10 Panikattacken täglich

neu an Bord! 4 wien W, 30

Seit einer Woche weiß ich ,das ich an Panikaattacken leide. Ich bin mit dem Auto gefahren, als ich plötzlich alle möglichen somatischen Beschwerden bekam. Meine Füsse zitterten, ich bekam keine Luft, meine Kehle war wie zugeschnürt, Herzrasen und kurz vor dem Kreislaufkollaps.Ich rettete mich zu einem Parkplatz.
Nachdem ich dann im Krankenhaus erfahren habe dass ich somatisch keine Beschwerden habe, war alles klar.
Rückblickend weiß ich heute, dass ich die erste Panikattacke vor ca. einem Jahr hatte. Diese war aber verbunden mit einem aufreegenden Erlebnis, somit habe ich meine damaligen Zustände nicht als Panikattacke gesehen, da ich ja vermeintlich nur nervös war. Die zweite hatte ich dann ca vor zwei Wochen bei einer Prüfung. Ich war ebenfalls nervös und brachte meine Zustände ebenfalls nicht in einen näheren Zusammenhang mit Panikattacken.
Jetzt ist es allerding so, dass sich der ganze Tag als unheimlich anstrengend und schwierig gestaltet, da ich kaum etwas machen kann ohne mich unwohl zu fühlen. Natürlich weiß ich, dass ich nicht so viel daran denken soll, da das die Symptomatik nur verschärft. Das ist allerdings leichter gesagt als getan. Wenn ich das Gefühl habe Panik kommt, versuche ich mich auf meine Atmung zu konzentieren und mich abzulenken. Das funktioniert meistens ganz gut. Jedoch ist das doch keine dauerlösung. Die Panikattacken abzuwenden kostet so unehimlich viel Kraft, dass ich am Abend körperlich fix und fertig bin. Leider kann ich dann nicht einschlafen.
Ich bin verzweifelt und müde. Ich würde mir nichts mehr wünschen, als diese Panikattacken wegzubekommen. Was kann ich machen????

sporadischer Gast 24 Wien W, 37

tini30 wrote:

Ich bin verzweifelt und müde. Ich würde mir nichts mehr wünschen, als diese Panikattacken wegzubekommen. Was kann ich machen????

Hallo Tini!

Ich war auch vor ca. 3 Jahren an diesem Symptom betroffen. Ich habe ein Buch gelesen von Shirley Trickett "Angstzustände und Panikattacken erfolgreich meistern" Oesch Verlag. Ich möchte dir 2 Auszüge davon schreiben:

1. Häufige Panikattacken bei nervösen Menschen
Ein nervöser Mensch wird eher davon betroffen sein als ausgeglichenere Menschen, die aufgrund ständiger Nervosität Panikattacken erleiden, führen nicht selten ein sehr eingeschränktes Leben. Oft leiden sie unter Agoraphobie und sozialen Ängsten. Solche Menschen bedürfen auf jeden Fall ärztlicher Hilfe. Ihre Lage ist jedeoch keineswegs aussichtlos, und viele haben gelernt, damit umzugehen. Wer bisher unter Nervosität gelitten hat, muss nicht auch in Zukunft darunter leiden. Gelduldiges Vorgehen ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung.

2. Fallstudie
Martin war ein fleißiger, verantwortungsbewusster 36jähriger Mann. Er war sehr kräftig und hatte noch nie unter Angst gelitten. Seine Panikattacken beschrieb er als die bestürzendste Erfahrung seines ganzen Lebens: "Den 1. Anfall hatte ich während ich im Garten arbeitete. Ich hatte plötzlich ein Engegefühl in der Brust, und mein Herz raste so wild, dass ich als erstes an einen Herzinfarkt dachte. Dazu kam, dass mir am ganzen Körper der Schweiß ausbrach und meine Arme und Beine sich anfühlten, als gehörten sie mir gar nicht. Ich zwang mich, mich zu bewegen, und nach einer Weile ließ das Gefühl nach, doch ich war immer noch ganzn durcheinander. Dann hatte er noch einen 2. Anfall, das wäre jetzt zu lange, d. zu schreiben Ich rief schließlich den Notarzt. Dieser meinte, es handle sich um Angst, und verordnete mir ein heißes Bad, Pfefferminze für die Blähungen und genügend Schlaf. Ich hatte, das Gefühl, d. er mich nicht sehr ernst nahm. Am nächsten Tag suchte ich meinen Hausarzt auf, er bestätigte die Aussage des Notarztes, dass mir nichts fehle. Als wir uns länger unterhielten, wurde mir langsam klar, d. sich die Anfälle in ähnlichen Situationen ereignet hatten; beide Male hatte ich ein großes Essen hinuntergeschlungen und anschließend in gebückter Stellung gearbeitet. Auch muss ich zugeben, dass ich auch zu viel gearbeitet habe. Es ist nicht einfach zu verkraften, wenn man als 36jähriger zu hören bekommt, man sollte langsamer handeln.

Hoffe ich konnte mit diesem Auszug aus dem Buch ein bißchen helfen.
Alles liebe für dich und suche bitte so rasch wie möglich einen Arzt auf.
LG Ina

neu an Bord! 4 wien W, 30

Hallo Ina,
Danke für deine Antwort. Ich habe bereits versucht mit einer Psychotherapeutin Kontakt aufzunehmen. Momentan scheint sie nicht erreichbar zu sein.Leider.
Hast Du deine Ängste jetzt im Griff und was hast du dagegen unternommen?
Ich bin normalerweise ein recht lustiger Mensch der recht viel zustande bringt, anscheinend zu viel. Vielleicht sollte ich einfach kürzer treten, mich nicht immer für alles verantwortlich fühlen usw. usw.
Es kostet einfach so viel Kraft mich aufrechtzuhalten.

Danke noch einmal für deine Antwort, werde das Buch lesen
Lg Tini

sporadischer Gast 24 Wien W, 37

tini30 wrote:

Hast Du deine Ängste jetzt im Griff und was hast du dagegen unternommen?

Hallo Tini30!

Habe meine Ängste noch lange nicht im Griff, die tauchen immer wieder auf, fühle mich für alles verantwortlich und habe Ängst manchmal falsche Statements zu geben. Eben die Furcht, ich möchte was sagen, weiß aber nicht wie mein Visavis darauf reagiert und denke einfach immer an negative Aussagen.

Hatte einmal Psychotherapie (10 Sitzungen), mir wurde klar, dass es etwas mit meiner Kindheit zu tun hat und zwar mit folgenden Sätze:

Reiß dich doch zusammen!
Wenn du in der Schule versagst, versagst du das ganze Leben
Du wirst es zu nie etwas bringen, wenn du nicht lernst
Wir zahlen teure Nachhilfe für dich, du bist trotzdem schlecht
Sei nicht vorlaut, du hast nicht immer das letzte Wort
Wenn Erwachsene sprechen, hast du dich nicht einzumischen
etc., etc., etc................

Jetzt bin ich selbst Mutter von einer 12jährigen Tochter, die in der Pubertät ist und ich vermeide alles, das ich in der Kindheit erlebt habe. Auch nicht immer der richtige Weg, weil sie natürlich dadurch auch manchmal von mir verhätschelt wird, aber lieber so, als so gemeine Sätze, wie ich sie in meiner Kindheit erlebt habe.

LG Ina
P.S.: Melde dich wieder, wie es bei dir weitergeht! Würde mich echt freuen!

neu an Bord! 4 wien W, 30

Hallo Ina
Ich habe gänsehaut bekommen als ich dein mail gelesen habe. Mir geht es wie dir. versuche immer allen alles recht zu machen, kann schwer nein sagen und bitte kaum jemanden um hilfe, da ich ja vermeintlich eh alles schaffe. Auch ich habe eine Tochter, bin alleinerziehend, mit 6 Jahren. Der Schulbeginn war natürlich auch mit enormen stress verbunden.
Ich bin auch davon überzeugt dass mein zustand etwas mit meiner kindheit zu tun hat, allerding denke ich eher mit der tatsache, dass mein vater gestorben ist alös ich 13 jahre alt war. Seinen Tod habe ich bis heute nicht wirklich verarbeiten können.
Ich hoffe dass ich da mit Therapie in den Griff bekomme.
Danke für deinen Antwort: Du hast mir wirklich schon weiter geholfen.
Ich melde mich wieder. Ich möchte dir noch sagen, dass ich mir sicher bin ,dass du versuchst deiner tochter eine gute Mutter zu sein.
Lg Tini
P.S: Pass auf dich auf1

neu an Bord! 4 wien W, 30

Hallo Ina
ich habe dir ja versprochen mich zu melden,
also. manchmal geht es mir gut , manchmal sehr schlecht.
Ich bekomme panikattacken entweder in der arbeit oder im auto und das nur wenn ich allein fahre. schrecklich!!
bin bereits in therapie. leider dauert6 es lange bis sich veränderungen ergeben werden. und typisch für mich geht mir das alles viel zu langsam.
die panikattacken schlagen dann über in depressive phasen, in welchen ich nur komische gedanken habe,meistens verlustängste. das macht mich so fertig, weil ich meine gedanken nicht abstellen kann.

am besten geht es mir wenn ich zeit mit meiner tochter und meinem freund verbringe.da bin ich relativ entspannt. mein freund meint immer ich soll mir doch zeit geben. ich versuche es.

wie gehts dir denn? hoffe alles halbwegs ok.
lg tini

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