depressiver Hausmann?

sporadischer Gast 5 Frankfurt M, 40

Hallo,
da ich mein Büro im Haus habe, hatte ich bislang während des Tages immer Kontakt zu meiner Frau und unseren Kindern, wir haben gemeinsam gegessen, wir waren immer für einander erreichbar. Meine Frau macht nun eine einjährige Zusatzqualifikation in einem Krankenhaus und ist daher von 7 bis 17 Uhr unerreichbar (Handy ist dort verboten). Ich betreue, da ja mein Büro ohnehin im Haus ist, die Kinder. Mittags verliere ich dann die Lust an der Arbeit und bin traurig darüber, dass ich alleine die Kinder betreuen bzw. alleine in meinem Büro arbeiten muss, während meine Frau mit den Kollegen isst und ständig von Menschen umgeben ist. Ist dass eine Depression, eine Stimmungsschwankung oder Eifersucht auf den Beruf oder die mir unbekannten Kollegen meiner Frau? Rolling Eyes

Helferlein 133 NRW W, 39

Die wird bewußt wie einsam du bist! Geh raus und treffe dich auch mal mit Kumpels!

Forums-Gruftie 609 Germany W, 54

Hallo Langläufer,

das was du beschreibst, kommt mir ziemlich bekannt vor. Deine Situation hat sich verändert, damit hast du Probleme, weil dir auf einmal Dinge bewusst werden, die vorher nicht offensichtlich waren, nämlich dass du sehr auf deine Frau fixiert bist und dich ohne sie schnell einsam fühlst.

Quote:

Mittags verliere ich dann die Lust an der Arbeit und bin traurig darüber, dass ich alleine die Kinder betreuen bzw. alleine in meinem Büro arbeiten muss, während meine Frau mit den Kollegen isst und ständig von Menschen umgeben ist. Ist dass eine Depression, eine Stimmungsschwankung oder Eifersucht auf den Beruf oder die mir unbekannten Kollegen meiner Frau?

Vielleicht trifft von jedem ein bisschen etwas zu? Das schon als Depression zu bezeichnen, erscheint mir etwas überzogen, aber du solltest dich "im Auge behalten", es könnte ja auch schlimmer werden.

Es wäre sicher nicht schlecht, wenn du mal von zu Hause herauskommst und etwas unternimmst, ohne Kinder und ohne Ehefrau. Du brauchst etwas, ein Hobby bzw. einen Freundeskreis, das/der dich den Alltag vergessen lässt.

Liebe Grüße
Nessa

Helferlein 133 NRW W, 39

...das du aus der "Abhängigkeit" rauskommst,...das du auch wieder zu dir selber findest...

sporadischer Gast 5 Frankfurt M, 40

Simply wrote:

...das du aus der "Abhängigkeit" rauskommst,...das du auch wieder zu dir selber findest...

das Problem ist: ich dachte bislang, dass ich mich selbst schon gefunden hätte. Dem scheint aber nicht so zu sein, wie kann ich erneut nach mir suchen? Ich will damit sagen, ich habe bereits versucht in mich hinein zu hören bzw. mich mehr auf mich selbst zu konzentrieren, leider erfolglos, ich komme immer wieder auf das bisherige Verhaltensmuster.

Ein weiteres Problem ist die Stimmungsschwankung. Ich finde es an manchen Tagen echt prickelnd, stundenlang nicht mit meiner Frau kommunizieren zu können, nicht zu wissen wann Ihr Dienst zu Ende ist, und diese Unsicherheit auszuhalten. Das gibt mir nachher das Gefühl eine Aufgabe bestanden zu haben. An anderen Tagen aber ist da leider keine Motivation für solche Spielchen und die Abhängigkeit hat Überhand. Was kann ich tun?

Helferlein 133 NRW W, 39

Wenn du Tiefs hast und die Abhängigkeit Überhand nimmt geh doch Sport machen oder mit Kumpels ein Bierchen trinken, dann bist du doch wieder du selbst und freust dich auf zu Hause.

Außerdem passen Mann und Frau sowieso nicht zusammen!!!

Jeder muß seine Aufgaben bewältigen, bei dem gleichen Geschlecht (Freund/Freundinnen) auftanken, gemeinsame Aufgaben bewältigen, Kinder, Haus und Garten, Familie, gemeinsam mit den Kindern in den Urlaub fahren, aber auch mal als Paar alleine und letztendlich die sexuelle Anziehungskraft muß stimmen! Wenn jemand seine Probleme auf den Partner versucht abzuwälzen ist das glaube ich schon nicht mehr normal, kraß ausgedrückt!

Überleg mal, wie deine Eltern das gehandhabt haben, bzw. die Eltern deiner Frau...

[nicht mehr wegzudenken] 1154 wien W, 32

was du schreibst mit - das du dachtest dich bereits gefunden zu haben - finde ich interessant. weil ich selber nämlich auch schon mal davon überzeugt war - mich betreffend.

ich glaub, man kann sich wieder verlieren. bzw. glaub ich, das man sich verändert. und geht man nicht bewußt mit, stellt man eines tages fest, das man ohne sich selber weitergegangen ist. ich meine, man ist ja ständig im wandeln begriffen, insofern glaub ich wird man sich immer wieder neu finden müssen. da wäre es auch kontraproduktiv, sich festzuhalten, weil man sich unter umständen dann selber behindert.

aber offenbar findest du bereits wege, die suche spannend zu gestalten.

wie fühlt sich der unterschied an, zwischen der spannung das warten auszuhalten, und dem demotiviert sein deswegen. was tust du in beiden fällen in dieser zeit? bereitest du vor? oder ziehst du dich zurück? hast du zeiten, die bewußt nur dir gehören?

"warten" kann einen echt fertig machen. wenn du also wartest, und das tagein tagaus 10 stunden - ist das freilich zermürbend. ich meine, du lebst dann quasi 10 stunden in der erwartung der 11. stunde. ist auch eine ziemliche energieverschwendung. würde sich in deinem verhalten zb. etwas ändern, wenn sie gleich eine woche weg wäre? das warten auf die 11. stunde demgemäß nicht stattfände? was würdest du tun? wie würdest du deinen tag planen?

du musst dich befreien - da spreche ich meinen vorrednern nach.

sporadischer Gast 5 Frankfurt M, 40

Anmerkung Kleine Fee: Fullquote entfernt.

Hi Simply, wie meine Eltern das gemacht haben ist kein Vorbild, da hat der Mann bestimmt was gemacht wird und die Frau hat gekuscht. Im Gegenzug hatte mein Vater aber auch keine Depression bzw. depressive Stimmung, die war dann eher bei meiner Mutter zu finden. Im emazipierten Falle ist es dann halt umgekehrt. Das Weggehen mit den Kumpels läuft nicht, weil ich in den Phasen des Stimmungstiefs ja wegen der Kinder ans Haus gebunden bin. Ich will fliehen, aber ich kann nicht.

Helferlein 133 NRW W, 39

Die Kinder werden doch größer und du wirst wieder unabhängiger, genauso wie die Kinder auch von dir...

Mit der Emanzipation da hast du Recht...das hat vieles durcheinander geworfen, jeder ob Mann oder Frau muß sich neu orientieren, oder Mann und Frau bleiben in der alten Rolle und ist zufrieden damit, dann gibt es auch keine Depressionen...

sporadischer Gast 5 Frankfurt M, 40

lilu wrote:

...etwas ändern, wenn sie gleich eine woche weg wäre? das warten auf die 11. stunde demgemäß nicht stattfände? was würdest du tun? wie würdest du deinen tag planen?

du musst dich befreien - da spreche ich meinen vorrednern nach.

Hi Lilu, ich will mich ja befreien, ist aber nicht so leicht. Ich versuche diese Befreiung ja mit Hilfe der selbstauferlegten Aufgaben. Ich habe meine Frau schon gebeten, besonders lange weg zu bleiben, wegen Überstunden kein Problem, einen Nacht- oder Wochenddienst zu machen oder mit einem Kollegen nach der Arbeit noch weg zu gehen. Wie schon gesagt ist es spannend das auszuhalten, aber das gelingt mir nicht immer. Wie kann ich das verbessern?

sporadischer Gast 5 Frankfurt M, 40

Simply wrote:

Die Kinder werden doch größer und du wirst wieder unabhängiger, genauso wie die Kinder auch von dir..

Da hast Du recht, aber das ist ja kein Prozess, der von heute auf morgen abläuft, das dauert noch Jahre, ich suche aber eine Lösung für mein aktuelles Problem

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