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Chantal
sporadischer Gast
6
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Sat, 10.May.03, 15:19 Angehörige von Psychose-Betroffenen. |
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Hallöchen miteinander.
Habt Ihr dafür (siehe Betreff) ein extra Forum oder kann ich meine Fragen (wenn welche auftauchen) hier rein setzen ?
Schönes Wochenende
Chantal
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Time
[nicht mehr wegzudenken]
2687
Deutschland W, 70
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angehörige von betroffenen von was?
von was betroffene?
blöde frage von mir eigentlich, klar kannst du fragen die "psychotherapie" im weitesten sinne betreffen hier stellen. notfalls wird die frage einfach nur ins passende forum verschoben- was für dem fragesteller insoweit kein problem sein dürfte, als dass er im richtigen forum einfach mehr antworten erhält..
herzlich willkommen hier
Time
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Chantal
sporadischer Gast
6
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Danke für das Willkommen
Mein Lebensgefährte ist betroffen...Psychosen.
Letzte Diagnoe: paranoide Schizorphreni(e).
Zur Zeit ist er per Zwangseinweisung in einer Klinik.
Die Krankheit ist wieder ausgebrochen,weil "Gott ihm sagte, er solle die Medikamente absetzen".
Na für den Vorschlag danke ich Gott doch mal auf
das herzlichste (sorry aber Ironie bewahrt mich vorm verzweifeln)
Grüsse
Chantal
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Time
[nicht mehr wegzudenken]
2687
Deutschland W, 70
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Quote: | Die Krankheit ist wieder ausgebrochen,weil "Gott ihm sagte, er solle die Medikamente absetzen".
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aah jaaa. verstehe
dürfte ein echter teufelskreis sein.
du bist weit weg vom "nächstenmal" aber das "nächstemal" sollten es dann ja wohl depotmedikamente sein...
ich kann dich saugut verstehen! ausserordentlich gut, aber ich kann dir nur dassagen was du wohl immer hörst und auch längst weisst: er muß ( wieder) fremd- und/oder eigengefährdend sein damit man ihm wieder gegen seinen willen medis geben kann und das warten darauf kann ne verdammt langwierige zeit sein....
menno
gerne würde ich dir was anderes sagen- aber mir fällt echt nichts anderes ein
alles liebe
Time
ich hab mal den titel präzisiert
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Chantal
sporadischer Gast
6
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aah jaaa. verstehe
dürfte ein echter teufelskreis sein.
Na das kannst Du laut sagen !
du bist weit weg vom "nächstenmal" aber das "nächstemal" sollten es dann ja wohl depotmedikamente sein...
Die waren es ja schon....Haldol als Depotspritze.
Dazu kamen so nettigkeiten wie: Zyprexa, Akineton,
Remergil und nochwas. 2 der Tabletten wurden vor einigen Monaten vom Doc abgesetz. Die Haldolspritze hat er in der letzten Zeit wohl auch verweigert (toller Arzt..hätte der mich nicht informieren können?). Zum Schluss dann hat er das Zyprexa und noch ein Medikamt nicht mehr genommen...weil...Befehl von oben (Gott)
ich kann dich saugut verstehen! ausserordentlich gut, aber ich kann dir nur dassagen was du wohl immer hörst und auch längst weisst: er muß ( wieder) fremd- und/oder eigengefährdend sein damit man ihm wieder gegen seinen willen medis geben kann und das warten darauf kann ne verdammt langwierige zeit sein....
Ja ....zur Zeit ist er ja zwangseingewiesen und hat auch anfangs dort die Medikamente verweigert.
Dann machte er einen auf einsichtig und nahm sie wieder. NIX iss mit Einsicht...mir hat er erzählt, Gott (er schon wieder...seufz) hat ihm gesagt das er die Medis wieder nehmen soll.
Eigentlich kann ich ja froh sein, daß Gott ihm so Tips gibt. Aber was passiert wenn Gott ihm zuflüstert: spring von der Brücke ?
menno
gerne würde ich dir was anderes sagen- aber mir fällt echt nichts anderes ein
Mir bald auch nicht. Ich habe zur Bedinung gemacht, daß ich nach seiner Entlassung regelmässig zum Doc mit komme. Zudem bestehe ich auf ein Gespräch mit dem Sozial-psychologischen-Dienst.
Ich kann das nicht immer alles nur auf meine Schultern packen..
Ganz liebe Grüsse
Chantal[/i]
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Time
[nicht mehr wegzudenken]
2687
Deutschland W, 70
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hallo chantal,
das:
Quote: | Mir bald auch nicht. Ich habe zur Bedinung gemacht, daß ich nach seiner Entlassung regelmässig zum Doc mit komme. Zudem bestehe ich auf ein Gespräch mit dem Sozial-psychologischen-Dienst.
Ich kann das nicht immer alles nur auf meine Schultern packen..
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scheint mir den ansatz einer lösung zu beinhalten. es wird hart werden, aber eine andere chance sehe ich nicht
Angela
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Chantal
sporadischer Gast
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Time wrote: | hallo chantal,
das:
Quote: | Mir bald auch nicht. Ich habe zur Bedinung gemacht, daß ich nach seiner Entlassung regelmässig zum Doc mit komme. Zudem bestehe ich auf ein Gespräch mit dem Sozial-psychologischen-Dienst.
Ich kann das nicht immer alles nur auf meine Schultern packen..
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scheint mir den ansatz einer lösung zu beinhalten. es wird hart werden, aber eine andere chance sehe ich nicht
Angela |
Sorry..hab mich lange nicht mehr gemeldet.....
Er hat jetzt einen Depot-Ausweiss damit ich kontrollieren kann (wie schrecklich unter erwachsenen Menschen) ob er sich seine Spritze abholt.
(moment..ich flitz mal ins Bad..gucken ob er die Tabletten genommen hat......gut..hat er genommen....uff )
ENDLICH..endlich hat er begriffen das er KRANK ist..nicht bekloppt, nicht plemmplemm, nicht verrückt...sondern einfach nur KRANK !
Und das wir...aber vor allem ER..mit seiner KRANKHEIT super leben kann...wenn er die Medikamente nimmt.
Kinders....bei Zahnschmerzen rennt Ihr zum Kieferkiller (Zahnarzt),
bei Kopfschmerzen zum Hausarzt, bei Schmerzen an den Eierstöcken (zumindest was die Frauen angeht...lach) zum Frauenarzt. Wo ist das Problem, wenn Ihr krank an der Seele seid, auch einen FACHARZT auf zusuchen ???? (das war ein eindringliches Apell von einem Angehörigen...weil wir leiden mindestens so wie die Betroffenen!!!)
Liebe Grüsse ....
Chantal
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carrier82
Helferlein
57
NRW ,
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Libe Chantal,
das Problem bei paranoiden Schizophrenien besteht einfach darin, dass während der akuten Phase so gut wie keine Krankheitseinsicht besteht, soll heißen, daß der Betroffene zwar merkt, er hat sich verändert( mit "GOtt"sprechen/ Gott spricht mit mir), diese Veränderung allerdings als ein "logischer Prozess" angesehen wird (Gott hat MICH auserwählt!)
und nur schwerlich bis fast ausgeschlossen als Krankheit. Je länger die Schizophrenie unbehandelt bleibt, desto deutlicher die Ausprägung der Symptomatik.
Ein weiteres Problem kann sein, dass der Betroffene hinter allem und jedem eine Bedrohung sieht. So kann er es als bedrohlich empfinden, wenn ein Angehöriger im rät, zu einem Arzt zu gehen. Der Angehörige wird dann verdächtigt, mit irgendwelchen Organisationen unter einer Decke zu stecken (Agenten, Geheimdienste), was zwar für "normale" Menschen schwer nachzuvollziehen ist, für den Kranken aber die "Realität" darstellt.
Des Weiteren kann natürlich der Arzt im Verdacht stehen, eben ein solcher Agent etc zu sein.
Der Grund für dieses paranoide Verhalten ist eine Reizfilterstörung im Gehirn. Dort wird überwiegend zuviel des Neurotransmitters/Botenstoffes Dopamin hergestellt (ich hab das Dopamin beispielsweise noch während der Behandlung als "Dopaminteufel" bezeichnet, die zwischen den Synapsen rumspuken). Jedenfalls bedingt das eine übersteigerte Informationsweiterleitung von Reizen, so dass der Betroffene alles um sich herum auf einmal wahrnimmt( Bilder, Stimmen, Gerüche, Gefühle etc). Infolge dessen kommt es auch zu Halluzinationen akustischer sowie seltener optischer Natur. Ein "mit Gott" sprechen ist somit schon relativ "normal" für einen Akuterkrankten. Never mind...
Du siehst also, als Außenstehender kann man berechtigterweise die Frage stellen, warum ein Mensch, der an der Seele erkrankt ist, nicht zum Facharzt geht. In der Tat aber sieht die Situation ganz anders aus: ich als Betroffener weiß, wovon ich rede und hoffe, dir hiermit einen knappen, aber informativen Einblick in die akute Symptomatik, ihre Gründe und Folgen gegeben zu haben.
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