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Zita
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Post Wed, 02.Mar.05, 16:34      Grübeln, Denken, Analysieren, Zerpflücken...Sucht? Reply with quoteBack to top

Hallo ihr,

kennt ihr das Problem, wenn der Kopf ununterbrochen beschäftigt sein muss? Ich meine, wirklich ununterbrochen, als Zwang.
Bei mir nimmt das zuweilen seltsame Ausmaße an. Ich bin süchtige Schachspielerin, zerbreche mir über jede noch so sinnlose Kleinigkeit den Kopf und muss jedes Problem oder Gefühl -was oft alles kaputt macht- systhematisch zerpflücken, bis ich eine Lösung hab. Manchmal bringt mich das um den Schlaf, zuweilen blockiert es bei jeder "praktischen" Arbeit. Meine Freunde sagen, ich bin zu "verkopft". Wenn ich nicht lese, lerne oder arbeite -was die einzige Entspannung z.Z. ist, denn ansonsten "denke" ich ja- starre ich in die Gegend und grüble. Manchmal bin ich dabei nicht ansprechbar, quasi nicht da. Meine Mutter hat es bei mir als Kind festgestellt und eine leichte Form von Epilepsie befürchtet, dem war z. Glück nicht so. Weil das immer noch vorkommt, drifte ich regelrecht weg. Mein Freund macht sich Sorgen, kann damit nicht umgehen.
Gibt es etwas wie eine Hyperaktivität des Gehirns oder Sucht, zu grübeln? Hat hier jemand ein ähnliches Problem?

liebe Grüße - Zita

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Nur der Schein trügt nie.

(O.Wilde)
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Mata Hari
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Post Thu, 03.Mar.05, 14:27      Re: Grübeln, Denken, Analysieren, Zerpflücken...Sucht? Reply with quoteBack to top

Hallo Zita!

Schön, mal von Dir zu lesen! Ich glaube, dass Dir Meditieren helfen könnte. (Eine Kurzanleitung: Nimm Dir eine Viertelstunde oder zehn Minuten am Tag Zeit, versuche, Dich entspannt hinzusetzen und Deine Aufmerksamkeit auf einen Punkt und besonders auf Deinen Atem zu konzentrieren. Wenn Gedanken auftauchen, sie einfach ziehen lassen.)
Vielleicht solltest Du Dir Informationen über Zen suchen! Die Lehre richtet sich sehr nach der bewußten Kontrolle der Gedanken. Z.B. bei einer Tätigkeit sich gedanklich nur auf diese zu fokussieren, alles andere ausblenden. Auch wenn es etwas banales wie spülen ist. Führt zu "geistiger Ausgeglichenheit" und v.a. Entspannung.

vile Grüße, MH
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Post Thu, 03.Mar.05, 14:54      Re: Grübeln, Denken, Analysieren, Zerpflücken...Sucht? Reply with quoteBack to top

Hallo Zita.

Habe zwar nicht solch ein Problem, jedoch versuche ich mich mal in dich hineinzuversetzen.
So wie ich es rausgelesen habe ist dir dieses Problem ernst und du möchtest deinen Zwang gerne unter Kontrolle haben.
In gewissermaßen ist solch ein strebsames, analysierendes Verhalten meiner Ansicht nach eine recht gute Charaktereigenschaft, jedoch empfindest du es schon als ein zwanghaftes Verhalten, außerdem hat dies bei dir schon relativ ernsthafte Folgen, wie Schlaflosigkeit, Blockaden und vorübergehende Unansprechbarkeit hervorgerufen. Dein „süchtiges Schachspielen“ weiß ich nun nicht zu beurteilen, spielst du es nur einfach gern oder besteht hier wirklich, wie du sagst, eine Sucht und damit verbunden ein Zwang?
Du kannst dich, denke ich, nicht richtig gehen lassen, das „nicht egal sein“ was bei vielen Charakteren weniger vorhanden ist, ist bei dir dagegen sehr ausgeprägt. Du kannst nicht richtig abschalten. Ich kann aber nur bedingt urteilen.

Diesen Zwang und dessen Folgeerscheinungen sollten von dir nicht unterschätzt und daher einem Therapeuten vorgestellt werden. Nur dieser kann eine Diagnose auf eventuelles autistisches (Zwang) oder apathisches (Unansprechbarkeit) Verhalten feststellen.

Liebe Grüße...
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Emiel
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Post Fri, 04.Mar.05, 11:35      Re: Grübeln, Denken, Analysieren, Zerpflücken...Sucht? Reply with quoteBack to top

Hallo,

habe ein ähnliches Problem, und zwar beschäftige ich mich nicht permanent mit den Problemen, sondern bin ca 90 % mit Selbstreflexion beschäftigt, hat da vielleich jemand einen Tipp?
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Neue
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Post Sun, 06.Mar.05, 6:27      Re: Grübeln, Denken, Analysieren, Zerpflücken...Sucht? Reply with quoteBack to top

Bist Du hyperaktiv?
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Zita
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Post Tue, 08.Mar.05, 0:09      Re: Grübeln, Denken, Analysieren, Zerpflücken...Sucht? Reply with quoteBack to top

Danke für eure Beiträge!

Meditieren, dazu fehlt mir leider die Dsiziplin, aber danke für den Tip grinsend .

Hyperaktivität vielleicht leicht und phasenweise.

@Empathie:
Quote:
Du kannst dich, denke ich, nicht richtig gehen lassen, das „nicht egal sein“ was bei vielen Charakteren weniger vorhanden ist, ist bei dir dagegen sehr ausgeprägt


...ist genau umgekehrt! Manchmal ist mein Kopf auch nur leer - das aber unkontrolliert- oder ich habe Erinnerungslücken. Es kam auch schon vor, dass ich Sachen getan haben soll (wie z.B. auf Parties ausgeflippt) an die ich mich nicht erinnere.
Oder ich kann mich einfach nicht erinnern, wie ich auf etwas sehr kompliziertes gekommen bin!!! Dann wäre das Ergebnis da, nur der Weg dahin ist weg (somit ersteres nutzlos). Ein "toller" Schachzug war schon öfter ein bildhaftes Beispiel dafür..... und ich grüble und grüble, wie ich das nur gemacht habe.
Das ist dann wie eine Art Amnäsie (auch beim Wegdriften)

Quote:
spielst du es nur einfach gern oder besteht hier wirklich, wie du sagst, eine Sucht und damit verbunden ein Zwang?

..... Diagnose auf eventuelles autistisches (Zwang) oder apathisches (Unansprechbarkeit) Verhalten feststellen.

@Schach: denke beides. Manchmal spiele ich auch im Kopf. Mich faszinieren vor allem "die Möglichkeiten", also wieviele Möglichkeiten sich nach jeweils einem neuen Zug ergeben usw. - geht aber vielen Spielern so. Ich spiele eher schnell und weiß oft nicht mehr, *wie* ich gewonnen habe.. kann also den Gedankengang nicht wiederholen. Das gleiche mit "Geistesblitzen", "Eingaben"... Mir fehlt da einfach etwas.
@Authismus, das befürchte ich fast und jetzt hast Du es angesprochen. Ist nicht Apathie auch äußeres Symptom davon?


lieben Gruß - Zita

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(O.Wilde)

Last edited by Zita on Tue, 08.Mar.05, 0:39; edited 1 time in total
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Zita
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Post Tue, 08.Mar.05, 0:33      Re: Grübeln, Denken, Analysieren, Zerpflücken...Sucht? Reply with quoteBack to top

...mir ist noch was dazu eingefallen: Mathematik in der Schule (ich sollte als Kind in Rumänien an der Mathematikolympiade teilnehmen, hatte einen äußerst ehrgeizigen Vater der mit diesbez. coachte), Ergenbnis da, Rechenweg weg - sobald ich versuchte, nachzurechnen war alles verdreht und ich ganz wirr im Kopf. Es ging nur, wenn ich nicht daüber nachdachte. Brauchte immer einen eigenen Lernweg usw, (war später in der Schule sehr, sehr schlecht.) Derartige "Vorgänge" oder Abläufe machen mir große Schwierigkeiten, weil ich sei nicht "fassen" kann.

Ist das normal? Hab da bisher noch gar nicht darüber nachgedacht... Idea

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(O.Wilde)
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Post Wed, 16.Mar.05, 23:15      Re: Grübeln, Denken, Analysieren, Zerpflücken...Sucht? Reply with quoteBack to top

Hallo Zita.

Also wie gesagt kann ich nur von meinen Vermutungen her urteilen. Kann daher keine Diagnose oder irgendwelche Rückschlüsse von Krankheiten auf dich beziehen, ich habe nämlich keinerlei Erfahrungen damit. Kompetente Hilfe von einem Therapeuten wäre im Interesse deiner Lebensqualität hier angebrachter.

Liebe Grüße...
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Zita
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Post Sat, 19.Mar.05, 16:24      Re: Grübeln, Denken, Analysieren, Zerpflücken...Sucht? Reply with quoteBack to top

Hallo! Danke Dir Smile.

Ich glaube ich bin der Sache auf der Spur u. zwar habe ich anhand von ein paar Anregungen eines Bekannten (Psychologe, der mich nicht theapieren will*gg*) und Büchern, die ich schnell verschlunge habe das Gefühl, es könte ADSH sein, also eine Aufmersamkeitsdefizitstörung mit Hyperaktivität in Abfolge. Passt wie auf mich zugeschnitten, das ganze Chaos u. die Geistesblitze. Therapie fange ich an, notfalls auch medikamentös (wg. Stoffechsel, keine Psychopharmaka) bevor mir noch irgendwann der Kopf platzt!

liebe Grüße - Zita

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