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ados
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Post Tue, 25.Jan.05, 9:56      schizoid?! und depressionsähnliche Motivationsprobleme Reply with quoteBack to top

Es ist vielleicht nicht besonders sinnvoll sich selber zu diagnostizieren. Das sieht konkret folgendermaßen aus: Wenn ich neue Leute kennenlerne, dann verhalte ich mich meist freundlich und wenn ich die zum ersten Mal sehe, dann geht das eigentlich ganz gut. Zwar bin ich nicht gerade ein Sonnenschein und ziemlich introvertiert, aber wenn über etwas geredet wird und mir was dazu einfällt, dann sag ich das und komm so mit anderen ins Gespräch.
Wenn ich die Leute allerdings kenne, dann wird wir das zunehmend unangenehm. Ich denke, wenn man sich kennengelernt hat, wird erwartet, dass man sich für den anderen interessiert. Ich stell dann mal so'n paar Fragen bis ich so ungefähr weis was den anderen so umtreibt, aber darüber hinaus interessiert mich das eigentlich nicht. Man hat doch auch irgendwie schon alles mal gehört. Oder ich weise die Leute auch ab, weil mir die Nähe unangenehm ist...
Zwar habe ich auch Sozialphobie ... vorallem in Form von Minderwertigkeitsgefühlen, aber ich denk nicht, dass das im Umgang mit Menschen mein Hauptproblem ist. Ich habe eine ganze Zeit lang so vor mich hin in den Tag gelebt, von dem Geld anderer mit dem Versprechen mich fortzubilden. Ich hab mich damals per Internet unterhalten, mich mit Musik, Filmen, TV Serien und Pornographie bis zum Anschlag vollgedröhnt. Dafür fühl ich mich dann zurecht wie der letzte Dreck - nicht nur aus meinen moralischen Vorstellungen heraus, würd ich mal behaupten.

Nun ist mir das eigentlich prinzipiell nicht unangenehm, keine Freunde zu haben. Es geht mir eher darum, dass ich mich nicht motivieren kann auf meine Ziele hinzuarbeiten. Letztlich spielt mein Unterbewusstsein mir da einen Streich. Ich denke, was die Menschen hauptsächlich antreibt über den kurzsichtigen Hedonismus hinaus tätig zu werden, ist die tatsächliche/vorgestellte Rechtfertigung vor anderen, einem persönlich wichtige Menschen; die dann eben entweder von einem begeistert sind oder nicht. Das fehlt mir. Ich merk das sofort: Wenn ich mich mit jemandem unterhalte den ich schätze, dann kann ich beobachten wie sich der unsichtbare Schleier von Apathie lichtet und ich wieder richtig denken und fühlen kann; ganz unabhängig davon, ob ich aus der Unterhaltung jetzt was neues erfahren hätte. Letztlich habe ich durch meine unsoziale Lebensweise meine Identität verloren.

Ich war nicht immer so gewesen. Als Kind war ich im Gegenteil sehr um das Wohl der anderen besorgt - teilweise hat es Bekannte fast verstört, wie viel ich wie selbstverständlich über Sie wusste. Ich denke, es war eine Kombination aus Vermeidung von Zurückweisung und der Tatsache, dass mir auf meinem damaligen Erkenntisdrang andere Leute nur im Weg zu stehen schienen. Anfang der Pubertät hat diese 180-Wendung angefangen und ist danach immer massiver geworden.

Wie mach ich jetzt weiter? Ich hab schon versucht übers Internet Leute kennenzulernen ... ich kann mich kaum mehr dran erinnern woran es letztlich gescheitert ist. Ich könnte auch eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Kontaktschwierigkeiten oder Psychotherapie ausprobieren. Aber ich denke der beste Ansatz ist immer noch, Menschen mit gleichen Interessen zu finden (in diesem Fall vor allem Programmieren). Vielleicht muss ichs einfach nochmal versuchen und diesmal am Ball bleiben auch wenn es anstrengend wird!

Naja, es ging mir jetzt auch weniger um konkrete Ratschläge, sondern vorallem darum mal meine Geschichte zu erzählen und zu sehen ob sich da jemand mit identifizieren kann.


--- schizoide Persönlichkeitsstörung

- Definition (englisch): http://www.mentalhealth.com/dis/p20-pe02.html
- als Störung (deutsch): http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/schizoid.html
- als Persönlichkeitstypus (englisch): http://www.pipeline.com/~dada3zen/schizoid_a_personality_not_a_disorde r.htm
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Post Tue, 25.Jan.05, 14:03      Re: schizoid?! und depressionsähnliche Motivationsprobleme Reply with quoteBack to top

Ich bin mir ziemlich sicher das du keine Schizoide Persönlichkeitsstörung hast. Allerdings kann es gut sein das du eine schizoide Neurosenstruktur hast. Du hast die ID 10 Definition doch gelesen. Wieviele Punkte treffen deiner Meinung nach zu ?
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ados
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Post Sat, 29.Jan.05, 21:50      Re: schizoid?! und depressionsähnliche Motivationsprobleme Reply with quoteBack to top

ID 10? Ich geh mal davon aus, dass du die verlinkte Definition meinst.

Also USA:
Quote:

1. neither desires nor enjoys close relationships, including being part of a family
2. almost always chooses solitary activities
3. has little, if any, interest in having sexual experiences with another person
4. takes pleasure in few, if any, activities
5. lacks close friends or confidants other than first-degree relatives
6. appears indifferent to the praise or criticism of others
7. shows emotional coldness, detachment, or flattened affectivity

alle.

EU:
Quote:

a) few, if any, activities, provide pleasure;
(b) emotional coldness, detachment or flattened affectivity;
(c) limited capacity to express either warm, tender feelings or anger towards others;
(d) apparent indifference to either praise or criticism;
(e) little interest in having sexual experiences with another person (taking into account age);
(f) almost invariable preference for solitary activities;
(g) excessive preoccupation with fantasy and introspection;
(h) lack of close friends or confiding relationships (or having only one) and of desire for such relationships;
(i) marked insensitivity to prevailing social norms and conventions.


Alle bis auf (i).

Wobei ich mich in Punkto 1/h ja zu ändern versuche. Ich hab auch schon ein paar Fortschritte (oder so würd ichs bezeichnen) im Internet gemacht (IRC).
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JonnyC.O
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Post Mon, 31.Jan.05, 1:58      Re: schizoid?! und depressionsähnliche Motivationsprobleme Reply with quoteBack to top

hi

o mein gott, seit ich deinen text und die definitionen eben gelesen habe, glaub ich wirklich, das kann teilweise ebenfalls auf mich zutreffen, ich hab richtig angst, ehrlich, mein herz klopft wie wild...
ich hab ein paar fragen an dich:
ist es bei dir so dass du dich irgendwie "nicht wirklich da" fühst?? ständig deinen gedanken nachhängst, vor allem oftmals sinnlosen gedanken?
ich zieh mich schon seit jahren in meine fantasie zurück, ich komme mir oft vor wie in trance.
zurzeit bin ich beispielsweise total im abistress, aber es bereitet mir dermaßen schwierigkeiten, mich beim lesen zu konzentrieren, dass ich es schon als "krank" bezeichnen würde:
erstmal ist mein denken katastrophal verlangsamt, dann hab ich dauernd zwangsgedanken, beispielsweise muss ich DAUERND!! an irgendein hirnrissiges gespräch mit meiner mutter denken, sie hatte mich am telefon gefragt, ob ich weggehen würde am abend,
ich hab den krankhaften zwang, immer wieder an diese besch... frage zu denken, je mehr ich versuche, nicht daran zu denken, desto krasser tu ich es.
dann hab ich eine ständige nervöse unruhe, auch seit jahren, ich knacke sehr oft mit den fingergelenken und bin allgemein sehr "hibbelig".
hinzu kommt natürlich große gehemmtheit sozialen situationen gegenüber, wobei das komische ist, dass ich nicht genau einschätzen kann, wie ich wirke!
ich habe auch immer das gefühl dass, wenn ich mich mal freue, oder anders gesagt, wenn ich überhaupt mal irgendwas aktiv mache, sage, tue usw. dass das nicht wirklich ich bin!!! irgendwie interessiert mich das alles nicht wirklich, ich nehme nicht teil, und wenn ich es tue dann verstelle ich mich... so kommt es mir wenigstens vor...
ich kenne mich selbst kaum, wenn mich jemand fragen würde "wer bist du?, erzähl mal was von dir!" ich würde ganz ehrlich ins schwimmen kommen...
das mit den freunden trifft ebf. auf mich zu, ich hab eigentlich nur einen freund, von dem ich mich manchmal ausgenutzt fühle, aber ich bin unfähig, mich dagegen irgendwie zu wehren.
und auch das verhältnis zu ihm kann ich nicht beschreiben, da ist keine wirkliche gefühlsmäßige bindung, genauso leidenschaftslos wie alles bei mir, von frauen wollen wir mal garnicht anfangen, ich war erst einmal verliebt und sie kannte mich nicht mal.
so das war bisschen lang aber ich musste mir einfach die seele freischreiben, die so leer und öde ist wie die wüste gobi...
Sad
kennst ein paar dinge ebenfalls?, besonders das mit den zwanghaften gedankenkreisläufen quält mich am meisten zur zeit
greets-

Jan
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ados
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Post Mon, 31.Jan.05, 14:08      Re: schizoid?! und depressionsähnliche Motivationsprobleme Reply with quoteBack to top

JonnyC.O wrote:

ist es bei dir so dass du dich irgendwie "nicht wirklich da" fühst?? ständig deinen gedanken nachhängst, vor allem oftmals sinnlosen gedanken?

Ich fühl mich oft wie "nicht wirklich da", ich denke das ist ein Symptom von Depression. An "Zwangsgedanken" hab ich Selbstvorwürfe, ansonsten hab ich "sinnlose"/unzusammenhängende Gedanken wenn müde bin. Aber belasten tut mich das eigentlich nicht großartig.

JonnyC.O wrote:

ich zieh mich schon seit jahren in meine fantasie zurück, ich komme mir oft vor wie in trance.
zurzeit bin ich beispielsweise total im abistress, aber es bereitet mir dermaßen schwierigkeiten, mich beim lesen zu konzentrieren, dass ich es schon als "krank" bezeichnen würde:

Hmm, Konzentrationsschwierigkeiten. Es gibt doch diese Theorie von Flow-Zustand. Der kann schwierig zu erreichen sein, wenn man depressiv ist. Vielleicht bring ich da auch zwei verschiedene Dinge durcheinander. Auf jeden Fall kenn ich das auch, aber wenn dann ist das eher ein Depressionssymptom als das es etwas mit Persönlichkeit zu tun hat.

Ich denk auch generell viel nach, ich weis nicht ob das mit Flucht in die Fantasie gleichzusetzen ist...

JonnyC.O wrote:

dann hab ich eine ständige nervöse unruhe, auch seit jahren, ich knacke sehr oft mit den fingergelenken und bin allgemein sehr "hibbelig".

Hab ich nicht.

JonnyC.O wrote:

hinzu kommt natürlich große gehemmtheit sozialen situationen gegenüber, wobei das komische ist, dass ich nicht genau einschätzen kann, wie ich wirke!
ich habe auch immer das gefühl dass, wenn ich mich mal freue, oder anders gesagt, wenn ich überhaupt mal irgendwas aktiv mache, sage, tue usw. dass das nicht wirklich ich bin!!! irgendwie interessiert mich das alles nicht wirklich, ich nehme nicht teil, und wenn ich es tue dann verstelle ich mich... so kommt es mir wenigstens vor...
ich kenne mich selbst kaum, wenn mich jemand fragen würde "wer bist du?, erzähl mal was von dir!" ich würde ganz ehrlich ins schwimmen kommen...

Solange ich mich noch sozial betätigt hab, hatte ich schon ein Persönlichkeit. Vom Außenseiter bis Mäuerblümchen bis Alleinunterhalter. Ich bin immer ne Weile lang jemand gewesen und hab dann wieder aufgehört, warum weis ich nicht mehr so richtig. Wahrscheinlich "übermäßige Selbstkritik" ... das ist was man Wittgenstein auf Wikipedia vorwirft ;D

Quote:

das mit den freunden trifft ebf. auf mich zu, ich hab eigentlich nur einen freund, von dem ich mich manchmal ausgenutzt fühle, aber ich bin unfähig, mich dagegen irgendwie zu wehren.

Eher am Anfang meiner Jugendzeit hatte ich auch ne asymetrische Freundschaft, aber damals war ich noch eher ne Mauerblümchen-Person und eher sozial aktiv. Ich war auch mal Klassensprecher?! Anscheinend ging das gleichzeitig grinsend
Das war fast ne sado-maso-Sache, er war n alpha-Männchen und ich hab ihn immer wieder provoziert.
Dann später hab ich ein/zwei Freunde gehabt, mit denen ich allerdings nie emotional geredet hab, nur über Ideen/Sachthemen.
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Post Mon, 31.Jan.05, 14:10      Re: schizoid?! und depressionsähnliche Motivationsprobleme Reply with quoteBack to top

Quote:

ich war erst einmal verliebt und sie kannte mich nicht mal.

Ich weis nicht wirklich was Liebe ist. Das ist wie wenn man feststellen muss ob man schonmal nen Orgasmus hatte. Mit was vergleichen? Hollywood? Das Sprichwort ist "Man muss sich erst mal selber lieben", vielleicht stimmt das ja.

Ich weis nicht, ob wir in die selbe Kategorie fallen. Die psychologischen Begriffe von Persönlichkeitsstörungen machen fast den Eindruck einer starken Abgrenzung. Der oben genannte Begriff der "schizoiden Neurosenstruktur" gefällt mir schon besser. Ich denke es handelt sich eher um den Moment der Abwehr von Beziehungen mit der Begründung das man sie nicht braucht. Das kann unterbewusst damit zusammenhängen, dass man verletzt worden ist und sich nicht traut, oder auch das einem die anderen tatsächlich emotional nicht so viel geben.
Ich denke der Unterschied zu z.B. der selbstunsicheren Persönlichkeitsstörung ist vorallem die Interpretation, nur sekundär die Ursachen des Rückzugs. Und die beiden schließen sich nicht gegenseitig aus.
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JonnyC.O
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Post Mon, 31.Jan.05, 18:06      Re: schizoid?! und depressionsähnliche Motivationsprobleme Reply with quoteBack to top

ich hatte schon soviele theorien aufgestellt über mein problem, ich hab in psychologiebüchern gewälzt, im internet "gegoogelt" und oft festgestellt: "hm, das könnte auf mich zutreffen, einiges zumindest" ich dachte ne zeitlang sogar mal ich hätte autistische tendenzen, dann sozialphobie, chronische depressionen, wobei das wohl am ehesten zutrifft...
was ich mit aller gewissheit sagen kann ist dass ich eine ich-störung habe, ausgelöst durch sehr sehr mangelndes selbstbewusstsein/-vertrauen bzw. selbstwertgefühl.
was wiederum dadurch zustande gekommen ist, dass ich meine echten interessen, meinen sinn hier zu sein, nie gefunden habe. wenn man praktisch kein gesellschaftlich anerkanntes gebiet hat auf dem man "profi" ist und man das gefühl hat, was man tut, interessiert niemanden, kann kein gesundes swg. entstehen.
und die jahrelange mehr oder weniger ausgeprägte einsamkeit die daraus resultierte, förderte die realitätsentfernung und depersonalisierung noch...
mir fällt gerade auf dass ich wirklich jeden tag über mein problem nachdenke, es gibt kaum situationen, in denen ich mal frei bin von solchen gedanken wie "du musst dich mal ändern, interessiere dich mal für deine mitmenschen, sei mal freundlicher, geh mal aus dir raus, zeig aber auch ecken und kanten sonst wirst du ausgenutzt"
und genau das geht schief, wenn ich mal ecken und kanten zeige, denke ich, das war unfreundlich, noch unfreundlicher als sonst. und wenn ich dann freundlich zu sein versuche, fühle ich mich belächelt und ausnutzbar.
und so oder so, beide arten wie ich versuche mich zu geben, ob freundlich oder vermeintlich "selbstbewusst", was bei mir im grunde nur schroff ist, beides ist irgendwie bloß gestellt, entweder ich verstell mich so, oder aber so...
und nun die frage: was bin ICH denn nun?? freundlich? unfreundlich? selbstbewusst? was überhaupt?? nichts von allem, nichts...
wenn man mein leben in einem grundsätzlichen wort zusammenfassen versuchte, würde das dabei rauskommen: "blubb"
nichts tangiert mich...
das ist mein problem, das bin "ich"
greets

Jan
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melas
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Post Mon, 31.Jan.05, 19:33      Re: schizoid?! und depressionsähnliche Motivationsprobl Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen,

wollte mich hier auch mal zu Wort melden, denn das, was ihr beiden (ados und Jan) von euch schreibt, kommt mir leider auch sehr, sehr bekannt vor...

Bei mir ist ja grundsätzlich so, dass ich mich (zumindest scheinbar) wohl dabei fühle, allein zu sein und so ungestört meinen Gedanken und Phantasien nachhängen zu können; keiner stört mich, ich kann vor mich hinträumen etc...

Aber in der letzten Zeit - u.a. angeregt durch Beiträge in diesem Forum - denke ich doch öfter über mein Verhalten nach, und mir wird immer klarer, dass eben dieses vermeintliche "Wohlfühlen" in Wirklichkeit ein "Nicht-Fühlen" ist!

Mir wurde auch schon oft gesagt, was für ein lebensfroher Mensch ich doch sei, immer freundlich und "glücklich" lächelnd... aber (und das wurde mir auch erst vor gar nicht so langer Zeit bewusst) ist dieses Lächeln in Wahrheit nur eine verzerrte Fassade, die ich mir unbewusst zugelegt habe, um meine "emotionelle Nicht-Existenz" zu vertuschen!

Klar, introvertiert war ich schon als Kind, aber ich glaube, diese emotionale Kälte hat sich erst infolge seelischer Verletzungen in der (frühen) Pubertät eingestellt, oder wurde dadurch zumindest entscheidend verstärkt (ganz sicher bin ich mir da auch nicht, es kommen sicher auch vererbte Faktoren hinzu)

Quote:
ich kenne mich selbst kaum, wenn mich jemand fragen würde "wer bist du?, erzähl mal was von dir!" ich würde ganz ehrlich ins schwimmen kommen...


Genau das finde ich eines der allerbelastendsten Dinge - wenn man gegenüber anderen Menschen verstummt, verstummt man zwangsläufig auch gegenüber sich selbst, und kennt sich selbst nicht mehr!
Das heißt, wenn man kann sich noch so sehr mit sich selbst beschäftigen - in Wirklichkeit führt das nur dazu, dass man sich von sich selbst entfremdet, und es immer schwerer fällt, sich als Person überhaupt bemerkbar zu machen !

Natürlich habe ich schon versucht, mich "zusammenzureißen", und bewusst Kontakt zu anderen aufzubauen; aber ich merke dann meist selbst, dass mein Verhalten ziemlich hölzern und gestellt wirkt. Ich schaffe es einfach nicht, echtes Interesse für andere zu entwickeln!

Ich würde ja wirklich gerne ein "normales", authentisches Leben führen und nicht ständig wie "ferngesteuert" neben mir stehen!
Meint ihr, eine Therapie könnte in diesem Fall hilfreich sein?

Gruß,
melas
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