Mangelnde Selbstachtung

Helferlein 99 Köln W, 22

Wir alle leben doch nach verschiedenen Verhaltensmustern.

Wieso suchen sich manche Frauen immer solche Männer, mit denen sie unglücklich werden? Liegt es an mangelnder Selbstachtung, Selbstbewußtsein oder was sind die Gründe dafür?

Mir kommt es oft so vor, daß gerade die "schwierigen" Männer mich faszinieren und ich gar keinen Gefallen an "normalen Männern" finde, obwohl mit solchen eine Beziehung sich viel einfacher gestalten würde...

An was liegt das? Und wie kann man das ändern?

Hoffe, Ihr versteht was ich meine und könnt mir eine Antwort geben...

Liebe Grüße!

Forums-Gruftie 609 Germany W, 54

Hallo Tanja_04,

eine interessante Frage, aber nicht leicht zu beantworten. zwinkernd..

Quote:

Mir kommt es oft so vor, daß gerade die "schwierigen" Männer mich faszinieren und ich gar keinen Gefallen an "normalen Männern" finde, obwohl mit solchen eine Beziehung sich viel einfacher gestalten würde...

Die sog. normalen Männer sind für dich offenbar nicht reizvoll, du kannst mit ihnen nicht viel anfangen. Die schwierigen Männer ziehen dich dagegen an oder vielleicht ziehst auch du sie an. Wink

Es liegt wohl in der Hauptsache daran, wie dein bisheriges Leben verlaufen ist, d. h. welche Erfahrungen du gemacht hast. Eigentlich heißt es ja, dass der Mensch einen freien Willen hat, das stimmt aber (lt. Wissenschaft) nur bedingt, denn jeder Mensch handelt so, wie er es gemäß seiner Erfahrungen tun kann und muss. Das ist natürlich sehr allgemein ausgedrückt. Inwieweit das Selbstbewusstsein eine Rolle spielt, kann ich dir nicht sagen.

Dass du dir Männer suchst, die du als schwierig empfindest, hat auch damit zu tun, dass dieses "Schwierig-sein" vielleicht gerade dein Thema ist. Denn man projiziert ja bekanntlich eigene Schwächen und Wünsche auf andere, wobei du aber noch genauer erklären solltest, was du als "schwierig" empfindest, denn das ist ja sehr subjektiv. Ein Mann, den du schwierig findest, kann für andere Frauen ganz unkompliziert sein.

Liebe Grüße
Nessa

Forums-InsiderIn 153 Wien W, 25

Hallo Tanja_04,

hattest du denn auch zu deinen Eltern ein "schwieriges" Verhältnis?
Falls ja, kann das schon eine Erklärung sein, warum du dir immer die selbe Sorte Mann aussuchst. Angeblich sucht man sich ja immer dieselben Leute aus, deren Art und Verhalten man gewöhnt ist. Und damit umgehen gelernt hat, auch wenn sie diese Partner einem nicht gut tun.

Quote:

Mir kommt es oft so vor, daß gerade die "schwierigen" Männer mich faszinieren und ich gar keinen Gefallen an "normalen Männern" finde, obwohl mit solchen eine Beziehung sich viel einfacher gestalten würde...

Suchst du Action, Aufregung, ewiges Bauchkribbeln? Langweilen dich "normale" Männer?
Kann es sein, dass du dich nur lebendig fühlst, wenn du mit einem schwierigen Mann ständig Auf und Abs erlebst?

Wie definierst du überhaupt "schwierige" und "normale" Männer?

Helferlein 99 Köln W, 22

Danke erst mal für Eure Antworten.

Also mit "schwierig" meinte ich Männer, die ich irgendwie erst erobern muß bzw. die gebunden sind, keine feste Beziehung wollen sondern mehr oder weniger Spaß oder selbst Probleme haben (Alkoholproblem, etc.).
Ich weiß nicht, wie ich das besser beschreiben soll.

Meine bisherigen Freunde haben sich in zwei Kategorien aufgeteilt.
Teilweise waren sie richtig lieb und hätten alles für mich getan. Mit denen ist es mir meist langweilig geworden nach einigen Wochen, der "Kick" hat gefehlt. Dann gabs Männer, für die ich alles getan hätte, die aber nur ihren Spaß wollten oder keine Beziehung wollten oder vergeben waren....

Ich weiß nicht, wieso das so ist, aber ich leide darunter.

Zu meinen Eltern hatte ich eigentlich ein gutes Verhältnis. Sie haben sich zwar getrennt, aber beide waren immer für mich da.

Liebe Grüße!

Forums-InsiderIn 153 Wien W, 25

Hm, schwierig. Kenne das auch, teilweise von mir, teilweise von Erzählungen.

Vielleicht musst du dir irgendwas beweisen, wenn du einen Mann erobern musst?

Gibt es dir denn mehr (Selbstbewusstsein, Stolz, Selbstbestätigung,...), wenn du um einen Mann kämpfen musst, bzw. wenn er gebunden oder nicht beziehungswillig ist?

Ich denke, dass es da viel um den-Anderen-ändern-wollen geht. Wenn einer von Anfang an lieb und nett ist, dann ist er vielleicht deshalb uninteressant für dich, weil du ihn nicht "bekehren" brauchst.
Wenn einer anfangs ein Schwein ist, oder vergeben oder alkoholsüchtig und sich durch deinen Einfluss ändern würde, dann wäre dir das vielleicht mehr Liebesbeweis? Gleichzeitig hättest du dadurch die Selbstbestätigung, für ihn etwas Besonderes zu sein und ihn bekehrt zu haben.

Erinnert mich an "Beauty and the Beast". Süsser Zeichentrickfilm, kennst du den? Wäre doch auch langweilig, wenn das Beast von Anfang an lieb und nett wäre.

Weiss nicht, ob Buchempfehlungen hier erlaubt sind oder gleich gelöscht werden (sonst schreib mir halt eine PM), aber ich kann dir folgendes Buch sehr ans Herz legen:
"Wenn Frauen zu sehr lieben. Die Sucht, gebraucht zu werden." Von Robin Norwood (zB bei Amazon)

Hab ich gelesen und hat mir einiges Interessantes bewusst gemacht. Darin wird eben auch beschrieben, warum Frauen sich immer und immer wieder denselben Typ Mann aussuchen, den sie eigentlich gar nicht wollen und der ihnen nicht gut tut.

Alles Liebe!

Helferlein 38 NRW M, 24

"Achte dich selbst wenn du von anderen geachtet werden willst" - oder so ähnlich, lautet so nicht ein weiser Spruch?

Naja, ich habe heute nachgedacht und mir ist aufgefallen das ich keine Selbstachtung vor mir habe... das ist einfach nur scheiße.

Weiß jemand ob man Selbstachtung vor sich steigern kann?

Besten Gruß

Helferlein 133 Wien W, 30

Hallo Blister!

Das ist ein Thema, das mich derzeit auch sehr beschäftigt. Je mehr ich darüber nachdenke, was in meiner letzten Beziehung nicht geklappt hat, umso mehr komme ich drauf, wir hatten beide keine Selbstachtung. Es hätte so nicht funktionieren können und hat es auch nicht. Denn wir waren gewzungen dem Partner nichtnur die eigene Liebe zu geben, sondern auch die, die er/sie sich selbst nicht geben konnte. Das ist eine ziemlich unmögliche Aufgabe. Selbstachtung ist irgendwie ein wichtiges Fundament, wenn das fehlt, kann nur alles einstürzen... Vor allem, wenn dann schwerere psychische Belastungen ins Spiel kommen.

Nun, wie dem auch sei. Ich will auch wieder Selbstachtung, Eigenliebe und Selbstbewußtsein finden. Wie ich das angehen will? Einerseits mit Hilfe meines Therapeuten, der ständig betont, daß ich mir gutes tun sollte. Mein Ex hat meiner Meinung nach nichteinmal gewußt, wie er sich gutes tun kann!
Zum Glück habe ich gelernt, mich zumindest nicht verbal selbst zu geißeln (mit Ausdrücken, wie "ich Tr***", "ich A***, wie konnte ich nur das tun", usw.).
Trotzdem fällt es mir schwer, mir gutes zu tun, mich zu achten, mich zu lieben und nicht zu streng mit mir zu sein.

Was mir auch aufgefallen ist, ist, daß ich mich nicht auf mich konzentrieren kann. Auch zeitlich. Ich denke immer an die Vergangenheit, an die Zukunft, aber nie an die Gegenwart. Das geht nicht. Wenn ich es könnte, müßte ich mich unweigerlich auf mich konzentrieren. Ich will es mal mit Meditation probieren. Soetwas habe ich nie getan, aber ich denke, es kann mir nur helfen. Habe nur die Befürchtung, daß ich mir zuviel von der Meditation erwarte.

Der Satz "Liebe Deinen nächsten, wie Dich selbst" hat für mich jetzt auch eine andere Dimension. Als Kind dachte ich immer, das hat mit Selbstaufgabe zu tun, jetzt weiß ich, damit man die anderen lieben kann, muß man ersteinmal sich selbst lieben. (Damit will ich keine religiöse Diskussion auslösen, sondern ich suche vielmehr derzeit nach Weisheit und Ruhe und das findet man sehr in allem spirituellen...)

Zu sich finden, sich entschleunigen, über sich nachdenken, an sich arbeiten...

Tja, so ist es. Ich glaube allerdings, daß die wenigsten Menschen Selbstachtung haben. Ich glaube, die meisten wollen sich garnicht mit sich selbst beschäftigen.

Naja, viele konkrete Lösungsansätze sind es nicht, aber vielleicht dient es als Denkanstoß.

Liebe Grüße,
p.

Helferlein 38 NRW M, 24

ich finde deinen Beitrag sehr interessant. Also, "entschleunigen" finde ich als Wort einfach super! Das hab ich direkt in meinen Wortschatz übernommen. Klasse, hab ich so noch nicht gehört, passt aber unheimlich gut. Ich meine es ist EIN Wort das so Sätze wie "nu mach mal langsam" auf den Punkt bringen kann. Sehr geil! So nach dem Motto: entschleunige dich mal Very Happy

Aber mal was anderes, ich dachte ich hätte hierzu einen ganz neuen Beitrag im Forum erstellt. Aber scheinbar ist mein Text als Antwort zu dem bestehenden Beitrag erschienen. Na, werd das mal checken.

Gruß!

Helferlein 133 Wien W, 30

Die allmächtige Hand des Admins hat den Beitrag verschoben... grinsend

Mach Dir keine Sorgen...

Helferlein 38 NRW M, 24

Hab's gesehen. Danke für den Hinweis Laughing

Forums-Gruftie 677 eine Stadt in D W, 53

Hallo Blister!

Das Thema Selbstachtung beschäftigt mich schon sehr lange und intensiv.

Meiner Meinung nach kann man etwas dafür tun, indem man möglichst integer und ehrlich lebt, mit sich und seinen Mitmenschen anständig umgeht und auf diese Weise auch seinen Charakter formt.

Wenn ich lebe nach dem Motto: "Nach mir die Sintflut", mich benehme wie die Axt im Walde, mir selbst ungute Dinge antue, wie z. B. Rauchen, zuviel esse und trinke, Sex habe "im Vorbeigehen" mit diesem und jenem, Versprechen nicht halte und solche Dinge, kann ich meine Selbstachtung systematisch demontieren, ohne dass es mir besonders auffällt. Auch natürlich, indem ich mich an die falschen Männer hänge.

Glücklicherweise kann ich Selbstachtung umgekehrt auch aufbauen.
Wenn ich mich verhalte, ALS OB ich mich selbst achte, also - was oben schon erwähnt wurde - gut für mich sorge, meine Versprechen halte, ehrlich bin, mich nicht "wegwerfe" usw., tue ich gleichzeitig etwas dafür, dass meine Selbstachtung wächst - oder neu entsteht.

Ich hoffe, ich hab mich verständlich ausgedrückt, und Du kannst damit etwas anfangen?

Gruß, Eve

Helferlein 133 Wien W, 30

Hallo!

@Eve: Habe irgendwie geahnt, Dich hier anzutreffen! grinsend

Was machst Du um Deine Selbstachtung zu wahren? Hast Du Probleme, zu Dir zu finden, oder fällt Dir das leicht? Wie geht's dem Lächeln?

Stimmt, das ist ein wichtiger Aspekt. Selbstachtung bedeutet nicht, die anderen respektlos zu behandeln, und schon garnicht sich selbst!
Ich habe ein Jahr gebraucht, vor Jahren, um meine Selbstachtung zu demontieren. Dann hatte ich ein Schlüsselerlebnis (eigentlich mehrere), habe gemerkt, daß ich eigentlich vormache, jemand zu sein, der ich nicht bin. Aber die Suche nach mir und in folgedessen mehr Selbstachtung zu haben und diese zu wahren, ist noch lange nicht beendet. Ich glaube, das ist in Wahrheit eine Lebensaufgabe.

Das Wort "Entschleunigen" habe ich selbst irgendwo aufgegriffen. Für mich ist die Hektik eine der Sachen, die mich daran hindern, zu mir zu finden...

LG,
p.

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