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lilu
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Fri, 24.Jun.05, 7:57 denken bis zum selbsthass |
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hi,
ich denkem ich unglücklich, obwohl ich das nicht will und ständig nach möglichkiten suche, das denken aufzuheben. ich mag nicht mehr. das blöde ist - ich kann es nicht beenden. nicht wirklich. hab dann so methoden angewendet wie: irgndwelche wortschlangen aufsagen wie sie gerade kommen, oder in einem buch lesen oder leute anrufen. mir geht es auch besser wenn ich in kontakt mit menschen stehe und mit ihnen rede - es verhindert das hinterergrübeln.
nur, man kann nicht permanent irgendwelche leute um sich haben um mit ihnen zu reden. ich habe zu wenige, das weiß ich auch. meinen freund - einen leidenschaftlichen computerspieler - und das wars dann auch fast schon wieder. mit meinen schwestern ist es auf ein minimum gesunken, da jeder sein leben lebt. bei meinen freundinnen sowieso. ja- vielelicht ist es auch ein symptom von einsamkeit? ich bin kein gesprächiger mensch - und dann will ich auch keinem auf die nerven fallen - daher spreche ich über meine grübeleien nicht (mehr).
vor allem - weil sie selbstzerstörerisch werden. ich spüre mich denken, merke es zieht mich runter, will es beendn, kann es nicht und hasse mich dafür. ich bekomme wirklich regelmäßig einen selbsthass durch mein denken - auch, weil mich das denken so "argh" macht. so unzufrieden. es steht mir im weg.
es gibt auch tageda ist es besser. aber es gibt fast keinen grübelfreien tag.
vor allem - ich glaub das denken läuft bei mir auch schon total unbewußt ab. ich sitze da, merke wie diese gedanken komen und will sie beenden - starre auf einen punkt oder so, will einfach aufhören - und obwohl mir kein bewußter gedanke klar ist, habe ich das gefühl mein kopf explodiert gleich vom vielen denken. hört sich doof an, ich weiß. mit tut dann regelrecht das hirn weh, und ich beginne mich wieder zu hassen, weil ich denke. wenn was rauskäme dabei. aber am ende stehen entweder viele tränen, oder totale lethargie. es macht mich entweder todmüde oder ich könnte gegen wände rennen so arg, das ich erst recht nichts tun kann.
ich lege mich dann vor den fernseher, weil ic hmir denke_ ok, beriseln, da hört das denken auf - stelle aber fest das mich oft einfach wegdrehe oder meine augen auf "unscharf" stelle und weitergrüble. ich werde dabei schrecklich launisch. ich habe auch angst damit meine beziehung zu ruinieren.
ich meine - worte wie: denk darübern icht nach oder nimm dir nicht alles so zu herzen oder so helfen mir nicht. ich fühle mich dann nur noch unnormaler weil mich diese dinge nicht los lassen. und das verstärkt dann den zwang. freiheit gelingt mir immer nur für kurz. eine neue theorie mit der ich glaube - mein denken bezwingen zu können - aber es dauert nicht lange, ist es wirkungslos.
ich komme mir lächerlich vor mit diesem "problem". ich hasse mich dafür weil ich nicht dankbar sein kann, entsapnnen kann, mich zurücklehnen und leben leben sein kann. beim reden versuche ich oberflächlich zu bleiben weil sich die leute nicht auf meine gedanken einlassen wollen. sie halten mich für irgendwie verdreht. für mich ja ein weiterer beweis, das das was in mir abgeht eher hassenswert ist.
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slave
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785
CH W, 24
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Fri, 24.Jun.05, 8:02 Re: denken bis zum selbsthass |
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hallo lilu,
über was denkst du denn so heftig nach? Gibt es denn Dinge, die dir in deinem Leben nicht gefallen? Vielleicht ist es gar nicht schlecht darüber nachzudenken, denn nur so kann man sie ändern?
Sorry, hoffentlich sind meine Fragen nicht laienhaft, und sonst bitte verzeihe.
lg
slaVe
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lilu
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wien W, 32
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Fri, 24.Jun.05, 8:32 Re: denken bis zum selbsthass |
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hm.
sie laufen mehr im kreis - enden aber fast immer negativ. also es ist oft so ein negatives denkmuster - schwer zu beschreiben - aber als gäbe es keine positiven optionen im leben - und wenn, dann nur um mir zu beweisen wie bescheuert ich bin - das ich sie nicht fühlen und wahrnehmen kann....
es geht zum beispiel um die art zu denken. also wenn ich an mir opferdenken oder wichtigmache feststelle (wobei ich nicht wirklich einschätzen kann ob es nun da ist, massiv ist oder normal ist - ich gehe vom schlimmsten aus) dann hasse ich mich für meine denkstruktur und will sie ändern - weil ich das hasse, was es aus mir machen wird.
beispiel: eine alte frau drängt mich eben, in der ubahn weiter in den zug fortzuschreiten. dort aber kann ich mich nicht mehr anhalten und habe angst zu stürzen wenn der zug losgast. dann setzt sie sich auf einen platz, direkt vor mir und ich krall mich halt an einem griff fest der über ihr ist (ich bin nicht besonder groß und muss mich dazu strecken). dann läuft mir die nase, ich kann aber nicht los lassen. wie du siehst - bei der beschreibung schon mach ich mich total zum opfer. ich snife dann dahin - sowas hasse ich - snifen - weil wozu gibt es taschentücher - aber denke dann zb. "ja, pöbel mich nur an weil ich dir ins ohr snife, du selbst bist ja schuld...". dann merke ich, das ich, wenn ich diese denkstrukturen beibehalte, selber so eine alte griesgrämige pöbeltante werde die von allen anderen nur das schlechtste annimmt und vorsorglich rumpöbelt.
dann hasse ich mich dafür. und dann hasse ich mich, weil ich mich hasse anstatt froh zu sein das ich eine denkstruktur entdeckt und mir die chance zu verbesserung gegeben habe. ich ertrage mich selber nicht.
oft dreht sich mein denken wirklich nur darum, wie schlecht ich bin - und das ich schlecht bin weil ich das denke, weil das soll man nicht denken. also wie soll ich sagen - ich weiß das man sich lieben soll, und das man sich wertschätzen soll, ich weiß ich bin nicht perfekt und all das. und dann hasse ich mich, weil ich eben denoch an mir herum kritisiere.
oder ich will einparken. es gelingt mir nicht so gut - warum auch immer, hab einen drall drauf und komme immer schief. ich werde wütend auf mich, verfluche mich. im nächsten moment denke ich mir - hey, so darf ich überm ich nicht denken, ich bin eben nicht perfekt - könnte darüber doch lachen. und dann hasse ich mich, weil ich so wütend über mich werde. und dann hassei ch mich, weil ich mich hasse so wütend auf mich zu werden....
ich grüble über die welt, die systeme die die welt zu dem machen was sie ist. ich grüble über so vieles nach - oft philosophisch, oft psychologisch - bis ich erschöpft bin - und meist krieg ich dir kurve dahin, wieder genug an mir zu finden das absolut hassenswert ist. oder ich will schreiben - altes leid - und ich finde jeden gedanken schlecht. dann hasse ich mich, weil ich meine gedanken bewerte. dann hasse ich mich, weil ich mich zwingen will, kreativ zu sein. dan hasse ich mich, weil ich es nicht bin und ...
es ist wiederlich.
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slave
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785
CH W, 24
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Fri, 24.Jun.05, 8:37 Re: denken bis zum selbsthass |
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was arbeitest du denn, wenn ich fragen darf?
bist du in Therapie? Hört sich für mich wie eine Depression an ...
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lilu
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wien W, 32
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Fri, 24.Jun.05, 9:05 Re: denken bis zum selbsthass |
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hi,
naja, ich bin digitadruckerin - wenn dir das was sagt. hab halt viel zeit zum nachdenken - auch in der firma. manchmal frage ic mich schon auch, ob ich vielleicht unterfordert bin - trauer mir zudem aber mehr belastung nicht zu. wenn ich den ganzen tag fest eingespannt bin - was echt selten vorkommt - dann geht es. aber zb. wärend maschinenlaufzeiten oder wärend endfertgungen - das sind die momente in denen man manuell etwas tut, aber den kopf frei hat. zudem hab ich einen arbeitsweg von bis zu 3 stunden am tag. ich lese zwar viel - aber die wege und wartezeiten dazwischen sind mit grübeln ausgefüllt.
ich wäre gerne geistig mehr gefordert - kreativ vielleicht. dann sage ich mir - aber das kann ich ja privat auch machen. nur kann ich das offenbar nicht. ich verfüge zwar über eine handvoll talente - und wenn ich einen sinn darin sehe und mich darauf konzentriere kommen auch gute sachen heraus - aber genau das ist auf der anderen seite auch das problem. ich sehe keinen sinn darin. wozu soll ich eine geschichte/philosophie aufschreiben? da kann sie gleich in meinem kopf bleiben. und irgendwann dann: wozu soll ich es überhaut denken - ist ja eh sinnlos, meine kreativität hat in zeiten wie diesen keinen sinn. es ist für hugo. für nix.
zugleich leide ich aber darunter und fülle offenbar meine kapazitäten aus durch rummäkeln an mir selber - mit all der energie und kraft die ich wohl für irgendetwas "sinnvolleres" nutzen könnte. insofern kommt mir mein leben oft wie ein einziges ablenkungsmanöver vor.
wenn ich dann entsprechend verwuselt rumheule, die wände hoch gehen könnte vor so viel machen wollen aber nicht können, dann fragt mich mein freund - was ich denn tun WILL. JETZT! und dann ist mein gehirn leer. ich sage: keine ahnung. hock noch eine weile bei ihm und sehe ihm beim computerspielen zu und gehe dann fernsehen. fühle mich betäubt - und auch grenzenlos dumm, undankbar und unfähig, weil ich zum einen nicht happy bin über mein eigentlich tolles leben, weil ich keine hobbies habe die mich auslasten, weil ich so bin wie ich bin. dann geht alles in ein "abwarten" über. so lange, bis ich wieder in tränen aufgelöst rumrenne. das ist derzeit mit erschreckender sicherheit 1x die woche - wo ich nur noch zusammengekauert rumheule - aber meinem freund einfach keine klaren gründe nennen kann. oft sag ich schon: na eh das übliche. es entsetzt ihn wenn ich sage ich fühle mich sinnlos, wertlos und so weiter. er trifft ihn enorm, wenn ich soe deprimiert bin und keinen sinn mehr in nichts sehe. dann denke ich mir - er hat es nicht verdient zu liden weil ICH so bescheuert bin. ja. ein grund mehr mich zu hassen wil ich den menschen den ich liebe damit verletze. dann will ich verheimlichen wenn es mir schlecht geht. weil er mir nicht helfen kann, und dann sinnlos mitleidet. zudem setzt es mich unter druck, weil ich mir denke: wenn ich leide, leidet er, also darf ich nicht leiden - wenn ich doch leide - bin ich schlecht und hassenswert - das beweist das ich ihn nicht genug liebe um selber glücklich zu bleiben.
nur - ich kann in der firma nicht heulen, ich kann zu hause nicht heulen und unterwegs in ubahn und zug??? oft denke ich mir - ich fahre am besten irgendwohin in den wald um traurig sein zu "dürfen".
depression - ja, hat mir meine therapeutin auch gesagt. wobe idas wohl eher mehr eine beraterin ist. zwei sitzungen noch - dann wars das. eine echte therapie ist es wohl nicht.
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slave
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785
CH W, 24
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Fri, 24.Jun.05, 9:15 Re: denken bis zum selbsthass |
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hallo lilu,
hm. Also weisst du, man kann zu ALLEM sagen, das ist für die Katz, am Ende stirbt eh jeder irgendwann, egal was er getan oder nicht getan hat. Niemand ist perfekt und deshalb schlecht.
Aber auf der anderen Seite .. wir haben uns nicht ausgesucht, ob wir leben wollen. Wir sind nun hier, auf der Erde .. und jetzt kann man sich entscheiden, ob man was tun will, das vielleicht sinnlos ist - (aber wie gesagt, was ist NICHT sinnlos ? ) oder man kann einfach dahinvegetieren und grübeln.
Die Situation mit der Geschichte in deinem Kopf finde ich klassisch. Wenn du schon diese Dinge im Kopf hast - schreib sie doch auf !! Warum nach dem Sinn fragen? Da kommst du eh nicht zu einem Schluss. Aber ich fände es noch viel sinnloser, diese Geschichten NICHT aufzuschreiben.
Vor allem besteht das Leben sowieso nur aus Ablenkung und von innerer Motivation, etwas zu tun.
Tu doch die Dinge einfach, ohne nachzudenken, was sinnlos ist. Denn darüber nachdenken, was sinnlos ist und was nicht, das ist vielleicht noch viel sinnloser
Übrigens, es gibt zig Leute, die tun viel sinnloseres, als Geschichten aufzuschreiben. Die kommen meistens sehr weit in ihrem Leben, weil sie gar nie darüber nachdenken und es für selbstverständlich halten. Das ist vielleicht ungerecht, aber nicht zu ändern.
lg
slaVe
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lilu
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wien W, 32
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Fri, 24.Jun.05, 10:00 Re: denken bis zum selbsthass |
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naja. was du mir schreibst ist nicht neu. ich selber habe mir da schon hunderttausend gedanken darüber gemacht. mir ist vom bewusstsein auch irgendwie klar - mach was dir spaß macht - du bist hier und nun mach das beste draus. (wobei "beste" jetzt natürlich kein druckmittel sein muss das bedeutet, mach ich es nicht bin ich automatisch ein versager - das entspricht nämlich meiner denkstruktur die ich so hasse).
wenn ich eben so denke - von wegen - schreib auf - was solls - tus für dich, zum spaß, sitze ich stundenlang vor dem leeren blatt - wie gelähmt. dann gebe ich auf. und hasse mich. hasse mich weil ich das was mir bewußt ist nicht leben kann. ich denke mir dann - ich muss mein bewußtsein verändern, neue denkstrukturen finden die dieses grandiose gefühl der sinnlosigkeit die mit sinnvollem gefüllt werden muss, meine suche nach der daseinsberechtigung, all diese blöden denkstrukturen die mich so dermaßen einsperren und hindern - dass ich die auflösen kann, verharmlosen - oder so verändern kann, das mein leben zumindest nicht permanent eine qual ist.
das funkt natürlich nicht. ich weiß es zwar - aber offenbar wissen es nur meine 10% bewußte gehirnkapazität, lenken tut mich das lähmende grundgefühl meiner irgendwas.
dann frage ich mich - WARUM kann ich nicht? warum bin ich unfähig? dann suche ich. und dann finde ich immer wieder, imemr wieder dasselbe. meine kindheit und meine jugend (wobei ich mir denke, meine jugend verlif so WEGEN der kindheit) dann bekomme ich wieer selbsthass weil ich mir denke: ich kann nicht mit 31 jahren noch verantwortlich machen was als kind war. ich muss vergessen können und verzeihen - bzw. erkennen, das meine eltern wohl nicht anders konnten. zudem - ich lebe JETZT verdammt. gibts doch nicht das mich JETZT fesselt was vor 20 jahren gesäht wurde....
ich wünschte oft, so leben zu können wie andere. vielleicht ist es auch mein irrglaube, das die anderen darüber nie nachdenken müssen. vielleicht sehe ich nicht, das sich eh alle quälen. andererseits - sehe ich meinen freudn an - er KANN offenbar gut leben, ausser ich ziehe ihn runter und halte ihn durch meine dämliche "phase" von seinen leidenschaften fern.
manches mal wünsche ich mir sowas wie einen mentor. oder eine mutter. wie soll ich sagen: eine weise ältere person die mich in die geheimnisse des lebens einweiht, die geheimnisse der frau und des menschseins. ich hatte so jemanden nie. meine eltern waren immer selber kinder und verlorener als wir kinder. ich will einfach lernen können - zu leben. jetzt sauge ich mir halt alles aus büchern - weil ich keine ahnung habe, wie ich das "in echt" anstellen soll.
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slave
Forums-Gruftie


785
CH W, 24
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Fri, 24.Jun.05, 10:06 Re: denken bis zum selbsthass |
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| lilu wrote: | dann bekomme ich wieer selbsthass weil ich mir denke: ich kann nicht mit 31 jahren noch verantwortlich machen was als kind war. ich muss vergessen können und verzeihen - bzw. erkennen, das meine eltern wohl nicht anders konnten. zudem - ich lebe JETZT verdammt. gibts doch nicht das mich JETZT fesselt was vor 20 jahren gesäht wurde....
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meine Mutter war über 50 (!!!!!!!!) als sie sich therapieren liess wegen ihrer Kindheit. Du musst dich nicht selbst hassen, weil deine Eltern versagt haben - die KONNTEN nämlich anders. JEDER kann anders, wenn er will und sich hinterfragt.
Die Kindheit ist das Fundament von einem selbst, wie willst du JETZT leben können, wenn das Fundament nicht stimmt ? Ein Haus wird nie dem Wind stand halten, wenn der Keller nicht richtig gebaut wurde.
Ich würde dir anraten, eine richtige Therapie zu machen, um deine Kindheit aufzuarbeiten. Ich sehe das bei meiner Mutter ... sie ist ein völlig anderer Mensch geworden. Sie ist aufgeblüht, und hat viel mehr Selbstvertrauen. Ich denke das fehlt dir sehr .. du bist nämlich nicht Schuld an deinen Gefühlen, das sind die anderen, die das in dir auslösen
lg
slaVe
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Nessa
Forums-Gruftie


609
Germany W, 54
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Fri, 24.Jun.05, 10:13 Re: denken bis zum selbsthass |
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Hallo lilu,
diese Grübeleien sind eine Begleiterscheinung einer Depression, andererseits wohl auch ziemlich frauentypisch. Ich habe vor kurzem ein Buch in einem Katalag gesehen, da ging es genau um dieses Thema. (Leider weiß ich im Moment nicht, wie das Buch hieß.)
Dass die Gedanken eine gewaltige Kraft sind, die das Leben sehr stark beeinflussen, ist hinlänglich bekannt. Es ist aber möglich, die Gedanken unter Kontrolle zu halten und zu steuern. Du hast es in der Hand, was du denkst. Ich weiß, das hört sich einfacher an als es ist, aber auch in dieser Disziplin macht Übung den Meister. Wenn du dich dabei ertappst, dass du wieder ins Grübeln gerätst, dann versuch doch mal, deine Gedanken ganz bewusst auf etwas anderes zu lenken. Du kannst es auch mit positiven Affirmationen versuchen, die dir vielleicht anfangs ungewohnt erscheinen mögen, aber mit der Zeit werden sie dir zur Gewohnheit werden und in dein Unterbewusstsein übergehen. Das Unterbewusstsein spielt eine entscheidende Rolle dabei...
Vielleicht erzähle ich dir ja nix Neues, aber wenn du den Willen hast, dein Denken zu verändern, dann kannst du das auch schaffen. Es ist auch möglich, gar nichts zu denken, aber das ist sehr schwer; eine Möglichkeit, da etwas heranzukommen, ist die Meditation.
Liebe Grüße
Nessa
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Ramius
sporadischer Gast


10
Vilnius M, 53
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Fri, 24.Jun.05, 10:43 Die Beste aller Welten |
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Hallo Lilu,
niemand kann anders als er ist und keiner hat sich selbst gemacht.
Wir erinnern uns nicht mehr an die Zeit der Ichwerdung (bis zum 3. - 4. Lj.), die Erinnerungsspuren auf neuronaler Ebene machen dennoch unser Ich aus, wir nehmen diese grundlegende Prägung als unsere eigene Identität war, obwohl der gesamte Prägungsvorgang fremd induziert ist.
Zu eigen, im Sinne des Wortes, ist uns das, was uns biologisch determiniert (Veranlagung) und das haben wir uns ebenso wenig aussuchen können, wie die ersten Bezugspersonen - Mutter und Vater.
Normalerweise schaltet unsere "Zentrale" auf neuronaler Ebene immer solche Verhaltensmuster frei, die uns Belohnungen in irgendeiner Form versprechen (Zuwendung, Anerkennung, Geborgenheit, Wohlstand, Gesundheit uvm. - das ist individuell höchst unterschiedlich).
Manchmal jedoch unterliegen unsere Seelen tief eingeprägten Verhaltensmuster (lat. character = in Stein gemeiseltes Zeichen), welche uns in seelischen Leidensdruck zu bringen vermögen.
Es sind zumeist Widersprüchlichkeiten (Ambivalenzen, teaching of irrationality etc.), die während der frühen Persönlichkeitsentwicklung (Geburt bis ca. zum 6. Lj.) durch die Bezugspersonen geprägt wurden.
Es gelingt den meisten Menschen nicht, die zugrunde liegenden seelischen Mechanismen zu erkennen, da sie unbewusst sind.
Wie kann man seine Intuition nun von seinen "Macken" bereinigen?
1. Die konsequente Selbstbeobachtung ist eine Methode, wenngleich auch die Schwierigste.
2. Die "Beste aller Welten" jedoch ist, wenn man einen sensiblen Menschen zur steten Verfügung hat, dem man sich restlos anvertrauen kann, der klug und folgerichtig zu denken vermag und selbst über eine integrierte Persönlichkeit verfügt.
MfG
Ramius
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_________________ "und die See bringt die Hoffnung, wie der Schlaf die Träume bringt" |
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lilu
[nicht mehr wegzudenken]
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1154
wien W, 32
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Fri, 24.Jun.05, 10:50 Re: denken bis zum selbsthass |
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also ich will am leid jan icht festhalten. aber mir ist sehrb ewußt, das man seine gedanken steurn kann und damit auch auf dauer seine gefühle. oft rate ich das auch leuten hier. ich glaube auch selber daran und stelle oft fest - es funktioniert. allerdings - es erfoldert tatsächlich enorm willenkraft. und von der habe ich nur beschränkt.
ich kanns am ehesten mit meinem essverhalten beschreiben das ich von mir jahrelang kenne. ich kann mit willenskraft schlank werden, sportlich sein udn mich gesund ernähren. es geht mir auch sehr gut dabei - aber irgendwann kommen andere dinge, und die energie die ich für das permanente aufrchterhaltung meines willens brauchte, ist woanders benötigt - und zack - wurde ich wieder dick. bis ich eben entdeckte: richtiges essen muss ohne permanentes strapazieren des willens gehen. denn meine willenskraft wurde immer kleiner - klar - mit jedem mal versagen und wieder zunehmen verschwindet sinn und vertrauen. mit dem essen klappt dies, nur hat es vielleicht freigelegt, das das essproblem DIESES problem verdecken sollte.
ich hab nun kein problem weniger - sondern es nur woanders. existentieller. und oft habe ich angst, es könnte mein komplettes leben zerstören. (beim fressen konnte ich "nur" fett werden)
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lilu
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1154
wien W, 32
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Fri, 24.Jun.05, 11:03 Re: denken bis zum selbsthass |
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hm, ich beobachte und suche lange schon. und mir fällt - was widersprüchlichkei betrifft auch wirklich etwas ein, das in meine lebensphas 1 - 6 jahre fällt und das ich auch heute nicht begreife.
ich hör(t)e sehr oft, ich wäre ein so ruhiges kind gewesen, so brav, so still (unbemerkbar = gut). richtig schwräemen konnte meine mutter davon, was für ein sensibles kleines liebes kind ich war. und dann der totale widerspruch: sie haben uns verprügelt weil wir so schlimm waren. wir waren schlecht, haben unsere mutter krank gemacht, und ich hätte es immer besser wissen müssen (als ältere).
wenn ich heute an diese zeit denke, frage ich mich: war ich nun lieb? war ich nur geliebt weil ich wie ein gegenstand in der ecke lag? und haben sie dann zu prügeln begonnen weil ich begann mich wie ein kind zu verhalten? oder haben ihre schläge nie etwas mit mir zu tun gehabt - obwohl sie es uns damals so sagen - sondern waren nur abreaktion ihrer eheprobleme?
nur - bisher nützt mir das wissen wenig. es tat gut, meinem freund mal - ohne details - zu sagen sie hätten zugehauen - und er machte mir klar das er mich liebe wie ich bin. es war ein wenig als hätte er es zu "der kleinen" in mir gesagt in diesem moment. aber später kam mein selbsthass wieder: ich habe kein recht ihm das zu erzählen, das ist jämmerlich, ich kann das ansehen meiner eltern nicht so gemein untergraben.
versteht nicht falsch: BEWUSST weiß ich, das das nicht so stimmt. meine inneren gefühle aber hassen mich, damit "nach druassen" zu gehen.
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slave
Forums-Gruftie


785
CH W, 24
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Fri, 24.Jun.05, 13:32 Re: denken bis zum selbsthass |
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hallo lilu,
| lilu wrote: | | versteht nicht falsch: BEWUSST weiß ich, das das nicht so stimmt. meine inneren gefühle aber hassen mich, damit "nach druassen" zu gehen. |
Sehr wahrscheinlich wurde dir das von klein auf so suggeriert von deinen Eltern. Natürlich musst du damit raus !! Sonst wirst du diesen MISSBRAUCH nie verarbeiten können. Und mir scheint - ich könnte aber auch falsch liegen - dass dies ein zentraler Grund für deine jetzigen Probleme ist.
lg
slaVe
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Erika
Helferlein


57
Hamburg W, 35
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Fri, 24.Jun.05, 13:57 Re: denken bis zum selbsthass |
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Hallo lilu,
ich möchte Dir zuallerst sagen, dass ich Dich so gut verstehen kann.
Die Gedanken, die Du Dir machst, mache ich mir auch, in der Diskussion über die dritte Welt habe ich Dich richtig bewundert, in welcher Weise Du fähig warst, Deine Gedanken zu diesem Thema niederzuschreiben.
Auch ich habe sehr oft eine Ablehnung gespürt, wenn ich tiefgründig werde, die Folge daraus, man lehnt sich selbst ab und empfindet sich als unnormal.
Ebenfalls kann ich nachvollziehen, dass Du intellektuell alles auf der Reihe hast, Dir ist bewusst, warum diese Strukturen bei Dir ablaufen, Du hast Dich mit Deiner Kindheit auseinandergesetzt, doch es wird nicht leichter, die "Heilung" kann nicht erfolgen.
Du bist sogar schon so weit, zu wissen, dass es hilfreich ist, die beängstigenden Gefühle zuzulassen, auch wenn es schwierig für Dich ist, einen Ort dafür zu finden, da Du keine Belastung darstellen möchtest.
Dein Selbsthass ist Dein größtes Problem, er lähmt Dich an allen Ecken und Enden und immer wieder kommen die Gedanken, wie komme ich da raus.
Für mich ist die Therapie deshalb hilfreich, weil mir meine Therapeutin hilft, mich anzunehmen, wie ich bin. Ausserdem hilft mir dieses Forum, zu sehen, wieviele Menschen ähnliche Probleme haben wie ich, Zuspruch zu erfahren, Strukturen zu erkennen, Mechanismen zu entlarven.
Zu verändern, das ist die Schwierigkeit. Ich gehe auch sehr viel mit dem Intellekt an meine Problematiken ran, mittlerweile bin ich so weit, zu spüren, wann dies nicht mehr geht und gebe mich dann meinen Gefühlen hin, leide sozusagen. Für mich geht nur diese Mischung auf.
Ich spüre aber immer wieder, wie ich mich selbst unter Druck setzen will. Ich werde unzufrieden, weil ich nicht kreativ bin, weil ich meine Interessen nicht kenne, weil ich nicht genug lese, weil ich mich lieber an jemanden hinhängen will, etc., weil mir hier nicht die richtigen Worte einfallen etc.
Wenn dies eintritt, gehe ich einen Schritt zurück, betrachte mich auf meinem Weg und mache eine Bestandsaufnahme. Wo war ich zu meinen schlechtesten Zeitpunkt und wo stehe ich jetzt. Dann sehe ich eine Veränderung und zwar eine positive, und das gestehe ich mir dann auch zu und bin stolz auf mich ( auch wenn ich mir das noch laut vorsagen muss, fühlen kann ich es nur selten ). Damit nehme ich mir den Druck, ich habe noch viel vor, aber es muss nicht alles auf einmal gehen.
Bei Dir habe ich auch das Gefühl, dass Du weiter gekommen bist, vielleicht musst Du Dir nur noch klarer machen, wohin Du willst und auch, was realistisch möglich ist. Den Druck auf Dich selbst reduzieren. Ich weiss, wie schwer das ist und ich könnte mich gerade wieder links und rechts reinhauen, weil ich nicht präzise formulieren kann, wie das gehen soll
Liebe lilu, Du musst das erpüren, gebe Dir die Zeit, nachzudenken, aufzuarbeiten, doch mache Dir auch klar, was Du erreichen möchtest, stecke Dir kleine Ziele, mache Bestandsaufnahmen und belohne Dich für kleine Erfolge.
Eine neue Therapie wäre natürlich das richtige, doch ich weiss nicht, wie leicht sich das für Dich realisieren lässt?
Lass Dich ganz fest drücken
LG Erika
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Ramius
sporadischer Gast


10
Vilnius M, 53
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Fri, 24.Jun.05, 15:24 das grüne licht des subkortikalen |
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Ich will am leid ja nicht festhalten. aber mir ist sehr bewusst, das man seine gedanken steuern kann und damit auch auf dauer seine gefühle.
oft rate ich das auch leuten hier.
ich glaube auch selber daran und stelle oft fest - es funktioniert. allerdings - es erfordert tatsächlich enorm Willenskraft. und von der habe ich nur beschränkt.
Man sollte meinen, dass Du damit Recht hättest. Dem ist aber nicht so.
Es ist genau umgekehrt:
Das Ich als hochbewusster Steuermann (handelnde Instanz) der Seele ist eine Illusion.
Vielmehr entsteht das Gefühl/der Wille - ich will dies oder das tun/nicht tun – stets nachdem zuvor die unbewusst arbeitenden verschiedenen Hirnzentren, welche auf höchst komplexe Weise miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig zuspielen bzw. versperren, ihr Okay (das grüne Licht) dazu gegeben haben.
Das Ich ist ein stets nachgelagerter virtueller Akteur unseres Bewusstseins auf der Grundlage des unbewussten Erfahrungsgedächtnisses und seiner hoch komplexen Handlungsplanung.
Das Ich dient vornehmlich dem Zweck der Selbstzuschreibung dieser Handlungsplanungen einer innerseelischen Kohärenz und Kontinuität zuliebe.
Somit ist auch der (freie und starke/schwache) Wille eine Illusion.
Lediglich die Nervenbotenstoffe (Neurotransmitter) können für eine gewisse Zeit lang erschöpft sein, der erholsame Nachtschlaf (bei ausgewogener Ernährung) reicht jedoch aus, um mit wohl gefüllten Vesikeln (Vorratsbehältnisse der Neurotransmitter) einen neuen Tag zu beginnen.
Was ist oder könnte mit diesen Erkenntnissen gewonnen sein?
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