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sternenfaengerin21
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Post Thu, 20.Jan.05, 19:52      keine Freunde, keine Ausbildung...hoffnungslos ? Reply with quoteBack to top

hallo ihr,

finde das forum echt klasse und interessant..wirklich eine gute Idee, gerade in dem Bereich.
Deshalb habe ich mich entschlossen auch mal einen Beitrag zu schreiben..

Mein Problem ist, (kurz gesagt) das ich jetzt 21 bin, fast keine Freunde mehr habe, und auch keine abgeschlossene Ausbildung (sowohl Schule in der Oberstufe abgebrochen, wie auch verschiedene Ausbildungen).

Rein "von aussen betrachtet", lief bei mir bis zum 16./17. Lebensjahr noch alles in gut (auch wenn ich schon meine Probleme hatte, und der Ursprung schon in der Kindheit liegt, aber es hat sich noch nicht so ausgewirkt).
Ich war sogar teilweise das totale Gegenteil von dem bzw. der, die ich heute bin, hatte mehrere gute Freunde, war unternehmungslustig..hatte ständig neue Pläne und Ideen etc..

Doch dann kam es, dass ich in der 10. Klasse längere Zeit krank war..und als ich dann wieder gesund war und nach den (Oster ?) Ferien wieder den ersten Tag in die Schule gehen sollte, veränderte ich mich total.
Eine Art Soziale Phobie kam zum Vorschein, die sich zwar schon vorher angebahnt hatte, aber durch die "glücklichen" Umstände (immer unter vertrauten, recht netten Leuten etc..) nicht zum Vorschein gekommen war.

Ich fing plötzlich an, noch mehr über mich und mein Leben nachzudenken, "steigerte" mich in Ängste hinein.. mir kamen die Klassenkameraden plötzlich alle "oberflächlich" vor (weil sie ja nicht so "tiefgründig" wie ich waren, dachte ich damals) etc..
Ich schottete mich immer mehr ab.. rief Nachmittags keine Freundinnen mehr an, sagte Einladungen zu Geburtstagen ab.. schwänzte die Schule wen etwas anstand wovor ich Angst hatte..oder ich war sowieso schon "psychosomatisch" krank.

Um es kurz zu machen,
irgendwann danach kam der Punkt an dem ich gar nicht mehr zur Schule ging, kaum noch das Haus verließ und überhaupt keinen Kontakt mehr zu Freunden hatte..
Da ließen natürlich auch Depressionen nicht mehr lange auf sich warten..
Diese schwächten mich noch mehr, und nahmen mir noch mehr den Antrieb (der mir durch die Ängste ja sowieso schon fehlten).

Ich machte eine (recht lange) tiefenpsychologische Psychotherapie, sie half mir (auch wenn es von Aussen vielleicht nicht so sichtbar war) sehr,
meine Kindheit, Ursprung der Probleme..mein Verhalten etc.. besser und vor allem klarer zu sehen.

Doch leider nur "innerlich", ich begann 3 Ausbildungen die ich immer wieder nach mehreren Monaten abgebrochen habe (auch wenn meine Noten oft überdurchschnittlich gut waren, aber damit hatte es ja auch nichts zu tun), schottete mich noch immer von anderen ab, etc..

Mit der Zeit kam dann auch mein "gekränkter Stolz" dazu..
Auch wenn viele der Ursprünglichen Probleme geklärt waren.. Es kamen neue dazu..
"Was erzählt man als ungefähr 20 jährige, was man so lange ohne Schule und Ausbildung gemacht hat ? Was sagt man, wo man am Wochenende so hin geht ? Warum man keinen Freundeskreis hat ?"
Ziemlich oberflächliche Fragen auf den ersten Blick.. Aber sie sind mittler Weile zu einem meiner Hauptprobleme und Hinderniss ein "Neues Leben zu beginnen" geworden.
Wenn ich in irgendeiner Situation bin, wo ich mit anderen in Kontakt kommen könnte oder komme, verschließe ich mich schon automatisch, um bloss nicht mit anderen ins Gespräch zu kommen.

(teil 2 folgt)
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sternenfaengerin21
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Post Thu, 20.Jan.05, 19:53      Re: keine Freunde, keine Ausbildung...hoffnungslos ? Reply with quoteBack to top

(teil 2)

Von "Aussen" wirke ich dann sicher wie ein verschlossener und desinteressierter Mensch, dabei bin ich im Grunde eigentlich vielseitig interessiert und lebenslustig...

Ihr denkt jetzt sicher, "es gibt bestimmt Menschen die dich vestehen würden".. davon bin ich auch überzeugt..
Aber wie diese kennenlernen ?
Ich habe mittler Weile gelernt gut zu schauspielern, die meisten Menschen wissen (denke ich ) nichts von meinen Problemen, aber auch nur weil sie mich nicht näher kennen. Irgendwie schlüpfe ich schon automatisch in eine andere Rolle.. (was natürlich auch den schlechten Nebeneffekt hat, das ich positive "Erlebnisse" nicht mir zuschreiben kann, wodurch auch eine Verhaltenstherapie, "die äußerlich ganz gut gelaufen ist" nicht so viel gebracht hat).
Ein anderer Grund ist zudem, das man ja auch ein bisschen (falschen, aber menschlichen) Stolz hat, und sich nicht vor jedem "Nackt" präsentieren will.
(Was auch wieder mit den Verlustängsten und Angst Verletzt zu werden, zu tun hat..).

Irgendwie ist das ein richtiger Teufelskreislauf.. das eine bedingt das andere und umgekehrt...

Ich würde so gerne mal Leute kennenlernen denen es ähnlich geht..

Geht es jemandem vielleicht ähnlich, oder kann mir einen Rat geben ?

Ich muß da doch irgendwie rauskommen : /
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galaxy
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Post Thu, 20.Jan.05, 22:54      Re: keine Freunde, keine Ausbildung...hoffnungslos ? Reply with quoteBack to top

oh wenn du wüsstest... du hast mir aus tiefster seele geschrieben... von ein paar unterschieden abgesehen gehts mir genauso...

_________________
Die Nacht ist viel mehr
als nur das Ende eines Tages...
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SleeplessDreamer
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Post Fri, 21.Jan.05, 0:24      Re: keine Freunde, keine Ausbildung...hoffnungslos ? Reply with quoteBack to top

Hi....
Ich stelle mir bei der sache nur eine Frage...
Es liest sich so als wenn dein "Problem" damit angefangen hat bzw sich richtig gezeigt hat,da Du sagst der ursprung liegt in deiner Kindheit,wo
Du Krank warst...
So,als Du krank warst,muss doch irgendetwas entscheidenes passiert sein,von dem Du Dich bis heute nicht wircklich erholt hast...
Was war es?
Fühltest Du Dich in der Zeit wo Du krank warst alleine gelassen,hast von "freunden" mehr erwartet als sie dir gegeben haben?
Lass sich diese Frage ruhig "blöd" anhören,aber es muss ja in der Zeit bei Dir im Kopf einen "Knaks" gegeben haben (Bitte nicht falsch verstehen)...
Ich kenne es von mir,in der "Stunde grösster Not" war niemand für mich da,ich wollte darauf hin mit niemandem mehr etwas zu tun haben,wollte es ihnen also "gleich tun",was einen natürlich immer tiefer in den sumpf zieht,den freunde bekommen das gefühl einfach abgewiesen zu werden,und irgendwann sind keine Freunde mehr da...
Nun,als "krasse" Lösung für einen Neuanfang den Du anscheinend ja auch unbedingt willst,bleibt eigentlich nur die Lösung frei über Deine Probleme zu reden,anfangs erst mit kleinen Problemen anfangen,um Deine "darüber-rede-angst"zu überwinden,dann wirst Du von ganz alleine merken wer Dir gehör schenkt und wer nicht,und da Du ja nun nur mit kleinen,ich sage mal "problemchen" anfängst,musst Du auch nicht wirklich davor angst haben etwas falsches zu sagen bzw jemanden durch "problembelastung" zu verlieren....Und jemanden zu finden,der Deine probleme versteht oder gar etwas ähnliches erlebt hat,sollte dadurch etwas leichter sein...
Also meiner Meinung nach sollte es ein "schritt für schritt" weg aus Deinem Teufelskreis sein,den den Grundstein dafür hast Du selber gelegt,Du WILLST ja aus diesem "kreis" herraus....
Ich hoffe das von mir geschriebene ist etwas helfend,denn meine gedanken flogen schneller voraus,als das ich hier tippen kann Confused
Viele Grüsse SleeplessDreamer
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CrissCross
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Post Fri, 21.Jan.05, 16:41      Re: keine Freunde, keine Ausbildung...hoffnungslos ? Reply with quoteBack to top

Was mir beim Stöbern in diesem Forum in letzter Zeit aufgefallen ist, dass viele Beiträge um ein einziges Problem kreisen:

Rechtfertigung vor Anderen.

Jeder hat Angst, sich zu rechtfertigen (weil keine Arbeit, Freunde, Freundin, Hobbies usw.) oder sich rechtfertigen zu müssen.

Wenn du mehrere Ausbildungen abgebrochen hast, dann ist das einzig und alleine deine Sache. Wieviele Leute sind unglücklich in ihrem Beruf, aber zu feige es zuzugeben und malen sich deshalb die heile Welt vor?
Wieviele Menschen führen eine Partnerschaft ohne Liebe, nur, um vor anderen behaupten zu können, eine Freundin zu haben? Klammern sich mangels Alternativen an ihren Partner. Langfristig ist sowas zum scheitern verurteilt.

Auch zum Mangel an Freunden kann man stehen, wenn man es plausibel begründet.

_________________
Das Leben ist eine Einbahnstraße in unbekannter Richtung.
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NOMARVEL
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Post Sun, 23.Jan.05, 2:06      Re: keine Freunde, keine Ausbildung...hoffnungslos ? Reply with quoteBack to top

Hallo...

Eigentlich hatte ich schon mal ein Text zu diesen Thema geschrieben, aber wo ist er hin?????
Naja dann meine Meinung noch einmal.......
1. Es ist sehr wichtig sich für den richtigen Beruf zu entscheiden und dabei
ist es doch scheiß egal ob man 2 oder sonst wie oft eine Ausbildung angefangen hat. Und wenn die neue Firma fragt, sagst du, du wolltest das richtige finden und mit der jetzigen Firma hast du es gefunden.
Aber ich glaube das dieses nicht dein wahres Problem ist, das liegt eher
im privaten Bereich, gute Freunde, Geborgenheit und evtl. eine schöne
Beziehung. Mein Vorschlag treff dich doch ,mal mit ner alten Freundin oder einen alten Freund, versuche neue Leute kennen zu lernen, auch wenn du auf den ersten 5 Partys ruhig in der Ecke stehst. Bei der 6 oder 7. unterhälst du dich mit den Leuten, und dann geht alles von allein....

Viel Glück...
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Incah
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Post Tue, 25.Jan.05, 11:43      Re: keine Freunde, keine Ausbildung...hoffnungslos ? Reply with quoteBack to top

warum hast du denn die Ausbildungen abgebrochen? Hat das was mit dem Abschotten zu tun?
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