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iceflower47
neu an Bord!


3
Norddeutschland W, 40
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Fri, 15.Apr.05, 6:24 Vorhofflimmern - Herzangst |
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Hallo,
bin neu und möchte über meine Herzangst berichten.
Ich bekomme seit einigen Jahren mehrmals im Jahr heftige Herzrhythmusstörungen. Mitten in der Nacht werde ich wach, mein Puls ist über 200 und das Herz schlägt völlig unregelmäßig. Das Ganze nennt sich "absolute Arrhythmie". Wenn ich dann aufstehe, fühle ich mich sofort, als hätte ich einen 10000 Meter-Lauf hinter mir. Außerdem muss ich ganz oft Wasser lassen.
Ich nehme dann zusätzliche Betablocker, damit der Puls runter geht, morgens dann zum EKG. Der Arzt hat mir gesagt, dass ich wenn das länger als 48 Stunden andauert, ins Hospital müsse.
Bisher sind die Anfälle innerhalb dieser Zeit wieder durch Medikamente verschwunden. Zweimal war ich damit im Krankenhaus, die haben aber auch nichts anderes gemacht, als mir Medikamente gegeben, darum versuche ich das jetzt lieber alleine zuhause (mit zwischenzeitlichem EKG).
Ich nehme Betablocker, die eigentlich den Sinusrhythmus stabilisieren sollten. Jetzt ist vor einigen Wochen trotzdem wieder eine Attacke aufgetreten und ich komme nicht mehr damit klar.
Ich habe zwischendurch auch Extrasystolen, die ja bekanntlich ungefährlich sind. Trotzdem packt mich jetzt bei jedem "Hopser" die absolute Panik. Ich mag abends nicht mehr ins Bett gehen, weil ich denke, es geht wieder los. Wenn ich nachts aufwache (so alle 1,5 Stunden) höre ich mein Herz laut klopfen und kann dann nicht mehr einschlafen. Auch tagsüber packt mich der totale Frust und die Angst überhaupt nicht mehr normal leben zu können.
Wenn ich mich körperlich betätige, und sei es nur Radfahren, komme ich sehr schnell aus der Puste und habe dann wieder Angst, dass ich den Puls nicht mehr runterkriege und nachts wieder ein Anfall kommt.
Sobald ich Stress habe oder tiefer atme, bekomme ich einen Druck auf der Brust, sodass ich gleich wieder denke, jetzt kommt ein Herzinfarkt oder sonst etwas. Man hört zwar immer wieder, dass zumindest der Druck in der Brust auch am Rücken liegen kann, der bei mir auch ziemlich kaputt ist, aber ...
Hat jemand von euch Erfahrungen damit?
LG Iceflower
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berlinkerl
sporadischer Gast


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berlin M, 28
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Sat, 23.Apr.05, 12:01 Re: lass mal Deinen Hormonstatus vom Arzt prüfen! |
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Hi, mein Vater hatte auch oft diese Angstattacken. Er suchte nach jahrenlangen Leiden und vielen Ärzten einen Urologen/Andrologen auf. Er lies seinen Hormonstatus untersuchen und bekommt seit Jahren regelmässig das Männerhormon Testostoron als Ersatzhormon gespritzt. Nach der Hormonbehandlung verliesen ihn diese diffusen Angstattacken. Wünsche dir gute Besserung!
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Herzschmerzilein
neu an Bord!


4
Passau W, 42
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Tue, 10.May.05, 17:48 Re: Vorhofflimmern - Herzangst |
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Hallo,
so wie schon mein Benutzername sagt, habe auch ich mit dem Herzen zu tun. Habe 1998 eine neue Herzklappe bekommen und sie sitzt und paßt prima. Habe Werte, da hat es dich so vom Hocker, sagt wenigstens mein Kardiologe.
Mein Problem ist, daß auch ich von solchen Panick-Herzattacken schon seit ca. 10 Jahren befallen werde und sie lt. Doktor überhaupt nichts mit meinem Herz zu tun haben. Aber wie du sicher weißt, sind die Zustände nicht schön und jede Nacht meint man, man müßte sterben.
Momentan sind sie in der Nacht ganz selten, was mich zur Zeit quält, ist die Angst einen Herzinfarkt zu erleiden. Nach einer Radtour vor einem Jahr, bei der es mir blendend ging und einer weiteren bei der ich 60 km geradelt bin, gings mir dann in Ruhe nicht gut. Das ganze geht das soweit, daß ich zittere, Herzklopfen habe, zur Toilette muß (das muß ich auch wie du bei der Nacht), dann wird mir an Händen und Füßen sehr kalt und schön langsam legt sich die ganze Sache wieder. Danach ist mir immer ganz schon schlappi. Dann vermeide ich, mich irgendwie zu belasten. Mittlerweile habe ich schon vor einem kleinen Spaziergang Angst. Habe schon mal vor etlichen Jahren eine Psychotherapie gemacht, und da muß ich sagen gings mir viel viel besser. Momentan bin ich ganz schön im Streß, das hilft mit Sicherheit auch dazu. Habe bei der Psychotherapie einiges gelernt und bin auch wieder direkt in die alten Verhaltensmuster hineingefallen. Wenn es mir so schlecht geht, dann denke ich nur an die Krankheit, nie an Streß oder dgl.
Was mir immer gut tut, ist ein heißes Bad und viel reden (mein Partner hört stundenlang zu und reißt mich dann auch wieder raus).
Ich traue mich dann auch nicht wegzufahren und sogar einfaches Einkaufen wird zur Tortour (vorher auf die Toilette 4-5 mal) bevor ich losstarte.
Medikamente möchte ich nicht wieder nehmen, weil sie mir bisher auch nichts geholfen haben und damit nur die Symptome zugedeckt werden, aber nicht geheilt. Ich hoffe immer noch auf ein Wunder und daß es eines Tages vielleicht vorbei sein könnte. Auf alle Fälle vergrabe ich mich nicht zuHause sondern bin ziemlich aktiv in Vereinen usw., obwohl mich das dann wieder streßt (merk ich an den Verspannungen am ganzen Körper) und dann gehts wieder aufs Herz.
Vielleicht schreibt uns zwei ja noch jemand, der uns helfen kann, das wäre super, ansonsten müssen wir wohl oder übel weiterhin damit leben und fest daran glauben, daß wir nicht körperlich krank sind.
Gruß das Herzschmerzilein
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