebraucht, musste dann aber nach einiger Zeit Distanz schaffen, wegen des aufkommenden Engegefühls und anderer uralter Emotionen, die mich dann belasteten. Heute brauche ich noch immer diese Nähe, kann sie aber viel besser und länger ertragen. Leider schwanken meine Emotionen dann so, wie bei es bei einem Kind ist: Wenn ich Zärtlichkeit kriege, dann bin ich high, wenn nicht, dann ist alles andere in meinem Leben Plötzlich nichts mehr wert. Da ist glaube ich ein Missverständnis passiert: Nachdem ich mich darüber informiert habe, was in Swingerclubs und bei Tantra-Seminaren läuft (ich habe mit Leuten gesprochen, die da waren), bin ich nicht dorthin gegangen. Damit hätte ich mir auch bestimmt keinen Gefallen getan. Ich bin auch nicht auf der Suche nach der Frage WARUM habe ich das, sondern WIE kann ich es in mir auflösen. Die Bemühung, das WARUM zu ergründen, hat sich in meinem Leben nicht bewährt. Der Hinweis, dass die Lösung in mir selbst liegt, nun ja... (bringt mich wieder auf den Gedanken mit dem Fahrrad und dem Platten)
Liebe Leute ich fasse also für mich zusammen: Es scheint keine bewährte Lösung für dieses Problem zu geben, und darüber hinaus finde ich nach wie vor auch niemand anderen, der es lösen konnte. Damit möchte ich mich herzlich bei Euch für Eure Beiträge bedanken und werde meine lange Suche nach einer LÖSUNG an anderer Stelle fortsetzen müssen, wie so oft. Falls ich es jemals schaffen sollte, teile ich Euch in diesem Forum die Lösung mit.

Bis dahin steige ich aus diesem Thema aus und verabschiede mich mit lieben Grüßen
Himbär
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