Ängste nach Film

sporadischer Gast 6 Berlin M, 17

Hallo allerseits,

ich wollte mal ein zentrales Problem hier von mir beichten.
Seitdem ich den Film "A Beautiful Mind" gesehen habe, hat sich mein Leben doch sehr Stark verändert. Wie die meisten wohl wissen erzählt der film die Lebensgeschichte von John Nash, einem Schizophrenen Mathematiker.

Dieser Film hat mich so in seinen Ban gezogen, so dass ich mich auch noch lange bis nach Filmende, mit dem Film innerlich beschäftigt hatte.
In dem Film hat John Nash ja geglaubt, er wäre ein Code-Entschlüssler der USA, hat sich dieses Szenario dann auch so vorgestellt, bis ihm bei der Einlieferung in die psychatrische Anstalt gezeigt wurde, das er sich das alles nur eingebildet hatte.

Als der Film vorbei war, stöberte ich im Internet nach Infos, über den Film, und die Krankheit Schizophrenie selbst. Ich wollte einfach alles Wissen über diese irgendwo auch "fasznierende, interessante" Krankheit.

Und auf einmal dachte ich mir, ist die Welt die ich mit meinen Augen sehe wirklich komplett Real? Natürlich sagte ich mir immer wieder. Aber der Film hatte solche Spuren hinterlassen, das ich dachte vielleicht selbst an Schizphrenie erkrankt zu sein, ohne es zu Wissen, und in einer Traumwelt zu Leben.

Dies beschäftigte mich bis ich ins Bett gang. Als ich dann meine Augen schloss um zu schlafen wurden die Gedanken immer heftiger, ich war innerlich schon von dem film beängstigt gewesen, ich war innerlich elektresiert... ich merkte das mein Kreislauf nicht mehr so mitmachte wie ich es normal gewohnt war. Ich rannte runter ins Wohnzimmer zu meinem Vater beichtete ihm womit ich mich die ganze Zeit beschäftigte. Dabei erlitt ich eine Panikattacke.

So komisch das klingen mag, aber irgendwie konnte ich mich nie richtig wieder damit abfinden, das doch in dieser Welt alles Real sei.
Da kam es soweit das ich sogar Angst bekam nach draussen zu gehen, weil ich Angst hatte Schizphren zu sein und mit Psychosen begegneten.

Ich mache nun seit Dezember eine Therapie beim Therapeuten, zu dem ich ursprünglich wegen meiner Angst vor HIV ging. Ich bin extrem sensibel, hatte früher große Angst vor Weltuntergängen, Paranormalem...
wahrscheinlich weil meine größere schwester in jungen jahren ganz gezielt mit meinen Ängsten spielte, und mich so doch sehr stark sensibiliserte.

Würde mich über Hilfe sehr freuen, wie ich diese Ängste, besonders nach dem Film doch wieder loskriegen könnte.

Forums-InsiderIn 246 München, Deutschland M, 18

Ich glaube deine Therapie ist der bessere Ort, um deine Ängst wirklich los zu werden. Und dein Therapeut wird auch beurteilen können, ob du an Schizophrenie leidest oder nicht, bzw. dir besser gesagt bestätigen können, dass du es nicht tust.

Alles Gute.

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

hallo snek,

so wie du das beschreibst, glaube ich nicht, dass du an schizophrenie leidest. ich glaube eher, dass du durch die beschäftigung mit dem thema angst davor hast, dass du es sein könntest. du prüfst ja auch permanent, ob dein bezug zur realität vorhanden ist, und das scheint ja durchaus so zu sein. allerdings scheinst du sehr große ängste vor vielen dingen zu haben und bist ja deswegen nun auch in therapie. ich würde dir auch raten, die ängste nach diesem film mit deinem therapeuten zu besprechen. das thema schizophrenie ist ja zusätzlich eines, das im film eher selten behandelt wird. ich kann mir schon vorstellen, dass da selbst bei menschen, die nicht so viele ängste haben, ängste entstehen können. das thema löst einfach oft angst aus. was bei dieser krankheit passiert, ist ja auch nicht so einfach zu verstehen. es gibt allerdings unterschiedlichste ausprägungen der krankheiten aus dem schizophrenen formenkreis und unterschiedliche schweregrade.

es gibt übrigens auf der homepage hier einige buchtipps zum thema schizophrenie. vielleicht ist es für dich besser, mal ein buch darüber zu lesen, weil ein buch vielleicht besser erklärend sein kann als ein film, obwohl ich diesen film nicht so schlecht fand, hab ihn auch gesehen.

lg, naomi

neu an Bord! 1 Hamburg M, 37

Hallo snek!
ich denke du solltest jetzt einfach nicht überreagieren! mich selbst hat dieser film sehr beeindruckt und labile menschen neigen dann halt dazu, inhalte aus diesem film in ihr eigenes leben zu interpretieren... die schizophrenie ist ein sehr komplexes thema, du kannst nicht nur durch einen film ein derartig schwieriges problem bekommen... betrachte diesen film von aussen! ein zurecht oskar-prämiertes meisterwerk über einen kranken menschen! Du bist selbst eine eigenständige persönlichkeit und da du in therapie bist, bin ich beruhigt uim deinen späteren umgang damit... vergiss diesen film doch einfach wie titanic, wo wir auch rotz und schnotter geheult haben...!?

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Ängste nach Film