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Lilly 3
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Post Fri, 30.Sep.05, 16:24      Panikatacken schon seit langem Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen!
Ich bin neu hier und weiss gar nicht so richtig wie ich anfangen soll.
Ich probiers mal:
Ich habe seid etwa fünfzehn Jahren Panikatacken.
Angefangen hat das, soweit ich mich richtig erinnere nach dem Tod von meiner Oma.
Damals hatte ich plötzlich Angst einzuschlafen, aus Angst, ich könnte nicht mehr aufwachen.
Das ging irgendwann mal vorbei und dann sind neue, tolle Sachen dazu gekommen.
Panik, das ich einfach umfalle, Schwindel, unwirklichkeits Gefühl und immer die Angst vor dem Sterben.
Auch habe ich totale Panik wenn ich irgendwo hin fahre, zb. in den Urlaub, und mich in der Gegend nicht auskenne. Da bekomme ich richtig schweisnasse Hände, mein Puls beginnt zu rasen und der Schwindel ist natürlich da. Habe auch schon EEGs hinter mir und auch eine Kernspinttomographie. Alles in Ordnung nach Aussagen von den Ärzten.
Es ist nicht so, das ich diese Zustände immer habe.
Oft ist dazwischen monatelang Pause.
Aber irgendwann sind sie plötzlich wieder de und das manchmal viele Wochen. Ich weiss nicht, ob es jemanden genau so geht wie mir. Manchmal denke ich, ich drehe durch und bin der einzige Mensch der so etwas hat.
Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
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Wind, Sand und Sterne
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Post Sat, 01.Oct.05, 0:28      Re: binneu hier und habe schon lange Panikatacken Reply with quoteBack to top

Hallo Lilly 3

Keine Angst du bist nicht alleine. hug

Als Kind mit 13 glaube ich, bin ich bei einem Begräbnis kollabiert.
In der Nacht darauf hatte ich die schlimmste Panikattacke meines Lebens.
Ich bildete mir ein sterben zu müssen und schrie um Hilfe.

Danach hatte ich Probleme aufrecht zu gehen, weil ich Angst hatte wieder zu kollabieren. Ich habe das bis heute nicht wegbekommen. Im Gegenteil, es wurde immer schlimmer. Ich habe Angst vor Krankheiten, Angst vor Epilepsie, Angst vor Schlaganfall und natürlich die größte Angst vor dem Tod.

Beleiterscheinungen dieser Panikattacken sind extreme Schweißausbrüche, Durchfall, Blähungen, extreme Unruhe und Gesichtsfeldeinschränkungen. Ich muss dann immer raus, mich irgendwie ablenken. Danach bin ich sehr, sehr erschöpft als hätte ich einen Marathonlauf hinter mir. Als erstens hilft es, dass man weiß was man für ein Problem hat: nämlich Panikattacken. Dann braucht man Menschen mit denen man reden kann und die einen unterstützen und das wichtigste ist eine gute psychologische Betreuung.

Ich kann mir leider keine Psychotherapie leisten, hoffe aber stark, dass du das kannst. Wünsche dir alles Liebe und Gute und viiieeel Kraft.

LG Wind, Sand und Sterne

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Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
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Hans-Jörg
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Post Sat, 01.Oct.05, 6:14      Re: Panikatacken schon seit langem Reply with quoteBack to top

Hallo Ihr beiden,

auch ich habe eine riesige Angst vor Krankheiten, dem Altern und dem Tod. Eigentlich seit dem ich diese Begriffe kenne.
Von Schwindel über Gesichtsfeldeinschränkungen bis hin zu Unwirklichkeitsgefühlen hatte ich schon alles.
Eigentlich noch wesentlich mehr Symptome, ist aber glaube ich besser die Aufzählung Euch zu ersparen.
Meist natürlich in Verbindung mit der Angst, es könnte eine Krankheit dahinterstecken.
Mir hat geholfen, zu erkennen, dass es eben „nur“ psychosomatisch war. Wenn ich davon erst mal restlos überzeugt war/bin, gingen/gehen die Symptome meist schnell weg.
Als 12jähriger sollte ich täglich eine Medizin nehmen. Eines Abends schmeckte die deutlich anders als sonst, vermutlich eine leichte Entzündung im Mund. Damals dachte ich, diese Medizin sei vergiftet oder schlecht geworden und war davon überzeugt, wenn ich jetzt einschlafe, wache ich niemals mehr auf. Hatte eine fürchterliche Angst und blieb die halbe Nacht wach. Habe fortan diese Tropfen nicht mehr genommen.
Die Angst vor dem Tod allerdings hatte ich schon vorher, doch eben nicht akut.

Auch heute noch kann ich diesen „natürlichen“ Verlauf – zu altern, nur auf die schlimmen Krankheiten des Alters zu warten – in keiner Weise akzeptieren. Weder bei mir nahestehenden Personen (eigentlich auch nicht bei Fremden), noch was mich selbst betrifft.

LG Hans-Jörg
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Post Sat, 01.Oct.05, 9:47      Re: Panikatacken schon seit langem Reply with quoteBack to top

Hallo Hans Jörg!

Da gehts mir wie dir. Das Älterwerden ist für mich der absolute Horror, obwohl ich ja eigentlich noch nicht wirklich alt bin.

Die größte Angst ist die vor dem Tod, denn irgendwann ist er da und ich kann dann nicht weg, da gibts kein Entrinnen.

Deswegen meide ich möglichst Themen, die mit dem Tod in Berührung kommen. Wahrscheinlich keine gute Taktik, aber ich weiß keine andere Möglichkeit, um nicht so ängstlich in der Gegend rumzulaufen.

Wünsche einen schönen Tag!!

LG Wind, Sand und Sterne

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Lilly 3
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Post Sat, 01.Oct.05, 13:49      Re: Panikatacken schon seit langem Reply with quoteBack to top

Hallo ihr zwei,
vielen Dank für eure Antworten. Es ist doch ein kleiner Trost, das man damit nicht ganz alleine da steht.Hätte nicht gedacht, dass es so viele gibt, denen es so ähnlich geht wie mir.
Bei mir ist die Angst vor dem Tod auch am stärksten.
Immer wenn mir schwindelig ist, und auch wenn es nur ein kleines bisschen ist, denke ich,:so, dass wars, jetzt musst du sterben. Und durch diesen Gedanken geht es mir dann natürlich in keiner Weise besser. Im Gegenteil.
Mein Mann sagt immer, dass ich ein totaler Kontrollmensch bin. Und irgendwie hat er damit auch recht.
Denn wenn man wirklich mal stirbt, hat man ja keinerlei Einfluss wie, wo und wann es passiert. Und genau das glaube ich, macht mich daran so fertig.Deshalb möchte ich aber auch nicht zu einen Psychologen gehen,
da ich mir einbilde, dann die Kontrolle über mein Leben abzugeben.
Der Gedanke ist bestimmt falsch, aber er ist einfach da.
Trozdem nochmal vielen Dank für die Antworten und ich drücke euch alle Daumen,und wünsche euch, das es bald besser geht.

Viele liebe Grüsse

Lilly 3
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Hans-Jörg
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Post Sun, 02.Oct.05, 7:34      Re: Panikatacken schon seit langem Reply with quoteBack to top

Hallo,

der Wunsch etwas kontrollieren zu können, oder wenigstens etwas Bestehendes zu erhalten, dürfte wohl einiges damit zu tun haben.
Diese Gleichgültigkeit der meisten Menschen – auch was Kleinigkeiten angeht – kann ich nur selten nachvollziehen.
Sobald mir eine Veränderung unangenehm erscheint – irgendetwas schlechter wurde als es vorher war – wehre ich mich dagegen. Auch wenn ich nichts ausrichten kann, will ich nicht akzeptieren, meine stets: warum blieb es nicht so, wie es einmal war?
Gefällt mir hingegen eine Veränderung, so nehme ich sie kurz dankend hin und halte sie fortan für selbstverständlich. Und wehe, sie wird mir irgendwann wieder weggenommen.

Beim Psychologen hatte ich niemals das Gefühl die Kontrolle abzugeben. Hier werden nur unverbindliche Vorschläge gemacht, die man ausprobieren kann oder auch nicht, selbst wenn man dann schon mal ein paar Vorwürfe zu hören bekommt. Waren für mich eigentlich meist interessante Erfahrungen.

Hypnose hingegen lehne ich immer schon drastisch ab, eben des Kontrollverlustes wegen.
Hatte als Kind auch oft Angst, dass mich jemand gegen meinen Willen hypnotisiert, was aber wohl hauptsächlich in Fernsehfilmen geschehen kann, so weit ich weiß.

Lieber die Themen Tod, Alter, Krankheiten, Unfälle etc. zu verdrängen, kann ich bestens nachvollziehen, doch hilft es halt nicht auf Dauer. Allerdings konnten mir Psychologen diesbezüglich auch nicht weiter helfen.

Grüße Euch
Hans-Jörg
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silentdart
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Post Tue, 25.Oct.05, 8:15      Re: Panikatacken schon seit langem Reply with quoteBack to top

oh das tut mir leid für euch Sad

reines gedankenspiel gepaart mit wenig wissen:
selber aber kenne ich es weniger (ausser die normalen dinge der angst, die eben normal sind)

ich lerne einige menschen kennen die z.b. panisch auf hunde reagieren, angst ist das nicht mehr, das ist mehr...
innerhalb kurzer zeit aber lassen sie sich auf einen hund ein, vor diesem einem hund haben sie dann keine angst mehr, was die fremden hunde nicht betrifft.
ich kann mir dieses ausmass gar nicht vorstellen, denn ich lebe seit anbeginn meines lebens mit hunden.
die ersten menschen die ich kennenlernte mit so einer panik, errinerten mich an dinge die ich gelesen habe, bezüglich "überlebenskampf".
einige hatten grund (sie erinnerten sich an "gebissen worden sein", schreckliche situationen mit hunden usw) andere schienen grundlos angst zu haben.

es ist normal vor hunden angst zu haben, denn es sind raubtiere... kaum anders als tiger o.ä. und was man nicht kennt, einem also nicht vertraut ist, davor hat man angst... soweit das was ich in den jahren (kurz ausgedrückt, da ihr das bestimmt besser beschreiben könnt als ich) dazu erfahren habe.

angst ist doch normal... die haben (sollten) wir alle haben, denn sie gibt ja sicherheit irgendwie.
angst ist also auch ein schutz für uns selbst...
schützen müssen wir uns... das ist auch normal.
ich trau mich kaum zu fragen, aber ich tu es dennoch...
... könnte es sein das menschen mit übermässiger angst vieleicht übermässig "mensch" sind?

*mal der versuch einer erklärung für diese frage*
mit menschen kenne ich mich nicht gut aus, daher verzeiht mir den vergleich mit hunden... ist wirklich nicht böse gemeint.

testet man einen hund auf "wesensfestigkeit" so ist der der beste der erst angst hat und dann neugierig wird (welpen).
der nur neugiere würde durchfallen, da man davon ausgehen würde das er den tatsächlichen mut nie erlernen würde.
er wäre nur tollkühn und könnte damit sich und andere gefährden.

hunde lernen erst nach ca 3 jahren mutig zu sein, bis dahin sind sie sehr sensibel und brauchen den schutz des rudels (der menschen heute).
ein rudel/ meutehund (er lebt also in einer gruppe von hunden) verwandelt sich in ein zitterndes etwas, nimmt man ihn aus der gruppe raus.
es ist ihm umbekannt alleine mutig zu sein.

da ich mich nur mit meinen hunden bewege, könnte es also sein, das ich mich (weniger ausgeprägt natürlich) ähnlich ängstlich fühlen könnte.
ich probiere es aus.

gedanklich fühle ich mich bei diesem gedanken nicht all zu wohl...
... was bei mir hunde sind, sind doch idr. bei menschen menschen... geht es euch genauso wenn ihr einen vertrauten menschen um euch habt, der "schützen" könnte?
ich weiß nicht genau, aber ich meine zu wissen das menschen von natur aus keine richtigen einzelgänger sind...

lg
silentdart
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Little Jane
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Post Sun, 06.Aug.06, 12:00      Re: Panikatacken schon seit langem Reply with quoteBack to top

Hallo alle zusammen.

Als ich Eure Beiträge gelesen habe vielen mir viel Steine vom Herzen, denn ich leide auch unter diesen Panikatacken.
Angefangen hat es ungefähr vor zwei oder drei Monaten.
Es war abends und ich saß vor dem Fernseher als mir aufeinmal so komisch wurde, es war dieses ``Unwirklichkeitsgefühl`` bei dem ich totale Panik bekommen habe.
Nur mit äußerster Konzentration und vielem durchatmen ging es wieder weg.
Das war der Anfang!!
Einige Zeit später, ich war gerade bei einem Vorstellungsgespräch, ging es weiter.
Der Bezirksleiter führte mich gerade durch den Laden als mir aufeinmal schwindelig wurde.
Ich bin fast umgekippt er musste mich sogar festhalten, da habe ich richtige Angst bekommen.
Als ich dann schließlich nach Hause gefahren bin ( Alleine mit dem Auto = Hölle)
ging es weiter.
Der Schwindel hörte nicht mehr auf, ich war wie besoffen ( obwohl ich keinen Alkohol trinke) und ging dann auch zum Arzt.
Der Arzt vermutete erst das es von der Wirbelsäule käme, da es ein Kreisrunder Schwindel war, aber nach den Blutuntersuchungen stellte er fest das was mit meiner Schilddrüsenfunktion nicht stimmte.
Es sollten also weitere untersuchungen gemacht werden.
Als ich dem Arzt von der Familieren Krankheitsvorgeschichte erzählte ordnete er gleich ein MRT meines Kopfes an.
Meine Mutter starb 1990 im alter von 28 Jahren an einem Aneurysmas das in Ihrem Kopf geplatz war.( Aneurysmaten sind eine Art gefähßschwäche/ Gerinsel).
Es sind noch mehere Krankheiten in der Fam. die ich Euch aber ersparen möchte.
Also ging ich in die Röhre, was für mich die totale Hölle war.
Der Befund war: Verdacht auf ein drei milimeter großes Aneurysma.
Jetzt war ich mit meinen Nerven total am Ende, wie man sich sicherlich vorstellen kann.
Da kam sie wieder die totale Panick!!!
Ich musste noch mal in die Röhre.
Der verdacht konnte sich zum Glück nicht bestätigen, es war wohl nur eine Wehnenschlinge ( Überlappung).
Ich war soooooooooo erleichtert, aber Panick habe ich immer noch und zwar vor dem sterben.
Angst Einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen, Angst irgendeine Krankheit zu haben.
Manchmal glaube ich das ich verrückt werde.
Ich kann auch nicht lange alleine bleiben, weil ich angst habe umzukippen und das mir dann keiner helfen kann.
Ich versuche mich viel abzulenken um nicht an den TOD zu denken.
Ich hege den Gedanken mich behandeln zu lassen, damit ich wieder ein normales Leben führen kann.

Für jeden Rat bin ich sehr dankbar.
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jovenilia
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Post Sun, 03.Sep.06, 7:44      Re: Panikatacken schon seit langem Reply with quoteBack to top

Ja mir gehts ähnlich. Habe zur Zeit eine "panische Phase" - d.h. Panikattacken kommen immer wieder, trotzdem ich Medikamente nehme. Alles sehr schlimm, weil zur Zeit auch beruflichen Stress (es geht um Existenz, kann also nicht verschoben werden), und ich eigentlich keine Zeit habe, mich damit zu beschäftigen - was Panik noch schlimmer macht. Trotzdem versuche ich heraus zu finden, was da eigentlich los ist.
Ich dachte eigentlich immer, ich hätte meine erste Panikattacke erst vor ein paar Jahren gehabt... habe jetzt erst erfahren, daß ich schon als Kind zu so "merkwürdigen" Reaktionen neigte. Ich wühle also zur Zeit in meiner Kindheit herum.
Die Hauptangst ist, völlig alleine zu sein in einer feindlichen Umwelt. Das habe ich herausgefunden. Kommt von realen Erfahrungen: Ich wurde als Kind in schwierigen Situationen tatsächlich immer alleine gelassen und bekam noch dazu die Schuld angelastet, daß ich überhaupt in solche Situationen gekommen bin. Ich wollte das nur mal aufschreiben, weil es für mich eine wichtige Erkenntnis ist.
Kennt irgendwer irgendwem der mit Panikattacken wirklich fertig geworden ist? Und auf welchem Weg? Ich bin recht verzweifelt, weil die Medikamente z.Z. auch nicht mehr zu nützen scheinen, ich aber funktionieren muß.
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Post Sun, 03.Sep.06, 10:10      Re: Panikatacken schon seit langem Reply with quoteBack to top

Liebe bade_ka,

so, wie Sie Ihre Situation und Ihren Umgang mit Ihrem Leiden beschreiben, halte ich es für äußerst unwahrscheinlich, daß sich die Panikattacken langfristig verbessern. Confused

Sie schreiben hier ja schon länger, und ich weiß nicht, ob Sie sich in Psychotherapie befinden - lassen Sie mich aber an dieser Stelle betonen, wie wichtig eine Psychotherapie zur dauerhaften Auflösung und Bewältigung von Panikattacken ist. Medikamente unterdrücken im Prinzip nur vorübergehend die Symptome. Ihre Beschreibung, dass seit einiger Zeit selbst die Medikamente manchmal kaum mehr helfen, ist eine ganz typische Folge einer langfristig nicht (fachgerecht) behandelten Symptomatik. Im schlimmsten Fall könnte es passieren, daß irgendwann die Medikamente nur mehr so wenig greifen, daß Sie als nicht mehr ambulant therapiefähig einzustufen sind und ein stationärer Aufenthalt unvermeidlich ist, sollten Ihre Probleme Ihr Leben demnächst noch stärker einschränken.

Vielleicht würde es ja auch in ein paar Tagen..Wochen wieder besser - aber bei der nächsten psychischen Belastung würden Sie dann halt wieder voll "drin hängen", wenn Sie sonst nichts unternahmen als immer nur Pülverchen zu schlucken.

@Little Jane
Quote:
Ich hege den Gedanken mich behandeln zu lassen, damit ich wieder ein normales Leben führen kann.

ja was muß denn noch passieren, damit Sie es sich endlich wert sind, sich professionelle Unterstützung zu suchen? Shocked

Alles Gute,
R.L.Fellner

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Post Sun, 03.Sep.06, 11:47      Re: Panikatacken schon seit langem Reply with quoteBack to top

Hallo danke für eure antworten,

momentan habe ich meine Attacken ganz gut im Griff,da ich jetzt all meine Befunde die zum Glück Very Happy Positiv waren bekommen habe. Ich neige aber immer noch dazu in einigen Situationen Panick zu bekommen.
Ich habe z.B panische angst davor die Kontrolle über mich zu verlieren,
oder Ohnmächtig zu werden obwohl das vermutlich totaler quatsch ist.
Zudem kommt ständig dieses Unwirklichkeitsgefühl, was total ekelig ist.
Ich versuche mich dann aber selber zu beruhigen, indem ich mir sage das das einfach nur die Nerven sind.
Man kann fast sagen, dass ich so ein kleiner Hypochonder bin.
Denn sobald es in meinen Körper ziept und zwickt bekomme ich gleich Angst etwas zu haben.
Das liegt wohl daran das ich nie Krank war, außer mal ne Angina oder eine Erkältung.
Aber soll ich mich deswegen gleich Therapieren lassen???? Confused
Wenn ja brauch ich dafür eine Überweisung von meinem Hausarzt?

Lg Little Jane
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Post Mon, 11.Sep.06, 10:26      Re: Panikatacken schon seit langem Reply with quoteBack to top

Ich habe seit ca 12 Jahren Panikattacken. Es beginnt meist damit das ich "Knieweich" werde und Angst habe umzufallen. Dann kommt das übliche wie Herzrasen, Schwindel etc. hinzu. Ich war jetzt eine längere Zeit ohne Attacken, im Moment allerdings ist es wieder ganz extrem (Mußte sogar schon den Notarzt anrufen). Ich war vor ca. 5 Jahren bei einem Neurologen. Das einzige was er für mich "getan" hat, war, er hat mir Tabletten verschrieben, die ich auch heute noch zu mir nehme. Ich habe über die Jahre versucht von diesem Medikament langsam runter zu kommen, was natürlich nicht ganz einfach ist. In all den Beiträgen die ich hier bis jetzt gelesen habe, kommt es mir vor als würde es um mich gehen und es bestätigt sich das dies die Volkskrankheit Nr.1 ist. Meine Panik ist nicht nur der Kontrollverlust (Schwindel, weiche Knie Angst vorm Umfallen) sondern ich neige auch dazu auf jedes noch so kleine Zeichen meines Körpers zu reagieren. Ich hatte auch eine Psychotherapie die ich leider abbrechen mußte, weil die Krankenkasse der Meinung war 2 Jahre sind genug. Selbst bezahlen kann ich sie nicht.
Auch hab ich schon von Serotoninpräparaten gehört.
Dazu hätte ich Fragen die mir vielleicht hier jemand beanworten kann.
1) Serotonin, welches Präparat ist empfehlenswert?
2) Kennt jemand in Wien einen guten Neurologen der meine Medikation neu einstellen kann?
3) Kennt jemand in Wien eine guten Therapeuten der noch Kassenplätze frei hat?
Danke für die Antworten und es tut gut sich mit gleichgesinnten auszutauschen.
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Post Mon, 11.Sep.06, 19:32      Re: Panikatacken schon seit langem Reply with quoteBack to top

Hallo
deine Schilderung klingt wie meine, ich reagiere auch sofort panisch wenn es mal irgendwo pieckt im arm oder der Brust.
Ich versuche aber nicht daran zu denken und mich schnell mit irgendwas abzulenken. Das klappt eigentlich sehr gut, doch ich sage mir dasdas so nicht weiter gehen kann.
Hat denn deine Therapie wenigstens einigermaßen geholfen?
Lernt man was daraus, oder ist es wie vorher?
Fragen über Fragen Smile
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Post Tue, 12.Sep.06, 7:50      Re: Panikatacken schon seit langem Reply with quoteBack to top

@ littleJane:Naja, aus der Therapie bin ich schon immer gestärkt rausgegangen, aber die Zeit war zu kurz um den Ursprung des Ganzen wirklich auf den Grund zu gehen. Was ich gelernt habe ist nicht alles in mich "Hineinfressen", auch mal nein sagen (gelingt nicht immer). Allerdings gehen diese "Übungen" mit der Zeit wieder verloren wenn man nicht ständig daran arbeitet. Ich finde, zumindest für mich, eine Therapie unheimlich wichtig. Erstens weil da endlich wer ist der einem zuhört ohne so Sprüche loszulassen wie :"Sei froh das du nicht wirklich krank bist".Zweitens ist da jemand der sich damit auskennt und einem gezielt helfen kann. Und Drittens ist es sehr schwer alleine mit all dem fertig zu werden, zumal diese "Krankheit" viel Ernergie von den Betroffenen fordert und obwohl wir ja alle wissen das da nichts ist unser Körper sich dann selbstständig macht . Leider habe ich über die Jahre auch Ärzte kennen gelernt die, sobald sie von Panikattacken hören, sofort dieses abwertende "Aja" loslassen und die Untersuchung fällt dann dementsprechend aus ("Sie haben ja eh nichts"). Wichtig ist das man in jedem Bereich Ärzte hat denen man vertraut, die uns mit diesem Problem ernst nehmen. Ist nicht sehr einfach den wie man sieht bin ich auch wieder auf der Suche nach einem guten Neurologen (mein alter hat mir nur Tabletten verschrieben, bis heute weiß der nicht ob ich noch leb, interessiert den gar nicht, Hauptsache er investiert nicht zuviel Zeit in jemanden der nicht Krank ist. Trotzdem ebe ich die Hoffnung nicht auf irgendwann einmal eine Therpie zu machen die mir hilft wieder ein normales Leben führen zu können.
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Post Tue, 12.Sep.06, 21:57      Re: Panikatacken schon seit langem Reply with quoteBack to top

Hallo,
ich kann das alles ganz gut nachvollziehen, gerade das mit den freunden.
Ich bin der Meinung das Panikattacken bzw. Anstzustände eine psychiche Krankheit ist, die man anerkennen sollte.
Nach dem was du so schreibst bin ich fest entschlossen eine Therapie zu machen in der Hoffnung das alles wieder gut wird.
Es tut sehr gut mit gleichgesinnten zu schreiben, die einen verstehen.
Was bei mir schlimm ist oder mir so vorkommt ist dieses Unwirklichkeitsgefühl. Das löst bei mir Attacken aus.
Ich habe gelesen das das eine Schutzfunktion des Körpers ist.
Er schütz sich vor negativen Einflüssen.
Ich versuche das positiv zu sehen und mich nicht mehr so verrückt zu machen.
Es ist schließlich nur Stress, der auch wieder wegggeht ( rede ich mir ein Confused )

Bis dann
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