Selbstmorddrohung - Was tun?

sporadischer Gast 5 Deutschland M, 27

Mein bester Freund hat sich vor drei Jahren in mich verliebt und erpresst mich seitdem durch Selbstmorddrohungen, so bald er meint, dass ich auf die Idee kommen könnte, ein "eigenes" Leben zu führen. Ich habe die Jahre über viel für ihn geopfert und habe es oft gern getan, aber es geht häufig an meine Grenzen und darüber hinaus. Es kann doch nicht meine Aufgabe sein, ihn durchs Leben zu schleppen und dadurch auf mein eigenes zu verzichten? Jetzt hat er angeblich schon einen Haken in die Wand gemacht und sich ein Seil gekauft...

Vor psychologischer Hilfe hat er Angst. Ich habe ihm schon so oft dazu raten wollen, aber dann meint er immer nur, dass ich ihn loswerden wollte und ich doch alles wäre, was er zum Leben braucht und dass er, wenn er bei mir ist, keine Depressionen hat usw. Folglich sieht er mich als einziges "Heilmittel" für seine Krankheit an. Er ist so abhängig von mir.

Ihn loszuwerden, das habe ich auch schon so oft versucht. Ich wollte schon damals, als er mir seine Liebe gestanden hat, den Kontakt abbrechen, weil ich wusste, dass es nur Unheil bringen kann. Aber da ging es los mit den Drohungen. Ich habe mich verantwortlich gefühlt, fühle mich noch immer für sein Leben verantwortlich, aber es kann so nicht mehr weitergehen. Selbst als ich ein halbes Jahr im Ausland war, ist er dort aufgekreuzt, um mich wieder an sich zu fesseln.

Früher, als ich noch allein ausgehen wollte, hat er mir oft aufgelauert, war dann "zufällig" vor Ort, bis ich es aufgegeben habe, überhaupt noch auszugehen. Um das Ausgehen zu verhindern, hat er am Wochenende auf auch oft mehrstündige Nottelefonate getätigt...

Wenn ich mal zwei Wochen verreise, bin ich so froh, dass ich die ganze Last los bin und habe dann auch keine Lust, mich sofort wieder in seine Probleme zu stürzen, aber er meldet sich immer sofort und dann geht es wieder los...

Ich weiss nicht, was ich tun kann. Ich möchte ihn doch nicht auf dem Gewissen haben, aber mit der Erpresserei muss auch endlich einmal Schluss sein.

Helferlein 81 irgendwo her W, 20

Hallo,

das klingt wirklich alles extrem schlimm, ich fühle mit dir...

Zunächst einmal wäre es vielelciht angebracht, daß du dir psychologischen Beistand suchst, damit du ihn los werden kannst.. Denn es ist offensichtlich, daß er dich schlichtweg ausnutzt, dir so soagr dein Leben verpfuscht...
Eine Therapeutin oder ähnliches könnte dir helfen Abstand zu ihm zu gewinnen und ihm klar und deutlich seine Grenzen aufzuweisen... Vielelciht gehst du am besten vorher mal in eine psychosoziale Beratungsstelle...
Zum andern musst du dir und vielleicht auch ihm klar machen, daß ein Selbstmord nur dann geschieht wenn der Betreffende es will und da spielt es keine Rolle, ob du da bist oder niht... Und solltest du für ihn ein 'lebensverlängernde Maßnahme ' sein macht es sein Leben auch nicht lebenswerter....
du kannst niemals Schuld an einem Selbstmord sein und im Übrigen, hast du ihn mal gefragt was er sich davon verhofft, wenn er sich umbringt und dasLeben seiner Angebeteten damit zerstört?

Ich finde das, was er abzieht extrem asozial und egoistisch und es zeugt nur davon, daß dieser Mensch professionelle Hilfe braucht....

Liebe Grüße

sporadischer Gast 9 Kiel W, 24

Hallo !

Ich sehe das genauso. Du solltest dir unbedingt proffesionelle Hilfe suchen, um von dem Verantwortungsgefühl, und aus dem Abhängigkeitsverhältnis herrauszukommen. Niemand ist für des anderen Unglück verantwortlich, auch nicht für deren Glück.
Das muss für dich ja schon jahrelang sehr belastend sein.
Hast du schonmal versucht dir hilfe zu holen,bei Freunden, oder Deiner Familie ? So wie es sich verhält kann es ja auf keinen Fall weitergehen, so zerstörst du ja auch dein leben.

Auf jeden fall würde ich es nicht alleine versuchen, sondern mir Hilfe suchen. Um auch Rücksprache halten zu können.
Selbst wenn er sich,. verletzen sollte (gott bewahre!) Bist du auf keinen fall dafür verantwortlich. Aber man weiss ja nicht wie weit er gehen würde, um dich an ihn zu binden.

Liebe Grüsse
Lumi

sporadischer Gast 5 Deutschland M, 27

Liebe Meni,

erst einmal vielen Dank für Deine Antwort!

Erschwerend an der Sache ist, dass ich ihn sehr gern habe, aber doch nur auf einer geistigen Ebene. Ich habe ja auch sonst kaum irgendwelche sozialen Kontakte, wobei mir die nicht mal so wichtig sind.

Quote:

Zum andern musst du dir und vielleicht auch ihm klar machen, daß ein Selbstmord nur dann geschieht wenn der Betreffende es will und da spielt es keine Rolle, ob du da bist oder niht... Und solltest du für ihn ein 'lebensverlängernde Maßnahme ' sein macht es sein Leben auch nicht lebenswerter....

Wenn er seit Jahren in einer seelischen Notlage ist, dass er nur noch den Tod als Ende seines Leidens sieht, dann ist es doch nicht gewollt, wenn er sich tatsächlich einmal umbringt? Unfair ist es nur, das von mir abhängig zu machen - aber das will er immer nicht sehen.
Je nachdem, wie ich zu ihm stehe oder er glaubt, dass ich zu ihm stehe, schwankt seine Stimmung.

Quote:

Vielelciht gehst du am besten vorher mal in eine psychosoziale Beratungsstelle...

Ja, vielleicht ist das der richtige Anfang - wenn er sich selbst keine Hilfe sucht.

Quote:

Ich finde das, was er abzieht extrem asozial und egoistisch und es zeugt nur davon, daß dieser Mensch professionelle Hilfe braucht....

Er handelt doch aus einer Notlage heraus. Mein Problem dabei ist, dass ich für alles immer bis zur Selbstaufgabe Verständnis habe. Mit mir kann ers ja machen...

sporadischer Gast 5 Deutschland M, 27

Liebe Lumi,

Quote:

Hast du schonmal versucht dir hilfe zu holen,bei Freunden, oder Deiner Familie ? So wie es sich verhält kann es ja auf keinen Fall weitergehen, so zerstörst du ja auch dein leben.

Das ganze hat ja auch seine positiven Seiten. Das macht es letztlich so schwer. Er hat selbst schon versucht, sich für immer zu verabschieden, aber mehr als ein oder zwei Wochen hat er es nie ausgehalten. Es gibt halt sonst gar nichts in seinem Leben - und dann kommt er wieder an.

Am liebsten wäre es mir, das alles auf eine normale Ebene zurückzufahren, aber seine Verliebtheit kann man wohl nicht besiegen.

Helferlein 81 irgendwo her W, 20

Hallo....

Quote:

Er handelt doch aus einer Notlage heraus.

Ja, aber er tut nichts dafür um sich aus seiner Notlage zu bewegen... Ein erster Schritt wäre Hilfe von außen anzunehmen, aber er möchte deine Hilfe ja nicht... Er kann seinen Zustand ja so nicht verändern- entweder holt er sich Hilfe oder er verharrt weiterhin in diesem Zustand....

Quote:

Mein Problem dabei ist, dass ich für alles immer bis zur Selbstaufgabe Verständnis habe. Mit mir kann ers ja machen...

Ich glaube, das nennt man denn Cop-Abhängigkeit... Dadurch, daß du ihn 'unterstützt' in seinem Tun und Handeln machst du dich auch zur Abhängigen, indem Fall ist deine Stimmung abhängig von seiner Gefühlslage...

Quote:

Wenn er seit Jahren in einer seelischen Notlage ist, dass er nur noch den Tod als Ende seines Leidens sieht, dann ist es doch nicht gewollt, wenn er sich tatsächlich einmal umbringt?

Also ich denke, daß jeder für sich selbst verantwortlich ist... Niemand kann jemand anderen für sein Glück oder Unglück verantwortlich machen, weil das Leen immer in der eigenen Hand liegt...
Wie du sagst ist er seit Jahren in einer seelischen Notlage, also ist er seit Jahren nicht fähig sein Leben in eine andere Richtung zu wenden, es zu verändern... Das wird er auch jetzt nicht mehr von selbst schaffen,aber es verbessert sich auch nihcts an seiner situation, wenn ihr beide jetzt in euren Zusatänden verharrt...

Ich hoffe, daß du es schaffst...

Liebe Grüße

sporadischer Gast 9 Kiel W, 24

Hallo Noax,

sicher hat es das. Man kann auch lesen das er dir sehr viel bedeutet, aber diese vernarrtheit hat ja schon krankhafte züge. Und du würdest ja hier nicht Hilfe suchen wenn es für dich ein emotional aushaltbarer zustand wäre.

Das sich das von allein erledigt, oder seine gefühle sich verändern, das passiert ja nicht, das hast du ja nun auch schon abgewartet. Du willst ja auch garkeine Kontaktsperre, was ich auch gut finde. Du willst ihm helfen, weil er ja auch Hilfe braucht.
Und das denke ich geht wirklich nur mit Hilfe von professioneller seite.
Keiner erwartet ja von dir das du ihn fallenlassen, oder allein lassen sollst. Aber auch für dich muss ja diese "Beziehung" auf eine erträgliche stufe kommen. Und wenn er sich nicht helfen lassen will, sondern an dir klammert als strohhalm, hast du durchaus das recht, dir einen strohhalm zu nehmen, der dir etwas halt gibt.

Liebe Grüsse
Lumi

sporadischer Gast 6 Oldenburg W, 38

Mein Ex - Mann hat mir früher auch immer mit Selbstmord gedroht. Es war die Hölle auf Erden für mich.

Kurz und Knapp:

"Wenn Du Dich umbringen möchtest, dann tue es!"

Das war zum Schluß meine Reaktion und dies war gut so. Mittlerweile sind wir geschieden....er ist heute noch Quickfidel....

Mag sein, daß es sich kaltherzig anhört....nur wenn jmd. jmd anderen liebt, dann macht er sich ja wohl Gedanken, wie es der Partnerin damit geht und holt sich für sich Hilfe von außen...Wer geht schon gern zum Seelenklempner...niemand, nur wenn es nicht mehr anders geht, dann sollte man es wohl tun. Mich macht diese Nötigung wütend...diese Nötigung und Passivität...

Sorry, daß ich so schreibe, es ist meine ehrliche Antwort...

Ich wünsche Dir, daß Du mit oder ohne Therapeuten diesen Menschen endlich loslassen kannst, damit er endlich an sich arbeitet und sich nicht noch an Dich hängt...

N´abend
mt

Helferlein 55 Hamburg W, 46

Hallo Noax,

was du von deinem Freund beschreibst, hört sich schon so an, als hätte sein Verhalten Züge vom Stalking. Du kannst ihn ja nicht zu einer Änderung bewegen, sondern nur dir Hilfe holen, um zu erkennen, was du verändern kannst und was es bei dir ist. Anders gibt es wohl keine Lösung.

Gruß
Anna

Helferlein 81 irgendwo her W, 20

Liebe mt,

ersteinmal bewundere ich dich für den Mut den du gegenüber deinem Exmann aufgebracht hast *respekt*
ich finde du hast absolut recht mit dem was duschreibst.... In erster Linie geht es darum den Schaden am 'ich' möglichst gering zu halten in soclhen Situationen und das schafft man nur mit Distanz....

Liebe Grüße

sporadischer Gast 5 Deutschland M, 27

Den Freund einfach fallen lassen? Man muss doch füreinander da sein, auch und gerade, wenn es jemandem nicht so gut geht. Nur gibt es leider keinen Ausweg aus dieser Sackgasse. Ich habe mich auch schon zu sehr damit abgefunden. Auf sein ewiges Drängen hin habe ich mir dann vor ein paar Monaten gedacht: Naja, dann versuch ich es halt mit ihm, vielleicht löst das die ewigen Probleme. Das ging dann 2 Tage gut.

Neulich hat er mal gemeint, dass er erst seit dem er mich liebt an Selbstmord denkt. Dabei ging es ihm vorher auch schon länger schlecht, aber das will er nicht sehen.

Besonders absurd ist eigentlich, dass gerade er mir immer eine Therapie vorschlägt. Ich habe zwar sicher meine eigenen gravierenden Probleme, doch werde ich ihn auch nach einer eventuellen Therapie niemals lieben können.

[nicht mehr wegzudenken] 1312 Dtld W, 29

Noax wrote:

Den Freund einfach fallen lassen? Man muss doch füreinander da sein, auch und gerade, wenn es jemandem nicht so gut geht.

Das kann aber nicht so weit gehen, dass einer von beiden die Verantwortung für das ÜBERleben des anderen tragen soll!

Das hat für mich nichts mit Freundschaft, sondern mit der übelsten Form emotionaler Erpressung zu tun. Auch mich macht das wütend. Kenne solche Drohungen auch. Irgendwann ging es um mein (emotionales) Überleben.

Quote:

Nur gibt es leider keinen Ausweg aus dieser Sackgasse.

Doch! Massive Abgrenzung. Wenn Du das (so wie es scheint) allein nicht schaffst, hol Dir professionelle Hilfe!

Manchen mag es ja ein schmeichelhaftes Gefühl von Allmacht geben, (vermeintlich) über Leben und Tod entscheiden zu sollen, aber wenn ich mein Leben gegen das eines anderen tauschen müsste, hört's doch wohl auf?!
Du kannst Dein Leben nicht mehr so gestalten, wie es Dir passt, weil es Deinen "besten Freund" umbringen könnte...?

Quote:

Auf sein ewiges Drängen hin habe ich mir dann vor ein paar Monaten gedacht: Naja, dann versuch ich es halt mit ihm, vielleicht löst das die ewigen Probleme.

Und so tut man Dinge, die man eigentlich nicht will...

Quote:

Neulich hat er mal gemeint, dass er erst seit dem er mich liebt an Selbstmord denkt.

Also, entweder ist dieser Mensch höchst unsensibel (aber so empfindsam, dass er mit dem Leben hadert? Rolling Eyes

) oder schlichtweg eiskalt berechnend.

In jedem Fall regt sich bei mir schon beim Lesen der Wunsch nach Selbstschutz.

Quote:

Dabei ging es ihm vorher auch schon länger schlecht, aber das will er nicht sehen.

Den Eindruck hab ich auch: Er WILL nicht.

Und was willst Du eigentlich?

Quote:

Besonders absurd ist eigentlich, dass gerade er mir immer eine Therapie vorschlägt.

So verkehrt und absurd finde ich den Gedanken nicht, wenn Du Dich derart erpressen lässt. Du hast eingangs schon geschrieben:

Quote:

Ich habe die Jahre über viel für ihn geopfert und habe es oft gern getan, aber es geht häufig an meine Grenzen und darüber hinaus.

Aufopferung bis zur Selbstaufgabe? Warum? Das würde ich mir mal genauer anschauen.

Entschuldige, wenn ich zu hart klinge, aber ich finde das, was da passiert, sehr bedrohlich - und zwar sehr viel mehr für Dich als für Deinen "besten Freund".

Tu Dir selbst den Gefallen und nimm Dich selbst so ernst, wie wir es hier auch tun.

Viel Kraft wünschend,
Toughy

Helferlein 73 Deutschland - NRW W, 43

Toughy wrote:

Das hat für mich nichts mit Freundschaft, sondern mit der übelsten Form emotionaler Erpressung zu tun. Auch mich macht das wütend.

Genauso sehe ich es auch.
Es ist das Schlimmste was man einem Menschen antun kann. Es ist für mich feige und so dermaßen gemein....
Ich bin da auch hart und brutal: Mitleid mit einem Selbstmörder habe ich nicht! Er geht und hat seine Probleme gelöst, was ist mit den Menschen die übrig bleiben und ewig damit leben müssen? Wer nimmt sich das recht raus, anderen Menschen die Verantwortung für sein eigenes (verkorkstes?) Leben zu übertragen? Wer nimmt sich das Recht raus, die Zurückgebliebenen mit absolut ungerechtfertigten Vorwürfen leben lassen zu müssen?

Es ist eine Art der Erpressung mit der ich so gar nicht umgehen kann.
Ich bin mit mit allen drei Formen des SM konfrontiert worden (von unterschiedlichen Personen, teilweise im Familienkreis aber auch in einer Partnerschaft):

Angedroht und (zum Glück in keinster Weise durchgeführt/Partnerschaft).
Angedroht, durchgeführt und gerettet (zum Glück/Familie).
Angedroht, durchgeführt und "geschafft", seitdem ist mein Patenkind (Tochter meiner Schwester) Halbwaise...

Ich weiß auch, dass Viele meine Meinung zu diesem Thema verurteilen, mich als zu hart ansehen.
Natürlich ist es ein Hilferuf, aber ein Hilferuf, der mich (in meinen Augen) mehr als erpressbar macht.
Natürlich kann man falsch reagieren, man weiß nie wie ernst der (vermeintliche) Selbstmörder die "Sache" meint.
Ich habe viel über dieses Thema nachgedacht als ich mich in einer Partnerschaft damit konfrontiert fand, bin in der Nacht der Androhung durch die Hölle gegangen und war hilflos ob der Situation. In dieser Nacht habe ich für mich gedacht:
wenn Du jetzt nachgibst wirst Du ewig erpressbar sein, immer wieder wirst Du damit konfrontiert, immer wieder wirst Du wegen dieser Drohungen nicht das machen was für Dich richtig ist.
Und wenn er es macht?....
Dann wirst Du es dauerhaft nicht ändern können, dann muß er gehen, weil es seine Entscheidung ist. Wenn sein Leben so dermaße auf Dich fixiert ist, dann kann ich ihm nicht helfen, ich habe auch ein recht auf mein Leben.
Sicher hätte ich den Selbstmord meines Partners nicht mal eben weggesteckt, sicher wäre ich fast daran zugrunde gegangen, sicher hätte ich professionelle Hilfe gebraucht das zu verarbeiten, aber letztendlich kann es nicht sein, dass irgendjemand mir die Verantwortung für sein Leben überträgt. Dafür bin ich einfach nicht stark genug.

Es ist für mich ein sehr emotionelles Thema und ich kann mich eigentlich nur bedingungslos dem Beitrag von Toughy anschließen.

Überlege Dir, in wie weit Du bereit bist diese unendlich schwere Last mit Dir rumzutragen und ob er wirklich Dein "Freund" ist....

Ganz liebe Grüße
Sternentanz

sporadischer Gast 5 Deutschland M, 27

Quote:

Und was willst Du eigentlich?

Überleben und leben.

Quote:

Aufopferung bis zur Selbstaufgabe? Warum? Das würde ich mir mal genauer anschauen.

Entschuldige, wenn ich zu hart klinge, aber ich finde das, was da passiert, sehr bedrohlich - und zwar sehr viel mehr für Dich als für Deinen "besten Freund".

Tu Dir selbst den Gefallen und nimm Dich selbst so ernst, wie wir es hier auch tun.

Das kann ich nicht. Ich denke dann auch bei vielen Antworten, dass man es so nicht sehen darf, sondern allen Egoismus beiseite tun muss, wenn es um Freundschaft geht.

Jetzt stehen sowieso erst einmal ein paar Tage Urlaub an. Das ist seit langem geplant. Danach will er dann entscheiden, hat er mir gestern gesagt, ob es an ihm selbst oder nur den Umständen liegt und wenn ersteres herauskommt, will er sich erhängen. "Ritsch - Kopf ab" hat er beim Gehen gesagt. Es ist in solchen Situationen dann, als spräche aus ihm ein anderer Mensch. Das bemerke ich auch bei Telefonaten, wenn er wieder diese finstere Stimme hat.

Über die Jahre ist soetwas zur Normalität geworden. Wahrscheinlich kann man kein Verständnis dafür haben, wenn man nicht selbst da hineingewachsen ist.

Vielleicht suche ich nach dem Urlaub professionelle Hilfe, jetzt muss ich mich erst einmal wieder zusammenreissen, weil es eben nie nur um mich geht.

Forums-Gruftie 609 Germany W, 54

Hallo Noax,

Quote:

Das kann ich nicht. Ich denke dann auch bei vielen Antworten, dass man es so nicht sehen darf, sondern allen Egoismus beiseite tun muss, wenn es um Freundschaft geht.

merkst du nicht, wie einseitig diese "Freundschaft" ist? Du opferst dich auf, aber dein Freund praktiziert den Egoismus pur. Das sieht wirklich stark nach Co-Abhängigkeit aus.

Quote:

Vielleicht suche ich nach dem Urlaub professionelle Hilfe, jetzt muss ich mich erst einmal wieder zusammenreissen, weil es eben nie nur um mich geht.

Das solltest du nicht nur "vielleicht" tun, sondern unbedingt.
Es geht nicht nur um dich, das ist schon klar, das hast du deutlich genug betont, aber es geht eben auch um dich. Und deine psychische Gesundheit wird (noch mehr) den Bach runter gehen, wenn du nichts unternimmst.

Liebe Grüße
Nessa

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