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Happy
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Post Thu, 09.Jun.05, 21:07      Insektenphobie Reply with quoteBack to top

Hi zusammen!!!

Ich würde gerne wissen wem es auch so geht wie mir und ob jemand villeicht einen Tip hätte für mich*g*
Ich leide seit ein paar jahren an EXTREMER Insektenphobie..allein das Wort ekelt mich schon an.Wenn ich in meiner Wohnung ein Insekt habe egal welches bekomme ich sofort extreme Panik ich hab weiche knie kann nicht mehr normal atmen. verzieh mich... .mittlerweile habe ich in jedem zimmer einen insektenspray obwohl ich diese Tiere ja nicht wirklich unbedingt töten will die haben ja trotzdem ein recht zu leben...es ist so schlimm das ich meinen vater anrufe wenn ich eines entdecke der gott sei dank ober mir wohnt der muss dann runterkommen und dieses Viech irgendwie beseitigen...ich habe auch diese gabe wenn ich über eine wiese gehe oder irgendwo hinsehe.. ich entdecke immer sofort irgendwelche krabbelviecher.. kopf
Der sommer ist für mich der Horror.
LG Happy
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Hans-Jörg
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Post Fri, 10.Jun.05, 7:59      Re: Insektenphobie Reply with quoteBack to top

Hallo Happy,

wenn Du die Angst loswerden willst, schaue Dir doch draußen oder auf einem Bild Insekten - am besten die, die Dich am meisten ekeln - an; und versuche die negativen Gefühle dabei zu ertragen. Nicht wegschauen, zwinge Dich hinzugucken. Die Angst wird dann nach einiger Zeit kleiner.
Wichtig ist noch, dass Du niemals einen Versuch abbrichst solange die Angst noch groß ist, sonst verstärkt sich die Phobie weiter. Lieber dann einen Schritt zurücktreten, weiter hinschauen und warten bis die Angst klein geworden ist.
Wenn Du das jeden Tag machst, kannst Du bald den Anblick, die Vorstellung von Insekten, ja sogar das Wort, ohne allzu schlechte Gefühle dabei zu empfinden, ertragen.
Nun kannst Du einen Schritt weiter gehen und Dich diesen Tieren nähern. Kommt jetzt wieder die Angst, so machst Du (in der neuen Entfernung) das Gleiche, bis es Dir nichts mehr ausmacht.
Wenn Du möchtest, kannst Du Dich soweit steigern, bis Du sie anfassen kannst, oder sie mit einem Blatt aus dem Haus befördern oder was auch immer Du mit ihnen vorhast.

LG Hans-Jörg
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Schwarze Witwe
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Post Thu, 16.Jun.05, 12:32      Re: Insektenphobie Reply with quoteBack to top

Hallo Leute,
Dein Beitrag, Hans-Jörg, ist wirklich gut. Genau das ist das Beste gegen eine Phobie.
Happy, wenn Du dabei bist damit anzufangen, lass Dich nicht entmutigen, Du wirst auch mal Rückschritte machen. Aber das ist ganz normal und Du solltest Dich dadurch nicht aus der Bahn werfen lassen. Weitermachen und beim nächsten Versuch klappt es dann bestimmt besser. Aber Du bist ja nicht an allen Tagen gleich gut belastbar und wenn Du mal einen Rückschritt machst, ist das nicht tragisch . Nur weitermachen! Alles Gute!

_________________
Bis irgendwann, irgendwo...
Liebe Grüße, die schwarze Witwe
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Happy
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Post Thu, 16.Jun.05, 20:51      Re: Insektenphobie Reply with quoteBack to top

Hallo!!

JA Schwarze Witwe (guter name*g*...) Hans-Jörgs Beitrag ist wirklich gut hab auch wirklich darüber nachgedacht und es schon mal bei nicht so schrecklich aussehenden Insekten probiert.Und siehe da gerade eben saß so eine "Riesengelse"? keine ahnung wie diese Viecher heissen in meinem Wohnzimmer und ich bin das erste mal ganz ruhig geblieben und hab nicht gleich geschrien.Momentan sitz ich bei offenen Fenster in meinem Computerzimmer BEI LICHT cheeky und das ist schon ein riesen Fortschritt...obwohl ich mich immernoch alle 2 Minuten umdrehe um zu schauen ob nicht doch irgendetwas in mein Zimmer geflogen ist...aber auch das wird besser werden.Ich werd einfach weiterüben und werde nicht aufgeben... yo
Danke für eure Hilfe!!!
Achja ich hoffe Gott erhört meine Gebete und verschont mich mit Heuschrecken in meiner Wohnung

LG Happy biiitte...
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thorn
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Post Thu, 18.Aug.05, 6:10      Re: Insektenphobie Reply with quoteBack to top

Habe heute mal wieder Pech.

Ich weiß nicht mal, wo es auf einmal herkommt, da ich immer, wenn es dunkel wird, mein Fenster schließe. Es muss also schon vorher reingeflogen sein, wer weiß wann das war, und ich, die ganze Zeit nichts ahnend ... Ich mag nicht drüber nachdenken.

Ich glaub es ist so ein Mückending, eins von den großen, aber so genau hab ich nicht hingesehen. Ist auch echt blöd, wenn man kurzsichtig ist - man erkennt nicht, was es ist, und es wirkt auch noch viel größer als es in Wirklichkeit ist.
Plötzlich seh ich sowas also vorbeifliegen. Ich war noch nie schneller aus dem Raum raus - mein Herz rast, laut fluchend lasse ich ein bisschen Druck ab. Nacheinander schaff ich's dann, erst meine Brille vom Schreibtisch, das Insektenspray aus der Küche, eine Zeitung und etwas später meinen dicken Pullover aus dem Zimmer zu holen. Das Schlimmste ist für mich die Vorstellung, dass so ein Vieh meine nackte Haut berühren könnte. Wenn es mir nicht zu dämlich vorkäme, würde ich mich zusätzlich mit Schal und Handschuhen bewaffnen.
Oh ja - mein Buch habe ich mir auch geholt, um etwas zu tun zu haben, sollte ich einige Zeit im Bad verbringen müssen.
Zuerst mal bin ich aber mutig. Ich öffne die Tür zu meinem Zimmer, bleibe im Türrahmen stehen und beobachte jeden Zentimeter, die Wände, die Decke, mein Bett, den (viel zu dunklen) Teppich. Dieses Szenario kenne ich bereits. Mein Herzschlag beruhigt sich, ich fühl mich ein bisschen souveräner. Aber - natürlich - als es dann auf mich zugeflogen kommt (habe ich nicht genau diesen Bereich eben mit Insektenspray vernebelt?!), fliehe ich völlig kopflos ins Bad. Da war sie dann dahin, die Chance, dem ein Ende zu bereiten.
Mein nächster Vorstoß ist wieder etwas mutiger, ich gehe ins Zimmer, schließe die Tür und positioniere mich in der Ecke dahinter. Sofort fühle ich mich wie in einem Käfig. Mit einer Art grimmiger Resignation denke ich: Wenn es jetzt doch irgendwo aus dieser Richtung kommt, habe ich halt Pech gehabt. Dann kriegt es mich.
Weiter beobachten. Die Finger meiner linken Hand umklammern krampfhaft die Zeitung, in der anderen Hand habe ich das Insektenspray. Das Schlimmste ist die Ungewissheit. Komm schon, verdammtes Ding. Fast muss ich lachen über die Widersprüchlichkeit meiner Empfindungen. Allerdings spüre ich meine Angespanntheit und die permanente Gänsehaut doch zu deutlich.
Dann geht's auch schon los mit den Halluzinationen, wie ich es nenne. Schatten an den Wänden, eingebildet oder echt, das Kitzeln der Haare im Nacken. Immer wieder "sehe" ich etwas auf mich zufliegen, was sich als nichts herausstellt. Nichts! Die Zeitung kratzt über meinen Ärmel, ich erschrecke mich vor dem Geräusch zu Tode. Andauernd zucke ich bei etwas zusammen, das gar nicht da ist. Außerdem krabbelt es am ganzen Körper - und das ist keine Einbildung.

Es ist die Schnelligkeit, das Unberechenbare. Das Flatternde. In meiner alten Wohnung habe ich mal eine Motte mit Insektenspray getötet. Allerdings dauerte es fast eine Stunde, bis sie wirklich dahin war. Zuerst flog sie wie angesengt im Zickzackkurs durch die Wohnung und brummte furchtbar laut dabei. Eines der schlimmsten Erlebnisse meines Lebens.
Ich bin ehrlich froh, dass es diesmal nur so ein Mückending ist. Als ich mal, trotz Fliegennetz, einen Maikäfer in der Wohnung hatte, gab's Heulkrämpfe und Todessehnsüchte.

Und jetzt? Ich sitze hier, die Stirn gerunzelt, die Zähne angespannt zusammengebissen. Die Zeitung griffbereit auf dem Schoß sehe ich mich immer wieder um, fühle die Blöße meines Nackens bewusster denn je zuvor, erschrecke vor meinem Schatten - und warte darauf, dass es draußen hell wird. Auch wenn ich noch nicht weiß, was ich mir davon eigentlich erhoffe.

Ich glaub ich geh ins Bad. Ein bisschen lesen ...
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nele
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Post Thu, 18.Aug.05, 13:13      Re: Insektenphobie Reply with quoteBack to top

Hallo thorn,

Danke für deinen Bericht - du beschriebst das so schön Wink

Bei Spinnen hat es mir geholfen, dass ich wirklich mal gesehen habe, dass eine Spinne Mords-Angst vor mir hatte - die hatte mindesten so viel Angst vor mir, wie ich vor ihr!
(Ihre Angst war aber noch weitaus berechtigter - fight )

Seitdem schaue ich mir jedes Insekt daraufhin an, ob es Angst vor mir hat oder nicht.
Die Ängstlichen sind mir eindeutig sympathischer. Cool

Bei Käfern schaffe ich es mittlerweile, sie auf einem Blatt Papier hinaus zu tragen - muss allerdings aufpassen, wenn die dann so schnell "das Rennen" anfangen, dass sie nicht auf meinem Arm landen - *Igitt*

Spinnen habe ich früher immer mit einem dicken Buch, das ich aus weiter Entfernung gezielt geworfen habe, erledigt. (meist habe ich mehrere dicke Bücher gebraucht.. Rolling Eyes )
Allerdings habe ich es dann nicht geschafft, das Buch aufzuheben, so dass es jemand Anderes für mich machen musste - abgesehen davon, dass es eine Mords-Schweinerei gibt..

Inzwischen schaff ich es die "Viecher" mit einem dicken Stück Toilettenpaper ins Klo zu befördern - nur die ganz großen, schwarzen Mad , die kommen in den Staubsauer. - Nein, bei unserem kommen sie da nicht wieder heraus..

Im Moment nerven mich die Wespen - mein Mann will schon nicht mehr mit uns draußen frühstücken, denn jedes Mal kommt nach einigen Minuten eine an und mein Sohn und ich rennen ins Wohnzimmer und schließen die Terassentür Rolling Eyes

Wenn wir (mein Sohn und ich) in der Fußgängerzone essen, springen wir normalerweise auch beide auf, bei jedem erneuten "Anflug".
Neulich habe ich es aber geschafft, eine besonders aufdringliche Wespe mit der leeren Capuccino-Tasse zu fangen, Untertasse drauf - und *fertig* Wink .

Der Bedienung habe ich beim Abräumen dann gesagt, dass da `ne Wespe drunter sei. Sie hat es professionell, freundlich, überhaupt nicht erstaunt hingenommen.

Solltest du also einmal in einem Straßencafe eine Frau mit der Capuccino-Tasse oder sonstigen Gefäßen auf Wespenjagd sehen - ich mache das professionell, die "Dinger" stehen nämlich auf Schinken und ähnliches.. -
dann bin ich das *gg*

liebe Grüße

Nele - übrigens, wo ist dieses Insekt in deinem Zimmer nun?
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Rosanna
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Post Thu, 18.Aug.05, 14:03      Re: Insektenphobie Reply with quoteBack to top

Hallo Nele,

dein erster Bericht hätte von mir sein können - vor 20 Jahren. Ich hatte auch immer diese unerklärliche Angst vor Spinnen, die extrem war. Als ich ca. 12/13 Jahre alt war, kniete mal meine Mutter vor mir auf dem Boden, um den Saum der zu langen Hose kürzer zu stecken. Auf einmal sah ich ein schwarzes Etwas neben meinem Fuß auf dem Boden und fing panisch an zu schreien. Mein ganzer Körper versteifte sich, gleichzeitig hüpfte ich auf und ab, kriegte bald keine Luft mehr. Meine Mutter wußte um meine Angst und dann fingen sie und meine jüngere Schwester schallend an zu lachen und konnten nicht mehr aufhören. Ich bekam eine grenzenlose Wut, wie konnten die sich nur über mich lustig machen? Irgendwann, mir kam es vor wie eine Ewigkeit, schnallte ich, dass da irgendwas nicht stimmen konnte. Das schwarze Etwas war keine Spinne, sondern ein Fadenknäuel!

Obwohl es meine Mutter und meine Schwester waren, war es mir sehr peinlich. Das sollte mir nicht nochmal passieren. Als ich 20 war, war ich mit meinem Mann bei seiner Verwandtschaft, wir schliefen in einem Kellerraum, auf Matratzen auf dem Boden. Und es kam tatsächlich eine dicke fette schwarze Spinne schnurstracks auf mich zugekrochen. Die Verwandtschaft schien bereits zu schlafen, durch mein Geschrei wollte ich sie nicht aufwecken. Ich weckte meinen Mann, so schnell war der noch nie wach, und der kapierte schnell und beförderte die Spinne mit dem Schuh ins Jenseits.

Als meine Kinder da waren, war mir klar: Wenn ich mich weiterhin so verhalte, übernehmen meine Kinder meine Angst, und das wollte ich auf gar keinen Fall. Ich bin ja in dem Mietshaus nie in die Waschküche, das musste immer mein Mann machen.

Die Rettung kam, da waren meine Kinder im Kindergartenalter, als wir in ein Haus umzogen. Am ersten Tag sah ich eine braune fette Spinne vor dem Küchenfenster, aber die war aussen. Das Netz musste dranbleiben, und die Spinne dann eben auch, und jeden Tag guckte ich mir die Spinne von innen her an. Meine Angst baute sich immer mehr ab und war weg, als mein jüngstes Kind auf die Welt kam. Leider hat sie aber trotzdem Angst vor fliegenden Insekten und Spinnen, Kellerasseln findet sie süß...

Heute kann ich die dünnen Spinnen - Weberknechte - sogar anfassen, die dürfen an den Wänden bleiben. Bei großen halte ich schon noch den Atem an, aber die Panik ist weg. Schnaken erschlage ich mit der Fliegenklatsche, jetzt, wo die Wespen wieder fliegen, stelle ich ein Glas Saft auf und da sollen sie dann rein. Das Problem ist nur, ist mal eine tote Wespe drin, kommen noch mehr... wohl zur Beerdigung.

Als Kind konnte ich keine Tierbücher mit Spinnen etc. angucken. Ich erschrak fast zu Tode, wenn ich umblätterte, und da war so ein Foto oder gezeichnetes Bild. Auch hier hab ich angefangen, an mir zu arbeiten, ich fotografiere inzwischen sogar Spinnen mitsamt Netz, wenn ich ein besonders schönes Exemplar entdecke.

Bestimmte Urlaubsländer, v.a. im Süden, haben nun mal viele Insekten. Und ich ärgere mich manchmal, wenn ich feststelle, dass ein bestimmtes Land für mich gar nicht in Frage kommt, weil da wirklich große Viecher rumkriechen und rumfliegen. Dagegen sind unsere Spinnen nix.

Hans-Jörgs Beitrag kann ich nur beipflichten, es lohnt sich wirklich, sich auf den Weg zu machen.

Das Leben ist sonst viel zu sehr eingeschränkt.

Ich wünsche dir die Kraft und viel Mut, die Spinnenangst anzugehen.

Rosanna
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thorn
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Post Thu, 18.Aug.05, 18:59      Re: Insektenphobie Reply with quoteBack to top

Hey Nele,

danke für deine Antwort Wink

Mit Spinnen hab ich nicht soo ein Problem. Zumindest nicht mit den Weberknechten, die regelmäßig in meiner Dusche auftauchen. Ich erschreck mich zwar jedes Mal heftig, wenn ich plötzlich so ein Ding sehe, aber Panik verursacht das nicht. Liegt wohl auch daran, dass sie relativ langsam sind (und natürlich dünn und unaufällig). Je größer, dunkler und schneller sie werden, desto schneller werd ich auch *g*

Ich hatte vor einiger Zeit mal ein ganz faszinierendes Insekt in meiner Wohnung. Mottenähnlich, ziemlich klein, reinweiß mit ganz zarten schwarzen Punkten. Erinnerte mich an ein Alien, weiß auch nicht wieso. Das saß die ganze Zeit an der Wand und war irgendwann weg, was mir aber egal war.

Überhaupt ist meine Panik ziemlich selektiv. Bei Wespen ist es m.E. einfach nur Nervosität, weil die eben tatsächlich (relativ) gefährlich sind. Stubenfliegen - hat irgendwer auf der Welt Angst vor Stubenfliegen? Also ich nicht, gar nicht. Null, nada - obwohl sie gut ins "Bild" passen würden. Sie fliegen, ziemlich schnell sogar, sind schwarz und dick.
Mit Schmetterlingen hab ich interessanterweise auch kein Problem, obwohl die, wie ich mir mal überlegt habe, auch nur bunte Falter sind. Nachtfalter dagegen sind mir persönlich der allergrößte Horror.
Und Käfer find ich nett, so lange sie nicht fliegen. Wobei Marienkäfer und alles in derselben Größenordnung total okay sind. (Erstere hat man Dank Kinderbüchern und -liedern sogar lieb gewonnen - könnte man diese Lernfähigkeit nicht für die richtig fiesen Tiere ausnutzen, schon ganz früh in Kindergarten und Grundschule?)

Am Schlimmsten ist für mich eigentlich die lange Nachwirkung. Ich hab nach so einer "Attacke" tagelang Probleme, nicht dauernd zusammenzuzucken, und umgehe meist wochenlang die Stelle, an der "es" passiert ist. Hatte vor ein paar Wochen zwei kleine Spinnen auf dem Boden im Bad - seitdem hab ich große Skrupel, dort barfuß zu laufen. Das war allerdings nicht immer so, was mir beweist, wie lernfähig ich doch sein kann kopf

Ach ja, das Dumme ist bei den Tieren, vor denen ich Angst habe, dass sie eben so schnell sind. Da isses dann schwierig, eine "Näherungstherapie" zu machen, weil das Viech ja nicht nach meinem Belieben am Fleck sitzenbleibt. Wenn so ein Falter an der Wand sitzt, trau ich mich auf keine zwei Meter an ihn ran, und wenn ich es doch mal täte und er flöge mir dann entgegen, hätte ich ein noch größeres Trauma weg. Neee, danke.
Zum Glück hab ich seit meinem Umzug vor etwas über einem halben Jahr eine bessere Statistik zu verzeichnen - das gestern war das erste "richtige" Vieh seitdem Cool

Quote:
übrigens, wo ist dieses Insekt in deinem Zimmer nun?


Wenn ich DAS wüsste! Dummerweise leb ich zur Zeit wiedermal mehr nachts als tagsüber, sodass ich demnächst wieder anfangen kann, mich zu fürchten. Ich glaub ich geh mich besser schon mal "warm" anziehen.


Nervöse Grüße,

thorn
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Post Thu, 18.Aug.05, 22:50      Re: Insektenphobie Reply with quoteBack to top

Hi thorn,

Quote:
Je größer, dunkler und schneller sie werden, desto schneller werd ich auch *g*


Da ist was dran.. Und haariger - bei Spinnen verzieh mich... und lauter - bei Käfern.

Quote:
(..)ein ganz faszinierendes Insekt in meiner Wohnung. Mottenähnlich, ziemlich klein, reinweiß mit ganz zarten schwarzen Punkten.


Eine Elfe?? smilie2

Quote:
Stubenfliegen - hat irgendwer auf der Welt Angst vor Stubenfliegen?


Das hab ich mich auch gefragt. Vor Fliegen habe ich nämlich keine Angst. Obwohl Stubenfliegen früher zumindest als ziemlich gefährliche Krankheitsüberträger angesehen wurden.

Aber es liegt ja nicht an der Gefährlichkeit, eigentlich.

Obwohl, wenn diese Viecher (Spinnen + Co) so was in einem auslösen, ist es doch eigentlich kein Wunder, wenn man sich vor ihnen fürchtet.
Kein Mensch mag solche Gefühle haben und wenn andere Leute beim Anblick einen derartigen Adrenalinschub kriegen würden, hätten sie auch Angst, oder? smilie4

Quote:
Am Schlimmsten ist für mich eigentlich die lange Nachwirkung. Ich hab nach so einer "Attacke" tagelang Probleme, nicht dauernd zusammenzuzucken, und umgehe meist wochenlang die Stelle, an der "es" passiert ist.


Das kenne ich von früher und das wollte ich andeuten, mit dem die Bücher unter denen die Spinnen erschlagen sind, nicht aufheben können..
Mittlerweile kann ich das und ich mach es auch sofort.
- Ich habe aber ganz früher mal in einem uralten Haus gewohnt (1880 ?) -
meine erste eigene Wohnung und natürlich allein.

Da habe ich ganze Zimmer nicht benutzen können, nur weil da mal irgendein Tier war - z.B den Abstellraum - ein mal aufgemacht und dann "nie" wieder, bis ich nach sieben Jahren ausgezogen bin. Embarassed
Und dann war da gar nix! Laughing

Oder ich hab mich das putzen nicht getraut und um bestimmte Stellen immer rumgeputzt.. Hat alles ziemlich schwierig gemacht.
Ist gut, dass du umgezogen bist - das war bei mir auch echt hilfreich.

Insekten sind bei mir jetzt nicht mehr soo das Problem, im Moment kämpfe ich gerade mit meiner Flugangst. Seit drei Wochen dreht sich fast alles nur ums fliegen Sad Furchtbar. Vielleicht schreibe ich auch noch was in dem anderen thread dazu.
*Seufz* - diese sch*** Ängste!!

Quote:
Dummerweise leb ich zur Zeit wiedermal mehr nachts als tagsüber


Das ist interessant, dass du das auch hast. Bei mir verschiebt sich auch der Rhythmus so leicht - im Moment gehe ich so gegen 4 ins Bett und schlafe bis 10 oder 11.
Ok - es sind Ferien..
Ich könnte mühelos die ganze Nacht wach bleiben und tagsüber schlafen. Ist nur organisatorisch etc. nicht so toll - aber es käme mir irgendwie voll entgegen. -
Vielleicht liegt´s an den Ängsten? - Nachts, wenn alles dunkel und "unheimlicher" ist, bleibt man am besten wach und "passt auf" und tagsüber
ist die Notwendigkeit der Kontrolle nicht so groß - da kann man am besten schlafen..?

ligrü Wink

Nele :
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Post Thu, 18.Aug.05, 23:39      Re: Insektenphobie Reply with quoteBack to top

Hi Nele,

jaa - haarig ist grausam. Damit hatte ich bei Spinnen Gott sei Dank noch nicht so viel zu tun, obwohl das etwas ist, was ich an Nachtfaltern so schrecklich finde.

Quote:
Kein Mensch mag solche Gefühle haben und wenn andere Leute beim Anblick einen derartigen Adrenalinschub kriegen würden, hätten sie auch Angst, oder?


Die Frage ist ja, woher der Adrenalinschub überhaupt kommt. Ich denke ebenfalls nicht, dass es die Gefährlichkeit ist. Sondern - ...? Tja, bin noch nicht wirklich dahinter gekommen. Ich glaube aber, dass es zu einem Großteil "Erziehung" ist, entweder von außen oder innen. Das Erste kann ich aus eigener Erfahrung nur auf Mäuse beziehen. Als ich 8 oder 9 Jahre alt war, hatten wir mal, nachdem irgendwelche Bauarbeiter am Haus rumgefuhrwerkt hatten, zwei Mäuse auf dem Balkon. Ich weiß noch, dass ich sie aus weniger als einem halben Meter total interessiert beobachtet habe und sie unglaublich süß fand. Die waren soo klein und plüschwollig love1 Bis ich dann 17 oder 18 war, hatte ich gar keinen Kontakt mit Mäusen - dafür habe ich aber übers Fernsehen und Co. wieder und wieder suggeriert bekommen, dass Frauen sich gefälligst vor Mäusen zu fürchten haben. Man kennt ja das Bild der Frau, die auf dem Stuhl oder gar Tisch steht und Zeter und Mordio schreit. Nu ja, dann war also (in derselben Wohnung) irgendwann die Sanierung der Wasserleitungen dran, und als ich eines Morgens aufwache, hängt auf der gegenüberliegenden Wand eine Maus an der Tapete. Ich schwöre, dass ich fast gestorben wäre vor Angst und Ekel. Die Männer in der Familie hat das kaum bis gar nicht gekratzt, was sicher auch auf erwähnte Beeinflussung durch gesellschaftliche Ansichten zurückzuführen ist.

Und die innere Erziehung ist - klar - wenn man den Ängsten immer wieder nachgibt. Solche "Nachwirkungen" hatte ich früher nicht, und da bin ich mir sicher, dass ich mir das selber anerziehe. Schön blöd ...

Quote:
Das kenne ich von früher und das wollte ich andeuten, mit dem die Bücher unter denen die Spinnen erschlagen sind, nicht aufheben können..


Damit hab ich auch Probleme ... Einer der Gründe, warum ich inzwischen nicht mehr erschlage, sondern vergifte. Allerdings nimmt sich das nicht so viel, weil die Tiere dann ja doch irgendwo herumliegen. Hab mal eine Spinne wochenlang in der Nähe der Waschmaschine liegen gelassen und immer einen riesen Bogen drum gemacht. Ich merk schon, du kennst das auch ... *schmunzelnd seufzt* Klingt aber, als wäre das bei dir inzwischen (ganz) passé. Nur durchs Umziehen oder hast du nachgeholfen?

Mit Flugangst kenn ich mich gar nicht aus. Beschäftigst du dich damit therapiebedingt? Ich muss sagen, dass ich mit einer Konfrontationstherapie bei einer Phobie große Probleme hätte. Ich weiß nicht, ob ich mich dazu durchringen könnte. Kann mich jedenfalls zur Zeit noch damit herausreden, dass ich hundert Probleme hab, die wichtiger sind, zumal ich in dieser Wohnung ja nicht mehr soo viel damit zu tun habe. Ich bewundere da echt jeden, der gegen seine Phobie angeht.
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Post Thu, 18.Aug.05, 23:43      Re: Insektenphobie Reply with quoteBack to top

Quote:
Ich könnte mühelos die ganze Nacht wach bleiben und tagsüber schlafen.


Das hat sich bei mir zum Glück etwas gelegt. Meine alte Wohnung lag ziemlich ab vom Schuss, sodass ich mit der Nacht eine Menge Romantik verbinden konnte. Bin z.B. furchtbar gerne nachts spazieren gegangen, durch leere und sehr ruhige Straßen, über Feldwege und sogar mal über den Friedhof *g* Eine Beraterin bei der Psychosozialen Beratungsstelle meiner Uni hatte dazu die Vermutung geäußert, dass es sich dabei um eine Flucht vor den Menschen handeln könnte. Und ja - ich mochte an der Nacht am meisten, dass ich das Gefühl haben konnte, ganz allein auf der Welt zu sein. Insofern passte das ziemlich gut ...

Inzwischen wohne ich in der Innenstadt, wodurch die Romantik quasi komplett weg ist. Ich habe also gar nicht mehr so ein Bedürfnis danach, während ich das Nacht-Leben früher schon absichtlich herbeigeführt habe. Trotzdem bin ich wohl zum Teil zumindest ein "Abendmensch". Früh aufstehen ist pure Qual für mich und wenn ich nicht aufpasse, verschiebt sich auch mein Tagesrhythmus schneller in Richtung Nacht, als ich gucken kann. Wie mir das jetzt eben auch wieder passiert ist ...

Dass es an den Ängsten, jedenfalls an denen vor Insekten, liegt, glaube ich bei mir weniger. Oft genug, wenn so ein Viech in meine Wohnung kam, hab ich mir schon gewünscht, ich wäre doch schlafen gegangen. Und der Wunsch, in Ohnmacht zu fallen, ist bei mir auch nicht selten *g* Immerhin kriegt man dann nichts mehr von dem "Angriff" mit. Wink

Und ich bin zwar ein ziemlicher Kontrollfreak, aber bei mir ginge das dann eher in die andere Richtung. Warum tagsüber schlafen - nichts mitbekommen - wenn um dich herum alle Welt wach ist? DAS wäre doch in gewisser Weise gruselig.

Aber ich finde das Phänomen "Nachtmensch", wenn es das denn überhaupt gibt, ebenfalls sehr faszinierend. Woran liegt es denn bei dir?


Liebe Grüße,

thorn
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Post Fri, 19.Aug.05, 6:37      Re: Insektenphobie Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen,

thorn wrote:
...hat irgendwer auf der Welt Angst vor Stubenfliegen?

Angst habe ich wohl nicht vor ihnen, aber ekelig finde ich die seltenen Dicken schon.

Ob eben auch die Häufigkeit ihres Auftauchens im Zusammenhang mit der Angstwahrscheinlichkeit steht?
Ist vermutlich nur ein Faktor von vielen. Weitere dürften wohl die eigenen diesbezüglichen Erfahrungen, die Einschätzung der Gefährlichkeit, die Assoziationen zu anderen Aversionen und Phobien sein, vermutlich auch in wie weit man sich den Situationen ausgeliefert fühlt, glaubt eine eingeschränkte Kontrolle zu haben etc..

thorn wrote:
Ach ja, das Dumme ist bei den Tieren, vor denen ich Angst habe, dass sie eben so schnell sind. Da isses dann schwierig, eine "Näherungstherapie" zu machen, weil das Viech ja nicht nach meinem Belieben am Fleck sitzenbleibt.

Wie wäre es, sich eine solche üble Situation immer wieder geistig vorzustellen. Langsam gesteigert bis ins Maßlose.
Ein harmloser Falter, der in 3 Metern Entfernung an einer Wand sitzt........später schwirrt er Dir um den Kopf herum........dann werden es mehrere........hunderte - tausende, sie fliegen Dir immer wieder gegen Dein Gesicht, in die Augen, in den Mund........usw.!
Stelle es Dir vor bis es Dich absolut kalt lässt. Das funktioniert früher oder später - nicht gleich beim ersten Versuch natürlich.
Langsam steigern, von Zeit zu Zeit immer mal wieder daran denken, und niemals einen Versuch (das mentale Bild) abbrechen, solange die Angst noch groß ist, dann lieber den Auslöser minimieren, aber stets warten bis die Angst (fast) weg ist.

Du könntest auch einen Falter in einem Glas irgendwie zur Konfrontation "missbrauchen"! Wink
Oder Du simuliertst die Situationen.
Nimm doch etwas, das in etwa wie ein Falter aussieht, z.B. einen kleinen dunklen Stofffetzen, hänge ihn an einen Faden vor einen Ventilator und lasse ihn Dir um den Kopf herum bzw. ins Gesicht wehen.
Du kommst sicherlich auf weitere Ideen. Durch die Vermeidung hingegen werden die Phobien in der Regel nur schlimmer.

Zecken - ich fürchte mich vor ihnen! - Erst seitdem ich drei Stück in der Haut stecken hatte und natürlich nur der Krankheiten wegen, die sie übertragen können. Aber bisweilen hat das recht arge Ausmaße angenommen, ständiges Absuchen, meiden von Wäldern und Wiesen, insbesondere auch auf Wegen dauernd darauf zu achten, Gräser am Rand nicht zu streifen etc..
Es gibt ja sehr viele verschiedene Zeckenarten - Fazit, ich traue mir nicht einwandfrei zu, beurteilen zu können, ist dies nun eine oder nicht. Also, weitet sich diese Furcht aus, auf alles, was auch nur im Entferntesten in den Verdacht gerät, eine Zecke sein zu können (Spinnen, Käfer...).

Mäuse - mir lief mal eine im Halbschlaf durch das Gesicht. Damals nahm ich es recht cool hin, aber überlegte schon, wie Gleiches zukünftig zu verhindern wäre. Am größten ist dabei eigentlich die Angst, gebissen zu werden und dann eben wieder sich dadurch Krankheiten zu holen.
Also, in meinem Fall spielt die Gefahr schon eine ganz erhebliche Rolle.
Andererseits würde ich das gar nicht mal unbedingt eine Phobie nennen, der Anblick alleine z.B. stört mich nicht im Geringsten. Bei mir handelt es sich wohl eher um eine Phobie vor Krankheiten etc.!

Vergiften - Insektenspray kommt mir nicht ins Haus. Habe natürlich vor Giften jeglicher Art Angst.
War auch mit den Mäusen damals ein Problem. Mit einzelnen Fallen bekommt man sie kaum weg.
Musste nach mehreren Monaten anderen Bemühens dann doch nachgeben und es wurde Mäusegift an einer so gut wie nicht zugänglichen Stelle auf dem Dachboden platziert, wurde dann auch schnell besser.
Aber das Zimmer mit Spray einzunebeln, das zu atmen - mich schaudert es!
Eine gute Möglichkeit ein "Vorstellungs-Training" für mich daraus zu machen! Laughing

Flugangst habe ich auch. Trotzdem möchte ich demnächst einen Grundkurs zum Gleitschirm fliegen machen, denn das Fliegen reizt mich immer schon sehr, nicht nur um die Angst zu besiegen. Wenn ich selber die vermeintliche Kontrolle über das Fluggerät habe, geht es vielleicht. Mal schauen, was daraus wird.

In letzter Zeit stehe ich sehr früh auf, gehe auch früh schlafen.
Ein Verschieben des Tagesrhythmus in Richtung Nacht kenne ich durchaus, aber eben von der anderen Richtung her. Abends habe ich nicht viel zu tun, das Fernsehprogramm ist langweilig, also schlafe ich ein. Dadurch bin ich natürlich auch früh ausgeschlafen und empfinde es auch als etwas "Besonderes" den Tag schon in der Nacht zu beginnen. Heute stand ich allerdings erst kurz vor 3 Uhr auf.
Die menschenleeren Strassen etc. mochte ich ebenfalls immer schon, die Dunkelheit gibt einem Schutz, auch die Wälder mag ich sehr, wenn dort nur nicht die verd*** Zecken wären!
Bin selbst als Kind schon gerne früh aufgestanden, wenn ich nicht gerade in die Schule sollte.

Grüße Euch
Hans-Jörg
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Post Fri, 19.Aug.05, 16:04      Re: Insektenphobie Reply with quoteBack to top

Hi thorn,

Quote:
Die Frage ist ja, woher der Adrenalinschub überhaupt kommt.


gruebel Manchmal liegt es an den Lebensumständen.
Z.B: Es stimmt irgendetwas in der Familie nicht, dann hat man zu einer bestimmten Zeit auch noch Stress, ist vielleicht zusätzlich krank etc. und erlebt eine bestimmte Situation z.B eben einen unruhigen Flug, oder man übernachtet außer der Reihe im Keller, Zelt...
Weil man eh schon aufgeregt ist, erschreckt man sich um so leichter, es schaukelt sich hoch und am Ende ist das Flugzeug, die Spinne .. Schuld.
Weil es leichter ist, die Schuld bei der Spinne, dem Flugzeug zu suchen, als sich mit den eigenen Lebensumständen/der schwierigen Lage auseinanderzusetzen.

Dann fängt man an, die Situation zu vermeiden, schämt sich dafür und sucht nach Beweisen, dass die Angst gerechtfertigt wäre.
Durch die Vermeidung kann man sich nie überzeugen, dass die Situation eigentlich ungefährlich ist und so "blüht" die Fantasie weiter und es kommen noch andere, ähnliche Situationen hinzu, vor denen man sich dann auch fürchtet. (Generalisierung)

Irgendwann hat man dann das Gefühl, als ob ständig Unheil drohen würde,
gleichzeitig zieht man sich zurück, horcht in sich hinein und entdeckt dort tatsächlich auch zahlreiche "Widrigkeiten" - schneller Herzschlag, schnelle
Atmung, Schwitzen und die ganze Palette.
Eigentlich völlig normal, aber für Jemanden, der sich eh ständig beobachtet, kann das beunruhigend sein.
Dann beginnt man sich vielleicht vor bestimmten körperlichen Gefühlen zu fürchten (mein Herz etc.) und deshalb bekommt man Angst vor der Panikattacke.

Gleichzeitig ist man eh schon fertig, weil man so viele Sicherheitsmaßnahmen, "Lebensretter" (Insektengift, hm? Wink ) managen muss. Sad

Quote:
(..)hängt auf der gegenüberliegenden Wand eine Maus an der Tapete.


Wink Die Maus war Schuld. Und nicht der Stress mit der Wohnungsrenovierung, an der du ja nicht viel hättest ändern können.

- Übrigens bin ich gestern auf eine tote Maus getreten(richtig drauf!) *pfui Teufel* -
War ein "Geschenk" unserer Katze, direkt vor der Haustür. Mad

Quote:
Und die innere Erziehung ist - klar - wenn man den Ängsten immer wieder nachgibt. Solche "Nachwirkungen" hatte ich früher nicht, und da bin ich mir sicher, dass ich mir das selber anerziehe. Schön blöd ...


Ja. Das ist bei mir leider auch so. Ich habe gestern mit meinem Mann überlegt, was ich alles so vermeide - wir kamen so auf ca. 50 Sachen.
Bei vielem ist mir oft gar nicht klar, dass es Angst ist, weshalb ich etwas nicht tun will.

Es ist anscheinen immer noch leichter, mich mit meinen "selbstgeschaffenen Fantasie-Ängsten" rumzuplagen, als mit dem Grundproblem. Aber ich mache ja Therapie und es gibt Sachen, wo ich die Angst total überwunden habe z.B Autofahren und die sozialen Ängste in der Stadt. ich glaube nicht, dass die mich noch mal "erwischen" und wenn, habe ich davor keine Angst. Wink
Das ist der Knackpunkt. Aber es ist so schwer, das auf andere Ängste zu übertragen, finde ich.

Quote:
Mit Flugangst kenn ich mich gar nicht aus. Beschäftigst du dich damit therapiebedingt?


Nein, aber ich fliege am Dienstag nach Griechenland. -
Nachdem wir die letzten Jahre immer auf der Suche waren, mit dem Auto erreichbare Ziele zu finden, die dann aber nicht so schön waren und ich bei Pässen, Tunnels etc auch "leide" - habe ich es dieses Jahr einfach gebucht. Eh schon wurscht. Grund mich zu fürchten habe ich sowieso immer. Puh - und jetzt versuche ich seit drei Wochen, meine Angst in den Griff zu kriegen - ich habe fast ständig Schweißhände und mein thera ist im Urlaub. - Aber am Montag habe ich noch eine "Flugnotstunde" - nur habe ich Sorge, dass es nix helfen könnte. Rolling Eyes

Machst du Therapie?

ligrü

Nele
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Post Sat, 20.Aug.05, 10:56      Re: Insektenphobie Reply with quoteBack to top

Hallo Hans-Jörg,

Quote:
Ob eben auch die Häufigkeit ihres Auftauchens im Zusammenhang mit der Angstwahrscheinlichkeit steht?


Ja, sehr gut möglich. Aber wohl wirklich nur in Verbindung mit anderen Faktoren, wie du ja auch sagst. Tauben z.B. sind ja nun nicht gefährlich (außer wiederum was Krankheitsübertragung betrifft - oder ist das ein Mythos?), haben aber m.E. einen denkbar schlechten "gesellschaftlichen Ruf" hier zu Lande. Gibt ja irre viele Menschen, die sich zumindest vor ihnen ekeln, und auch nicht wenige, die Angst vor ihnen haben. Und hier kann man kaum von seltenem Vorkommen sprechen.

Quote:
Wie wäre es, sich eine solche üble Situation immer wieder geistig vorzustellen. Langsam gesteigert bis ins Maßlose.


Weiß nicht so recht, irgendwie "bringt" mir das nicht soo viel. Dafür reicht entweder meine Phantasie oder meine Phobie nicht aus, als dass mir das wirklich Angst machen könnte. Ich hab auch keine Probleme damit, mir Fotos von entsprechenden Tieren anzusehen, und kaum Probleme, z.B. im Fernsehen andere Leute mit diesen Tieren agieren zu sehen. Kaum heißt in diesem Fall, dass es mich ekeln, aber nicht dazu bringen würde, abzuschalten.
So auch mit dem Vorstellen. Wenn ich das jetzt gerade mal versuche, stelle ich fest, dass es mich ekelt, mir aber selbst bei den "tausenden" von Faltern nicht derart unangenehme Gefühle verpasst, wie das ein einziger echter kann. Obwohl ich mal sagen muss, dass die Vorstellung schon ziemlich pervers ist. Ich bezweifle, dass es irgendjemanden auf der Welt kalt lassen würde, wenn ihm so ein dicker, haariger, schwarzer Nachtfalter in den Mund fliegen würde. Ohje, das bringt mich jetzt eher zum Schmunzeln ...

Die Idee mit der "Faltersimulation" finde ich faszinierend. Zugegeben, darüber muss ich auch ein bisschen lachen, ich glaub, ich käme mir dabei sehr albern vor. Aber versprochen, ich werd mir das durch den Kopf gehen lassen.

Danke fürs Gedanken-Machen. grinsend

Quote:
Aber bisweilen hat das recht arge Ausmaße angenommen, ständiges Absuchen, meiden von Wäldern und Wiesen, insbesondere auch auf Wegen dauernd darauf zu achten, Gräser am Rand nicht zu streifen etc..


Ja, das ist das Problem dabei - vermeiden, vermeiden ... Barfuß durch's Gras laufen ist dann natürlich auch nicht mehr drin. Dabei hat man das als Kind so gerne gemacht *seufz* ...

Ich muss sagen, dass ich mir über Krankheiten fast gar keine Gedanken mache. Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, ist mein größtes Problem wohl tatsächlich, dass ich mich erstens in meinen vier Wänden so einem Tier anscheinend total ausgeliefert fühle (habe in der freien Natur weit weniger Probleme mit Motten & Co.) und dass ich zweitens partout keins an meine nackte Haut lassen will. Irgendwie scheint mir das etwas sagen zu wollen, aber da lässt mich meine Phantasie grad wieder im Stich.

Mir wäre es aber, mal am Rande, eigentlich lieber, ich würde Tiere aus Angst vor Krankheiten meiden. Das wäre etwas Reales und auch noch Vernünftiges. Obwohl das ja gleichzeitig wieder dazu führen kann, dass man die Phobie noch schwerer los wird. "Ich hab doch nen guten Grund ..." Oder?

Quote:
Aber das Zimmer mit Spray einzunebeln, das zu atmen - mich schaudert es!


Es war ätzend, ich sag's dir. Und dann kann man nicht mal Lüften, weil man dafür ja das Licht ausmachen müsste und dann nicht sieht, wenn das Tier angeflogen kommt ... Aber unterm Strich sieht's wohl so aus, dass ich mich lieber selber mit vergifte, als so ein Tier leben zu lassen. Man, man ...


Was man sich nicht alles selbst wegnimmt und antut wegen der Ängste. Schön blöd Exclamation


In diesem Sinne Wink,


thorn
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Post Sat, 20.Aug.05, 10:58      Re: Insektenphobie Reply with quoteBack to top

Hallo Nele,

tja, die Lebensumstände ... Ich glaub, da ist was dran. Obwohl ich mich bei der Sache mit der Maus z.B. gefühlmäßig nicht darauf einlassen kann. Die Sanierung war stressig, ja, aber im ersten Moment, als ich das Viech gesehen hab, dachte ich nicht daran, wo die wohl hergekommen sein mochte. Das hab ich mir erst viel später überlegt, und bin mir bis heute gar nicht sicher, ob es wirklich wegen der Sanierung war (wir haben im 8. Stock gewohnt, irgendwie ist mir schleierhaft, wie da ne Maus hinkommen kann). Will sagen, dass das dann entweder komplett unterbewusst abgelaufen sein muss (was ich nicht ausschließe), oder eben doch nicht die Ursache war. Was Mäuse betrifft, glaube ich bei mir auch eher an die "Gesellschafts-Theorie".

Aber eins hab ich diese Nacht gemerkt: Wenn man eh schon nervös, angespannt und nervlich angegriffen ist, reagiert man auf jeden Mist viel extremer. Dachte irgendwann, mir fällt die Decke auf den Kopf, also bin ich raus an die Luft. Hab mir sofort gewünscht, wieder JWD zu wohnen - es ist echt nicht zu fassen, was in der Innenstadt einer mittelgroßen Stadt nachts um 2 so los ist. Bah, Menschen ... Und dann will man möglichst nicht gesehen werden, kann aber auch nicht ganz im Dunkeln laufen, weil es dummerweise geregnet hat und die Wege voller Schnecken sind, auf die man nicht treten möchte Confused ...
Jedenfalls wurde ich irgendwann, als ich mich auch noch halbwegs verlaufen hatte (was aber für mich noch nie problematisch war), immer nervöser. Und dann läufste da an Autos vorbei und in dem einen sitzt ein Mann drin, schlafend - herrje, was hab ich mich erschrocken. Hab dann überall Schritte "gehört" und musste mir echt zureden, um nicht panisch zu werden. Man, ich hatte noch nie Angst, wenn ich nachts draußen war *grml* ...
Aber da mir ja die ganze Zeit bewusst war und ist, dass es an meiner von vornherein angeschlagenen Verfassung lag, kann ich einer, äh, Traumatisierung hoffentlich entgegenwirken. Auf die Dunkelheit allergisch zu reagieren ist nämlich wirklich nichts, was ich mir wünsche.

Quote:
- Übrigens bin ich gestern auf eine tote Maus getreten(richtig drauf!) *pfui Teufel* -


Besser als auf eine lebende Maus ... Mr. Green ... Auch eins meiner Lieblingsszenarien. In einem Thread über Taubenphobie schrieb eine, sie sei als Kind in einen jungen (lebenden) Vogel getreten und hätte davon ihre Phobie. Kann ich bestens nachvollziehen ... Ich hatte das nur mal mit ner toten Schnecke. Dabei war aber mein einziges Problem, dass "Schnecke" furchtbar schwer von der Haut abzukriegen ist. Über "lebend" wäre ich nicht halb so leicht hinweggekommen.

Quote:
Bei vielem ist mir oft gar nicht klar, dass es Angst ist, weshalb ich etwas nicht tun will.


Das ist mir bei zumindest einer Sache in der letzten Zeit auch aufgefallen. Ich habe nur gemerkt, als ich daraufhin versuchte, es bewusst nicht mehr zu vermeiden, dass ich die Angst auch gleich sehr viel deutlicher spürte, als wenn ich, wie sonst, so lange gewartet hätte, bis ich mich der Sache hätte widmen müssen. Hm. Alles nicht so einfach.

Quote:
Nein, aber ich fliege am Dienstag nach Griechenland.


Dann bist du ja sicher voll im Koffer-pack-Stress, ne. Ich fürchte, ich kann zu dieser Angst kaum etwas Konstruktives beisteuern. Außer: Freu dich auf Griechenland! Das wird bestimmt toll. Ich find's jedenfalls großartig, dass du dich dieser Angst stellst, wirklich.

Wie war denn die "Flugnotstunde"?

Auf jeden Fall drück ich dir fest die Daumen für den Flug, und dafür dass es dir den Urlaub nicht vermiest. grinsend


Quote:
Machst du Therapie?


Ja, seit zwei Monaten. Aber nicht wegen Phobie (obwohl ich ja mit dem Gedanken an eine soziale Phobie gespielt hatte. Ist aber wohl doch "nur" eine "soziale Ängstlichkeit". Seit ich das weiß, geht's mir schon viel besser Rolling Eyes).


Liebe Grüße,

thorn
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