Für mich werden Träume wahr?

Helferlein 104 Hamburg W, 38

Hallo,
Seit Jahren lebe ich in schwierigen Verhältnissen, mein Mann ist süchtig, ich arbeitslos, normale Krisensituationen spitzen sich oft so zu, dass mir alles hoffnungslos erscheint.
Seit längerem bemerke ich an mir eine Neigung, Träume zu meiner Wahrheit machen zu wollen. Ich erzähle meine Hirngespinste (natürlich lauter positive Sachen ) auch meinen Freunden und Bekannten, irgendwann erwische ich mich dabei, dass ich anfange, meine Stories selbst zu glauben. Die Rückkehr in die Realität ist dann immer hart, klar.
Es ist nicht so, dass ich im Hirn wirklich nicht weiß, ob real oder nicht, aber ich verfange mich in diesen Tag- und Nachtträumen und will auch gar nicht mehr hinaus, weil der Alltag so blöd ist.
Z.B. habe ich in den letzten Wochen meinen Freunden von einem Bekannten erzählt, der sich in mich verliebt hätte. Stimmt garnicht, ich bin in ihn verliebt. Oder: ich berichte von tollen Erlebnissen im Urlaub, die gabs gar nicht....usw.
Meine Versuche, meinen Alltag zu ändern, Therapien für meinen Mann anzuleiern z.B., fruchten kaum, er weigert sich stets und kommt nicht voran. Meine Jobsuche ist anstrengend und zermürbend, ich versuche jetzt eine Selbständigkeit. HOffentlich klappt es. Aber ich merke, dass ich immer wieder abtauchen möchte in meine Traumwelt, und das gefällt mir nicht. Wie komme ich da raus, habt ihr vielleicht Erfahrungen? Ich würde mich echt freuen über ein Feedback!
Grüße
Heide

Helferlein 104 Hamburg W, 38

Schon 82mal gelesen und keiner antwortet mir..warum? Sagt mir doch mal, was ihr darüber denkt und: nehmt kein Blatt vor den Mund. Ich weiß echt nicht, was ich tun soll.

Helferlein 84 Rheinland M, 45

Hallo Heide,

es ist ja auch nicht so einfach, dazu was zu sagen.

Zunächst mal – Dein Problem ist natürlich nicht das Träumen und Rumlügen.
Sondern, das ist die Folge Deiner Probleme.

Rumträumen an sich ist OK. Aber nicht unter solchen Vorzeichen.
Anderen Sachen erzählen, die gar nicht stimmen, ist schon nicht so gut.. Du bringst damit Menschen rein, die sich dadurch je nach dem auch Probleme einfangen können. Bspw., jenen Bekannten, über den Du sagst, er sei in Dich verliebt. Es spricht sich alles weiter rum ...

Du beraubst Dich damit eventuell einer Unterstützung durch Freunde, Bekannte, die Du dringend brauchst.

Du schreibst nichts darüber, dass Du diese Träume durch Alk oder sonstwelche Drogen „unterstützen“ würdest. Gut so.
Bei mir war es zig Jahre der Alk, mit dem ich solche Träume in die Gänge bringen wollte. Um aus einer Realität zu fliehen, die mir halt nicht passte. Die nicht immer so gut war, aber, ich hätte sie besser machen können. Statt dessen habe ich mich geflüchtet.

Fliehen willst Du natürlich auch.

Bei Deinem Mann wirst Du nicht viel Aussichten haben, von Dir aus was zu ändern. Die Einsicht, ein Suchtproblem zu haben, muss nämlich aus ihm selbst kommen. Erst dann ist auch was zu tun. Es ist sicherlich OK, wenn Du versuchst, ihn zu unterstützen, aber ohne Eigenarbeit durch ihn bringt das nix.
Im Gegenteil – und das ist ein altbekanntes Problem – hältst Du ihn eventuell davon ab, mal selbst den Arsch hochzukriegen und was zu machen.
Ich weiß, wovon ich sprech – ich bin Alkoholiker. Und hab den Weg für mich selbst finden müssen.

Arbeitslosigkeit ist mies.
Aber es ist sehr die Frage, ob Dir ein Sprung in die Selbständigkeit gelingen würde, bei den Problemen, die Du sonst so am Halse hast. Du solltest Dir das noch mal gut überlegen. Eventuell fängst Du Dir damit mehr Ärger ein, als Verbesserung.

Und außerdem bist Du in einen Bekannten verliebt – heißt das denn, dass die Ehe sowieso kaputt ist? Wenn ja, müsstest Du die Konsequenzen ziehen.

Du versuchst, Dich aus einem Alltag rauszuträumen, der für Dich unerträglich ist.

Aber –

Du musst was an diesem Alltag ändern.
Du hast nur die Möglichkeit, Deine Probleme an der Wurzel anzupacken.
Indem Du an Deiner Lebensrealität was änderst.
Und wie Du das machst, dazu ist Dir leider in einem solchen Forum hier nicht viel zu raten.

Wenn Du es schaffst, verschwinden auch die Träume, die Schäume sind, und die Lügen.
Träumen kannst Du dann weiter. Und solltest es tun.
Aber, das sind dann positive Träume.
Die auf einem besseren Leben beruhen.

Für dies bessere Leben musst Du ackern.

Liebe Grüße

NeuAnfang

neu an Bord! 4 Wien W, 40

@NeuAnfang
Ich beginne morgen ein neues Leben und darum hat mich dein Name gerade besonders angesprochen. Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen Weg und dass Du alles schaffst was vor Dir liegt.

sporadischer Gast 14 Österreich W, 40

Hallo @ Freiheit!

Möchtest du mir/uns nicht verraten, warum und wie du ein neues Leben beginnst?
Wie geht es dir dabei ?

neu an Bord! 4 Wien W, 40

Ich war lange verheiratet und habe morgen Scheidungstermin mit gemischten Gefühlen.
Ich hab schon erfahren, dass das nicht zu diesem Thema passt aber ich habe heute zum erstenmal in diesem Forum gelesen und der Name "NeuAnfang" hätte mir auch gefallen.
Wie es mir dabei geht? Wie gesagt, gemischte Gefühle vor allem weil ich allein bin und niemand zum Reden da ist.

sporadischer Gast 14 Österreich W, 40

Da ich vor einer ähnlichen Situation stehe und wir vom Alter her auch gleich sind, würde mich dein Problem näher interessieren.
Bin selbst seit 18 Jahren verheiratet und fühle mich irgendwie , weiß nicht wie ich das beschreiben soll, in mir selbst gefangen.
Eben diese Einsamkeit macht mir Angst vor "unüberlegten" Schritten. Möglich, dass mich deine Situation etwas klarer denken lässt!

gluehwuermchen

neu an Bord! 4 Wien W, 40

was meinst du mit "in mir selbst gefangen"?
welche schritte überlegst du zu tun?

sporadischer Gast 14 Österreich W, 40

@ Freiheit

Alles Gute für heute ! Kopf hoch! friend

Forums-InsiderIn 284 Berlin W, 40

@heide ... das Gespräch ist ja von Deinem posting etwas abgekommen.
Möchte Dir nur sagen, dass mir das Problem Tagträumen vertraut ist. Ab einem bestimmten Punkt kann es der eigenen Entwicklung im Weg stehen wie eine andere Sucht, das habe ich an mir erlebt. Daher würde ich es nicht auf die leichte Schulter nehmen, wenn's geht, es kontrollieren. Was ich nicht verstehe, ist, dass Du die Geschichten anderen erzählst, obwohl Du noch schnallst, was ausgedacht und was wirklich ist. Kannst Du das erzählen von Lügen nicht "unterdrücken"?

gruß

s.

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