Beziehung zu dritt...

sporadischer Gast 6 Bayern M, 38

Hallo zusammen!

Ich habe hier ein wenig "gestöbert" und bin auf so viele Beiträge gestossen, die mir mehr oder weniger aus der Seele sprechen, daß ich mich spontan entschlossen habe, mich anzumelden und mein Problem zu schildern...

Here we go...

Seit einigen Monaten habe ich eine Beziehung mit einer Frau, die einen sechsjährigen Sohn hat. Ich liebe sie sehr und wir haben beschlossen, in ein paar Monaten zu heiraten. Mein Problem in dieser Beziehung oder vielleicht auch ganz allgemein in meinem Leben ist, daß ich mit dem, was ich habe, nie wirklich zufrieden bin. Ich suche das Haar in der Suppe und finde es auch. Ich weiß, daß diese Erde nichts Perfektes beheimatet, warum suche ich dann danach?

Meine Partnerin kommt meinem Ideal von einer Frau ziemlich nahe. Sie ist intelligent, gut aussehend, witzig, tolerant etc. Ich komme mit ihrem Sohn recht gut klar - zumindest gibt es keine größeren Probleme.

Mein Problem ist, daß ich gerne das "Zentrum" ihres Lebens sein möchte, so wie sie das in gewisser Weise für mich ist. Ich habe oft das Gefühl - sie ist nicht unbedingt der extrovertierte. emotionale Typ - nur die dritte oder vierte Geige zu spielen und das ist mir dann zu wenig. Ich hab ein schlechtes Gefühl, wenn sie mit Freunden/Kollegen unterwegs ist, weil sie gerne trinkt und exzessiv feiert. Ich finde es sch****, wenn sie aus Krankheitsgründen mich nicht, ihren besten freund aber sehr wohl sehen will. Darüber zu reden fällt mir schwer, weil ich mich in einer Art emotionaler Abhängigkeit befinde. Jedes Problem zwischen uns löst bei mir die Angst aus, sie zu verlieren. In meinen früheren Beziehungen hatte ich schon ähnliche Probleme. Ich habe mit ihr darüber auch schon recht offen gesprochen. Sie hat in gewisser Verständnis gezeigt, mich aber auch gewarnt, ich könne mir damit viel bei ihr kaputt machen.

Viel von dem - das wird mir beim Schreiben klar - spielt sich in erster Linie in meinem Kopf ab. Aber wie kann man den Sprung schaffen, sich in solchen Situationen nicht auschliesslich von seinen Emotionen sondern mehr von seinem Verstand leiten zu lassen?

Ich bin Euch fürs Lesen und für jede Antwort dankbar!

Viele Grüsse

Leon

sporadischer Gast 6 Bayern M, 38

Wie das Leben so "spielt". Vor ein paar Stunden noch einen Beitrag zum Thema Beziehung. Jetzt scheint die Beziehung am Ende. Meine "Lebensgefährtin" hat mir vor ein paar Stunden eröffnet, daß sie sich ihrer Gefühle für mich nicht sicher ist.

Leider bin ich nicht der Typ, der mit solchen Unsicherheiten gut leben oder umgehen kann. Ich bin mir nicht sicher, ob die Beziehung wirklich zu Ende ist, aber ich bin mir sicher, daß ich nicht einfach so tun kann, als sei alles in Butter... Ich glaube ich stehe gerade noch unter so was wie einem Schock und sehe die Dinge recht nüchtern, aber der tiefe Fall wird nicht lange auf sich warten lassen...
Nach etlichen gescheiterten Beziehungen und einer ebenso gescheiterten Ehe, war dies die Frau mit der ich mir vorstellen konnte, alt zu werden... Ich liebe sie wirklich sehr... Und vielleicht ist gerade das der Fehler...

Wohin mit meiner Traurigkeit? Wohin mit meinen Gefühlen? Ich will sie nicht verlieren aber ich will mich auch nicht selber quälen...

So eine abgrundtiefe Schei....

sporadischer Gast 9 ,

leon wrote:

Wie das Leben so "spielt". Vor ein paar Stunden noch einen Beitrag zum Thema Beziehung. Jetzt scheint die Beziehung am Ende. Meine "Lebensgefährtin" hat mir vor ein paar Stunden eröffnet, daß sie sich ihrer Gefühle für mich nicht sicher ist.

(.....)

Ich liebe sie wirklich sehr... Und vielleicht ist gerade das der Fehler...

Hi Leon,

ich bin zwar ein paar Jahre jünger als du, aber ich glaube diese Abhängigkeit in die du dich (immer wieder) begibst hat mit dem Alter wenig zu tun...
Du sagst es ja schon selbst, du hast das richtig erkannt. Vielleicht liebst du sie ZU SEHR.
Je mehr du sie liebst, desto unsicherer wird sie sich ihrer Gefühle sein. Und je mehr du ihr zeigst, dass du für sie der Mittelpunkt des Universums sein willst, desto mehr stößt sie dich von sich.
Ist das so?

Ich denke nicht, dass die Beziehung jetzt zwangsläufig zu ende sein muss! Deine Traumfrau hat die Beziehung ja noch nicht beendet, oder? Nur gesagt, dass sie sich ihrer Gefühle zu dir nicht mehr sicher ist.

Meiner Meinung nach, ist das einzige was du jetzt tun kannst Abstand zu gewinnen. Verhalte dich plötzlich um 180° gedreht. Zeig ihr NICHT mehr wie sehr du an ihr hängst, wie sehr du sie verehrst und wie überaus wichtig sie dir ist.
Mit ein bisschen Glück wird sich der Spieß dann rumdrehen.

Dazu kann ich noch das Beispiel vom 100% Gesetz erzählen:
Stell dir vor, jeder von euch bringt Energie in die Beziehung ein. Der eine mehr, der andere weniger. Aber immer wird es sich zu 100% ergänzen.

Der Idealfall ist, dass beide Partner 50% einbringen.
Bei euch so schätze ich, ist es eher so dass du 90% und sie 10% einbringst...oder? Wenn du deine "Energie" die du in die Partnerschaft einbringst jetzt ganz bewusst etwas zurückschraubst...muss sie entweder mehr Energie einbringen, so dass es sich zu 100% ergänzt,
ODER die Beziehung endet und ihr könnt die Energie in andere Beziehungen oder Tätigkeiten investieren.

Ich drücke dir die Daumen!!

Alles Liebe, Schneckchen

sporadischer Gast 6 Bayern M, 38

Hi Schneckchen,

Du hast die Situation genau richtig erkannt. Wenn man es negativ formuliert gibt es in fast jeder Beziehung einen, der drauf legt. Diesesmal bin ich es.

Ich denke Du hat mit deiner Empfehlung absolut recht. Ich kann es nur schlimmer machen, wenn ich ihr weiterhin zeige, wie viel sie mir bedeutet. Aber die Rechnung geht in ihrem Fall nach meiner Einschätzung trotzdem nicht auf. Sie ist eine Vermeiderin. Sie hat es gelernt, sich nicht mit ihren Problemen und ihrer Person auseinanderzusetzen. Es gäbe ein paar Menge Dinge bei ihr - wie bei jedem von uns - über die es sich nachzudenken lohnen würde. Sie wird es nicht tun, wenn sie nicht jemand drauf stößt. Und das wird vermutlich niemand tun.
Ausserdem halte ich es für durchaus möglich, daß sie mich wirklich von Anfang an nicht so sehr geliebt hat wie ich sie. Möglicherweise hat sie in einer Illusion gelebt, die jetzt geplatzt ist.

Es tut so elend weh. Ich sitze jetzt schon die ganze Nacht hier rum und heule vor mich hin. Ich hab im Moment auch leider niemanden, mit dem ich reden könnte. Deswegen lasse ich mich hier aus...

VG

Leon

Forums-InsiderIn 312 NÖ W, 33

Hallo Leon!
Dein erster Beitrag löste in mir den Gedanken aus: "Du suchst eher eine "Mutter" als eine Partnerin." Kleinkindhaft fast klingt es teilweise, wie du sie mit niemandem "teilen" willst, das Zentrum sein willst, der Besitzanspruch, den du auf sie haben willst.
Umso mehr, als sich das offenbar durch alle Beziehungen schon zog.
Es könnte sich lohnen, das Verhältnis zu deiner leiblichen Mutter mal näher zu betrachten und bei Bedarf aufzuarbeiten.

lg
H.

Helferlein 73 Österreich W, 34

Hallo Leon!

tja, die Tücken von "zu sehr" lieben.

Kopf hoch! Mir gehts genauso wie dir, nur hab ich schon eine Woche um.
Es wird besser, glaub mir.

Ich denke es ist ganz wichtig dass du deine Gefühle anschaust.
Was kommt denn jetzt daher? Warum tut es weh? Ist es vielleicht die Angst alleine zu sein? Oder siehst du, dass du dein eigenes Leben vernachlässigt hast, was einem ja evtl. das Gefühl geben kann, uninteressant und langweilig zu sein?

Lass deine Gefühle zu, und schau sie an, -nicht verdrängen, schau sie an! Es wird besser, wenn man sie zulässt!!!
Anschauen, fließen lassen, weiter hineinschauen, weinen, toben, wütend sein, ... ausklingen lassen. Wenn du gewillt bist, sie anzuschauen, nehmen sie sich den Raum den sie brauchen, sonst - glaub mir - kommen die woanders an die Oberfläche!

Es ist ganz normal, dass du derzeit in einer Ausnahmesituation bist und das bist du dir wert!
Mit jedem Tag und jedem Gefühl das aufgearbeitet wird, geht es dir besser, da kannst du sicher sein und dir das vor Augen halten.
Du arbeitest auf, das kann dir niemand mehr nehmen.

Verdräng es nicht. Das hab ich die ersten Tage gemacht. Hat mich aber dick eingeholt. Ich hatte Angst, WAS denn jetzt alles daherkommt.

Ich gebe dir den Tipp, -wenn es noch so schwer fällt- halte Abstand.
Mir ging es an den Tagen schlechter wenn ich ihn gesehen habe.

Und jetzt soll es auch nur um dich gehen. Du musst dich ändern, sonst ändert sich nichts. Ändern in dem Sinne, dass du glücklich mit dir selbst bist ... (Ich glaub, das weißt du auch, gell.)

Quote:

daß ich mit dem, was ich habe, nie wirklich zufrieden bin. Ich suche das Haar in der Suppe ...

Meine persönliche Erfahrung war, dass ich in einer "zu sehr" lieben-Beziehung soviel Energie von mir hineingesteckt habe, ich war sosehr fixiert auf meinen Partner.

Und diese Energie ist aber wieder zu mir zurückgekommen. Bin deshalb nicht depressiv, und sehe es zeitweise als Chance dass ICH mit MEINEM Leben gut zurecht komme, und es soll nie wieder vorkommen, dass ich von der Stimmung eines anderen abhängig bin.

Das wünsch ich auch dir, dass du mittig bist und mit dir im Einklang, dann hören sich auch diese Probleme auf (siehe quote) oder auch "das Zentrum" ihres Lebens sein zu "wollen".

Quote:

Viel von dem - das wird mir beim Schreiben klar - spielt sich in erster Linie in meinem Kopf ab. Aber wie kann man den Sprung schaffen, sich in solchen Situationen nicht auschliesslich von seinen Emotionen sondern mehr von seinem Verstand leiten zu lassen?

.

Weiß selbst auch noch nicht, warum ich auch alles verstandesmäßig lösen wollte, -vielleicht gehört das auch dazu. Dass man vorerst mal "von außen" anschauen probiert, nach den gelernten Regeln. Aber verstandesmäßig wirst du deine Gefühle nicht unter Kontrolle halten, das ist ein Irrtum.
Deinen Verstand kannst du gebrauchen, um die Dinge zu organisieren die dir gut tun.

(ist aber nur meine Ansicht, bin noch mittendrin).

Mir hilft es, wenn ich mir sage: es ist NUR Liebeskummer, der vergeht mit der ZEIT. - und mir ganz viel gutes tue (Haare besonders föhnen, flippig anziehen, schminken, gute Sachen einkaufen, jeden Tag einen Besuch oder was trinken gehen - dir wird auch was einfallen, tu es!)

Aber es hilft mir auch, wenn ich mir selbst Zeit lassen darf. Also wenn ich nicht will, muss ich auch nicht. Das erlaube ich mir selbst.

Alles Gute für dich, (lass sie jetzt mal sein), und kümmere dich nur um dich. Wirst sehen, was da wieder an Energie und aha-Erlebnissen daherkommt.

Nur so hat auch sie eine Chance! Wer weiß ob du dann überhaupt noch willst ...

huch schon wieder so lang - so nun, alles Gute!
Alpenblume

Helferlein 68 Wien M, 31

Ich denke nicht das er einen "mutterkomplex" hat

Er sucht perfektion/sicherheit und dadurch
dass er sich selbst dessen bewusst ist
kann er sich selbst zuruecknehmen.

Wenn er das gefuehl hat
nur die 3. geige zu sein
wenn er es untermauert
> Ich finde es sch****, wenn sie aus Krankheitsgründen mich nicht, ihren besten freund aber sehr wohl sehen will.

Er sollte auf sein gefuehl hoehren!

Ich denke jemand hat ihm die rosarote brille abgenommen.

Sorry, wenns weh tut zwinkernd..

Moeglich das er fuer sie nur ein genial f*ck ist
oder einfach nur der fuers bett
oder sie nimmt ihn bevor sie leer ausgeht
oder sie nimmt ihn weil sie ihren besten freund nicht haben kann
oder ....

Fuer mich klingt das alles nach
ich nehm den
weil ich den anderen nicht haben kann
ich nehm ihn weil ich ihn an der kurzen leine halten kann
weil ich ihn auch schnell wieder los sein werde
wenn sich eine gelegenheit bietet

Jetzt tut`s weh! Shocked

Denn sehr gefestigt scheint mir seine persoehnlichkeit nicht zu sein.

Akzeptiere das du sie verlieren koenntest
und stell ihr die fragen
lass dich nicht abwimmeln
oder unterbuttern

sporadischer Gast 6 Bayern M, 38

Harmattan wrote:

"Du suchst eher eine "Mutter" als eine Partnerin." Kleinkindhaft fast klingt es teilweise, wie du sie mit niemandem "teilen" willst, das Zentrum sein willst, der Besitzanspruch, den du auf sie haben willst.

lg
H.

Hallo Harmattan,

ich sprach hier nicht von Exklusivrechten oder Besitzansprüchen. Ist finde es relativ normal, daß man in einer relativ frischen Beziehung die "Schmetterlinge im Bauch" hat, sehr oft an den anderen denkt und es ihm in gewisser Weise auch zeigt. All das hat sie nur sehr rudimentär getan. Ich lasse micht nicht auf eine Beziehung mit einer alleinerziehenden Mutter ein, wenn ich nicht teilen will... Ich wollte einfach nur fühlen, daß sie mich liebt...

Daraus eine gestörte Beziehung zu meiner Mutter abzuleiten, kann ich nicht ganz nachvollziehen,

Gruss

Leon

sporadischer Gast 9 ,

Hi ihrs,

hab zu dem Thema jemanden zu sehr lieben, bzw sich unterordnern im Internet noch etwas gefunden:

Anti-Pantoffelheld-Training
So klären Sie die Machtfrage in Ihrer Beziehung

Das ist das Muster vieler Ehen: Einer ordnet sich immer unter - und leidet still vor sich hin. Auch für den regierenden Teil ist eine unausgewogene Beziehung fad. In der Regel ist die Erotik auf ein Mindestmaß abgesunken, und allerlei körperliche Beschwerden plagen den oder die amtierende(n) Paarchef(in).

Schlucken Sie nichts herunter
Wenn Ihrem Partner etwas an Ihnen nicht passt, sagt er Ihnen das ins Gesicht. Oder Sie bekommen nach einem gemeinsamen Termin hinterher aufgezählt, wann Sie sich in seinen Augen falsch verhalten haben. Sie aber machen das umgekehrt mit Ihrem Partner selten oder nie. Sie decken seine Fehler mit Liebe zu - meinen Sie. In Wahrheit aber schwächen Sie damit Ihre Position und bringen Ihre Beziehung dauerhaft aus der Balance.
Nehmen Sie sich vor, Ihrem Partner bei der nächsten Gelegenheit sofort und deutlich zu sagen, wenn Sie von ihm verletzt oder beleidigt wurden. Machen sie ihm keine Vorwürfe, sondern erzählen Sie von sich: „Ich habe mich sehr über dich geärgert." Lassen Sie sich auf keine Diskussion ein. Es geht nicht darum, ob sich Ihr Partner falsch verhalten oder nicht. Er soll nur wissen, was in Ihnen vorgeht.

Reden Sie nie schlecht über Ihren Partner
Pantoffelhelden suchen oft Verbündete. Sie erzählen Dritten, wie ungerecht sie behandelt werden. Sie glauben, dass das gelegentliche verständnisvolle Schulterklopfen der anderen ihnen Mut macht. In Wahrheit werden Sie dadurch weiter geschwächt. Nun wissen es sogar Ihre Freunde, dass Sie zu Hause nichts zu melden haben!
Machen Sie es anders herum. Erzählen Sie anderen über die Stärken Ihres Partners. Berichten Sie, was Sie an ihm lieben, und zwar ehrlich. Sie werden beim Sprechen bereits merken, wie Sie sich innerlich aufrichten und verändern. Sie können stolz auf Ihren Partner sein, und auf sich, dass Sie mit ihm verheiratet sind. Und wenn Sie nach Hause kommen, werden Sie ihm anders in die Augen sehen: als Lebenspartner, nicht als Untergebener oder Unterlegener.

Vorsicht bei Versprechungen
Viele Vorwürfe beginnen mit: „Aber du hast doch versprochen ...". Aus Furcht vor dem Zorn Ihres Partners machen Pantoffelhelden die abenteuerlichsten Zusagen. Sie meinen, durch richtiges Verhalten die friedliche Zuneigung Ihres Partners gewinnen zu können. Wieder falsch! Solange Sie immer tun, was Ihr Partner will, bleiben Sie schwach.
Wenn Ihr Partner Sie das nächste Mal um etwas bittet, machen Sie daraus einen Vertrag. Was tut Ihr Partner im Gegenzug für Sie? Ist Ihr Nehmen-und-Geben-Konto ausgeglichen?

Klären Sie alte Vorwürfe
Häufig beruht das unausgewogene Machtverhältnis in einer Partnerschaft auf einem uralten Vorwurf, der scheinbar nie wieder gutzumachen ist. Ein Mann war beispielsweise zu spät zur Geburt seiner Tochter gekommen, und seine Frau hat ihm das nie verziehen. Bei fast jedem Streit kramte sie diese Geschichte hervor, um ihrem Mann seine Lieblosigkeit und Unzuverlässigkeit vor Augen zu führen.
Bringen Sie die alte Geschichte ans Licht, wie bei einer Gerichtsverhandlung. Sagen Sie sich und Ihrem Partner: Alles außer Mord verjährt. Wie lange ist der Vorwurf her? Machen Sie Ihrem Partner klar, dass Sie nun beide genug darunter gelitten haben. Schließen Sie die Akte.

Teilen Sie Ihr Berufsleben
Pantoffelhelden sind oft im Beruf hoch angesehene, erfolgreiche und leistungsfähige Menschen. Die Partner von Pantoffelhelden schätzen diesen Bereich ebenso oft gering.
Erfinden Sie Gelegenheiten, bei denen sich Ihr Berufsleben mit dem Leben Ihres Partners mischen lässt. Bringen Sie Kollegen und Chefs nach Hause. Sagen Sie auch hier: „Das gehört zu mir. Ich will, dass du das auch siehst."

sporadischer Gast 6 Bayern M, 38

Hallo Schneckennudel,

wie treffend!

Ich bin beruflich ziemlich erfolgreich. In meinen bisherigen Beziehungen jedoch war ich entweder der Wasserträger oder ich habe selbst eine gewisse Distanz zur Beziehung und vielleicht auch nicht ganz so starke Gefühle gehabt. Den "gesunden" Mittelweg hab ich bisher leider nur ein einziges mal erlebt. Aber das ist lange her. Ich denke, es sind oft Kleinigkeiten im Verhalten, die am Anfang einer Beziehung über die Rollenverteilung entscheiden. Die Tipps sind sicherlich nicht schlecht, oft sind es meiner Meinung aber eher unbewußte Verhaltensweisen und -muster, die für die "Gewichtsverteilung" in der Beziehung entscheidend sind und damit letzthin auch das Verhältbis zum eigenen Ego. Wer sich selbst nicht wirklich wichtig nimmt und das auch demonstriert, indem er beispielsweise zu Beginn einer Beziehung - weils gerade so schön ist - seine eigenen Interessen vernachlässigt. wird auch vom Partner nicht so wichtig genommen, wie es eigentlich richtig wäre. Da gibt es sicherlich noch endlose Ansätze, sich Gedanken zu machen, die Lösung bleibt trotzdem schwierig. Ich werde jetzt jedenfalls mein Bestes tun, um meine Beziehung zu retten. Ich werde zunächst auf Distanz bleiben und ihr Zeit und Raum lassen - abgesehen mal von dem kleinen Fleuropstrauß, den ich gerade für sie bestellt habe Smile

Wie es dann weitergeht wird sich zeigen...

Insgeamt erstaunt mich, daß einige der Beiträge hier zu meinem Problem, den Kern ganz gut getroffen haben, obwohl ich, wie ich jetzt beim erneuten Durchlesen festgestellt habe, das Problem gar nicht so richtig geschildert habe. Aber seis drum, es tut gut, hier zu schreiben und Eure Antworten zu lesen! Danke dafür!

Liebe Grüsse

Leon

P.S.: Habe von meiner weltallerliebsten Schwester noch ein gutes Zitat zu diesem Thema gehört:

" Wessen Herz an Liebe am reichsten ist,
der wird immer der Sklave derer sein,
die er liebt. "

Helferlein 49 DE M, 41

@Schneckennudel
sehr viel trifft auch auf mich zu. Ich hoffe, ich kann meine Beziehung (ist grad in einer Auszeit) auch wieder auffrischen.

@Leon
ich wünsche Dir viel Glück

lg
Harry

sporadischer Gast 6 Bayern M, 38

Danke Harry! Wünsche ich dir auch! Ich bin zwar im Moment nicht sonderlich optimistisch - oder zumindest ziemlich hin- und hergerissen -hinsichtlich meiner Beziehung, aber am Ende des Tunnels wird ein Licht sein. Darauf vertraue ich!

VG

Leon

Forums-InsiderIn 334 Rhein-Main W, 34

Quote:

"Wessen Herz an Liebe am reichsten ist,
der wird immer der Sklave derer sein,
die er liebt."

hm. das wird er nur dann sein, wenn er sich selber nicht (ausreichend) liebt. was wiederum bedeutet, dass er mit der "sklavischen liebe" eigentlich sein eigenes defizit ausgleichen will...

oder mit der oben genannte 100%-formel: wenn das verhältnis zwischen (emotionalem) geben und nehmen so unausgeglichen ist, bedeutet das nicht unbedingt, dass der eine den anderen mehr liebt, sondern es kann ganz einfach bedeuten, dass er sich selber zu wenig liebt. und daher den anderen durch das übermäßige geben unbewußt an sich binden möchte. der andere wird unter dem vorwand der starken liebe überhäuft und daurch unbewußt verpflichtet. das is ne form emotionaler erpressung, die - und jetzt komme ich zu harmatans gedanken zurück - durchaus häufig von eltern praktiztiert wird...

grüße von
marie

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