Angst davor Gefühle zu zeigen!!!

sporadischer Gast 22 Hessen W, 22

Hallole
Ich weiß garnicht richtig wie ich anfangen soll. Ich arbeite na ja besser gesagt ich habe in einer Neurologischen Rehaklinik Praktikum gemacht und meine Anleiterinnen (2) waren zu Beginn zufrieden mit meiner Arbeit und fanden schön, wie ich mit den Klienten umgegangen bin. Gestern hatte ich mein Abschlussgedpräch und das ist in keinster Weise so gelaufen wie ich es dachte.
Sie haben mir vorgeworfen, dass ich nicht Kritikfähig bin. Damit haben sie wohl "Recht" Ich zeige es nicht, dass ich mich über mich selbst ärgere. Ich kann es einfach ´nicht meine Gefühle so nach außen zu zeigen. Ich konnte das glaub ich nur als Kind wirklich?! Sie haben gemeint, dass sie das Gefühl hätten, dass ich meistens eine Maske auf habe und man einfach nicht erkennen kann, was in mir vorgeht. Leute die mich gut kennen erkennen das an meiner Körperhaltung und vor allem an meinen Augen.
Wie kann ich das mit den Gefühlen zeigen am Besten lernen? Ich weiß garnicht, wie ich damit jetzt umgehen soll! Mir geht es richtig schlecht damit. Ich dachte das wäre durch meine Therapie schon besser geworden, aber auch nach der Beurteilung, die ich jetzt bekommen habe anscheinend nicht.
Klar ich weiß sie kennen mich nicht, wie es zuvor war, aber ich weiß ja auch nicht! Irgendwie war das alles total komisch am Schluss die letzen zwei Tage und die Verabschiedung! Ich weiß nicht wirklich was ich jetzt wie machen soll!
Grüßle Heyne

Helferlein 129 Wien W, 25

Liebe Heyne,

ist es denn so wichtig, das du dort deine Gefühle zeigen mußt? Oder geht es darum, wie du dich den Patienten gegenüber verhältst? Ich denke Gefühle zu zeigen, ist recht schwer zu lernen, wenn man es vorher nie so richtig gekonnt hat. Das ist eine langwierige Geschichte finde ich. Wielange hast du dort Praktikum gemacht?

Ich hoffe, meine Fragen klingen nicht zu doof.
lg
sabine

sporadischer Gast 22 Hessen W, 22

Ich weiß es nicht! Anne und Christiane (Anleiterinnen) haben gesagt, dass es sehr wichtig wäre. Ich würde so unecht wirken. Sie haben gesagt ich hätte ständig eine Maske auf hinter die man nicht schauen kann.
Auch für die Patienten wäre das schlecht. Ich würde total unglaubwürdig rüber kommen.
Ich war da für 3 1/2 Monate. Ich finde glaub ich auch schlimm, dass sie mir das erst zwei Tage vor ENde gesagt haben.
Die Fragen klingen nicht doof.
Ich hatte das Gefühl, dass meine Klienten gerne zu mir in die Therapie kommen. Klar bei anstrengenden Übungen musste ich schon motivieren, aber das ist ja in einem Gewissen maße denke ich auch normal. Es hat nie einer meiner Patienten gesagt, dass er nicht mitmachen wolle und keine Lust da hätte. Ich denke die meisten haben sich gefreut. (Ich glaub das klingt jetzt bißle blöd)

Forums-InsiderIn 354 Deutschland W, 33

Hallo Heyne,

ich habe auch Probleme damit, Gefühle zu zeigen.
Finde es auch nicht gut, dass Dir das Deine Anleiterinnen beim Abschlußgespräch "an den Kopf" geworfen haben. Hat Dich sicher enttäuscht. Du warst ja auch eine ganze Zeit da und da sollte im Abschlußgespräch nicht sowas noch vorkommen, dass Du mit einem unguten Gefühl da raus bist und jetzt nur noch darüber nachgrübelst. Hast Du mit Deiner Therapeutin auch darüber gesprochen?
Die Patientinnen waren sicher zufrieden mit Dir, die wussten doch, dass Du ein Praktikum machst und hatten daher sicher nicht so hohe Erwartungen.
Ich kann mir vorstellen, dass Deine Anleiterinnen das angesprochen haben, weil sie es vielleicht wichtig für Deinen weiteren beruflichen Werdegang ansehen. Vielleicht wollten sie Dich mit ihrer Beobachtung darauf hinweisen, dass sich das an einer anderen Arbeitsstelle nicht wiederholt. Aber sicherlich hast Du trotzdem soziale Kompetenz und wirkst nicht "maskenhaft". Studierst Du zufällig Sozialpädagogik und machst gerade ein Praxissemester?

Liebe Grüße,
Karola

Forums-InsiderIn 330 Österreich W, 46

hallo heyne

die antwort die deine ausbildnern (ich nehme an das es diese Anleiterinnen sind)....also ich denke nicht das du gefühle zeigen mußt, vor allem hätten sie erklären solln wie sie sich das vorstellen

klar, wen ich heute klient bin und ich hab das gefühl mein gegenüber nimmt mich nicht ernst, dann geh ich wieder
aber du hast auch gefühle und ich glaube auch nicht das es "erwünscht" wäre mit einem dauer grinsen und einer "zwanghaften" höflichkeit vor den patienten zu sitzen
also ich könnte und ich kann es nicht, ...das geht nicht auf befehl,
und wen du deine klienten toll betreut hast so ist deren meinung wohl wichtiger, ich für mich würde es so sehen
vielleicht kannst du das was deine Anleiterinnen nicht können, ehrlich sein, zuhören..
ich glaub schon das sich die menschen bei dir wohl gefühlt haben , sonst wären sie sicher nicht gekommen

ich finde es auch nicht richtig wen man aus "körperhaltung" in die "augen sehen" rückschlüße auf ein befinden ziehen kann, aber alles muß ich nicht verstehn
ich wünsche dir ganz viel glück
liebe grüße

Helferlein 124 Köln W, 40

Ich bin auch so erzogen worden, daß ich keine Gefühle zeige weil man mir das ja als Schwäche auslegen könnte. Ich mußte immer die Zähne zusammenbeißen, egal wie sehr ich mich über etwas gefreut habe oder wie traurig oder wütend ich über etwas war. Nur den anderen keine Angriffsfläche bieten.
Das hat mich irgendwie zu einem Menschen gemacht, der nach außen hin total gleichgültig, gelangweilt und desinteressiert an allem wirkt. Dabei habe natürlich auch ich Gefühle und Spaß (oder auch nicht) an vielen Dingen.

Inzwischen bin ich da ein wenig rausgekommen. Ich habe Freunde gefunden, die sehr offen und unkompliziert miteinander umgehen. Da wird zur Begrüßung und zum Abschied geknuddelt, da kann man sich auch mal was negatives sagen ohne daß der andere gleich beleidigt ist, genauso wie man sich was sagt, worüber man sich gefreut hat.
Sowas hatte ich bis dahin überhaupt nicht gekannt.
Zuerst ist mir das extrem schwer gefallen, aber jetzt genieße ich es, daß ich mich dann nicht immer zurücknehmen oder verstellen muß.

sporadischer Gast 22 Hessen W, 22

Ich bin auch so erzogen worden, daß ich keine Gefühle zeige weil man mir das ja als Schwäche auslegen könnte. Ich mußte immer die Zähne zusammenbeißen, egal wie sehr ich mich über etwas gefreut habe oder wie traurig oder wütend ich über etwas war. Nur den anderen keine Angriffsfläche bieten. Mit kommt das so bekannt vor. Bis heute hat keiner von meiner Familie gemerkt, wie es mir eigenltich geht. Keiner hat bermerkt, dass ich sexuell missbraucht wurde. Oder es wollte keiner bemerken.
Ich habe auch Gefühle nur siehen sie nur meine besten Freunde und meine Therapeutin. Ich weiß mittelerweile auch, dass meine Klienten meine Gefühle nicht wirklich angehen. Das ist meien Sache. Ich will ja auch nicht von meiner Therapeutin unbedingt wissen was gerade mit ihr in ihr passiert. Danke.
Es tut gut von jemanden verstande zu werden.
Ich denke dass ich trotzallem eine gute ERgotherapeutin werden kann!!!
IKI ich versteh Dich total gut. Ich hab auch immernoch Probleme damit in den Arm genommen zu werden. Das ist was was nur eine ganz kleine Anzahl Menschen machen darf ohne dass ich so hart wie ein Brettt werde.
Wenn mich dann jemand im Arm hält tut es mir einfach nur gut. Die Gefühle müssen doch irgendwann raus.
GRüßle Jessi

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