| Author |
Message |
Earthquake
Helferlein


44
bei Stuttgart W, 20
|
Tue, 08.Mar.05, 11:35 Sind das Zwangsgedanken??? |
 |
Ich habe ein Problem das mir sehr sehr peinlich ist und über das ich noch nie gesprochen habe. Es ist etwas schwer zu beschreiben aber ich versuche es mal.
Ich muss ständig für alle Menschen mitdenken. Teilweise traue ich ihnen einfach nicht zu für sich selber reden oder handeln zu können. Wenn ich das Gefühl habe jemand will etwas und traut sich nicht es zu sagen werde ich nervös, bekomme Herzrasen und die Situation wird für mich unerträglich. Ein Beispiel, wir sind mit dem Auto unterwegs und ich merke das mein Mitfahrer nervös wird, meine Folgerung ist er muss auf die Toilette was ja durchaus meist der Fall ist. Ich merke nun das er es sich verkneift und ich ertrage diese Situation fast nicht. Ich würde ihn am liebsten anschreien, "geh jetzt verdammt nochmal raus aufs Klo!!!"
Genauso z.B. wenn ich merke das sich jemand geniert irgendwo etwas zu essen oder sich was zu essen zu holen (z.B. auf Festen) Ich ertrage es nicht, ich werde richtig wütend und nervös und kann an nichts anderes denken. Tritt solch eine Situation ein wird der Gedanke "der andere braucht oder will etwas" richtig zum Zwang, ich kann ihn nicht verdrängen und an nichts anderes denken. Es zermürbt mich regelrecht. Dabei muss doch jeder selber schauen das er zurecht kommt. Hat er hunger muss er sich etwas nehmen, muss er pipi soll er gehen. Es ist ja im Grunde nicht mein Problem, aber ich mache solche Sachen zu meinem Problem.
Teilweise meide ich schon Veranstaltungen und Situationen nur damit ich solch einen Gedanken nicht bekomme.
Sind das Zwangsgedanken??? Wie bekomme ich soetwas los?
|
|
|
|
 |
| Werbung |
|
r.l.fellner
Psychotherapeut


1589
Wien M
|
Wed, 09.Mar.05, 7:48 Re: Sind das Zwangsgedanken??? |
 |
Liebe Earthquake,
ja, das klingt in der beschriebenen Form durchaus wie Zwangsgedanken. Tips, wie man leichte Formen von ZG loswerden kann, finden Sie zuhauf in diesem Forumsbereich, ich zumindest moechte mich da also nicht wiederholen.
Helfen diese Tipps nicht weiter und/oder verspueren Sie bei sich allgemein eine Neigung und Anfaelligkeit fuer Zwangsgedanken (auch anderer Art) oder sogar Zwangshandlungen, sei - besser frueher als spaeter - professionelle Unterstuetzung angeraten.
Freundliche Gruesse und alles Gute
R.L.Fellner
|
_________________ Website | Kontakt | Artikel-Archiv |
|
|
 |
Earthquake
Helferlein


44
bei Stuttgart W, 20
|
Thu, 10.Mar.05, 12:27 Re: Sind das Zwangsgedanken??? |
 |
Vielen Dank für ihre Antwort!!
Ich habe jetzt noch intensiver nach Zwangsgedanken geforscht, bin mir aber noch immer nicht ganz schlüssig wo man die Grenze zwischen Angststörung und Zwangsgedanken zieht.
Wenn ich mir einbilde ich hätte eine schlimme Krankheit oder meinem Freund könnte etwas schlimmes passieren und ich stelle mir das vor, ist das übertriebene Sorge oder sind das schon Zwangsgedanken?
Wenn mir abends im Bett schlimme Dinge einfallen die ich mir visuell Vorstelle wie z.B. Tod oder Unfälle von Menschen die ich liebe sind das blöde Grübeleien oder Zwangsgedanken?
Wenn ich der Ansicht bin nach allem schauen zu müssen damit ich mir später nicht vorwerfen muss ich hätte nicht alles in meiner Macht stehende getan ist das einfach eine Marotte oder sind das auch schon Zwangsgedanken.
Ich meine ich habe von Zwangsgedanken gelesen wie z.B. das jemand Angst davor hat sein Kind umzubringen oder den Herd angelassen zu haben usw. Das klingt schon heftiger als das was mich beschäftigt, obwohl ich auch schon sehr darunter leide...
Wenn das wirklich schon Zwangsgedanken sind möchte ich schon schnell etwas dagegen unternehmen damit es nicht noch schlimmer wird.
LG Earthquake
|
|
|
|
 |
|
|
|