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jazz
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W, 28


Post Tue, 15.Mar.05, 2:59      Angst, aber wovor? Reply with quoteBack to top

hallo,

ich hoffe mal, dass dieses Thema nicht schon tausendmal hier behandelt wurde zwinkernd..

Bin 28, habe ein Kind. Eigentlich mit beiden Beinen im Leben, keine Angst vor Spinnen etc. pp.

Irgendwie hat sich mein Leben vor einigen Jahren aus heiterem Himmel verändert. Bin eigentlich kein Kandidat für Albträume, habe aber in der Zeit regelmäßig Träume gehabt, in denen ich im Auto saß und irgendwie von der Straße abkam, mal ins Wasser gestürzt bin und nicht mehr aus dem Wagen kam, mal im Treibsand wegsackte. Ich kann mich erinnern, dass ich dann immer schweißgebadet aufgewacht bin. Nach einem halben Jahr ging das aber vorbei.

ca. 2 Jahre war Ruhe, dann habe ich Panikattacken bekommen, absolut unvorhersehbar, im Supermarkt in der Warteschlange, im Auto, was weiß ich. Jedesmal verbunden mit Schwindel, Herzrasen und der Angst: was passiert, wenn du jetzt umkippst, was geht hier grad ab.

Das ganze ist jetzt 5 Jahre her. Mittlerweile habe ich irgendwie gelernt damit zu leben. Es gibt bestimmte Situationen, bei denen ich weiß, dass ich "austicker" - aber ich versuche mich ihnen irgendwie zu stellen. Meistens zumindest. Was für mich momentan das schlimmste ist: die Angst vor der Angst, das Wissen, das bestimmte Situationen "heikel" sind. Ich kann und will sie nicht meiden, dann müsste ich mich irgendwo einbuddeln lassen. auf der anderen Seite weiß ich nicht, wo ich Hilfe bekomme.

Mein Expartner wusste, das ich Probleme habe, mein heutiger Partner weiß es nicht, ich wüsste nicht, wie ich es ihm erklären soll. Er kennt mich einfach als gestandenen Menschen, pragmatisch und gut ist. Und oft kann ich es ja auch auf meinen Kreislauf/niedrigen Blutdruck abwälzen.

Mit meiner Mutter (Vertrauensperson Nr. 1) habe ich schon oft versucht zu reden, aber wirklich ernst nehmen tut sie es nicht, sicher, weil sie keine Ahnung hat, wie sich das anfühlt. Insofern kann sie mir da auch nicht helfen.

Ich möchte MEIN Leben leben, ich mag nicht an bestimmte Sachen schon Monate vorher mit Magendrücken denken, weil ich weiß, ich werde wieder zusammenbrechen; mit kaltem Schweiß, Herzrasen, Wattegefühl und Todesangst.

Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Soweit ich mich durchgelesen habe, sind Panikattacken ohne Auslöser...Auslöser hab ich schon, aber einerseits kann ich jetzt nicht sagen, ich habe Angst durch den Tunnel zu fahren, mal gehts und mal wieder nicht, oder unter einer Masse von Leuten zu sein. Ich kann es nicht greifen, nicht festmachen, was mich so fertig macht.

Ich würde mir gern helfen lassen, aber wie??? Scheinbar reicht ja reine Konfrontation mit Konfliktsituationen nicht aus.

Ich möchte einfach wissen, was mit mir los ist. Es geht schon zulange, normalerweise bin ich der typ Mensch, der versucht, Probleme mit sich selbst auszumachen, oder halt anzugehen, aber in dem Punkt kann ich langsam nicht mehr.

lg
jazz
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sesna
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Post Tue, 15.Mar.05, 6:22      Re: angst, aber wovor??? Reply with quoteBack to top

Ich hatte einmal Angst, vielleicht nicht genau ähnlich, aber konnte es ertragen. Nach einer Beraubung hatte überhaupt ich Angst raus gehen (ich war damals 19 J.a). Es dauerte ein halbes Jahr. Dann ganz plötzlich fand ich einen alten Taschenmesser und legte ihn in Tasche. Ich wußte sehr gut, dass ich nicht ihn benützen konnte, kann nicht den Menschen scheiden oder stechen. Aber ich dachte immer - "Ich hab Messer, ich kann mich beschützen". Es half mir sehr gut.

Hast du nun nur unerklärliche Angst oder Angst vor Autounfall? Mit unerklärliche Ängst ist es immer schwer zu kämpfen. Wenn wissest du am mindestens den Grund der Angst, könntest dann wissen, wie kannst du dich beschützen. Wenn gibts kein Grund - versuche dir vorstellen, welche Gefähr überhaupt könnten sein und sie untersuchen, selber. Erdheben, Tsunami usw ist in Potsdam unmöglich Wink . Versuche einige Angste, die dir wirklich drohen könnten, finden und mit ihnen kämpfen, aber nicht sofort mit aller, sondern mit jeder bis Sieg und dann weiter.

Es ist nur ein Rat, nicht mehr, bin ja keinen Analytiker. Wünsche dir aber viel Erfolg Wink

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Silly
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Post Mon, 21.Mar.05, 14:16      Re: Angst, aber wovor? Reply with quoteBack to top

Hallo jazz,

also ich kann vieles gut verstehn was du schreibst,a ber wie du das schon seit 5Jahren aushälst, das verstehe ich nicht. Ich habe seit 1 Jahr Panikattacken, bin seit 5 Monaten in Therapie und das hilft mir sehr gut, das Problem ist nur, mir geht es nicht schnell genug und da ich Tiefenpsychologie mache, ist es auch teilweile sehr anstrengend. Aber ich würde dir das auch empfehlen, was soll den sonst helfen? Psychopharmaka? das glabe ich nicht, oder willst du nicht dein altes Leben zurück, ohne Gedanken zu haben, die nerven, oder bestimmt Situationen nicht mehr erleben zu müssen, bzw. wie ich sie vermeide?
Das ist doch nix! Und das deine Mutter das nicht versteht, oder will, das ist so eine Sache, bei meiner freundin war das auch so, aber langsam gehts, viele ältere Leute haebn noch verbiederte Ansichten zum Thema Psychologie, bei mir ist das voll anders, ich würde das jedem empfehlen,w eil es einen sehr weit bringen kann und weil es einfach total interessant ist, wie der Mensch so tickt.
Da du viel Träumst und dich gut daran erinnerst vielleicht auch Tiefenpsychologie, wobei immer viele sagen, man soll Verhaltenstherapie machen, aber bei Panik, denke ICH( kein Psychloge hihi) ist Tiefen besser.
Ich weiß auch nciht wo bei mir der Auslöser ist, aber es kann auch innerliche Einsamkeit sein oder zu viel Verantwortung ( JOb; KInd) wer weiß, das zeigt erst ne Therapie.
Wenn du willst kannst du mir ja nochmal schreiben. grüße Silly
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Angsthaeschen
Helferlein
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Post Fri, 25.Mar.05, 23:59      Re: Angst, aber wovor? Reply with quoteBack to top

Hallo jazz,

das, was du da schreibst, kann ich ja so gut nachvollziehen, denn mir geht es genau so! Es ist fast so, als wenn ich das geschrieben hätte. Gut, bei mir ist es im Moment ganz extrem, da ich sozusagen unter "Dauerpanik" leide, aber ich werde übernächste Woche wieder in eine Klinik gehen, weil ich momentan echt am Ende meiner Kräfte bin. Und der Besuch gestern bei meinem Neurologen war wie ein heftiger Schlag ins Gesicht, als er mir direkt sagte, ich wäre jetzt ganz unten und schwerbehindert! Baff, das hat gesessen!

Allerdings kann ich nicht verstehen, wie du das ohne Therapie so viele Jahre ausgehalten hast! Da du nichts von Ärtzen und Therapeuten erwähnt hast, gehe ich mal davon aus, dass du noch keine Behandlung erhalten hast.

Nun, was ich dir unbedingt empfehlen würde: Geh zu einem Neurologen. Der wird dir zunächst nicht unbedingt weiterhelfen können, aber er kann dir helfen, eine Kur zu beantragen! Und diese würde ich dir dringend empfehlen! Ich hatte letzes Jahr eine, die ging 9 Wochen und hat mir doch einiges gebracht. Nicht unbedingt eine Besserung meines Leidens, aber jede Menge Erkenntnise. Ich weis jetzt sehr genau, was ich habe. Ich weis, gegen was ich NICHT mehr anzukämpfen brauche. Ich habe gelernt, mit gewissen Symptomen umzugehen, und vor allem, sie nicht mehr als Feinde anzusehen.

Aber das allerwichtigste an einer Kur ist es meiner Meinung nach, dass man dort mit vielen Menschen zusammenkommt, die genau die selben Probleme haben. Es tut einfach irrsinnig gut, zu wissen, dass man mit seinen Problemen nicht alleine ist, andere sie auch haben und zu lernen bzw. erfahren, wie sie damit umgehen. Das tut soo gut!

Anschließend ist es wichtig, einen guten Psychotherapeuten zu finden. Das habe ich aber leider noch vor mir. Confused

mfg,
Angsthaeschen
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Wolflein
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Post Sat, 26.Mar.05, 4:10      Re: Angst, aber wovor? Reply with quoteBack to top

hallo

ich finde das du jazz, unbedingt zum arzt gehen solltest, net zum neurologen, der verschreibt eh nur wieder 5 verscheidene tabletten
rede doch bitte einmal mit deinem hausarzt darüber,
und dann sei ehrlich zu deinem partner....wie soll der wissen was mit die los ist wen du plötzlich umkippst
also soviel ehrlichkeit muß schon sein!

der hausarzt wird dich sicher zuerst durchcecken lassen
internist, usw
so viel kannst du gar nicht unterdrücken das dein "fass" überläuft
sei doch ehrlich zu dir selbst,
es ist nicht damit abgetan einmal zu einem arzt zu gehen und dann die pulver zu schlucken die er verschreibt
ich denke auch das du große angst hast darüber mit deinem freund zu sprechen was ja wieder eine panik auslöst
sei doch ehrlich
vielleicht ist das schon ein großer schritt und du hast eine soreg weniger
verheimlichen kannst du das nicht und es wäre auch falsch
vielleicht könnt ihr das problem gemeinsam angehen, daran arbeiten
ich wünsche dir alles liebe
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