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dolphin78nrw
sporadischer Gast


26
Essen W, 27
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Tue, 01.Mar.05, 23:55 Einsam und allein |
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Hallo zusammen,
weiß gar nicht so recht wie ich es ausdrücken soll. Bin vor einem Jahr umgezogen und bin immer noch dabei neue Freunde zu finden. Doch trotz schon geknüpfter Kontakte fühle ich mich sehr oft wahnsinnig einsam. Ich habe einen guten Job und wie gesagt auch Kontakte, Gefühle mich aber trotzdem sehr einsam, allein, ungeliebt und auch oft fehl am Platz. Wie gerne hätte ich da dann die Person die egal was kommt, was passiert, welche Art der Probleme und egal wie häufig sie angesprochen werden immer für mich da ist. Die egal was ist mich auffängt. Da fehlt mir dann die Sicherheit und das Gefühl der Personen die immer da für einen da sind. Einen immer wieder auffangen und niemals fallen lassen. Ganz egal welche Probleme, was passiert ist oder wie oft das Thema aufkommt. Dies sind eigentlich die Eltern. Doch die habe ich leider nicht mehr. Sie leben zwar, aber interessieren sich nicht mehr für mich und haben den Kontakt so gut wie abgebrochen. Viele Jahre, auch als ich noch zu Hause wohnte habe ich versucht den Kontakt zu verbessern und aufzubauen. Denn ich habe immer schon sehr unter diesem distanzierten Kontakt gelitten und alles dafür getan es zu ändern. Doch es gab keinerlei Resonanz. Das tut sehr weh. Der Gedanke das die Personen nicht da sind, bei denen ich mich wirklich komplett fallen lassen kann macht mich sehr traurig. Oft weine ich und weiß nicht mehr weiter und dieser Gedanke lässt mich nicht los. Wie gerne hätte ich diese Person auch. Mir fehlt das unheimlich. Sicherlich ich bin 26 Jahre alt und lebe auch schon mein eigenes Leben. Aber ist es nicht schön zu wissen, wenn alle Stricke reißen, da wirst Du aufgefangen? Da kannst Du immer hin? Da bist Du willkommen? Manchmal weiß ich nicht wie ich das noch länger durchhalte. Ich kämpfe mich von Tag zu Tag, doch die Kraft wird immer weniger. Jeden Tag schlage ich mich aufs Neue alleine durch. Sicherlich gibt es Personen die mir Nahe stehen und wo ich mir auch einen Ratschlag holen kann. Doch diese Gewissheit die Eltern geben, gibt es wohl nur da. Ich fühle mich dann auch oft noch sehr wie ein Kind, als wenn ich drei Jahre oder so wäre. Wer hier kennt auch diese Gefühle und teilt diese? Freue mich sehr über Zuschriften,Ratschläge, Tips und vielleicht auch Hilfe wie damit umgegangen wird.
Gruß
dolphin78nrw
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der_stille
sporadischer Gast


29
M, 34
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Wed, 02.Mar.05, 3:23 Re: Einsam und allein |
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Hallo dolphin,
was du beschreibst ist ein Sammelsurium an Problemen, die sich in Gestalt deiner Eltern manifestieren. Vielleicht kann ich dich ein Stück weit verstehen, obwohl ich teilweise das Gegenteil erlebe.
... den Halt den du suchst, den kannst du dir nur selbst geben... dieses "Über-Ich", was du fast glorifizierst, gibt es in dieser Form nicht... das bedeutet aber nicht, dass wir keine Menschen brauchen denen wir uns anvertrauen können, die uns gegenüber integer sind und uns annehmen wie wir sind...
... um eine alte Volksweisheit zu bemühen "weder Eltern noch Kinder können wir uns aussuchen, wir müssen mit ihnen leben lernen" und in dieser Konstellation gibt es leider immer wieder Probleme, die in diesem Leben nicht gelöst werden können... wie es nicht nur ein Leben gibt, sondern viele kleinen aneinandergereihte...
... ich möchte dir eine diffizile Frage stellen, die du bitte nicht falsch interpretieren solltest... Was wäre wenn deine Eltern schon tot wären? Wie würdest du deinen Text dann formulieren?
... schau einmal auf deine Erfolge... du bist in eine andere Stadt gezogen, hast einen guten Job und kannst damit dein Leben auf einer Substanz aufbauen, die zur Zeit vielen verwehrt ist... versuch dich für deine Erfolge zu loben und lerne dich selbst lieb zu haben...
... vielleicht ist es bei dir auch eine kleine "Ich-Schwäche", generiert in der Kindheit, die du langsam lernen musst zu überwinden und vielleicht verlangst du, nach einem Jahr in einer neuen Umgebung, zu viel von dir...
... und zum Abschluss noch eines, den Halt den du suchst, diesen suchen viele Menschen im Außen und erkennen dabei leider nicht, dass er tief in ihnen verborgen ist... ich nehme mich da nicht aus...
LG der stille
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dolphin78nrw
sporadischer Gast


26
Essen W, 27
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Sun, 05.Jun.05, 1:56 Keine Selbstliebe, kein glückliches Leben? |
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Hallo,
wie schaff ich es endlich Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein aufzubauen ,vor allem mich selber lieben.Denke all das gehört dazu zur positiven Ausstrahlung, einem erfüllten Leben, lachen zu können. Habe dies verlernt. Denke, das ist wesentlich, um ein glückliches Leben zu führen.
Wie gern würd ich wieder ein freies Gefühl in mir haben, lachen können, nicht dauernd um irgendwas Gedanken machen. Dinge wieder lockerer sehen, nicht so verbissen. Auch mal fünfe gerade sein lassen. Den ganzen Tag denk ich über irgend was nach, nicht mal für fünf Minuten den Kopf frei. Hab ich den wirklich mal frei, mir schon wieder unheimlich.
Kann mich selbst nicht annehmen, nicht akzeptieren .Hasse mich und meinen Körper.
Nicht verstehen, dass andere mich als Freundin haben möchten. Um meiner Selbst willen.
Tuen sich Bekanntschaften/Freundschaften auf, suche ich den Haken an der Sache, kann es nicht so hin nehmen. Denke es ist nur Höflichkeit.
Kristalliesiert sich dann längere Bekanntschaft/ Freundschaft heraus, fange ich schnell an mir Gedanken zu machen. Warum meldet sich die Person schon ein paar Tage nicht, hab ich was falsch gemacht, was falsches gesagt. Quält mich dann so lange, dass ich die Person darauf anspreche. Nicht nur einmal, sondern sehr oft, da ich auch wenn ein Nein kommt es immer noch nicht glauben kann. Warum kann ich es dann nicht akzeptieren? Diese Fragerei gern abstellen, aber schaffe es nicht. Weiss, dass ich damit viel kaputt machen kann. Aber nicht zu fragen quält mich genauso wie der Gedanke und Ungewissheit es könne an mir liegen. Hat eine Person in meinem Umfeld mal schlechte Laune, sei es auf der Arbeit oder privat, beziehe ich es direkt auf mich, denke wieder ich hab was falsch gemacht, es liegt an mir.
Hervorgerufen wird all das durch meine Kindheit und meine Erziehung. Meine Mutter gab mir das Gefühl bist Du in meinen Augen lieb beachte ich Dich, bist Du es nicht hat sie mich tagelang nicht beachtet. Das tat sehr weh. Seitdem immer bemüht lieb, freundlich und angepasst zu sein. Kann nicht ich sein, sondern bin immer so wie ich denke das es die Person mir gegenüber am liebsten hat.
Habe keinen inneren Halt in mir selber, sondern suche diesen immer woanders.
Mein Gefühlsleben mache ich auch davon abhängig. Merke ich da ist eine Person an mir interessiert, macht von sich aus Vorschläge zu treffen, erkundigt sich wie es mir geht, dann geht es mir gut.
Meldet sich die Person ein paar Tage nicht, gibt mir das Gefühl das immer ich diejenige bin, die anruft, erkundigt sich nicht, geht es mir total sschlecht. So schlecht,dass Gedanken nur darum kreisen, nur noch daran denken kann, mich nicht mehr bewegen.
Aus kleinen Erfolgen, sei es, dass ich bildungsmäßig weiterkomme, oder mein Bekanntenkreis sich vergrößert, gewinne ich nur kurzfristig Selbstvertrauen oder eher gesagt, eine Art Gefühl des Glücks. Ist so, wie seinen Durst löschen und irgendwann wieder Durst und ich muß mir was Neues einfallen lassen.
Fühl mich total hilflos, wertlos und oft trotz Bekanntschaften total alleine.
Manchmal habe ich Gedanken, die ich nicht haben sollte, die mir ungemein viel Kraft rauben.
Finde keine Ruhe in mir, wenn das "Außen" mir nicht genug Aufmerksamkeit schenkt, gerate wiederherum in Zweifel, wenn ich diese Beachtung bekomme ("was will diese Person im Gegenzug von mir??"). Wenn ich einen Hauch von Liebe bekomme, machen sich Ängste breit, dass sich dieser Mensch abwenden wird, wenn er meine Selbstzweifel kennt .Komplimente kann ich nicht akzeptieren, mir teilweise unangenehm. Ebenso wenn ich merke da ist eine Person die sich um mich Sorgen macht, mir helfen möchte an mir interessiert ist.
Bezug auf Partner mache ich dicht, sobald sich Kontakt aufbaut. Bin dann total hart auch hart gegen mich selber. Will damit mich selber verletzen. Rede mir ein habe kein Glück verdient.
Kann ich hier Hilfe finden. Weiss hier einer Rat oder kennt diese Situation?
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Nessa
Forums-Gruftie


609
Germany W, 54
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Sun, 05.Jun.05, 14:53 Re: Einsam und allein |
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Hallo dolphin,
vieles von dem, was du da beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Und es bestätigt wieder einmal, wie wichtig die Kindheit ist, welche nachhaltigen Spuren sie bei jedem Menschen hinterlässt.
| Quote: | | Meine Mutter gab mir das Gefühl bist Du in meinen Augen lieb beachte ich Dich, bist Du es nicht hat sie mich tagelang nicht beachtet. Das tat sehr weh. Seitdem immer bemüht lieb, freundlich und angepasst zu sein. Kann nicht ich sein, sondern bin immer so wie ich denke das es die Person mir gegenüber am liebsten hat. |
Ich finde es gut, dass du all das schon erkannt hast. Dafür habe ich viel länger gebraucht... aber ich kenne dieses Verhalten nur allzu gut, mit dem Unterschied, dass es bei mir nicht die Mutter war, sondern die Großmutter, die für mein angepasstes Verhalten verantwortlich ist. Wenn du gelernt hast, dass du nur dann geliebt wirst und etwas wert bist, wenn du brav, lieb und angepasst bist, dann verhältst du dich auch heute noch dementsprechend. Eine weitere Begleiterscheinung dieses Problems ist, dass du immer die Bestätigung anderer Menschen suchst, immer jemanden brauchst, der dich in deinem Verhalten bestärkt. Dann fühlst du dich erst akzeptiert.
Vermutlich hast du in deiner Kindheit auch nicht den Halt und die Geborgenheit von deinen Eltern bekommen, die du gebraucht hättest. Das ist meiner Ansicht nach ein großes Problem (kenne ich auch), denn du suchst jetzt diesen Halt und die Geborgenheit bei anderen Menschen (es könnten auch materielle Sicherheiten sein) statt in dir selbst.
Das, was du in deiner Kindheit gelernt hast, kann dich sehr lange begleiten - bis du etwas tust, um es zu ändern. Möglicherweise bist du jetzt an einem Punkt angelangt, wo du merkst, du kommst aus dieser Situation nicht alleine heraus.
| Quote: | | Bezug auf Partner mache ich dicht, sobald sich Kontakt aufbaut. Bin dann total hart auch hart gegen mich selber. Will damit mich selber verletzen. Rede mir ein habe kein Glück verdient. |
Diese Härte gegen dich selbst scheint sehr stark zu sein, und ich denke, dass du erst dann etwas liebevoller mit dir selbst umgehen kannst, wenn du angefangen hast, dich selbst zu mögen, und zwar mit allen deinen Fehlern und Schwächen. Auch wenn du dich selbst anders siehst - du bist ein liebenswerter Mensch, der es verdient hat, glücklich zu sein (wie andere Menschen auch)!
Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, ob vielleicht eine Therapie für dich sinnvoll sein könnte? In einer Therapie kannst du nämlich lernen, dich selbst anzunehmen und dich selbst mit etwas weniger Strenge zu betrachten.
Liebe Grüße
Nessa
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Zicke
Forums-InsiderIn


281
Bayern W, 40
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Mon, 06.Jun.05, 13:06 Re: Einsam und allein |
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Hallo dolphin,
den Wunsch, dass es immer jemanden geben soll, der einen auffängt, ganz gleich was geschieht, kenne ich auch und ich nehme mal an, dass ihn viele andere hier auch kennen.
Es ist natürlich schade, dass das Verhältnis zu Deinen Eltern nicht gut ist. Ich denke mal, dass Du daran schwer etwas ändern kannst, oder?
Auch ich habe ein sehr distanziertes Verhältnis zu meiner Mutter. Mein Vater ist schon tot. Glaube mir, mir wäre es auch lieber, wenn das anders wäre. Aber meine Mutter ist wie sie ist und ich kann sie nicht mehr verändern. Leben kann ich mit ihrem Verhalten mir gegenüber jedoch auch nicht so richtig. Also müssen wir räumlich getrennt leben. Ich besuche meine Mutter nur 3 - 4 Mal im Jahr, weil es länger einfach nicht auszuhalten ist.
Wenn ich unser Verhältnis und den Wunsch von ihr aufgefangen zu werden, einander gegenüber stelle, weiß ich: Es ist einfach unmöglich!
Diese Erkenntnis mag zwar nicht schön sein, aber sie ist notwendig, um mich von diesem Wunsch ebenso zu distanzieren, wie von meiner Mutter.
Ich kann Dir eigentlich auch nur empfehlen, Dich mit Hilfe eines Psychotherapeuten, mit Deiner Elternproblematik auseinanderzusetzen.
Viele Grüße
Zicke
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Incah
[nicht mehr wegzudenken]
![[nicht mehr wegzudenken] [nicht mehr wegzudenken]](images/rank_phpbb/rank_phpbb_5.gif)

1213
@ home W
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Mon, 06.Jun.05, 15:18 Re: Einsam und allein |
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Hi Dolphin,
ich halte das was Zicke geschrieben hat, für eine super Idee.
Außerdem könntest du versuchen, Selbstbewusstsein aufzubauen, indem du etwas machst, worin du gut bist. Und zwar nur für dich selber, also z.B. einen Malkurs oder ähnliches.
Gegen Einsamkeit helfen auch manchmal Haustiere, ich weiss nicht inwieweit das für dich möglich oder arrangierbar ist, aber hast du dir das schon mal überlegt?
So ein kleines Katzenrudel das dich begrüsst wenn du nach hause kommst, kann einem den Tag erheitern! Oder ein Hund (wenn du genug Zeit hast), der dir treu zur Seite steht.
Das Gute an Haustieren ist, dass sie einen akzeptieren, egal wie man aussieht, egal wie man spricht, sich anzieht oder welchen Job man hat. Wenn sie einen lieben, dann um einen selber willen.
Und vielleicht findest du dann auch Anschluss an Gleichgesinnte, die auch Haustiere haben, etc.
Am besten ist man knüpft Kontakte da, wo man sich wohl fühlt. Oder wo man etwas ausübt das man gerne tut. So stellt man sicher dass man auch Leute trifft die dasselbe gern tun wie man selber
lg Incah
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sternchenstaub
Helferlein


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niedersachsen W, 25
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Wed, 06.Jul.05, 15:05 Re: Einsam und allein |
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hallo,
der beitrag von nessa spricht mir aus der seele, ich habe auch seit einiger zeit einen freund, der mit unheimlich hilft damit klar zu kommen!
jetzt kamm das große thema auf, dass ich irgendwann zu hause ausziehen möchte und zwar zu meinem freund, jetzt bin ich son bisschen die "buh-frau" zu hause! meine eltern sprechen nicht mehr so recht mit mir und versuchen mir mal wieder ein schlechtes gewissen damit zu verpassen! ich bin auch eine person die immer rückendeckung brauch und immer jemanden an meiner seite!
ich selber habe mich auch nie akzeptiert und geliebt!
jetzt langsam kann ich mein eingenes ICH ausleben, was ich 25 jahr nicht gemahct habe.. als mein freund mir einmal sagte, du hast 2 gesichter, da wurde ich hellhörig. einmal das liebe und unschuldige und einmal das aufgedrehte und überhebliche immer glückliche! das hat mir unheimlich zu denken gegeben! meine angst war immer nicht allen gerecht zu ewerden! keiner sollte böse sein auf mich. aber ich will jetzt mein leben leben, und ich bin auf dem besten weg dahin!
ich muß noch einmal sagen, dass dieses Forum eine super seite ist!
einfach super spitzen klasse. man findet so viele themen, die auf einem zutreffen, dass man kaum die zeit hat dort zu antworten!
bis blad
lg
sternchenstaub
p.s. viel glück!
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sabina31
neu an Bord!


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wien W, 31
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Thu, 26.Apr.07, 19:28 Re: Einsam und allein |
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Hallo!
Ich bin auch immer einsam und alein. wann du willst bitte kontaktiren mich und wir können etwas zusammen machen. gruss
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Abba13
Helferlein


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Voralberg M, 20
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Thu, 26.Apr.07, 19:36 Re: Einsam und allein |
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Mich zu den Einsamen und Alleinen dazugesell...
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