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Jan1979
sporadischer Gast


9
xy M, 26
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Thu, 20.Jan.05, 23:57 Unabhängigkeit vs. Sehnsucht |
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(ich schrieb etwas knapper, da meine gerade geschriebenen 3999 Zeichen durch irgendeine Fehlermeldung ins Datennirvana vrschwunden sind...grummel)
Meine Freundin ist fast 30, seit vier Monaten berufstätig. Ich, 26, bin Student, da kann man sich vorstellen, wie unsere verschiedenen Tagesabläufe miteinander kollidieren (wohnen zusammen).
Ich denke, ich unterstütze sie, wo ich nur kann, hab Geduld mit ihr, springe über meinen Schatten.
Dass sie dies mir gegenüber nicht unbedingt so sehr tut, begründet sie (wenn es zum Streit kommt) neben dem Job gern mit ihrer Unabhängigkeit. Ist aus meiner Sicht aber eher Alibi. Wenn ich ihr manchmal zu verstehen gebe, ich würde gern, dass mehr von ihr zurückkommt, meint sie, ich müsste ja gar nicht so viel für sie tun. Und überhaupt würde das alles nur darauf abzielen, dass sie meinen "Erwartungen nachkommt". Ich weiß jedoch, dass es sie sehr verletzen würde, wenn ich selbst meinen Anteil ebenso zurückziehe, wie sie das aus meiner Sicht tut.
Im Prinzip nimmt ihr Job sie so sehr in Anspruch (vorher war´s halt die Diplomarbeit), dass sie oft einfach keinen Nerv mehr für mich hat. Nur wenn alles absolut entspannt ist, können wir beide wirklich abschalten. Dafür bin aber hauptsächlich ICH zuständig: alles in Ordnung bringen, Bedürfnisse runterschalten, nichts kritisieren. Wir haben uns beide ziemlich aufgeladen in letzter Zeit. Kleinste Anlässe können das Fass schon zum Überlaufen bringen.
Heißt: wenn ich sie die meiste Zeit in Ruhe lassen würde, wäre wohl alles OK. Geht bloß nicht, da ich nach wie vor ein starkes Bedüfnis nach all dem habe, was eine Beziehung neben dem reinen Gefühl sonst noch ausmacht. Dinge unternehmen, gemeinsam entspannen können, sich auch körperlich nahe zu sein, Zeit füreinander zu haben und zu nutzen.
Ich kann wohl höchstens warten, bis sich die ersten Wogen der Einarbeitung gelegt haben (noch immer ständiges Hin und Her). Aber ich kann nicht noch mehr auf sie verzichten.
Was sind Eure Gedanken dazu? In welchem Maße kann ich von ihr erwarten, dass sie sich auch bewusst für mich freimacht?
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Ennasus4
Forums-InsiderIn


292
Niedersachsen W, 39
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Mon, 24.Jan.05, 21:39 Re: Unabhängigkeit vs. Sehnsucht |
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| Quote: | Ich kann wohl höchstens warten, bis sich die ersten Wogen der Einarbeitung gelegt haben (noch immer ständiges Hin und Her). Aber ich kann nicht noch mehr auf sie verzichten.
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Deine Antwort hast du dir schon selbst gegeben, finde ich, sie braucht Zeit, um sich mit dem Arbeitsalltag einzugewöhnen.
Vielleicht fühlt sie sich auch geschlaucht und denkt, er hat noch das alte leben, das ich nicht mehr habe und ist deshalb so?
Könnte das die Ursache sein?
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Suchti
Helferlein


75
Berlin W, 21
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Tue, 25.Jan.05, 1:23 Re: Unabhängigkeit vs. Sehnsucht |
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hey jan!
| Quote: | | Dass sie dies mir gegenüber nicht unbedingt so sehr tut, begründet sie (wenn es zum Streit kommt) neben dem Job gern mit ihrer Unabhängigkeit. Ist aus meiner Sicht aber eher Alibi. |
mir stellt sich die frage, warum du ihr nicht glaubst?!
mfg, suchti
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Jan1979
sporadischer Gast


9
xy M, 26
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Tue, 25.Jan.05, 11:00 Re: Unabhängigkeit vs. Sehnsucht |
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Warum ich ihr das nicht abnehme? Es ist ja nicht erst seit vier Monaten so, sondern hat sich unabhängig von alldem entwickelt. Davor war´s die Diplomarbeit - aus meiner jetzigen Sicht verständlich (obwohl ich deswegen schon vor einem Jahr hier im Forum ordentlich Rabatz gemacht habe). Dazwischen - vor dem Job - jedoch zwei Monate Ruhe. Ich bin da natürlich mit heftigsten Erwartungen rangegangen. Aber auch schon vor der Dipolmarbeit war aus meiner Sicht eine Veränderung bermerkbar.
Der Alltag ist unvermeidlich, da war sie die erste, die mir das ganz prophetisch eingebleut hat. Mittlerweile denke ich, dass sie mit dem Alltag von uns beiden am meisten zu tun hat und ich mein möglichstes tue, sie zu entlasten, zu unterhalten, sie auf andere Gedanken zu bringen. Heißt: hab ich durchaus kapiert und verinnerlicht, mit dem Alltag. Aber ich bin gleichzeitig in der Lage, es noch nicht ganz so ernst zu nehmen. Im Prinzip ist sie mir auch dankbar dafür.
Aber irgendwie steckt sie halt fest, und oft stoßen meine Vorschläge - egal wie gut sie gemeint sind (als ob ein bißchen Sex nicht gut gemeint wäre...) - auf reine Gegewehr. Das mit dem Alltag hat sie selbst wohl ein bißchen zu ernst genommen. Na, mal sehen.
Danke für Eure Antworten.
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Suchti
Helferlein


75
Berlin W, 21
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Tue, 25.Jan.05, 13:56 Re: Unabhängigkeit vs. Sehnsucht |
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hey jan,
also, ich weiß nich, ob es was bringt, aber nimm doch einfach ihre wort ernst:
| Quote: | | ich würde gern, dass mehr von ihr zurückkommt, meint sie, ich müsste ja gar nicht so viel für sie tun. |
spring nich mehr über deinen schatten etc..... vielleicht is ihr das alles doch nich so egal!
klar besteht eine beziehung aus geben und nehmen, aber ich kann mir nich ein bein abhacken und erwarten, dass der andere es auch für mich tut....
was der partner zu geben bereit is, muß er mit sich selbst ausmachen und vielleicht merkt deine freundin ja, dass sie dann auch mal etwas tun muß....
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Jan1979
sporadischer Gast


9
xy M, 26
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Wed, 26.Jan.05, 12:13 Re: Unabhängigkeit vs. Sehnsucht |
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Also folgendes: Seit Samstag verhalte ich mich (mit ernstgemeinter Ankündigung) extrem zurückhaltend ihr gegenüber. Seh ihr beim Gespräch nicht mehr in die Augen, bin Abends weg so gut ich kann, berühre sie nicht, etc.
Ich selbst muss mich extrem zurückhalten, nicht in mein gewohntes Muster zu verfallen, welches ich aber nach wie vor für sinnvoller halte, da es meinen Gefühlen entspricht. Heute morgen im Bett (viertel vor sechs...): sie kommt zu mir rüber, hält sich an mir fest. Kann ich natürlich nicht anders, muss meine Fassade abreißen.
Um es mal klar auszudrücken: wenn das jetzt wirklich eine Reaktion auf mein verändertes - abweisendes - Verhalten war (ich hätte nie mit einer solchen Reaktion von ihr gerechnet), muss ich mich doch wirklich fragen, ob Frauen schlecht behandelt werden WOLLEN.
Ich weiß, ich weiß, es ist ja letztendlich auch nur das eingetreten, was ICH wollte. Trotzdem lasse ich mit mir über das Maß an Nähe, Zärtlichkeit, Intimität in einer Beziehung nicht feilschen. Wenn das - aus welchem Grund auch immer - den Bach runtergeht, dann weiß ich, woran ich bin. Wenn ich mich verstellen muss, um auch für mich das zu bekommen, was ich selbst gebe, dann kann man von einer polarisierten Beziehung sprechen. Wobei ich mich, offen gesagt, für den Pluspol halte.
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sin81
sporadischer Gast


8
stuttgart W, 23
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Wed, 26.Jan.05, 12:33 Re: Unabhängigkeit vs. Sehnsucht |
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hey jan,
irgendwo versteh ich deine freundin und irgendwo versteh ich auch dich...du scheinst ein totaler lieber anhänglicher (nicht negativ gemeint) typ zu sein und sie doch eher das "dominante" gegenstück...bei solchen frauen...ich gehöre teilweise auch zu diesem schlag...kann es passieren, dass man sich seiner sache einfach zu sicher ist...& ich finde du solltest kein problem damit haben wenn du sie jetzt wachrütteln musst um ihr zu zeigen, dass es noch nicht an der zeit ist sich auf die faule haut zu legen...
wenn du sie mal wachgerüttelt hast wird es bei ihr auch so bleiben...
lg
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_________________
i.
no touch - no pain - no shame |
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Jan1979
sporadischer Gast


9
xy M, 26
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Wed, 26.Jan.05, 15:12 Re: Unabhängigkeit vs. Sehnsucht |
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Hallo sin81,
geht so in die Richtung, was Du schreibst. Wobei ich denke, dass jeder Mensch auch eine Seite hat, die er nach außen hin eher nicht zeigt, und die dem, was man von ihm oberflächlich wahrnimmt, ziemlich entgegensteht.
Aber sag mal, was meinst Du denn genau mit "wachrütteln"? Ich werd sicher nicht an irgendeine Grenze gehen, sie erpressen oder sonstwas. Hab mir auf der anderen Seite aber eben schon (zu) oft vergebliche Mühen gemacht...
Irgendetwas, was Du aus eigener Erfahrung berichten kannst...?
Jan
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