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audioslave
sporadischer Gast


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Tue, 27.May.03, 16:14 vorbestimmtes Leben durch Eltern .... |
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Hallo an alle im Forum!!
Ich lese zwar jetzt schon länger im Forum mit, habe aber selber noch nicht viel geschrieben.
Ich bin ein Einzelkind, Mitte Zwanzig und noch am Studieren. Das Problem, dass ich habe besteht in der Beziehung zu meinen Eltern. Meine Mutter ist eine sehr dominante Persönlichkeit und mein Vater agiert dabei eher nach dem "Laissez-faire"-Prinzip. Sie sind bei schon bedeutend älter als ich (60&70) Ich wohne noch zu Hause und pendle vom Studienort & dem Elternhaus.
Was mich sehr bedrückt ist der Druck den ich zu spüren bekomme, das soll heissen: "Wenn du dein Studium fertig hast, suchst du dir eine arbeit gleich in der nähe" --> sodass ich ihnen immer gleich zur Verfügung stehen kann. am liebsten wäre es ihnen natürlich ich würde für immer zu Hause wohnen bleiben aber das halt ich auf die Dauer nicht mehr aus.
Eine richtige Diskussion zu dem Thema kann ich gar nicht aufbauen, da es nur eine Meinung gibt und die zwar meiner Mutter, alle meine Einwände interessieren sie nicht. Dazu muss ich auch noch sagen, dass meine Mutter vor ein paar Jahren einen Unfall hatte und dadurch an einer Hand gehandicapt ist. Weiters tut sie sich auch schwer beim gehen, aber sie macht einfach nix dagegen, weil sie sagt, dass sie zu den ärzten kein vertrauen aufbringen kann.
Wenn ich mich also mal gegen ihre Wünsche etwas sage, dann heisst es gleich: "Du bist so undankbar", "Was soll aus uns werden", "Wir haben alles für dich getan, aber was machst du....?" und dergleichen...
Diese Thematik zieht sich schon seit längerer Zeit dahin. Ein paar Beispiele: Ich wollte mal ins Ausland arbeiten gehen, da gab's gleich wieder Krach zu Hause mit Argumenten "Dein Vater wird zum Alkoholiker", "Wir haben das alles (bzw Haus) ja nur für dich gebaut", usw weiters verbot sie mir Freunde (Liess meinen Vater sogar ein gesichertes Gitterrost anfertigen!! - das Paradoxe an der Sache ist, der Vater von diesem "verbotenen" Freund ist heute einer der besten Bekannten meines Vaters!").
Dann hatte ich mal eine Freundin aus dem Ausland, die ich im Urlaub lieben gelernt habe. Aber meine Mutter machte mir die Monate nach dem Urlaub zur Hölle auf Erden. Es war kaum mehr zu ertragen, ich schlich nur mehr durch's Haus, um jeden Konflikt aus dem Weg zu gehen, ich war wie gelähmt im wirlichen Sinne, da ich damals noch arbeitete wäre es mir möglich gewesen eine eigenen Wohnung/Zimmer zu mieten, aber ich hab's einfach nicht getan. Die Beziehung ging schliesslich in die Brüche und dann kam der Unfall, seitdem bemerke ich in meinem Leben eine Art Stillstand bzw diesen schleichenden Druck - alles wird von mir bzw meinem Verhalten abhängig gemacht: ihr Wohlergehen, ihr Leben, einfach alles!
Ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Es ist eine so erdrückende Situation und ich stelle mir die Frage ob ich wirklich so egoistisch bin wie mir vorgehalten wird oder einfach mein recht auf ein eigenes Leben ergreifen soll. Ich kann mir einfach nicht vorstellen mit 30 noch zu Hause zu wohnen und möchte gern mein eigenes Leben, meine eigenen Erfahrungen usw zu leben.... Momentan lebe ich mehr oder minder das Leben meiner Eltern.
In meiner früheren Schule vor ca. 10 Jahren habe ich mir mal eine Liste gemacht mit Sachen, die ich gerne machen würde und die habe ich vor kurzem wieder gelesen: darauf stand mal im Ausland arbeiten, eigene Wohnung, Beziehung..... aber wenn das so weitergeht dann kann ich mir das alles abschminken.
Es ist einfach so, dass mir mein Leben so vorbestimmt vorkommt, alles schon geplant, so à la Studium fertigmachen, Arbeit, daheim das Haus übernehmen, Frau finden, Hochzeit, Kinderkriegen (bzw meine Mutter zur Oma machen), .... bis zum meinem Lebensende. Das ist nicht unbedingt das, was ich mir von meinem Leben vorstellen.
So ich hör mal auf und bin gespannt auf eure Meinungen.
viele grüße
audioslave
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wyn
Forums-InsiderIn


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Hallo audioslave
| Quote: | | möchte gern mein eigenes Leben, meine eigenen Erfahrungen usw zu leben.... |
Mach das !!!!
Und mach keinesfalls
| Quote: | Momentan lebe ich mehr oder minder das Leben meiner Eltern.
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Gib deinen Gefühl nach, du bist nicht egoistisch, es ist dein gutes Recht DEIN Leben zu leben, und wenn es deine Mutter nicht versteht, dann mach ihr klar, entweder mit ihr oder sonst, so leid es dir tut, OHNE ihr.
Denn wenn du ihren Wünschen nachgibst, wirst du dein Leben lang deinen Wünschen und Bedürfnissen nachtrauern, und das hat noch keinen Menschen gut getan.
LG von wyn
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Last edited by wyn on Tue, 27.May.03, 16:42; edited 1 time in total |
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taris
sporadischer Gast


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Hi!
Ich dneke es ist natürlich sein leben leben zu wollen auch wennd as nicht den wünschen und vorstellungen deiner eltern entspricht. ich glaube auch nicht dass du egoistisch bist. eher sind deine eltern egoistisch indem sie dich für sich und nach ihren vorstellungen ahben wollen. natürlich ahben sie lales für dich getan du bist schließlich ihr sohn sie sind eltern. aber irgendwann müssen sie dich auch gehen lassen.
du sagst diskussionen bringen nichts. vielelicht hilft es wennd u ihnen ganz klar sagst wo du stehst dass es dich einengt dass du das gefühl hast sie planen dein leben für dich. aber dass du anfängst dein eigenes leben nach deinen vorstellungen zu verwirklichen. und sie dich gerade auf diese weise "verlieren" weil du nicht du sein kannst.
taris
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audioslave
sporadischer Gast


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Hi!
Vielen Dank für eure Antworten!!!
Heut abend gibt's mal wieder Zoff!! Ich war Gott sei Dank nur indirekter Auslöser. Mein Vater sprach meine Mutter darauf an, dass sie mit ihrem Humpeln endlich mal was unternehmen soll. Und wie zu erwarten kam kein sachliches Gespräch zu Stande, sondern sie brachte nur Äusserungen: "Immer soll ich,...."; "Als ich jung gewesen bin, hätte ich besser machen sollen, das was ich wollte..., aber ich hab ja nur immer den Deppen gespielt".
Mein Part dabei ist der des undankbaren Sohn, der das zu vererbende Haus nicht zu schätzen weiß und sowieso nur das macht was wer will und ein totaler Egoist ist (Zitat Mutter: Alles Egoisten, draussen und auch im eigenen Haus!).
Sie will jetzt schon wissen was ich nach meinem Studium mache. Die liebste Version wäre ihr: ich wohne zu Hause und arbeite im selben Ort und sage immer brav wohin ich gehe; helfe zu Hause mit; sie darf meine Urlaubslänge beeinflussen; ... das halt ich einfach nicht mehr aus.
Danach habe ich mit meinem Vater geredet und durch die Blume gesagt, dass ich wohl nicht mehr bald unter den gemeinsamen vier Wänden weilen werde. Daraufhin hörte ich nur wieder: "Das wäre ja ein Blödsinn du nimmst dir eine eigene Wohnung, wenn du doch zu Hause wohnen könntest. Das würden wir uns schon wünschen!". .... das Problem dabei: Aber ich nicht...
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wyn
Forums-InsiderIn


241
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Hallo
| audioslave wrote: | | "Immer soll ich,...."; "Als ich jung gewesen bin, hätte ich besser machen sollen, das was ich wollte..., aber ich hab ja nur immer den Deppen gespielt". |
Siehste *gggg* und jetzt will sie dass du auch nicht das machen sollst, was du willst (ist sicher nicht böse von ihr gemeint) und trotzdem hast du ein Recht auf dein Leben, also raus mit dir in die große weite Welt, und mach dass das dir wichtig und richtig erscheint
LG von wyn
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Lissy
sporadischer Gast


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Wed, 28.May.03, 6:54 Vorbestimmtes Leben durch Eltern... |
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Hallo Audioslave,
das was du da erlebst, ist emotionale Erpressung pur! Und glaub mir, ich weiß, wovon ich rede! Bin selber ein Einzelkind u. habe es -leider- erst mit 45 Jahren geschafft, mich endlich gefühlsmäßig von meiner dominierenden Mutter zu lösen. Das ging leider nicht ohne Riesenkrach u. Kontaktabbruch (weil ich halt so lange stillgehalten hab).
Jetzt, nach fast 2 Jahren völliger Funkstille, nähern wir uns vorsichtig wieder an.
Guck mal auf die folgende Seite, damit zu siehst, dass du nicht allein bist mit deinen Problemen u. dass es Lösungen gibt. Es handelt sich hier zwar hauptsächlich um Schwiegereltern, aber auch teilweise um dominierende Eltern. Ich habe da schon gute Ratschläge bekommen.
http://f25.parsimony.net/forum62994/index.htm
Viel Glück!
Lissy
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audioslave
sporadischer Gast


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Hallo Lissy!!
Vielen Dank für deine Antwort und dass du mir deine persönliche Erfahrung erzählt hast. Bei mir ist's genauso mit der 'dominierenden Mutter'! Alles muss nach ihrem Willen gehen sonst spielt sie die Beleidigte oder fängt an mit Drohungen "Ich zieh aus und such mir ne eigene Wohnung und das Haus verkaufe ich...". Da habe ich natürlich wieder Mitgefühl mit meinem Vater weil alles auf ihrem Namen läuft und er sagt dann bei solchen Drohungen "... und wohin soll ich gehen?".
Schon bei den kleinsten Dingen will sie ihren Willen durchdrücken so zum Beispiel wollte ich dieses Jahr mal ein paar von mir gemachte Fotos aufhängen. Aber nein das ist unmöglich, da geht's gleich wieder rund zur Sache. Auch sonst muss man sich jedes Wort überlegen was man sagt, dewswegen sage ich fast schon lieber überhaupt nichts mehr, um ja nicht, ich bezeichne es mal so, den "heilen" Familienfrieden zu beeinträchtigen. Aber was ist denn das für ein Leben, wo man nicht frei seine Meinung äußern darf. Ich komme mir bald vor wie in einer Diktatur.
Die Befürchtung die ich habe ist, dass es zu einem Riesenkrach kommt wie bei dir Lissy, weil es eben einfach kein normales Gesprächsklima gibt und vor dieser Tatsache fürchte ich mich am Meisten. Aber mir wird immer klarer, dass es so wie momentan nicht mehr weitergehen kann und hoffentlich ringe ich mich endlich dazu durch den entscheidenden Schritt zu setzen und nicht auf das zu hören was mir dann wohl entgegengeschleudert wird, "undankbar", "Egoist", "besser wenn man gar keine Kinder hat",
Mich bedrückt es einfach so, dass ich mein Leben schon so vorgezeichnet ist und mir keine Auswahl zugestanden wird, was ich selbst damit anfangen möchte. Meine Traumvorstellung vom Leben ist halt, dass wenn ich einmal von der Bühne dieser Erde trete, die Welt ein bisschen besser geworden ist.
So ich wünsch euch allen noch einen schönen tag!
euer audioslave
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Lissy
sporadischer Gast


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Wed, 28.May.03, 9:25 Vorbestimmtes Leben durch Eltern... |
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Hallo Audioslave,
ich kenne dieses mulmige Gefühl, wenn man es "wagt", zu widersprechen oder seinen Willen durchzusetzen. Aber das an sich ist schon nicht normal. Und irgendwann macht man sich lächerlich, dass man Mama so am Rockzipfel hängt.
Nicht nur um deiner selbst Willen musst du dich "befreien", denk auch mal an eine mögliche Partnerin. Wenn du selber dich schon nicht durchsetzen kannst, was glaubst du, wie deine Eltern dann erst mit einer möglichen Schwiegertochter umspringen werden! Dir wird jede Frau weglaufen!
Wenn du so ausharrst, wirst du dich um so viel Lebensfreude bringen. Erst als der Riesenkrach da war u. ich vor meiner Mutter "sicher" war, hab ich aufgeatmet u. mich zum ersten Mal in meinem Leben frei u. erwachsen gefühlt u. das in meinem Alter!
Natürlich ist es bequem so, ich denke, deine Eltern nehmen dir auch viel ab bzw. unterstützen dich finanziell (schön Abhängigkeit erzeugen!). War bei mir auch so, aber erstaunlicherweise kam ich auch ganz gut zurecht, als von dieser Seite kein Geld mehr floss. Zur Freiheit gehört halt auch Verantwortung.
Liebe Grüße
Lissy
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audioslave
sporadischer Gast


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Hi Lissy!!
Vielen Dank für deine Antwort. Mir leuchtet das vollkommen ein, was du da geschrieben hast.
Das mit dem "Rockzipfel-Hängen" wird von meinen Eltern halt so in die Richtung gedreht. Wir sind schon so alt und du musst (bzw hast die Verpflichtung, dich um uns zu kümmern). Das war ungefähr gestern so, gestern "durfte" ich Rasenmähen, von meinem Vater gebeten, dass meine Mutter ja meinen guten Willen sieht.
Ich stimme dir auch zu, was eine Partnerin betrifft. Ich möchte keiner Frau, dieses Leben zumuten. Ich möchte, wenn ich eine Partnerin habe Zeit mit ihr verbringen, Ausflüge machen, uvm --> also nicht den ganzen Tag im eigenen Haus verbringen und kaum darüberhinauskommen und vor der Glotze sitzen.
Was ich dich fragen möchte, wie hast du's gemacht als es beim Kontaktabbruch kam? Hast du davor schon woanders bzw in deiner eigenen Wohnung gelebt?
Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass ich sage, ich möchte mein eigenes Leben leben, dann kann ich mir sicher sein, dass die Nacht zum Tag wird, sie alle paar Stunden in mein Zimmer kommt, mir Vorwürfe macht, mit meinem Vater diskutiert, wie undankbar ich doch sei usw...... ich hab das schon so oft mitgemacht..
Das mit der finanziellen Unterstützung trifft auch zu. Aber mir war das schon immer unangenehm und ich lehne das im zunehmenden Maße ab, weil ich mir denke das Geld kann in Folge als Druckmittel eingesetzt werden. Grad letzte Woche habe ich das Geld für meine Versicherung abgelehnt, weil ich es einfach nicht mehr annehmen will.
Ein weiteres Problem ist dieser Sommer. Schon im Winter wurde ich ohne viel Gespräche dazu "aufgefordert" im Sommer zu Hause zu bleiben und im elterlichen kleinen Betrieb mitzuarbeiten. Während des Winters als das Gespräch auf dieses Thema kam, flüchetete ich immer, weil wenn ich widersprochen hätte, hätte es wieder oben schon genannte Konsequenzen gegeben.
Ich hoffe es gelingt mir so wie dir, diese finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Ich arbeite zwar derzeit schon neben dem Studieren, aber dieses Geld was ich da verdiene, reicht sicherlich nicht aus. Aber vielleicht habe ich ja das Glück und finde was passendes...
vielen dank fürs lesen meines beitrages
bis bald
audioslave
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molly
Helferlein


80
Österreich W, 56
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Hallo audioslave,
auch ich kann dir nur beipflichten auf deine gefühle zu hören. ich bin wahrscheinlich doppelt so alt wie du und lerne erst jetzt, das zu machen was mir spass macht und was ich will. bin ebenfalls einzelkind und meine mutter ist nicht dominant aber sie möchte mir schuldgefühle einreden. mir wurde auch erst durch eine therapie klar, dass ich nicht verantwortlich bin für das leben meiner eltern. leider versuchte ich das gleiche bei meinem sohn und bin noch immer am lernen ihn loszulassen und sein eigenes leben leben zu lassen. obwohl ich noch am lernen bin, so bin ich doch zuversichtlich es einmal zu schaffen sowohl ich bei meinen eltern als auch meinem sohn gegenüber.
du ersparst dir viel leid, wenn du dich jetzt schon abnabeln würdest.
Viel Glück und Stärke wünscht dir
Molly
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audioslave
sporadischer Gast


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Hallo Molly!
Vielen Dank für deinen Beitrag. Genau mit den Schuldgefühlen triffst du einen wunden Punkt. Die sind das härteste für mich. Ständig wir einem eingeredet, was machen wir bloß ohne dich - ohne dich gehen wir vor die Hunde - wir haben immer alles für dich getan und jetzt bist du dran uns etwas zurückzugeben usw. ich könnte noch viele Variationen liefern.
Es ist ziemlich schwierig für mich dabei nüchtern zu bleiben und zu denken. Auf jeden Fall will ich weiterkommen, denn momentan sehe ich mein Leben als Stillstand an, und denke, das kann's ja wohl nicht gewesen sein.
wünsch euch allen einen schönen junitag
viele grüße
audioslave
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Lissy
sporadischer Gast


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Mon, 02.Jun.03, 11:35 vorbestimmtes Leben durch Eltern... |
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Hallo Audioslave,
nun ja, so wie ich es gemacht habe, würde ich es dir nicht empfehlen. Der Kontaktabbruch kam, als bei mir das Fass überlief u. ich nicht mehr an mich halten konnte. Das heißt, nach jahrelanger Einmischung u. versteckten Vorwürfen bin ich bei der nächstbesten Gelegenheit explodiert (u. nicht nur ich, sondern auch mein Mann, der inzwischen voll mit drin hing). Wir haben uns angeschrien u. alles, was sich bei mir in vielen Jahren angestaut hatte, ist rausgekommen. Taktisch sehr unklug! Aber es ging nicht mehr. Danach war dann fast 2 Jahre Funkstille.
Du stehst quasi noch am Anfang u. musst es nicht so weit kommen lassen. Aber eines steht fest: Ohne heftigste Vorwürfe u. Einreden eines schlechten Gewissens wird es auch bei dir nicht laufen. Bei solchen übermächtigen Eltern geht das nicht.
Du kannst nur hinter ihrem Rücken eine anstehende "Trennung" planen u. sie vor vollendete Tatsachen stellen, wenn praktisch schon der Möbelwagen vor der Tür steht. Anders wirst du den Absprung nicht schaffen.
Bei mir war es übrigens so, dass ich, als es bei uns knallte, selber bereits fast erwachsene Kinder hatte u. schon seit üher 25 Jahren nicht mehr zu Hause lebte! Du siehst also, nur mit einem Ortswechsel ist es nicht getan, es sei denn, die Entfernung ist so groß, dass sie keinen Einblick mehr in dein Leben haben. Bei mir lagen nur 2 km dazwischen u. das war entschieden zu wenig.
Liebe Grüße
Lissy
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MB
neu an Bord!


3
Wien Umgebung ,
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Tue, 03.Jun.03, 14:27 vorbestimmtes Leben durch Eltern... |
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Hallo!
Ich bin 23 Jahre, weiblich, verheiratet und habe eine Mutter.....
Meine Mutter war seit ihrer Geburt das Werkzeug meiner Oma. Nichts bis zu ihrem ca. 35. Lebensjahr wurde gemacht ohne die Einwilligung meiner Oma.
Dies geschah natürlich aus einer großen Abhängigkeit heraus.
Meine Mutter war geschieden, allein mit einem verschuldeten Haus, 2 Kinder, Schichtarbeit,....
Sie hatte die Hilfe meiner Großeltern nötig.
Durch diese schwierigen Zeiten wurde meine Mutter eine starke Frau, fast übermächtige Frau.
Ich bewundere Sie heute noch uns einigermassen ohne größere Schäden durchgebracht zu haben.
Sie hat mir auch die Möglichkeit gegeben meine schulischen Wege alleine zu gehen. Ich ging mit 14 schon freiwillig ins Internat.
Seit dem habe ich nicht mehr fix bei meiner Mutter und ihrem späteren Mann gelebt.
Aber...
Ich kümmere mich um alles. Alles was meiner Mutter zu viel ist, sie zeitlich nicht schafft, usw.
Übernehme ich.
Sie möchte nie das Leben ihrer Kinder einschränken wie ihres eingeschränkt wurde, sagt sie. Warum weiß sie nicht das dass schon passiert, vielleicht auf eine sehr subtile Art.
Ihre Forderungen, ihre Aufgaben die sie mir stellt sind nicht so frontal oder aggressiv wie ihr das dargestellt habt. Bei uns wird mit Schuldgefühlen gearbeitet- aber durch eher non- verbale Kommunikation.
Ein Blick meiner Mutter ist der "wenn du jetzt nicht dies oder das tust geht es mir schlechter"- Blick, es gibt noch unzählige....
Ich fühle mich verantwortlich dass mein 20- jähriger Bruder eingekleidet ist, meine kleine Schwester von der Schule abgeholt wird, ihre Aufgaben ordentlich sind. Es geht mir schlecht wenn meine Mutter gerade Probleme mit ihrem Mann hat.
Wo soll das hinführen, denk ich mir manchmal?
Ich habe noch selbst ein Leben, einen Mann. ICh bin so froh dass er mir versucht beizustehen. Aber heute hatte er einen Blick und meinte ob das alles was ich für meine Familie zu erledigen hätte wirklich notwendig ist.
Dann fühle ich mich ihm gegenüber auch schuldig, weil ich ihm die Zeit und die Aufmerksamkeit ja auch zukommen lassen will.
Ich weiß nicht wie man dies alles ändert, ich weiß nur dass alles sehr schwer ist weil man seine Mutter bzw. Eltern auch sehr liebt.
Wo hört die Liebe auf?
Danke für den Platz hier, um mich ein wenig zu erleichtern.
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audioslave
sporadischer Gast


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Hallo MB!
Ich habe in deinem Beitrag viele Paralellen zu meiner Mutter gefunden. Ihr ging es ähnlich. Sie hatte eine Mutter, die sie seit Kindesbeinen kommandierte. Sie musste schon von klein an im Betrieb helfen und das ging dann später so weiter. Während ihre zwei Brüder ihrer Wege gehen konnten, musste sie sich um das Elternhaus kümmern. Dies hörte erst dann auf als zuerst ihre Mutter starb.
Das mit den Schuldgefühlen kenne ich auch nur zu genau. Es ist schon so weit, dass sie gar nichts sagen braucht, sondern ich die Reaktion schon erahnen kann und mich dementsprechend verhalte.
>Wo hört die Liebe auf? - Genau die Frage stelle ich mir auch. Ich habe meine Eltern gern, aber deswegen kann ich doch nicht nur der Erfüllungsgehilfe zu ihrem Leben sein.
Ich wünsche dir und deinen Mann alles Gute. Gemeinsam werdet ihr sicher etwas bewegen können.
viele grüße
audioslave[/quote]
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cornelia
Forums-InsiderIn


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Hallo,
auch mir geht es ähnlich. Meine Mutter arbeitet auch mit Schuldgefühlen.
Schon zum zweiten Mal habe ich den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen. Doch diesmal laß ich mich nicht mehr einfangen. Durch eine Therapie hab ich einiges begriffen, weil auch die Beziehung zu meinem Mann ähnlich abläuft und ich auch hier mir immer wieder Schuldgefühle reingezogen hab. Bis es nicht mehr ging und ich endlich in Thera ging.
Was ich begriffen hab:
- Diese Machtbesessenheit ist keine Liebe. Das heißt nicht das deine Mutter dich nicht liebt, aber sie hat nie gelernt wie man liebe gibt und verwechselt es mit anbinden.
- Meine Mutter wollte Kinder und hat mich bekommen, nicht umgekehrt.
- Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich auch meine Mutter. (In deinem Fall natürlich auch dein Vater)
- Grenzen werden nur dann eingehalten wenn man sie setze.
Eine letzte Chance geb ich ihr noch. Ich hab ihr angeboten ein geführtes Gespräch im beisein meiner Thera zu führen. Mal sehen was passiert.
LG
Cornelia
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_________________ Ich bin wie ich bin und so bin ich gut. |
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