Neues Forum! [Info]
Post new topic Reply to topic    Print
Author Message
per aspera ad astra
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 16
Wohnort Deutschland
W, 45


Post Wed, 23.Feb.05, 15:59      Allein + energielos in der Ehe - alles meine Schuld? Reply with quoteBack to top

Hallo,

jetzt stehe ich schon zum 2. Mal in einer festen Partnerschaft (diesmal in meiner Ehe) vor einem Scherbenhaufen.

Ich habe vor fast 2 Jahren geheiratet und bin zu meinem Mann (wir sind kinderlos) gezogen. Dadurch habe ich meine Arbeit und mein Umfeld verloren. Mit der Gegend + dem Menschenschlag hier komme ich ganz schlecht zurecht. Ich finde keine Arbeit und keine Freunde (obwohl ich mich bemühe, Fitnesstudio, VHS-Kurs) hier und ziehe mich immer mehr zurück.

Es "klappt" nicht mehr wie früher mit andern Menschen; mehr + mehr empfinde ich mich als uninteressant für andere; so hochkommunikativ wie eigentlich bin, wechsle ich manche Tage nun kaum ein paar Worte mit anderen und leide sehr, sehr unter diesem Zustand. Meine seelische und körperlicheGesundheit lässt auch schon zu wünschen übrig... ich bin völlig energielos und schon ein wenig verzweifelt. Niemand scheint mich zu brauchen oder zu mögen. Dass das in meiner Jugend so anders war, macht es doppelt schmerzhaft.

Mein Mann ist nicht so emotional wie ich und hat auch weniger "Tiefgang", was ihn selbst nicht stört, für mich aber oft ein Problem ist. Wir haben nie Streit - er kann sich schlecht auseinandersetzen. Ich versuche, auf seiner "leichteren" Ebene mit ihm Spaß zu haben, und es klappt auch manchmal, z.B. waren wir zusammen im Fasching öfter weg.

Nun hat mein Mann heute doch mal ein Gespräch angefangen - typischerweise am Telefon (face to face fällt ihm das zu schwer): Er hat sich beschwert, dass ich seine Freunde nie kontaktiere (die sehr nett sind; aber wir können wechselseitig wenig miteinander anfangen, außerdm sind sie alle Menschen mit einem vollgepackten Leben und wenig Zeit). Er bemängelt, dass ich kaum noch zum Sport gehe (ich habe so starke Schulterschmerzen im Winter, dass es mehr weh als gut tut). Er will, dass ich "den A***** hoch bekomme" - aber ich weiß nicht mehr, wie das geht. Und es hat mich zum Weinen gebracht, dass er mich so wenig versteht. Ich fühle mich so Gottverlassen und isoliert mit meinen Problemen.

Mein Mann war gerade 1 Woche in einem Cluburlaub. Ich bin nicht mitgefahren, weil mir a. Clubs nichts geben, und weil wir 2. dieses Jahr noch 4x in Urlaub fahren: So viele neue Eindrücke aufeinander, dass ich gar nicht die Zeit habe, sie zu speichern, wie ich möchte. Er hat sich gut amüsiert, ich war sowieso am Kränkeln - aber jetzt plötzlich wirft er mir vor, dass ich nicht mitgefahren bin - sein bester Freund (dem ich auch versucht habe, es zu erklären) hätte das auch nicht verstanden... KEINER scheint mich mehr zu verstehen...

Jedesmal, wenn ich allein gelebt habe, war das alles nie ein Problem: Ich regelte meine eigenen Sachen, bekam alles gut auf die Reihe, hatte Freunde und Bekannte genug. In dieser Ehe (wie auch schon in einer früheren, langen Beziehung) werde ich zum Trauerkloß, verändere mich so stark, dass mein Mann nun meint, er hätte mich vor der Heirat wohl doch nicht so gut gekannt und wohl einen Fehler gemacht...
aber so, wie ich jetzt bin - das BIN ich nicht, das muss er doch sehen!

Mein Mann war im Gespräch sehr kalt mir gegenüber - warum ich so hochnäsig sei, nicht mal alle 5 gerade sein lassen könne. Er wünscht sich mich easy-going - aber ich weiß nicht mehr, wie ich das machen soll. Ich kritisiere und nörgle viel, da ich mich in der Situation so verlassen fühle, aber die meiste Zeit bin ich traurig - davon will er jedoch nichts wissen. Ich denke, er wird sich scheiden lassen, wenn ich nicht so permanent fröhlich und positiv sein kann wie er es sich wünscht (und wie er selbst ist).

Ich weiß nicht mehr weiter. Irgendeine Idee, ein Wort von euch? Dank schon hier dafür.
Find all posts by per aspera ad astra
Werbung
Nessa
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie


Posts 609
Wohnort Germany
W, 54


Post Thu, 24.Feb.05, 11:53      Re: Allein + energielos in der Ehe - alles meine Schuld? Reply with quoteBack to top

Hallo per aspera ad astra,

erst einmal NEIN - du bist nicht allein Schuld! Wenn sich eine Partnerschaft auseinanderentwickelt, dann haben beide Partner ihren Teil dazu beigetragen. Zu einer Beziehung gehören immer zwei, also gib auf keinen Fall dir allein die Schuld!

Dein Mann scheint ein Mensch zu sein, der sich gerne amüsiert, der viel "Action" in seinem Leben braucht... das ist ja auch okay, aber wenn dabei die Emotionen auf der Strecke bleiben, fehlt etwas Wesentliches. Ich vermute fast, dass dein Mann mit seinen Aktivitäten sein Gefühlsdefizit überspielt. Du schreibst, er hat wenig "Tiefgang"; er kann wahrscheinlich nicht mit Gefühlen umgehen - weder mit deinen noch mit seinen eigenen. Wenn ihn das nicht stört, wird sich daran auch nichts ändern, fürchte ich.

Quote:
Jedesmal, wenn ich allein gelebt habe, war das alles nie ein Problem: Ich regelte meine eigenen Sachen, bekam alles gut auf die Reihe, hatte Freunde und Bekannte genug. In dieser Ehe (wie auch schon in einer früheren, langen Beziehung) werde ich zum Trauerkloß, verändere mich so stark, dass mein Mann nun meint, er hätte mich vor der Heirat wohl doch nicht so gut gekannt und wohl einen Fehler gemacht... aber so, wie ich jetzt bin - das BIN ich nicht, das muss er doch sehen!

Diese Beziehung hat dich verändert, das ist eindeutig... wahrscheinlich hast du die Tatsache, dass eure Gefühlswelt nicht zusammenpasst, unterschätzt. Du schreibst, er müsste sehen, dass du das nicht bist. Hast du es ihm schon mal gesagt? Es wäre gar nicht ungewöhnlich, wenn dein Mann von selbst nichts merkt.

Ich vermute, wenn es so weiterläuft, wird es mit deiner psychischen Gesundheit ganz den Bach runter gehen... Hast du schon mal daran gedacht, eine Paartherapie zu beginnen? Dazu müsste dein Mann aber auch bereit sein, sonst würde die Sache wahrscheinlich nicht viel bringen.

Liebe Grüße
Nessa
Find all posts by Nessa
sarafina
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 27
Wohnort Zürich
W, 35


Post Thu, 24.Feb.05, 13:08      Re: Allein + energielos in der Ehe - alles meine Schuld? Reply with quoteBack to top

hallo mitenand (zh-deutsch!!)

ich finde dein posting sehr interessant, und denke, dass genau DEIN thema das thema vieler frauen ist ( bes. wenn kinderlos!)

ich denke auch, dass du deinem mann als lot "dienst" (wie auch ich in meiner ex-beziehung und tausende and. frauen auch!!)
frau ist ständig am auspeindeln, erklären, in die tiefe gehen, stimmung machen, harmonie schaffen, das gemeinsame pflegen, und das alles kostet nat. einen haufen energie. ich habe mich genauso auch völlig verloren. da du wie auch ich keine kinder haben, gibt es da mehr zeit und spatzung- nachzudenken. frauen mit kinder sind in dieser phase mehrheitlich mit der erziehung und betreuung der kinder beschäftigt.

ich weiss nicht, ob dein mann ev jemals erahnte, "wer" du wirklich bist. er möchte dich sehrw. einfach nach seinem schema haben, hat eine feste "drehbuchrolle"-verhalten von dir im kopf.(projektionen)
und da du nunmal einfach "du" bist, ist das je länger je mehr nicht mehr kongruent.
es ist sicherlich schwierig, dass du am neu zugezogenen ort nicht viele leute-freunde kennst. menschen, mit denen einfach nur DU befreundet bist. beispielsweise eine gute freundin.
die energielosigkeit kannte ich auch sehr gut, da ich enfach nicht mehr MEIN leben geführt habe, sondern seines- und das gemeinsame.
ich hatte meinen weg aus den augen verloren. wer ich bin, was mich interessierte, meine wünsche, phantasien, träume etc., meine individualität. ich als SELBST.
geholfen hat mir die trennung, und natürlich die therapie. zudem erwachte wieder die lebensfreude und der lebenshunger, die lust auf neues.
diese antriebslosigkeit und energiemangel, die du so gut beschreibst, kannte ich bestens. in dieser phase war ich wie "taub", und wäre total überfordert gewesen mit einem spruch wie "mach-unternimm doch mal was", oder guten tipps. ich musste erst erkennen, und irgendwie auch darüber trauern, dass ich mich im gegenüber "verloren" hatte.
erst im zweiten schritt kam dann neuorientierung.

falls dein partner dir ein ok gibt für eine paartherapie, fände ich das auch eine gute lösung. wenn er (sorry, wie viele männer!!) nix davon hält würde ich mir eine gute therapeutin, therapeuten für dich suchen.
und schon wäre ein aktiver schritt getan. und du würdest dich ev als energievoller,positiver empfinden und er-leben.

erstmal "duureschnuufe", und dann los.

lg
s
Find all posts by sarafina
sarafina
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 27
Wohnort Zürich
W, 35


Post Thu, 24.Feb.05, 13:17      Re: Allein + energielos in der Ehe - alles meine Schuld? Reply with quoteBack to top

ah ja, und noch was...........
ich finde es grundsätzlich schonmal super, wenn frau überhaupt solche gefühle zulässt, das ist nämlich nicht selbstverständlich und eigentlich schon ein teil-erfolg auf deinem weg. etwas will scheinbar an die "oberfläche". ev genug gelitten??

andere machen das 20, 30 jahre so ohne auch nur das geringste zu er-spüren.(und leben quasi das leben eines anderen!!)

ein hoch auf dein vertrauen in deine gefühle und-oder die schlechte verdrängungstaktik!!!
Find all posts by sarafina
Werbung
lilu
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]


Posts 1154
Wohnort wien
W, 32


Post Thu, 24.Feb.05, 14:13      Re: Allein + energielos in der Ehe - alles meine Schuld Reply with quoteBack to top

hm,

hast du dich vielelicht zu sehr zurückgenommen bei der gemeinsamen lebensgestaltung? wärst du alleine auch da hin gezogen wo du nun bist?

ich habe lange alleine gelebt, nie eine beziehun ggehabt und hatte mir immer vor genommen, nicht den fehler aller frauen zu machen: sich selber überhören.

aaber es kommt ja meist dann doch anders als man denkt. man ist verliebt und aus liebe tut man vieles - udn man will vieles "aus liebe" und nicht weil es einem dadurch besser geht. ich habe bei mir selber gar nicht gemerkt dass ich mich zb. zurück gezogen habe von anderen. ich häte das vehement abgestritten wenns wer gesagt hätte. ich habe es nie empfunden als würde ich mich zurücknehmen sondern dachte, ich handle immer ganz zu meinen besten - in gemeinsamen dingen...

aber es ist gut wenn man das noch zu einem zeitpunkt erkennt an dem man etwas ändern kann. nur - dann laufen die sache meist nicht mehr automatisch sondern man muss sich bemühen. ich hätte ja nie gedacht dass ich mal auf suche nach mehr freundinnen oder oberflächlicheren beziehungen gehen würde...

vielleicht hast du auch zu viel von der verantwortung für dein leben abgegeben. da gibt es das bild wo jede person einen kreis darstellt - die beziehung ist die überschneidung dieses kreises. das funktioniert aber nur, wenn BEIDE kreise da sind...

was würdest du anders machen, wenn du singel wärst? und was hindert dich, das jetzt mit mann zu tun?

_________________
Glück ist kein Recht sondern eine Einstellung
Find all posts by lilu
Neue
Helferlein
Helferlein


Posts 102

,


Post Wed, 02.Mar.05, 10:03      Re: Allein + energielos in der Ehe - alles meine Schuld? Reply with quoteBack to top

Die Beziehung tut Dir nicht gut. Das Wechseln des Umfeldes wegen eines Partners ist für einen Menschen, der sich mit Kontakte knüpfen eher schwer tut, eine Katastrophe. Ich habe es einmal gemacht (neues Land, andere Mentalität, Leben auf einem anderen Niveau) und bereue es bis heute. Bei mir war es schlimmer, weil auch keine Familie oder kaum Freunde von sener Seite da waren, und er hat zum Großteil für die Arbeit gelebt. In Deinem Fall finde ich es aber nett, daß Dein Partner Dich einbinden will. Daß Du allein bist in der Ehe, liegt wirklich an Dir. Ich wäre froh , einen kontaktfreudigen Partner zu haben.
Find all posts by Neue
Werbung
per aspera ad astra
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 16
Wohnort Deutschland
W, 45


Post Thu, 03.Mar.05, 13:03      Re: Allein + energielos in der Ehe - alles meine Schuld? Reply with quoteBack to top

Ich danke euch für eure Antworten!

ich hab schon öfter mit meinem Mann über all das gesprochen, und er sieht auch oft einige meiner Probleme (ein) - aber es sind halt eben MEINE Schwierigkeiten (das sehe ich selbst auch so). Das Ganze läuft immer phasenweise ab; und ich sehe den Kreislauf, kann ihn aber nicht durchbrechen - und je länger meine Isolation andauert, desto mutloser werde ich...

Die Kontaktfreudigkeit meines Mannes ist nicht das Problem - kontaktfreudig bin ich auch - aber die Menschen, die meinen Mann interessieren (und vice versa), mit denen kann ich schlecht (und sie mit mir). Mit den paar wenigen (früheren) Freunden von mir kommt mein Mann shr gut zurecht...

Liebe sarafina - vielen Dank für die Anerkennung, dass ich meine Gefühle zulasse. Ja, analysieren kann ich ganz gut - aber dann auch handeln, da hapert's. Manchmal wünsche ich mir, ich wäre weniger perzeptiv, dann wär ich wahrscheinlich zufriedener...

Liebe lilu: Nein, zurückgenommen hab ich mich bei der gemeinsamen Lebensgestaltung eigentlich nicht - nicht am Anfang, wenigstens. Und mein Mann freut sich über/ ist offen für jeden Gestaltungsvorschlag, den ich mache.
Und nein, ich wäre nie und nimmer als Single hierher gezogen - ich bin wegen meines Mannes hier. Meine Arbeit war leichter aufzugeben + bringt finanziell viel weniger als seine... das ist eine Tatsache. Eine zusätzliche Schwierigkeit ist, dass ich mir quasi schäbig vorkomme, wenn ich (eine wohlversorgte Frau) auf Arbeitssuche bin, "nur" weil ich geistig/ seelisch unterversorgt bin... gibt es doch so viele andere, die eine Stelle nötigst zum Überleben brauchen (dzu hab auch ich lange gehört).

Zu einer Therpie kann ich mich nicht durchringen - warum, weiß ich auch nicht so genau - oder will es nicht wissen...

Wißt ihr: Des öfteren scheint mir mein Leben gar nicht mehr real zu sein; es fühlt sich oft so an, als wäre ich irgendwie "in etwas hinein geraten" - obwohl ich sehr bewusst gheiratet und mich für dieses Leben hier entschieden habe. Komisch. Zu Zeiten merke ich nicht so sehr, dass es ncith OK ist - aber dnn telefoniere ich mit einer Freundin weit weg (oder besuche eine alte, gute Freundin in London) - und finde mich in meinem "richtigen" Ich wieder: Lebenslustig, spontan, energievoll etc.

Auf alle fälle finde ich entscheidendes Handeln in diesem "Schneegestöber" meiner unsicheren Gedanken unmöglich.

Liebe Grüße,
Paaa.
Find all posts by per aspera ad astra
lilu
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]


Posts 1154
Wohnort wien
W, 32


Post Thu, 03.Mar.05, 13:33      Re: Allein + energielos in der Ehe - alles meine Schuld Reply with quoteBack to top

hallo.

verstehe ich das richtig, du ziehst von deinem sozialen umfeld weg wegen deinem mann und du nimmst keine arbeit an weil dein mann dich versorgen kann? und das bist DU? das ist wirklich DEINE entscheidung?
kann es sein dass dein mann sich nicht als "ganzer" mann fühlt wenn seine frau arbeiten gehen "muss"?

vielleicht male ich den teufel an die wand, aber ich kenne einen mann der auf die charmanteste und netteste art menschen dahin bringen kann, dass sie glauben sie tun etwas aus freien stücken durch sein wohlwollendes engegenkommen - in wirklichkeit manipuliert er sie damit sie seinen selbstwert aufpolieren. soll heißen: die frau eines hofrates hat es nicht nötig arbeiten zu gehen. und als grund gibt es die wunderbarsten, selbstlosesten argumente - bis hin zu weltübergreifenden sozialen aspekten... dass die frau an seiner seite emotional und mental verhungert sieht er nicht - denn unzulänglich ist er ja auch. er hat tolle freunde, ist ein brillianter gastgeber - wenn die frau an seiner seite nicht mit kann/will, hat SIE ein problem - so als dürfe man sich seine freunde nicht selbst aussuchen sondern MÜSSE nemen was er selbstlos anbietet. findet sie dennoch selbst leute - versteht er sich selbstverständlich prima mit ihnen, aber komischerweise gehen diese beziehungen immer auseinander - und die frau "hat" wieder "nur" seine... diese listung ließe sich elends lang fort setzen...

bei uns gibt es zb. "den 3. welt laden" da arbeiten leute kostenlos. wenn du keinem den arbeitsplatz wegnehmen willst - engagiere dich wohltätig.

_________________
Glück ist kein Recht sondern eine Einstellung
Find all posts by lilu
per aspera ad astra
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 16
Wohnort Deutschland
W, 45


Post Sat, 05.Mar.05, 9:01      Re: Allein + energielos in der Ehe - alles meine Schuld? Reply with quoteBack to top

Hallo lilu,

ja, das verstehst du richtig (das bin ich + das ist meine Entcheidung )- allerdings nur halb. Und diese deine Argumentation kenne ich auch von anderen Seiten: "Wie kann man in das alte Rollencliché verfallen?". Aber das ist es nicht: Ich komme mir wirklich schäbig vor, z.B. einer alleinerzeihenden Mutter mit 2 Kindern den Job zu "klauen" - zudem sind auch viele Arbeitgeber (man glaubt es ja kaum) recht sozial. Wenn sie mich dann nach dem Beruf meines Mannes fragen und ich antworte, sehe ich schon ihre Rolläden herrunterrasseln: "Warum will DIE denn arbeiten, wenn sie gar nicht muss?"

Mein Mann kennt da weniger soziale Skrupel (im Bezug auf mich!) und er kann auch nicht besonders gut manipulieren: Er hat nicht einmal die verbale Fähigkeit dazu. Er wäre glücklich, wenn ich ausgefüllter wäre durch eine Arbeit, die mich fordert und bestätigt, und freunde finden würd, die zu mir passen (auch wenn es nicht seine wären). Mein Mann KENNT das Wort "Männlichkeitswahn" gar nicht, und sein Selbstwert speist sich aus andern Quellen. Mein Mann schreibt mir auch nie vor, was ich mit meiner finanziellen Versorgung von ihm tun soll (oder auch nicht tun soll...).
Du bist da auf der völlig falschen Fährte - leider, denn ich suche ja nach Antworten.

Und natürlich könnte ich mich wohltätig engagieren (die übliche Wahl der Beschäftigung vieler Frauen von Männern mit gewissem Vermögen), aber ich möchte lieber für Geld arbeiten, für mein EIGENES Gefühl der Selbständigkeit.

Paaa.
Find all posts by per aspera ad astra
lilu
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]


Posts 1154
Wohnort wien
W, 32


Post Sat, 05.Mar.05, 17:26      Re: Allein + energielos in der Ehe - alles meine Schuld? Reply with quoteBack to top

wie soll ich sagen, hab das gefühl du machst dich zum opfer. was du willst tust du nicht aus falschem sozialen wahn und das ergebnis unglücklich zu sein nimmst du hin wie ein unabänderbares schicksal.

ich hab noch nie gehört dass einem menschen der job verwehrt blieb weil dessen partner wohlverdiener ist...

du bis kein armes hascherl und ich denke du weißt wie du es bekommst. die verantwortung für dich musst letztlich du selber für dich übernehmen.

ich bin froh dass mein beispiel nicht hintrifft. das freut mich für dich enorm. scheint also wirklich an dir zu liegen. wenn du da alleine nicht herauskommst, dann sei dir nicht zu fein hilfe zu beanspruchen.

_________________
Glück ist kein Recht sondern eine Einstellung
Find all posts by lilu
Werbung
sarafina
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 27
Wohnort Zürich
W, 35


Post Tue, 08.Mar.05, 19:12      Re: Allein + energielos in der Ehe - alles meine Schuld? Reply with quoteBack to top

hallo paaa.....

hoff du bist grad in ner guten und produktiven phase??
(da du schreibst, das die unzufriedenheit phasenweise abläuft?!?)

ich denke, die schwierigkeit liegt doch ev. echt in der unterforderung. ich könnte mir vorstellen, dass viele deiner potentiale einfach "brach" liegen. (und du bist sicher ne schöne, intelligente und interessante frau!!) ich glaube, es ist ein tiefes bestreben von uns menschen, dass wir uns in verschiedenen bereichen "erfahren", und somit auch spüren wollen.
ich finde die vielseitigkeit interessant. ich erfahre mich in meinem job anders als beispielsweise in der paarbeziehung und-oder im freundeskreis. aber alle die verschiedenen facetten fordern und fördern mich. und wenn ich mich in verschiedenen bereichen erfahren darf, werden auch selbstwertgefühl und eigenliebe gestärkt. ich bin nicht nur mutter, liebhaberin, arbeitskollegin, freundin, zuhörerin, ehefrau,......sondern vieles in einem. gibt uns nicht auch das ein gewisses gefühl der erfüllung??

und wenn etwas nicht mehr gut für uns ist, beginnt der mensch darunter zu leiden. also sollte man-frau dann diesem leiden etwas auf den grund gehn. leiden in welcher form auch immer sind anzeigen für veränderungswünsche!
manchmal sind da hald dann starke widerstände, welche wiederum an muster gebunden sind. dass man sich beispielsweise gar nicht verändern möchte, weil man-frau angst vor neuem hat, angst vor versagen etc., weil man-frau auch ev gerne in einer passiven opferrolle ist, in der man-frau sich auch gerne bemitleidet. oder vielleicht ist so unzufriedensein auch ganz schön, weil man-frau sich dann gar nicht um die eigentlichen ursachen darunter kümmern muss.
ich sage nicht, dass es bei dir so ist!!
aber wenn du nicht willst, dass diese unzufriedenheit dein leben, DICH bestimmt, ist es ev doch an der zeit, diesen widerständen auf den grund zu gehn??
und da kann einem dann schon ein profi etwas helfen dabei!!?

das leben bietet uns doch soviele möglichkeiten, unser potenzial zu entwickeln, in welcher form auch immer.
es gibt deshalb für mich kein wichtigeres bestreben, als zufrieden zu sein. denn ich, wir haben schlussendlich nichts anderes. alles materielle, wir menschen sind vergänglich, wir können am schluss nichts mitnehmen.

aber wir haben die möglichkeit zur veränderung, die möglichkeit unser volles potenzial zu leben. und das ist spiritualität. das ist liebe in ihrer reinsten form für mich.

jetzt ist die ZEIT. alles andere ist illusion und eine vorstellung......

lg
s
Find all posts by sarafina
Display posts from previous:      
Post new topic Reply to topic