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misantrop
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Post Fri, 19.Aug.05, 6:24      Sohn (9) hat heftige Panikattacken Reply with quoteBack to top

mein sohn hat gestern eine entsetzliche (panik?)attacke. anscheinend schon das zweite mal. er hat scheinbar schon geschlafen, ist aufgewacht mit durchschwitztem pyjama, hatte herzrasen, einen schnellen atem, war außer sich, hat sich mit den zähnen auf die fingerspitzen gebissen, behauptet, er würde alles doppelt so schnell hören (?), gebeten, leise zu sein, als meine frau ihn ansprach. er hat gleichzeitig regelrecht um hilfe gefleht. "bitte helfts ma". nach ca. 10 minuten hat er sich wieder beruhigt und ist an meiner seite eingeschlafen.

ich mache mir große sorgen. er ist ohnehin mein sorgenkind. schon als 4,5-jähriger konnte ich schlafstörungen bei ihm beobachten. er hatte damals auch unkontrollierte körperzuckungen. auch jetzt wieder sind mir solche unbewussten gestiken bei ihm aufgefallen.

ich fürchte, dass er sehr unter spannungen steht. er ist sehr ängstlich, schläft seit tagen nur noch im elternbett. fragt mich, wann ich schlafen komme, was ich noch vor habe, abends bis ich schlafen gehe.

ich werde in wenigen wochen die familie für fast ein halbes jahr aus beruflichen gründen verlassen. ich mache mir jetzt gedanken, ob es damit zusammenhängt. er hängt sehr an mir und ich habe gemeinsam mit ihm seit seiner frühen kindheit schon sehr viel durchlitten. gibt ihm seine mutter nicht diese geborgenheit, die er bräuchte, dass er der vorübergehenden abwesenheit des vaters gelassen entgegenblicken könnte ? fürchtet er sich davor, von mir "verlassen" zu werden, vielleicht unbewusst ? unsere ehe ist nicht unbedingt immer die allerbeste, auch das mag er fühlen...

er ist unglaublich ängstlich und vorsichtig. in jeder hinsicht, bis hin zum essen. alles was irgendwie würzig, fremd, neu schmeckt, lehnt er ab. ich denke es hat auch mit rissen in diesem grundgeborgenheitsbedürfnis in der frühesten kindheit zu tun. risse, die durch eine mehrlingsgeburt gleich nach seiner geburt und dem daraus resultierenden stress herrühren, aber auch aus der frühen berufstätigkeit meiner frau. auch ich leide an diesem mangelnden geborgenheitsgefühl im alltag meiner ehe, vielleicht spürt er auch das. ich habe mich immer bemüht, das an wärme zu hause reinzubringen (auch mit haustieren zB., was wiederum zu zwist in der ehe führte), was ich selber vermisse. ich mache mir jetzt große sorgen, ob da irgendwas in seiner psyche hängenbleiben kann, wenn ich jetzt über einen längeren zeitraum weg bin, dass ein so tiefer riss entsteht, dass es wirklich pathologisch wird.

wie schlimm/gefährlich sind solche attacken zu werten ? ist er (schon) in irgendeiner form "krank" ?

lg

misantrop


Last edited by misantrop on Fri, 19.Aug.05, 11:58; edited 1 time in total
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tanzendes_irrlicht
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Post Fri, 19.Aug.05, 6:43      Re: hilfe, mein sohn (9) hat heftige panikattacken Reply with quoteBack to top

Lieber Misantrop,

ich halte es schlichtweg für unmöglich, eine "Diagnose" übers schriftliche Medium Internet an Hand einer geschilderten Situation zu stellen...
Kinder haben häufiger mal Alp-Angstträume und auch "veränderte Wahrnehmungen" - Phantasie und Realität hängen in dem Alter deines Sohnes noch sehr eng zusammen und er kann ja auch noch keine erwachsenen Strategien nutzen, um Ängste zu bewältigen. Aber inwiefern dies bei deinem Jungen nun völlig harmlos oder doch hilfebedürftig ist kann wohl nur ein Mediziner/Psychologe im realen Kontakt wirklich feststellen.
Was mir schon zu denken gibt, ist, dass du seine Ängste auf Euer Familienleben und besonders auf deine Frau beziehst. Wenn er Angst hat, du könntest gehen, heisst das nicht, dass er Probleme mit der Mutter hat Wink
Wie beurteilt deine Frau und seine Großeltern denn die Situation?
Gibt es Auffälligkeiten in der Grundschule?
Hast du deinem Jungen schon erklärt, dass du demnächst für einige Zeit weggehst, aber wiederkommst, an ihn denken wirst, ihn anrufst usw.?
..wie geht deine Frau mit deinem Auslandsaufenthalt (ihm gegenüber) um?

Lg,

Irrlicht

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Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M.
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Post Fri, 19.Aug.05, 14:48      Re: Sohn (9) hat heftige Panikattacken Reply with quoteBack to top

@tanzendes_irrlicht:

danke dir für die zeilen !
vielleicht mach ich mir zu rasch zu große sorgen, mag sein. vielleicht sinds wirklich nur alpträume. in der schule ist alles in ordnung, keine meldung, dass irgendwas nicht stimmen sollte. er zählt zu den meinungsbildnern in der klasse.

dass er probleme mit der mutter habe, hab ich eigentlich nicht gemeint. ich glaube es auch nicht, er liebt sie voll und ganz. ich meinte mehr die situation, in die er hineingeboren wurde, das rundherum, in dem auch die mutter eine rolle spielt, den stress...dass ihn das vor allem in früher kindheit beunruhigt hat. ich denke, ohne meinungsverschiedenheit wid selten eine partnerschaft existieren, auch nicht ganz ohne streit, insofern muss ein kind ja auch was wegstecken bzw. an sich vorübergehen lassen können.

ich hab ihm heute noch merhmals auf meine veränderung angesprochen und er hat zumindest bei tag gemeint, kein problem damit zu haben. er weiß, dass ich mal für ein paar monate wenig zu hause sein werde, abe sich grundsätzlich nichts ändert. er meinte heute, es wäre nur ein schlechter traum gewesen. allerdings schon das zweite mal, dass er so extrem reagiert hat in einer woche.

mal abwarten und positiv vorausblicken !

lg

misantrop
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Post Fri, 19.Aug.05, 14:58      Re: Sohn (9) hat heftige Panikattacken Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich kann dich verstehen, das du dir Sorgen machst!

Ich habe 2 Söhne. Mir wurde von der Schule angeraten mit meinem Älteren zu einem Psychologen zu gehen und das haben wir jetzt letzte Woche gestartet...

(Jetzt wo die Schule es angeraten hat, weil es so aussieht das er nicht so leistungswillig in der Schule ist, wie seine Klassenkameraden...)

_________________
LG, Simply

Tira mi su
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misantrop
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Post Fri, 19.Aug.05, 21:32      Re: Sohn (9) hat heftige Panikattacken Reply with quoteBack to top

hallo simply,
leider kann ich ja jetzt wenig tun, nachdem ich erst mal abwesend sein werde. aber es wäre wohl besser, der sache auf die spur zu gehen.

ich war gestern fix und fertig, als ich das miterlebt habe. es macht mir schon sorgen, wenn ich dann nicht da sein werde. dass es noch stärker kommt.

lg misantrop
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Post Sun, 21.Aug.05, 13:06      Re: Sohn (9) hat heftige Panikattacken Reply with quoteBack to top

Hallo,

in erster Linie solltest du darauf achten, nicht selbst in Panik zu verfallen. Das letzte was dein ängstlicher Sohn brauchen kann, ist ein ängstlicher Vater.
Es kann gut sein, dass er, wie oben schon gesagt, nur einen Alptraum hatte. Sowas passiert auch mehr als nur einmal.
Sollte er ein Übermaß an Angst haben, dass du ihn verlässt (für ein halbes Jahr) dann muss er (grob gesagt) einfach da durch. In dem halben Jahr wird er sich sicher daran gewöhnen, dass du weg bist, zudem hast du sicherlich die Möglichkeit zu schreiben oder ihn anzurufen und ihm mitzuteilen, dass es dir gut geht. Sollte die Verlustangst wirklich das Problem sein, so ist der Umstand deines Auslandsaufendhalts gar keine so schlechte Chance, es zu "heilen". Wenn du wiederkommst, wird er vielleicht einsehen, dass es nichts dramatisches ist, dass du fort warst und er bekommt so auch die Bestätigung, dass du wiederkommst; auch in Zukunft.
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