Behandlung von Zwangsgedanken

sporadischer Gast 6 Sachsen-Anhalt W, 23

Hallo zusammen,

ich habe da mal eine Frage.Ich leide seit einiger Zeit extrem an bestimmten Zwangsgedanken.Am einschränkensten sind die beim Auto und Zug fahren.ICh habe Angst,dass ich einfach so vor den Zug springe..und beim Autofahren habe ich angst,einfach in den Gegenverkehr zu fahren.Also allgemein habe ich Angst vor Kontrollverlust mit tödlichen Folgen.
Habe schon mehrere Therapien hinter mir (auch wegen Panikattacken,die ich vor Jahren hatte).Jetzt bin ich seit ein paar Wochen bei einer Psychologin,die auch mit mir in die Praxis gehen möchte...also mit ins Auto;)
Leider habe ich das Gefühl,dass sie denkt ich leide an Panikattacken.Das ist aber nicht so.Ich kenne PA's....und die Zwangsgedanken sind was ganz anderes.Vor allem,weil ich bei den Zwangsgedanken nix am Körper spüre...also Herzklopfen usw.
Sie versucht das ganze aber mit ner Panikattackentherapie.Ich soll mir während der Autofahrt die Umgebung beschreiben.Ich habe bereits mehrmals gesagt,dass ich das während des fahrens nicht kann...das könnte wohl niemand,ohne den Verkehr zu gefährden.
Sie versteht aber einfach nicht,dass ich keine Panikattacken habe:/

So..jetzt zur eigentlichen Frage.Ich soll mich morgen bei ihr melden,weil sie mit mir Autofahren möchte.Mein Gefühl sagt mir aber,dass ich es lieber lassen sollte.
Ich habe schön öfter alleine versucht,schnellere Strecken zu fahren....mal hats geklappt,mal nicht.Es ist also nicht so,dass ich mich grundsätzlich weigere.

Aber ich möchte einfach nicht mit ihr fahren....vor allem,weil ich mich mit dem "Beschreiben der Umgebung" nicht anfreunden kann.Da werd ich noch nervöser....weil ich ja 2 Sachen auf einmal machen muss.

Sollte ich es versuchen oder nicht?Hat jemand erfahrung mit der Behandlung von Zwangsgedanken?

Vielen Dank im voraus,

Freya

neu an Bord! 2 Leipzig M, 22

Hallo,

also ich kenn mich nicht mir der behandlung von Zwangsgedanken aus. Aber ich finde wenn du das mit dem Autofahren nicht so recht machen möchtest, weil du dabei ein schlechtes gefühl hast, oder dadurch nervöser wirst wird ich es lassen.

Wenn du schon kein gutes gefühl hast dann geht meistens was schief.

Ist nur so mein gedanke. Was du machst musst du selber wissen aber ich wird es lassen.

Sowas kann einen auch sehr ablenken und wenn du schon so probleme hast.

Ich hoffe ich konnte dir ein weinig helfen.

sporadischer Gast 6 Sachsen-Anhalt W, 23

Hi Vortex,

danke für deine Antwort.Klar konntest du mir helfen.Ich muss einfach ein paar Meinungen dazu hören.Morgen ist es ja schon soweit.
Ich fahre im Moment sehr viel mit dem Zug..bin also fleissig am üben^^ Bis jetzt bin ich auch noch nicht vor einen gesprungen^^
Das reicht mir erstmal voll und ganz...ausserdem traue ich ihr leider nicht.Ich komm mir da sowieso vor,wie son Hohlkopf.
Denn immer,wenn ich sage,es ist anders als sie behauptet...sagt sie nix dazu sondern wiederholt einfach nochmal das was sie gesagt hat.Als wäre ich dumm oder so.
Na gut...sie hat Psychologie studiert.....nicht ich.Aber ich denke,dass ich mir im Laufe der Jahre genug wissen angeeignet habe.Und ob ich schwitze,herzrasen oder atemnot habe,weiss ich immernoch am Besten.

Naja gut..dann hoffe ich mal,dass sie mich morgen versteht und nicht denkt,dass ich mich einfach nur drücken will.

Gruß,

freya

Helferlein 102 Trier W, 26

Hallo Freya!

Ich kenne diese Gedanken nur zu gut....leider haben die sich bei mir verselbständigt....
Anfangs dachte ich immer nur daran wenn ich in der Situation selbst war, d.h. wenn ich über eine Brücke ging dachte ich ich müsste hinunterspringen oder wenn ein Zug vorbeifuhr dachte ich ich müsste mich davor werfen.
Mittlerweile denke ich jedoch pausenlos nur daran wie und auf welche Art ich mich umbringe, und habe dann natürlich panische Angst dass ich es wirklich tue....dabei will ich überhaupt nicht sterben und bin auch nicht depressiv oder so.
Naja, jedenfalls glaub' ich nicht dass eine Therapie gegen Panikattacken dagegen hilft. Aber für deine Psychologin ist es auch sicher schwer nachzuvollziehen was genau in deinem Kopf jetzt abläuft da du ja früher immer nur mit Panikattacken zu kämpfen hattest...
Ich wünsch' dir jedenfalls viel Glück,
L.G.
Nita

sporadischer Gast 6 Sachsen-Anhalt W, 23

Hallo Nita,

danke für deine Antwort.Ich habe ihr gesagt,dass es mir im Mom. zuviel wird,weil ich in letzter Zeit oft am Bahnhof "trainiert" habe und das erstmal beibehalten will.Sie hat es Gott sei Dank verstanden.
Ja..bei mir geht es hauptsächlich auch nur um Selbstmord/Mord.Eine zeitlang hatte ich auch die Angst,dass ich nachts meine Eltern/Bruder absteche.Das ist zum Glück weg.Bahn & Auto sind die Hauptprobleme.

Was machst du denn dagegen?Bzw damit?

Ich habe gelesen,dass es hilft wenn man sich die schlimmen Gedanken auf kleine Kärtchen schreibt und sie täglich durchliest....
Nur irgendwie jagen mir diese Sätze furchtbare Angst ein Shocked

Gruß,

freya

Helferlein 44 Deutschland M, 25

Hallo kenne deine Problematik allzu gut. Insbesondere das mit dem Zug oder Autofahren.
Am besten ist Du nimmst Dir ein Notizheft - oder Handy geht auch - um zu jeder Zeit (in der Arbeit, Schule, Nachts im Bett) deine wiederkehrenden Zwangsgedanken nieder zu schreiben, sozusagen "festzunageln", also zu identifizieren und also (an-)greifbar zu machen.
Mache das über einen längeren Zeitraum hinweg, damit Du sie alle struktieren und sortieren kannst. So hast Du einen Überblick über die Thematik.
So kannst Du die Ursachen (Die Wurzel des Übels) deiner zwanghaften destruktiven Gedanken erforschen. Es ist ein Teufelskreislauf. Ich denke diesen destruktiven Gedanken, der Panik bei mir verursacht, um zu prüfen ob ich denn schon ein Konzept gegen diesen Abgrund entwickelt habe...
Die Panik treibt mich zu immer mehr Denken über diesen Gedanken und man verbeisst sich immer tiefer in diesen ekligen Gedanken und er gräbt sich immer tiefer in deine Persönlichkeit und wird langsam Teil deiner Persönlichkeit ... weil Du in ständig wiederholst, am Leben erhälst.

Jetzt kannst Du zum Gegenschlag ausholen. Du kannst dir deine eigene geistige Medizin bauen.

Empfehle folgenden Link gründluch zu studieren:
http://www.zeitzuleben.de/inhalte/ge/brain_mind/autosugg_1_grundlagen. html

Forme deine eigenen förderlichen Affirmationen oder Autosuggestionen (auf die Regeln unbedingt achten, siehe meinen Link), die langsam aber sicher den Platz deiner destruktiven Zwangs-Gedanken einnehmen ... der Wille kann Berge versetzen Wink

.

Am besten Du nimmst dir ein gebundenes DIN A4 Heft und schreibst regelmäßig (wichtig!) am Morgen und am Abend (in entspannter Atmosphäre und ungestört) deine positiven Autosuggestionen (z.B. "Meine Gedanken werden immer positver" usw.) auf. Du kannst dich am PC auch aufnehmen und dann diese Affirmationen auf einen MP3 Player speichern und dich z.B. beim Auto fahren oder vor dem Einschlafen damit berieseln (natürlich auch mitsprechen) lassen.

Das hilft, denke ich. Mir hat es sehr gut geholfen!

Liebe Grüsse

sporadischer Gast 6 Sachsen-Anhalt W, 23

Hi RobertK,

danke für die Tipps.Das klingt alles sehr logisch ^^ Nur wie genau sollte ich die Sätze formulieren?
Einfach nur "Ich habe mich unter Kontrolle." ? Oder eher "Ich habe mich unter Kontrolle und werde nicht in den Gegenverkehr fahren?"

Ach nee..das ist ja ne Verneinung^^ Also dann vllt :"Ich habe mich unter Kontrolle und bleibe auf meiner Seite der Fahrbahn"?

Auf der Seite stehen ja leider nur Beispiele,die nicht solche schlimmen Folgen haben könnten.Deswegen möchte ich da nichts falsch machen^^

Naja,,wenigstens wiess ich jetzt,dass meine tollen Sätze die ich mir auf kleine Kärtchen geschrieben habe nicht richtig waren.
Da stand nämlich "ICh könnte absichtlich in den Gegenverkehr fahren"....gut,dass ich das erst seit 2 Tagen mache^^

So..vielen Dank nochmal!

Freya

Helferlein 44 Deutschland M, 25

@freya

Es ist wirklich eine Kunst die richtigen Affirmationen zu finden.

Ein Mensch der mit seinem Übergewicht nicht zufrieden ist würde z.B. sagen:

"Von Tag zu Tag komme ich Peter Mustermann meinem idealen, schlanken Körper immer etwas näher."

oder / und

"Tag für Tag forme ich mir Peter Mustermann immer etwas intensiver und entschlossener einen athletischen und gutgebauten Körper."

Du musst nicht eine einzige, allesumfassende Affirmation haben. Besser sind ruhig mehrere, kurze und bündige, die das Thema von jeder Seite her einmal angreifen.

Oder ein Mensch der seinem Chef gegenüber eingeschüchtert und verklemmt gegenübersteht:

"Von Tag zu Tag stehe ich Peter Mustermann immer etwas selbstbewusster und ruhiger meinem Chef Herrn Streng gegenüber."

Aufpassen, nicht zu extreme Ziele formulieren ("Ich besitze einen perfekten Körper") denn dann ist das dem Unterbewusstsein zu viel und es blockt ab und streikt. Besser mini-schrittchenweise zum großen Ziel kommen.

Wie gesagt, es ist eine Kunst die richtigen Autosuggestionen für sein Problem zu finden. Deswegen setze dich einmal damit auseinander.

Das erste mal bin ich mit dieser Thematik in Kontakt getreten, als meine damalige Englischlehrerin uns damals erzählt hat, dass sie in der Zeitung gelesen habe, wie ein Mann einmal von einer Schlange gebissen wurde und er fast "an ihrem Biss gestorben wäre", Schweissausbrüche hatte, erbleichte, zitterte etc. . Später stellte sich heraus, dass diese Schlange ungiftig war, und er unbewusst fast durch seine Gedankenkraft gestorben wäre. Exclamation

Tja, man kann sich eben krank denken.
Es gibt aber noch viele andere Berichte.

Du musst auf deine Gedanken aufpassen, denn das Denken ist magentisch, selfforfilling prophecy, zieht das Gedachte an.

Es gibt im tausende Jahre alten Talmud (jüdische heilige Schrift) folgende Aussage:

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheit.
Achte auf Deine Gewohnheit, denn sie wird Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Wink

Also viel Erfolg!

Liebe Grüsse

Helferlein 44 Deutschland M, 25

freya85 wrote:

Hi RobertK,

danke für die Tipps.Das klingt alles sehr logisch ^^ Nur wie genau sollte ich die Sätze formulieren?
Einfach nur "Ich habe mich unter Kontrolle." ? Oder eher "Ich habe mich unter Kontrolle und werde nicht in den Gegenverkehr fahren?"

Wie gesagt, Du musst die Ursachen genau herausfinden.
Dann kannst Du auch konkrete Affirmationen formulieren.
Bei dir konkret vielleicht (Wenn die Ursache stimmt) :

"Von Tag zu Tag bin ich Freya immer etwas mehr der Überzeugung, dass ich nur auf meiner Fahrbahnseite bleiben werde."

So oft wiederholen bis es in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Nur so ein Beispiel.

Am besten Du formulierst es selber ganau aus.

Helferlein 77 wien M, 27

solange deine Gedanken nicht Realität werden ist alles halb so schlimm.
Am besten, du suchst dir ein Kumpel/in. Die/derwird helfen, durchzustehen. Und leste dir eine Therapie

sporadischer Gast 6 Sachsen-Anhalt W, 23

Hi!

Danke ,Robert...ich tu mich bei sowas immer etwas schwer Wink

@volga: Naja..ich finds schon ziemlich schlimm.Schlimmer als Panikattacken usw.Man selbst weiss ja nicht,obs wahr wird oder nicht.
Es wird zwar immer gesagt,dass Leute mit solchen Gedanken nie etwas in der Art machen würden,aber wenn man als Betroffener daran glauben könnte,hätte man die Probleme ja nicht mehr.
Also ich finde diese Gedanken schlimmer als alles andere,was ich bisher erlebt habe.Sie kosten eine Menge Energie und können einem wirklich alles verderben. Neutral

Gruß,

Freya

Helferlein 44 Deutschland M, 25

freya85 wrote:

Also ich finde diese Gedanken schlimmer als alles andere,was ich bisher erlebt habe.Sie kosten eine Menge Energie und können einem wirklich alles verderben. Neutral

Auch meine Erfahrung.

Helferlein 77 wien M, 27

Dann fahre weg, in die USA, Argentinien.

sporadischer Gast 6 Sachsen-Anhalt W, 23

Oh..wenn das so leicht wäre *g*

Ich und wegfahren?Und dann gleich in die USA?Mit nem Flugzeug?^^

Da müsste man mich schon vorher betäuben Wink

Ich hab im August erstmal ne 13 Stündige Zugreise+Konzert und Übernachtung vor mir....das reicht mir erstmal Laughing

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