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Butterkeks
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Post Sat, 22.Oct.05, 16:04      Nicht allein, aber einsam Reply with quoteBack to top

Hallo!

Seit einigen Wochen fühle ich mich in meinem Freundeskreis irgendwie unglücklich und so ganz genau weiß ich eigentlich auch nicht wieso. Ich habe ganz gute Freunde, sowohl in der Uni, als auch außerhalb der Uni und ich finde, sie sind "richtige" Freunde, also solche, mit denen man auch ernsthaft reden kann und die für einen da sind, wenn man sie braucht. So gesehen dürfte ich kein Problem haben, aber ich fühle mich bei allen immer wie das fünfte Rad am Wagen bzw unwichtig. Gestern war ich z.B. auf dem Geburtstag einer sehr sehr guten Freundin und während des Gesprächs mit ihr und den anderen, habe ich gemerkt, dass sie mit denen viel mehr gemeinsam und zu tun hat, wie ich. Sie studieren das gleiche Fach und sehen sich natürlich öfter, während ich etwas anderes studiere und somit im Alltag außen vor bin. Das ist mir schon klar, aber irgendwie hat es mir weh getan, als ich gehört habe, dass meine Freundin (mit der ich schon viel erlebt und durchgestanden habe) mit den anderen dauernd telefoniert und dergleichen, während sie mich z.B. seit Monaten nicht mehr angerufen hat. Wir treffen uns ab und zu im Café, aber das war's auch schon.
Und mit anderen Freunden ist es nicht viel anders. Ich habe das Gefühl, ich gehöre zwar überall dazu und man mag mich auch, aber ich bin niemandes beste Freundin, sondern eben eine von vielen. Oder ich werde zu selbstverständlich genommen. Zum Beispiel habe ich eine absolut gute Freundin, die in einer anderen Stadt lebt und manchmal bekommt sie ihre Krise und meldet sich dann für Wochen nicht. Jetzt waren es fünf Wochen und wenn ich sie frage, was los ist, warum sie sich nicht meldet, meint sie, dass sie ein furchtbar schlechtes Gewissen hätte und sich ja melden wollte und sie mich doll vermisst hätte, aber sie hat's einfach nicht geschafft, weil sie abends keine Lust mehr hatte sich mit dem Telefon in ihrer ungemütlichen Wohnheimküche hinzusetzen. Und damit geht sie zur Tagesordnung über. Als ob es nicht auch noch andere Kommunikationsmöglichkeiten gäbe. Einmal hat sie mir gesagt, dass sie mich so gern hat, dass sie sich gar nicht vorstellen könnte nicht mehr mit mir befreundet zu sein, aber sie manchmal einfach vergisst sich um mich zu bemühen, weil ich für sie eben ein selbstverständlicher Teil ihres Lebens bin. Ich glaube ihr das sogar, aber mir reicht das nicht, weil ich einfach nicht selbstverständlich bin! Nur schaffe ich es nie zu sagen, was mich stört oder dass es mir überhaupt schlecht geht. Wenn ich mit Freunden zusammen bin, geht bei mir ein automatisches Dauergrinsen an und da ist es natürlich kein Wunder, dass alle glauben, es wäre wunderbar, wie es ist. Nur weiß ich nicht, wie ich es ändern soll oder ob ich vielleicht etwas übersensibel bin, was ihr jeweiliges Verhalten betrifft.

LG, BKeks
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Lisa29
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Post Sun, 23.Oct.05, 12:19      Re: Nicht allein, aber einsam Reply with quoteBack to top

Es gehört wohl zum Leben, daß man freunde auch gehen läßt, bzw auch Distanz läßt wenn sie diese anscheinend brauchen. Ich habe mich jahrelang, man könnte schon sagen jahrzehnte lang an den gleichen Freundinnen emotional festgehalten bzw sie immer als meine besten Freundinnen bezeichnet und gar nicht gemerkt wie ich zunehmend unwichtiger für sie wurde. Sie ziehen in eine andere Stadt, studieren etwas anderes, sie treffen neue Leute. Das Leben bleibt halt nicht stehen, sondern entwickelt sich weiter und so entwickeln sich Beziehungen auch weiter und vielleciht auch eben auseinander ohne daß man es merkt.
In verschiedenen Lebensabschnitten hat man verschiedene Freunde, kann die Zeit geniessen und muß sie auch wieder gehen lassen.
Wie sieht das bei Deinen Uni-Freundschaften aus? Auch so wie bei den anderen, die Du nicht so oft siehst? Da fühlst Du Dich auch irgendwie überflüssig? hast DU jemanden mit dem Du momentan sehr viel gemeinsam hast? (nicht in der Vergangenheit sondern momentan?)
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Butterkeks
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Post Sun, 23.Oct.05, 17:24      Re: Nicht allein, aber einsam Reply with quoteBack to top

Hi Du!

Hhm, ich fürchte, ich hab mich etwas missverständlich ausgedrückt, denn natürlich ist es so, dass Freundschaften irgendwann auseinandergehen können oder sich auseinander entwickeln etc, aber das meinte ich nicht. Diese Freunde sind meine jetzigen Freunde, Unifreunde oder aus der Freizeit, die ich noch nicht mal sooo lange kenne. 1-3 Jahre ungefähr. Und die Freundschaft hat sich nicht verändert, die Rollen waren von Anfang an so, ich habe es nur erst jetzt richtig gemerkt. Weißt du, wie ich meine? Ich habe das Gefühl insgesamt mehr zu geben, als ich von ihnen zurückbekomme. Anfangs ist mir das nicht so aufgefallen, weil ich es ganz schön fand viele unterschiedliche Leute zu kennen, aber mittlerweile komme ich mir nirgends richtig heimisch vor. Mir fehlt sowas, wie eine beste Freundin, der ich die wichtigste Freundin bin und nicht eine von vielen. Bei meinen Freunden habe ich oft das Gefühl, dass sie zwar gern mit mir zusammen sind, aber es bei jedem immer noch einen gibt, mit dem sie noch enger befreundet sind. Wie ein Reserverad eben, das ist auch wichtig und hat man im Kofferraum immer dabei, aber zu den vier funktionierenden Rädern gehört es nicht.
Und nee, mit wem sollte ich reden, es geht ja um meinen Freundeskreis. Ja, und mit den Leuten habe ich z.T. viel gemeinsam und wir sehen uns ja regelmäßig, das ist es nicht.
Um es nochmal zu sagen, die Leute benehmen sich wie Freunde, sie sind schon für mich da, wenn ich sie brauche, aber - ist total schwer zu formulieren - ich habe einfach das Gefühl mehr hinein zu investieren, als zurückkommt. Seien es Emails, um zu fragen, wie's geht oder Verabredungen zum Mittagessen in der Mensa. Sie gehen zwar immer darauf ein, aber der erste Schritt kommt zu 90% von mir. Und das stört mich mittlerweile und macht mich traurig, weil ich mir eben so unwichtig vorkomme.
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