Selbstzweifel - Beziehungen

sporadischer Gast 8 Emden W, 27

Hallo,

Ich komme mir sehr unnormal vor. Ich bin 27 und hatte noch niemals eine richtige Beziehung. 1. Die falschen: mit 24 war ich drei Monaten mit jemanden zusammen, mit dem ich dann auch geschlafen (1. Mal) habe. Allerdings war schon von Anfang an der Beziehung klar, dass wir wohl nicht richtig zu einander passen und wir uns wieder trennen würden. Trotzdem hat es mich sehr getroffen, als er sich von mir getrennt hat.
2. Ich habe jemanden über das Internet kennengelernt, wir haben uns ziemlich schnell getroffen und mochten uns. Ziemlich schnell haben wir miteinander geschlafen, weil er drauf gedrängt hat und die Beziehung sonst wohl nicht gehalten hätte. Nach und nach hat sich auch eine Freundschaft zwischen uns entwickelt. Nach circa 10 Monaten hat er das ganze dann beendet, er hatte eine neue Frau mit der er schlief. Das ist jetzt ein Jahr her. Wir sind immer noch befreundet, telefonieren aber hauptsächlich, da ich ihn nicht sehen möchte. Trotzdem ist er mir sehr wichtig und ich wäre verzweifelt, wenn ich ihn nicht anrufen könnte.
Also, so viel zu meinen Erfahrungen. Nach diesen Beziehungsversuchen bin ich total verunsichert, frage mich ob ich überhaupt liebenswert bin. Ich habe keine Ahnung, wie es ist eine richtige Beziehung zu haben, verliebt zu sein oder geliebt zu werden. Auch was Sex angeht, bin ich jetzt total verunsichert. Am liebsten würde ich die Zeit zurückdrehen und mich in einer richtigen Beziehung langsam an Berührungen und alles was dazugehört herantasten.
Vielleicht hat jemand von euch einen Tip, wie ich meine Selbstzweifel in den Griff kriege. Wie bekommt man eine richtige Beziehung? Was gehört dazu? Wie ist es, wenn man verliebt ist? Woher weiß man das? Wie schafft man es, längere Zeit mit dem Sex zu warten, ohne das man verlassen wird?

Ein bisschen lang das ganze. Bin jetzt ein wenig verunsichert, ob ich das ganze wirklich abschicken soll. Es ist mir peinlich, aber ich werds wohl riskieren.

Dank euch mindestens fürs lesen meines Problems.

neu an Bord! 3 Westfalen M, 29

Hallo Aischa,

ich bin ein Mann, der noch nie eine Beziehung hatte (ich werde bald 29 Jahre alt). Ich habe heute auch sehr viele Selbstzweifel, was dieses Thema angeht.
Ich stelle mir auch sehr oft die Frage, wie man eine richtige Beziehung bekommt und wie es ist, wenn man verliebt ist. Sehr oft habe ich mich einseitig verliebt, teilweise in unbekannte Frauen, die mir öfter begegnet sind, auf der Straße, im Zug oder so. Eine ist mir jahrelang jeden Tag nicht aus dem Kopf gegangen (sie hatte einfach wunderschöne Augen...)
Außerdem frage ich mich auch sehr oft, ob ich liebenswert bin. Ich denke, daß es einfach völlig normal ist, sich solche Fragen irgendwann zu stellen. Aber ich glaube trotzdem immer noch, daß jeder Mensch etwas Liebenswertes an sich hat.
Du fragst, wie man es schafft, mit dem Sex zu warten, ohne daß man verlassen wird. Ich glaube, daß jemand der dich verläßt, nur weil Du nicht sofort mit ihm ins Bett gehst, Dich einfach nicht verdient hat. Wenn ich viele meiner Geschlechtsgenossen reden höre und so beobachte, merke ich, daß es einfach sehr viele gibt, (aber bei weitem nicht alle Rolling Eyes

), die eine Frau v.a. fürs Bett brauchen. Wenn jemand Dich wirklich sehr gern hat, dann ist er auch bereit mit Sex eine gewisse Zeit zu warten, denke ich.

Ich wünsche Dir, daß Du einen Freund findest, der Dich liebt, so wie Du bist.

Smile

Gruß, Herr Orange.

Forums-InsiderIn 186 Deutschland / Hessen M, 19

Hallo Aischa!

Mit 17 Jahren, und erst in meiner ersten Beziehung (einer Fernbeziehung) bin ich natürlich noch nicht so erfahren, aber ich hoffe, dir wenigstens ein bisschen helfen zu können. Smile

Aischa wrote:

Ziemlich schnell haben wir miteinander geschlafen, weil er drauf gedrängt hat und die Beziehung sonst wohl nicht gehalten hätte. Nach und nach hat sich auch eine Freundschaft zwischen uns entwickelt.

Das mag jetzt altmodisch klingen, aber meiner Meinung nach sollte das andersrum sein... erst Freundschaft, dann Liebe, dann Sex. Wie stehst du eigentlich dazu? Eine Beziehung, die nur hält, wenn man mit dem Partner schläft, ist nur solange von Dauer, wie der Partner neu und interessant ist, würde ich sagen.

Aischa wrote:

Nach circa 10 Monaten hat er das ganze dann beendet, er hatte eine neue Frau mit der er schlief.

Mir scheint, er war wirklich nur auf das Eine aus...

Aischa wrote:

Also, so viel zu meinen Erfahrungen. Nach diesen Beziehungsversuchen bin ich total verunsichert, frage mich ob ich überhaupt liebenswert bin.

Du hast dich offenbar mit den Falschen eingelassen! Warum solltest du nicht liebenswert sein? Nur, weil dich diese zwei blöden Typen verlassen haben...? Der erste war, wie du schon schreibst, sowieso unpassend, und der zweite wollte scheinbar nicht dich, sondern nur Sex.

Tust du etwas, um neue Leute kennen zu lernen? Wie sieht es allgemein mit deinem Selbstbewusstsein aus?

Aischa wrote:

Auch was Sex angeht, bin ich jetzt total verunsichert. Am liebsten würde ich die Zeit zurückdrehen und mich in einer richtigen Beziehung langsam an Berührungen und alles was dazugehört herantasten.

Mit etwas Glück findest du einen passenden Partner, bei dem das auch möglich sein wird. Wink

Probleme müssen dir nicht peinlich sein, jeder hat welche, aber nur wenige den Mut, sie zuzugeben... sehr tapfer von dir, dass du es trotzdem abgeschickt hast. smilie2

Ich wünsche dir alles Liebe,
kibou~

sporadischer Gast 8 Emden W, 27

Hallo Herr Orange,

erst mal danke für die aufmunternden Worte! Hat mich schon etwas erleichtert, dass es noch jemanden gibt, der über 25 ist und noch keine Beziehung hatte. Außerdem scheinst du auch ähnliche Zweifel wie ich zu haben.

Hast du mal eine von denen angesprochen, in die du einseitig verliebt warst? Ich war, glaube ich, auch noch nicht einseitig verliebt. Außer mal als ich 14 war vielleicht.

"Wenn ich viele meiner Geschlechtsgenossen reden höre und so beobachte, merke ich, daß es einfach sehr viele gibt, (aber bei weitem nicht alle Rolling Eyes

), die eine Frau v.a. fürs Bett brauchen. Wenn jemand Dich wirklich sehr gern hat, dann ist er auch bereit mit Sex eine gewisse Zeit zu warten, denke ich."

Hoffentlich hast du recht. Im nachhinein denke ich, man sollte sich zumindest erst kennengelernt haben. Außerdem möchte ich demjenigen auch vertrauen, sonst ist es auch nicht schön für mich.

Ich wünsche Dir, daß Du einen Freund findest, der Dich liebt, so wie Du bist.

Danke.

Ich glaub ich mach das mit dem quoten falsch.

sporadischer Gast 8 Emden W, 27

Hallo Kibou,

Kibou wrote:

Das mag jetzt altmodisch klingen, aber meiner Meinung nach
sollte das andersrum sein... erst Freundschaft, dann Liebe, dann Sex. Wie
stehst du eigentlich dazu? Eine Beziehung, die nur hält, wenn man mit dem
Partner schläft, ist nur solange von Dauer, wie der Partner neu und
interessant ist, würde ich sagen.

Jetzt denke ich auch, es sollte erst eine Freundschaft entstehen und dann
alles andere. Aber ich hatte immer große Angst, dass sie mich verlassen und
war froh, dass mich überhaupt jemand gerne hatte. Aber es stimmt, vielleicht
sollte man es sich wert sein, erst Vertrauen zu jemanden aufzubauen.
Ich glaube auch, dass ich für denjenigen nicht mehr interessant war nach den
neun Monaten. Am Anfang hatte er auch wenig Erfahrung, da war das alles noch
spannend. Aber hinter her wollte er dann jemanden der aufregender ist.

Quote:

Mir scheint, er war wirklich nur auf das Eine
aus.....

Ja, es war ihm sehr wichtig und er hat sich anfangs gefreut, dass ich so
leicht rumzukriegen war, denn bei anderen ist ihm das nie gelungen. Aber wie
gesagt, mit der Zeit mochten wir uns immer mehr und auch jetzt sind wir noch
befreundet. Und das geht auch von ihm aus. Er ruft mich genauso oft an und
er hat nichts davon (zumindest keinen Sex), denn wir sehen uns
nicht.

Quote:

Du hast dich offenbar mit den Falschen eingelassen! Warum
solltest du nicht liebenswert sein? Nur, weil dich diese zwei blöden Typen
verlassen haben...?.

Ja, vielleicht waren es die Falschen, aber es hat sich noch nie jemand für
mich interessiert - ich bin halt unerfahren.

Quote:

Tust du etwas, um neue Leute kennen zu lernen? Wie sieht es
allgemein mit deinem Selbstbewusstsein aus?

Ja, ich bin ziemlich aktiv in meiner Freizeit, versuche viele neue Sachen
auszuprobieren. Inzwischen habe ich sogar einige Freunde und mehrer Bekannte
mit denen ich etwas unternehmen kann. Allerdings gebe ich immer nicht viel
von mir preis, so daß nie wirklich enge Beziehungen entstehen. Wie du dir
vielleicht schon denken kannst, steht es mit meinem Selbstwertgefühl nicht
gerade zum besten. Aber ich versuche möglichst viele Dinge anzugehen und so
stückchenweise voranzukommen.

Quote:

Mit etwas Glück findest du einen passenden Partner, bei dem
das auch möglich sein wird.

Kann ich mir nicht vorstellen, denn die meisten Männer in meinem Alter haben
mehr Erfahrung und haben kein Bock auf so ein mädchenhaftes Getue. Warum
sollten sie so etwas mitmachen, wenn es genug Frauen gibt, die in dem Punkt
keine Probleme haben.

Danke, dass dir die Zeit genommen hast und auf mich eingegangen bist.

Viele Grüße
Aischa

neu an Bord! 3 Westfalen M, 29

Hallo Aischa,

Quote:

Hat mich schon etwas erleichtert, dass es noch jemanden gibt, der über 25 ist und noch keine Beziehung hatte

Ich kenne zwar persönlich keine weiteren Fälle, aber wenn ich manchmal so in diversen Internet-Foren lese, dann glaube ich, daß es doch viel mehr Menschen in unserem Alter gibt, die keinerlei Beziehungserfahrung haben, als man für möglich hält.

Quote:

Hast du mal eine von denen angesprochen, in die du einseitig verliebt warst?

Das hätte ich mich nie getraut. Der Hauptgrund für meine Beziehungslosigkeit ist wahrscheinlich meine extreme Schüchternheit gegenüber Frauen, die mir besonders gefallen. Die Frau, die mich über Jahre so fasziniert hat, hat zwar immer meine Blicke erwidert und echt für einige Sekunden zurückgeschaut. Eines Tages hat sie mich sogar angelächelt. Mich hat das aber irgendwie total geschockt, ich habe gar nicht zurückgelächelt. Danach habe ich mich nicht mehr getraut, sie anzusehen. In den letzten 2-3 Jahren habe ich sie kaum noch gesehen. Sie wohnt wohl nicht mehr bei ihren Eltern, ca. 300m von hier entfernt. Na ja, heute ist sie auch nicht mehr in meinem Kopf.
Na ja, ist schon irgendwie blöd. Eigentlich müßte ich es ja wenigstens mal riskieren, aber mein Selbstvertrauen, was das Ansprechen von Frauen angeht, ist heute wohl so niedrig wie nie Sad

Irgendwie verstehe ich aber auch die Signale nicht, die Frauen wahrscheinlich aussenden, wenn sie mehr wollen. Vor kurzem war ich mit einer Frau, die ich an der Uni kennengelernt habe im Kino und später etwas trinken. Die Initiative zu diesen Aktivitäten gingen von ihr aus. Schon im Sommer wollte sie sich immer mit mir unterhalten, obwohl ich eigentlich immer recht passiv war.Sie läßt in immer irgendwelche
sexuellen Anspielungen in unsere Gespräche einfließen (sie erzählt mir ihre Körbchengröße und von ihrer Hormonspritze zur Verhütung). Hat das irgendeine Bedeutung ? Mich verschreckt sowas jedenfalls eher, als daß man mich damit aus der Reserve locken kann. Ich mag diese Frau wirklich gerne, ich finde sie übrigens auch sehr schön. Trotzdem bleibe ich völlig passiv, weil ich Angst habe, da etwas fehl zu interpretieren. Ich möchte die sich entwickelnde Freundschaft nicht gefährden. Jedenfalls habe ich bei ihr übernachtet, weil ich den letzten Zug von unserer Unistadt in meinen Wohnort im Umland verpaßt habe. Natürlich habe ich schön artig auf ihrer Gästematratze unterhalb ihres Hochbettes übernachtet. Ob sie sich den Verlauf des Abends anders vorgestellt hatte, konnte ich aus ihren Worten und ihrem Verhalten aber nicht ableiten.

Außerdem habe ich irgendwie das Gefühl, daß ich mich mit zunehmendem Alter immer schwerer damit tue, überhaupt jemanden an mich heranzulassen. Na ja, das Selbstwertgefühl läßt eben nach, wie ja auch Du in deiner Antwort an Kibou geschrieben hast.
Besondere Angst habe ich davor, wegen meiner Unerfahrenheit abgelehnt zu werden. Der Gedanke, von einem Menschen, der für mich etwas bsesonderes ist, etwas vorgeworfen zu bekommen, was mir seit Jahren weh tut, macht mir irgendwie Angst. Das wird mit zunehmendem Alter immer schwerer.
Kennst Du diese Angst auch ?

Na ja, ich bin schon ein schwieriger Fall Confused

Aber gerade deshalb müssen wir vielleicht auf denjenigen bzw. diejenige warten, der/die uns wirklich möchte und sich von dieser Unsicherheit nicht abschrecken läßt.

Aber ich finde Du hast recht, wenn Du versuchst, stückchenweise voranzukommen. Die obengenannten Uni-Freundin möchte ich vor allem deshalb so gerne als Freundin behalten, weil ich in meiner Freizeit nur sehr wenige Leute kenne, mit denen ich etwas unternehme (nämlich nur Männer, mit denen ich zum Fußball gucken gehe)

Gruß,

Herr Orange

sporadischer Gast 8 Emden W, 27

Hallo Herr Orange,

du bist ja auch online. Siehe deine p.m.

Gruß Aischa

neu an Bord! 4 irgendwo W, 23

Hallo ihr beiden,

ich bin durch Zufall auf dieses Forum gekommen und muss sagen ich freue mich, gleich etwas "Bekanntes" zu lesen.
Ich geselle mich mal zu euch als fast 24jährige ohne jegliche Erfahrung was Beziehungen angeht.
Ich bin in der Hinsicht auch sehr unsicher und da spielen wohl noch ein paar andere Probleme mit rein, warum das noch nie geklappt hat.
Bin ganz froh, dass man damit doch nicht so alleine dasteht, wie man immer meint. Schliesslich siehts so aus,
als hätte im eigenen Umfeld niemand so ein Problem (die sind ja auch normal Wink

).
Ich wollte auf jeden Fall mal hallo sagen, habe mich bis jetzt noch mit niemandem über das Thema so richtig unterhalten,
wird immer schön verdrängt.

Naja, das soll mal für's erste genügen.
Schöne Grüsse von Trillian

sporadischer Gast 8 Emden W, 27

Hallo Trillian,

schön, dass du dich auch noch offenbarst. Scheinbar gibt es doch einige denen es so geht. Das löst zwar das Problem nicht, aber es erleichtert, finde ich.

Hast du es bis jetzt erfolgreich verdrängen können? Bei mir klappt das Verdrängen leider nicht mehr gut.

Viele Grüße
Aischa

neu an Bord! 4 irgendwo W, 23

Hallo Aischa,

naja, meistens klappt Verdrängen schon. Ich hab dann auch noch (sag ich jetzt einfach mal)
eine mehr oder weniger ausgeprägte Form von Realitätsflucht, die's mir da schon ein bissel einfacher macht.
Aber die Momente, wo man einfach total fertig ist, gibts bei mir natürlich auch. Wo man dann denkt,
dass alle irgendwann glücklich werden, nur man selbst nicht, weil man's einfach nicht wert ist;
lauter dumme Gedanken gehn mir dann durch den Kopf (dumm find ich die natürlich nur, wenns mir gut geht).
Hast du denn schonmal mit jemandem über deine Probleme geredet?
Ich meine so richtig das Herz ausgeschüttet?
Oder ist die Situation bei dir garnicht so schlimm, dass davon dein normales Leben beeinflusst wird?
Ich würde manchmal eigentlich schon gerne drüber reden, hab aber Angst, dass ich demjenigen auf die Nerven geh
oder er/sie mich nicht versteht.

Naja, dann träum ich halt weiter von meinem Glück
Wink

Trillian

sporadischer Gast 8 Emden W, 27

Hallo Trillian,

was ist denn eine mehr oder weniger ausgeprägte Form der Realitätsflucht? Vielleicht hab ich das auch, denn ich träum auch gern vor mich hin. Früher konnte ich mich den ganzen Tag mit Tagtträumen beschäftigen. Jetzt stehe ich zum Glück etwas mehr im Leben.

Quote:

Hast du denn schonmal mit jemandem über deine Probleme geredet?

Nein, habe ich noch nicht. Das hier sind meine ersten Versuche etwas von meinem Problem preiszugeben. Der Freund von dem ich oben schon sprach (erster Beitrag) weiß, dass ich noch nie einen richtigen Freund hatte, aber wir reden nur manchmal in Halbsätzen darüber. Demnächst fange ich wieder meine Therapie an und habe mir fest vorgenommen auch dieses Thema endlich mal anzusprechen. Aber ich weiß noch nicht wie, es ist mir einfach peinlich und ich schäme mich.

Quote:

Oder ist die Situation bei dir garnicht so schlimm, dass davon dein normales Leben beeinflusst wird?

Doch es beeinflusst mein normales Leben schon, da mein Selbstwertgefühl eben drunter leidet. Aber ich versuche mich nicht allzu sehr runter ziehen zu lassen und immer aktiv zu sein. Auch damit das große Stück an Selbstbewusstsein, das ich mir bis jetzt aufgebaut habe, nicht wieder verloren geht.

Quote:

Ich würde manchmal eigentlich schon gerne drüber reden, hab aber Angst, dass ich demjenigen auf die Nerven geh
oder er/sie mich nicht versteht.

Kann ich gut verstehen, weil mich dieselbe Angst plagt. Selbst, wie oben schon gesagt, bei meinem Therapeut habe ich diese Bedenken. Aber ich denke, es ist ein Schritt in die richtige Richtung diese Hürde zu überwinden.

Also, ich denke, ein wenig träumen ist nur gut, so lange man nicht die Realität vergißt.

Aischa

neu an Bord! 4 irgendwo W, 23

Quote:

was ist denn eine mehr oder weniger ausgeprägte Form der Realitätsflucht? Vielleicht hab ich das auch, denn ich träum auch gern vor mich hin. Früher konnte ich mich den ganzen Tag mit Tagtträumen beschäftigen. Jetzt stehe ich zum Glück etwas mehr im Leben.

Bei mir ists schon etwas extremer. Hab früher halt angefangen, mich in schöne Situationen zu träumen, weil ich ziemlich schüchtern war
und mich nicht so viel getraut hab (meistens in Bezug auf Jungs).
Irgendwann gings schon fast nicht mehr, ohne dass ich mich "weggeträumt" hab - vor allem, wenns mir schlecht ging.
Ich denke mal da ist einfach ein Defizit, das ich damit auszugleichen versuche. Nur mache ich das jetzt schon so lange,
dass ich das Gefühl habe, den Bezug zur Realität in manchen Dingen ein bisschen verloren zu haben,
oder einfach alle Probleme immer zu verdrängen.

Quote:

Demnächst fange ich wieder meine Therapie an und habe mir fest vorgenommen auch dieses Thema endlich mal anzusprechen. Aber ich weiß noch nicht wie, es ist mir einfach peinlich und ich schäme mich.

Ja, das kenn ich nur zu genau. Ich hab auch vor, eine Therapie zu machen (hab schonmal angefangen, aber das war nix) und die Problemchen, die ich hab, in den Griff zu bekommen. Aber ich kann mir im Moment auch nicht vorstellen, wie ich mit jemand Fremdem darüber reden soll.
Ich meine, klar, man baut erst mal eine Beziehung zum Therapeuten auf und rückt erst nach und nach mit der Sprache raus, aber mir ist das auch ungeheuer unangenehm und ich weiss nicht, ob ich über alles reden kann, was raus muss.

Aber wie du schon gesagt hast, das ist auf jeden Fall der erste Schritt - so kanns ja nicht ewig weitergehn.
Naja, muss aber erstmal warten, bis ich nen Therapieplatz bekomme, dauert ja immer so lange.
Bis dahin heissts abwarten und Tee trinken.

Schöne Grüße,

Trillian

neu an Bord! 3 Westfalen M, 29

Hallo Trillian,

dann möchte ich Dich auch mal begrüßen. Very Happy

Quote:

naja, meistens klappt Verdrängen schon. Ich hab dann auch noch (sag ich jetzt einfach mal)
eine mehr oder weniger ausgeprägte Form von Realitätsflucht, die's mir da schon ein bissel einfacher macht.

Oh ja, das mit dem Verdrängen kenne ich auch. Ein Stück weit ist es ja auch wichtig als so eine Art Selbstschutz. Wenn man sich immer nur mit dem Thema beschäftigt, zieht das ganz schön runter. So vor 2-3 Jahren hatte ich eingen ganz schönen Durchhänger in meinem Leben. Ich war mit meinem ersten Studium fertig, aber ich habe den Sprung ins Berufsleben damals nicht geschafft, weil ich mit meinem Leben kaum noch klarkam. Aber Aischa hat wohl Recht, man muß die Realität im Auge behalten, wenn man träumt.

Quote:

Ja, das kenn ich nur zu genau. Ich hab auch vor, eine Therapie zu machen (hab schonmal angefangen, aber das war nix) und die Problemchen, die ich hab, in den Griff zu bekommen. Aber ich kann mir im Moment auch nicht vorstellen, wie ich mit jemand Fremdem darüber reden soll.

Ich habe auch mal über eine Therapie nachgedacht. Ich denke immer, daß das nur hilft, wenn man auch wirklich bereit ist, sich zu öffnen. Ich glaube, das könnte ich nicht so leicht, Was ist denn bei der Therapie, die Du schon mal begonnen hast, schief gelaufen ?

Viele Grüße,

Herr Orange Very Happy

sporadischer Gast 8 Emden W, 27

Hallo,

jetzt habe ich gelesen, dass ich erst einen Beitrag schreiben muss, bevor ich eine persönliche Nachricht schreiben kann. Das ist aber doof, denn ich habe gerade garnichts zu sagen. Wink

Vielleicht zum oberen Beitrag:

Ja, mit der Therapie das ist so eine Sache. Es ist wirklich nur gut, wenn man den richtigen Therapeuten/in findet und man sich einlassen kann. Man sollt schon offen sein, aber wenn man sowieso schüchtern ist, klappt das bestimmt nicht von heute auf morgen. Es braucht seine Zeit und viel Vertrauen. Ich finde, einen Versuch ist eine Therapie auf jeden Fall wert. Was für eine Art Therapie hast du denn gemacht, Trillian?

Viele Grüße Aischa

neu an Bord! 4 irgendwo W, 23

Hallo Herr Orange Very Happy

Quote:

Ich habe auch mal über eine Therapie nachgedacht. Ich denke immer, daß das nur hilft, wenn man auch wirklich bereit ist, sich zu öffnen. Ich glaube, das könnte ich nicht so leicht, Was ist denn bei der Therapie, die Du schon mal begonnen hast, schief gelaufen ?

Genau wie du sagst - wenn man sich nicht wirklich öffnet, bringt es
eigentlich nicht so viel. Ich hab es irgendwie nicht geschafft über
das zu reden, was mich wirklich bewegt hat - waren alles mehr oder
weniger Lapalien.
Aber ich denke schon, dass ich das jetzt anders angehen würde.
Ich merke einfach, dass es überfällig ist, jemandem davon zu erzählen,
was ich sonst immer verdränge. Davon hören die Probleme schliesslich
nicht auf, sondern machen einen auf Dauer nur fertig.

@Aischa
Ich hab eine Verhaltenstherapie gemacht - hat mich damals schon genug
Überwindung gekostet, nur die Therapeutin anzurufen.
Aber ich habs dann doch geschafft und das war ganz gut so. Zumindest hab ich die Therapie bewilligt bekommen,
und es sind auch noch Stunden übrig, so dass ich sie hier (bin mittlerweile umgezogen) bei einer neuen Therapeutin wieder aufnehmen kann.

So, ich muss jetzt noch für eine Klausur lernen.
Schöne Grüße,

Trillian

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