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munch
sporadischer Gast


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Große Freiheit Nr 7 M, 33
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Fri, 23.Dec.05, 9:47 2 Monate. n Tod der Mutter hat Vater neue Frau |
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Hallo,
mein Vater hat, nachdem er meine Mutter etwa 1,5 Jahre auf dem Weg zum Tod durch Krebs gepflegt und umsorgt hat (die letzten 3 Monate bettlägerig), bereits nach 2 Monaten - der Grabstein war noch nicht auf dem Grab, eine neue Frau.
Ich war entsetzt über soviel Geschmacklosigkeit, die noch lebende Mutter meiner verstorbenen Mutter ebenfalls. Meine Schwester, auch um die 30, nimmt alles so hin und weist es von sich, über Vaters Angelegenheiten urteilen zu wollen. "Er müsse tun, was gut für Ihn ist". Sie wohnt allerdings auch noch im gleichen Ort (ich 100 km entfern)und braucht ihn wegen handwerklichen udn anderen Dingen. Kurz: sie kann es sich nicht erlauben, es sich mit ihm zu verderben.
Im dritten Monat ihre Partenrschaft standen die beiden plötzlich unangemeldet an meinem Haus und wollten mich "überraschen". Ich war entsetzt und versuche mittlerweile mehr schlecht als recht mit der Situation umzugehen. Mittlerweile ist ein Jahr rum und mein Vater hat immer noch diese Frau.
Mein Vater ist 62 und mir war immer klar, dass er nicht alleine bleiben wird, da er noch viel zu agil und vital dafür ist. Jedoch jammerte er wie in Kleinkind rum, als er nach dem Tod zeitweise alleine zu Hause saß. Ich dageben hatte eine viel längere Durststrecke nach der Trennung von meiner Frau nach 14 Jahren Beziehung. Für mich war es damals unmöglich, sofort eine neue Liebe zu beginnen, ich brauchte über ein Jahr um mit der von ihr vollzogenen Trennung fertig zu werden. Mein Vater braucht nach 35 Jahren Ehe und intensiver Pflege nicht mal 2 Monate. Ich komme damit nicht klar. Allerdings habe ich rein gar nichts gegen die neue Frau, sie ist nett. Nur diese schlimme, pietätlose und die Gefühle der Kinder und Großmutter mißachtende Verhlatenwechsel meines Vaters erzürnt mich.
Nun gestaltet sich die Situation mittlerweile so, dass mein Vater kaum noch zu Hause ist, sondern fast immer bei seiner neuen, die 400 km entfernt wohnt. Er hat alle sozialen Bezüge in seiner Heimat gekappt und widmet sich nur der neuen Frau, die zudem in ihrer Selbstständigkeit große finanzielle und personelle Schwierigkeiten hat. Er verhält sich wie ein liebestoller Hund und kanne s kaum erwarten, wieder dorthin zu fahren. Ich sehe und höre von meinem Vater kaum was, wenn, nur so, dass ich ihn anrufe. Auch der Kontakt zu seiner Tochter ist dünner geworden.
Ich lehne meinen Vater nun dermaßen ab, dass ich keine Lust habe Weihnachten mit ihm und meiner Schwester, zu der das Verhältnis mittlerweile auch zerstört ist, zu verbringen. Ich müßte dann alleine bleiben und auf meine Freundin warten, die zunächst bei ihren Eltern ist.
Mein Vater war nie ein gefühlsbetonter Mensch, hat mir in meiner Vita mehr geschadet als geholfen. Ich konnte ihn nie richtig leiden, was sich in unserem Verhältnis durch Wegfall von Nähe und Vertrauen immer geäußert hat. Er war z. B. immer wieder - bis ich Anfang 20 war gewaltätig mir gegenüber. Er sagt von sich auch, dass "er kein guter Vater war, er hätte mich ja nicht mal zum Bier eingeladen, als ich 18 geworden bin".
Erst nachdem ich mein Studium beendet und heute eine gute Position habe, hat er mich z. T. so angenommen, wie ich bin.
Meine Mutter war es, die die Familie zusammengehalten hat.
Ich steh kurz davor, jeglichen Kontakt zu meinem Vater abzubrechen, den Pflichtteil des Erbes zu beantragen (ihm steht das Geld meiner Mutter/Großmutter ja nicht zu und zudem habe ich Sorge, dass er sich kopflos in den maroden Betrieb seiner neunen verpflichten läßt) und damit mit allem breche. Gleichzeitig schmerzt mich der Gedanke aber derart, dass ich sehr darunter leide und mir nichts mehr wünsche, als eine heile Familie (ich habe derzeit auch noch keine Kinder).
Lediglich aus Rücksichtnahem auf meine Oma mütterlicherseits, zu der ich ein sehr gutes Verhältnis habe, mache ich das nicht.
Wie würdet ihr euch verhalten? Wie kann ich die Situation besser für mich bewältigen? Diese Zerissenheit auflösen?
Danke für eure Antworten.
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Sira
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1370
Bayern W, 30
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Fri, 23.Dec.05, 10:52 Re: 2 Monate. n Tod der Mutter hat Vater neue Frau |
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Ich verstehe Deine Unsicherheit, muss und möchte Dir aber auch sagen, dass Dein Vater ein Recht hat, sein Leben weiterzuleben.
Wie Du sagst, hat er Deine Mutter aufopferungsvoll bis zum Schluss gepflegt und was DAS heißt, kann man vermutlich gar nicht begreifen, wenn man es nicht selbst durchgemacht hat.
Er hatte somit auch Zeit sich zu verabschieden und das er die Neue hat heißt nicht, dass er Deine Mutter vergessen hat - oder so.
Wie lange hätte er denn warten sollen Deiner Meinung nach?
Deine Emotionen kann ich wie gesagt verstehen, aber ich würde mich freuen, dass Dein Vater weiterlebt nicht und nicht in ein Loch fällt, depressiv wird oder mit dem Leben hadert.
Ich würde mit ihm sprechen - ihm sagen was Du fühlst und hören, was er fühlt. Das er sich jetzt auf die Neue konzentriert kann auch daran liegen, dass er Deine / Eure Ablehnung deutlich gespürt hat und sich dem nicht mehr aussetzen wollte.
Habt ihr miteinander mal offen gesprochen?
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richie
Forums-InsiderIn


273
wien M, 31
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Fri, 23.Dec.05, 10:57 Re: 2 Monate. n Tod der Mutter hat Vater neue Frau |
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hallo munch!
ich denke dein vater hat schon vor dem tod deiner mutter an der verarbeitung gearbeitet.
es ist schlimm jemanden beim sterben begleiten zu müssen...
ich denke er hat einfach einen grossen wunsch nach einer "normalen" partnerschaft.
ausgehen, gemeinsam auf urlaub fahren...
dass er jetzt eine neue hat ist normal und heisst nicht dass er deine mutter nicht geliebt hat.
er hat sie liebevoll gepflegt und in den tod begleitet.
warum muss er jetzt jahrelang trauern?
spez. wenn er sehr lebensfroh ist und allein zuhaus nur die krise bekommt.
willst du lieber deinen alten vater pflegen und alle 2 tage zu besuch vorbeikommen?
sei froh dass er so selbständig ist und sein eigenes leben lebt.
wer weiss, vielleicht war ja auch der letzte wunsch deiner mutter dass er sich eine neue frau suchen soll, weil sie wusste dass er alleine nicht glücklich ist.
sowas würd ich wirkliche liebe nennen.
bitte sprich mal mit Deinem vater darüber.
frag ihn was deine mutter davon hält, ob sie darüber geredet haben.
was würdest Du tun wenn Dir alle anderen total egal wären?
voller egotrip ohne rücksicht auf andere?
was kommt Dir da als erstes in den sinn?
kann sein dass Dich nicht die neue frau stört sondern in wahrheit andere dinge?
gewalttätigkeit, keine wirkliche vaterrolle...
schon mal daran gedacht mit ihm offen und ehrlich zu reden?
lg, richie
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munch
sporadischer Gast


12
Große Freiheit Nr 7 M, 33
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Fri, 23.Dec.05, 11:11 Re: 2 Monate. n Tod der Mutter hat Vater neue Frau |
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ich versteh sehr gut, was ihr sagt: natürlich soller er sein leben leben. das war uns auch allen klar, dass er eine neue haben wird.
bearbeitet hat der noch nie etwas, eher durch arbeit bewältigt (verdrängt) gab es probleme, hat er gearbeitet, gebrüllt oder zugeschlagen.
trauer habe ich bei ihm kaum gespürt, wie kann man wenn man trauert - schon in dieser zeit eine neu eliebe beginnen? trauer hatter er sichtbar kaum welche, mehr einsamkeitstrauer - wo bleibe ich jetzt? was mache ich jetzt alleine, wo doch 35 jahre jemand für mich da war.
wie kann man 35 jahre in 2 monaten vergessen, wenn man wirklich geliebt hat?
es geht um die geschwindigkeit, versteht ihr? den plötzlichen gefühlsumschwung. das paßt doch nicht zusammen.
die frau als person stört mich überhaupt nicht. sie ist nett, wie och oben schrieb.
hat denn ER nur ein recht weiterzuleben, ohne die gefühle seiner Kinder zu achten???? im prinzip war es so immer, er hat gemacht - ohne rücksicht auf andere.
habe ich nicht auch recht auf trauer ohne gleich mit einer neunen frau die an meiner mutter stelle auftritt zu leben?? hat nur er rechte????
hat er nicht auch rücksicht zu nehmen?
wie lange er hätte warten sollen? ich weiß nicht halbes jahr/jahr vielleicht. jedenfalls wenn zwei monate eine neue auftaucht hat er die doch schon vorher gekannt. da ist doch irrsinn, verwerflich bis ins höchste.
ichhabe mit ihm gesprochen udn seine meinung ist, dass er mit dem alleinesein nicht zurechtkäme. aber vorher immer den harten markiert, der alles alleine in den griff kriegt . jetzt wo er stärke beweisen könnte - allein und kontakt zur familie (kindern suchend) wendet er sich einer neunen familie, neuen frau zu. wie erbärmlich!
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1370
Bayern W, 30
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Fri, 23.Dec.05, 11:37 Re: 2 Monate. n Tod der Mutter hat Vater neue Frau |
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| munch wrote: |
bearbeitet hat der noch nie etwas, eher durch arbeit bewältigt (verdrängt) gab es probleme, hat er gearbeitet, gebrüllt oder zugeschlagen.
Das ist natürlich nicht "schön" aber es gibt eben nicht die Regel fürs verarbeiten.
trauer habe ich bei ihm kaum gespürt, wie kann man wenn man trauert - schon in dieser zeit eine neu eliebe beginnen?
Wie gesagt, für Trauer gibts keine Regeln und "nur" weil Du es nicht spürst, oder weil er es nicht zeigt, heißt es nicht, dass er nicht getrauert hat. Wie gesagt, der Tod Deiner Mama kam nicht über Nacht.
wie kann man 35 jahre in 2 monaten vergessen, wenn man wirklich geliebt hat?
Wer sagt denn, dass er sie vergessen hat? Kannst Du in sein Herz sehen? Weißt Du, was er z. B. mit der Neuen (oder anderen Menschen) darüber für Gespräche führt?
es geht um die geschwindigkeit, versteht ihr? den plötzlichen gefühlsumschwung. das paßt doch nicht zusammen.
Wie gesagt, ich verstehe Dich sehr gut. Aber er hatte Zeit sich auf diese Situation vorzubereiten. Und außerdem: Auch er braucht vielleicht Zuwendung von anderen Menschen. Ihr werdet mit Euch selbst und Eurer Trauer evtl. beschäftigt gewesen sein und er hat Eure Ablehnung gespürt.
Du fühlst Dich ja evtl. von ihm alleine gelassen - kann DAS sein?
hat denn ER nur ein recht weiterzuleben, ohne die gefühle seiner Kinder zu achten???? im prinzip war es so immer, er hat gemacht - ohne rücksicht auf andere.
Siehst Du, da sehe ich das eigentlich Problem. Du hattest offenbar - so lese ich das jetzt - deshalb schon vor dem Tod Deiner Mama mit ihm deshalb "Probleme" und die Geschichte verstärkt das jetzt. Du fühlst Dich wohl alleine gelassen von ihm. Also hat das nur nebenbei mit der Neuen zu tun, sondern es geht um Euer Verhältnis miteinander.
habe ich nicht auch recht auf trauer ohne gleich mit einer neunen frau die an meiner mutter stelle auftritt zu leben?? hat nur er rechte????
hat er nicht auch rücksicht zu nehmen?
Wie stellst Du Dir denn vor, wie seine Rücksichtnahme hätte aussehen sollen? Was hättest Du Dir denn gewünscht von ihm? Und noch was, die Neue tritt nicht an Stelle Deiner Mutter auf. Ich bin sicher, es geht hier nicht um Ersatz.
wie lange er hätte warten sollen? ich weiß nicht halbes jahr/jahr vielleicht. jedenfalls wenn zwei monate eine neue auftaucht hat er die doch schon vorher gekannt. da ist doch irrsinn, verwerflich bis ins höchste.
So wie ich das hier lese, wäre das Problem für Dich auch nach einem Jahr da gewesen. Es geht doch eigentlich nicht um die Neue sondern um Euer Verhältnis zueinander. Da würde ICH ansetzen. Mach Dir mal klar, was Du am Verhältnis zwischen Euch beiden ändern würdest, was Du von ihm möchtest und was Du zu geben bereit bist.
Und verwerflich finde ich es nicht, dass er sein Herz für einen anderen Menschen geöffnet hat.
Vielleicht hast Du ja das letzte Jahr auch nicht "super" reagiert und er hat die Ablehnung (auch schon vorher) wahrgenommen und sich distanziert. Könnte ja sein. Nur mal als Erklärung.
ichhabe mit ihm gesprochen udn seine meinung ist, dass er mit dem alleinesein nicht zurechtkäme. aber vorher immer den harten markiert, der alles alleine in den griff kriegt .
Schau mal, jetzt gesteht er Dir schon seine Schwäche ein - die Angst und die Unfähigkeit alleine zu sein. Das ist doch schon mal was.
jetzt wo er stärke beweisen könnte - allein und kontakt zur familie (kindern suchend) wendet er sich einer neunen familie, neuen frau zu. wie erbärmlich!
Sorry, ich finde Du bewertest zu hart. Er ist ein Mensch. Er macht Fehler, er hat Schwächen. Du machst es Dir bisschen zu leicht finde ich, wenn Du ihn so abkanzelst.
Hast Du alles richtig gemacht? Hast Du ihm die Möglichkeit gegeben, offen zu Dir zu sein ohne das Du ihn verurteilst?
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_________________ Wir sind, was wir denken! |
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richie
Forums-InsiderIn


273
wien M, 31
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Fri, 23.Dec.05, 11:37 Re: 2 Monate. n Tod der Mutter hat Vater neue Frau |
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schau Dir mal an wie schnell so manche frau hier im forum ist, dagegen sind die 2 monate von deinem vater ja ein klacks
>>>>>ohne die gefühle seiner Kinder zu achten????
sorry aber er ist 62 und du über 30.
ist wohl ein unterschied ob die kinder 12 sind oder 30, oder nicht?
euer verhältnis war ja nie toll, warum sollte es ausgerechnet jetzt, mit 62, besser werden??
>>>>habe ich nicht auch recht auf trauer ohne gleich mit einer neunen frau die an meiner mutter stelle auftritt zu leben??
doch, klar.
ich würde sie jetzt auch nur als freundin / bekannte vom vater sehen und nicht als mutter. mutter hast du nur eine im leben! die neue wird vermutlich auch gar nicht die mutterrolle einnehmen wollen, oder?
wie alt ist die neue?
>>>>>wie lange er hätte warten sollen? ich weiß nicht halbes jahr/jahr vielleicht.
ich denke du hättest dann genau so gedacht wie jetzt.
>>>>>neue auftaucht hat er die doch schon vorher gekannt
dann ist es noch verständlicher dass es nur 2 monate gedauert hat...
lg.
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munch
sporadischer Gast


12
Große Freiheit Nr 7 M, 33
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Fri, 23.Dec.05, 11:54 Re: 2 Monate. n Tod der Mutter hat Vater neue Frau |
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ich habe die geschichte gelesen, von der frau, die noch viel schneller war. allerdings halte ich ihr zugute, dass die beziehung vorher schon zerrüttet war und er eine andere hatte. ich denke, da kann u. u. gar keine trauer mit im spiel gewesen sein oder aber man löst sich doch wesentlich schneller, wenn so was vorfällt.
mein vater war 35 jahre mit ihr zusammen und es gab keine nennenswerten/äußerlich sichtbaren störungen.
ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass ich mit der neuen frau als solchen keine probleme habe. ich finde sie nett. und zu einem anderen, maßvolleren abstand kennen gelernt würde ich sagen: bravo, volltreffer.
sie ist übrigens 65. meine mutter war 58.
natürlich geht es um das problem, welches sich zwischen meinem vater und mir schon ein leben lang abspielt. die gefühlslosigkeit, die unterdrückung usw. das ist unser lebensthema und hat zu großen distanzierungen unsererseits geführt. die abfertigung des todes meiner mutter und das gefühlslose, rücksichtslose an sich denken und ersetzen der lebensgefährtin ist sozusagen die krone der maß- und respektlosigkeit.
wieder nur er macht und tut ohne rücksicht auf andere.
und du hast recht, richie, wenn du dagst: eure beziehung war nie gut, wieso sollte sie besser werden? diese erkenntnis schmerzt und deshalb j aauch jetzt das hadern mit dem weihnachtlichen besuch.
am liebsten würde ich ihn nicht sehen wollen und heile welt spielen.
dann muß ich aber auch damit klarkommen, alleine hier zu hause zu sein, mit den gedanken, das weihnachten in den vorherigen jahrenimmer sehr harmonisch und familiär abgelaufen ist.
WARUm bemüht er sich denn nicht, kontakt zu den kindern zu halten? warum sucht er andere wege? das ist es, was ich von ihm erwartet hätte, in dieser notzeit hilfe/trauer/verständnis bei uns, seinen kindern zu suchen und nicht die aufkommenden einsamkeitsgefühle bei einer anderen frau zu bekämpfen.
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Sira
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1370
Bayern W, 30
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Fri, 23.Dec.05, 11:57 Re: 2 Monate. n Tod der Mutter hat Vater neue Frau |
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| munch wrote: |
WARUm bemüht er sich denn nicht, kontakt zu den kindern zu halten? warum sucht er andere wege? das ist es, was ich von ihm erwartet hätte, in dieser notzeit hilfe/trauer/verständnis bei uns, seinen kindern zu suchen und nicht die aufkommenden einsamkeitsgefühle bei einer anderen frau zu bekämpfen. |
DAS sind Dinge, Du ihn - nicht uns - in einer stillen Minute fragen solltest!
Zum Rest kann ich nur auf meinen Post verweisen.
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Kenzo
Helferlein


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Niederösterreich M, 23
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Fri, 23.Dec.05, 13:14 Re: 2 Monate. n Tod der Mutter hat Vater neue Frau |
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hi munch!
dein vater hat deine mutter sicher sehr geliebt und wird es immer noch!
sie wird immer im herzen bei ihm sein!
dass,dass er eine "neue" hat ist ist womöglich so zu interpretieren das er sich vom schmerz irgenwie ablenken möchte,und sowas ist die beste möglichkeit dazu.
aber sei dir sicher,auch wenn er bei der anderen ist,in gedanken ist er immer bei deiner mutter!
stell dir vor er wär die ganze zeit in seinen 4 wänden und würde nachdenken,sowas würde nicht gut gehen,er würde in trauer zerfließen.
siehe es als eine natürliche therapie an die dein vater gerade durchmacht.
mfg kenzo
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Fruitloops
Helferlein


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*Hessen* W, 31
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Fri, 23.Dec.05, 14:33 Re: 2 Monate. n Tod der Mutter hat Vater neue Frau |
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Hallo Munch,
würde Dir gerne ausführlich antworten - ich bin die Frau, von der Du sprichst - habe aber leider keine Zeit mehr heute ... und zu Hause keinen PC.
Bei mir waren es knapp 3 Monate ...
Aber NIEMAND - niemand hat das Recht, die Trauer von anderen Menschen zu beurteilen. Jeder trauert anders und glaube mir - ich habe SEHR getrauert, auch wenn unsere Ehe kaputt war.
Ich empfehle Dir die Seite www.verwitwet.de - lies' Dich mal ein bisschen in das Thema ein - und sprich' mit Deinem Vater.
Ich habe sehr mit meiner Familie zu kämpfen - weil sie genauso denken wie DU !! Und es tut verdammt weh
Vielleicht schau' ich zwischen den Jahren nochmal rein - bis dahin wünsche ich Euch allen ein frohes Fest .....
Fruit
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_________________ Wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her ! |
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munch
sporadischer Gast


12
Große Freiheit Nr 7 M, 33
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Fri, 23.Dec.05, 14:42 Re: 2 Monate. n Tod der Mutter hat Vater neue Frau |
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in drei monaten kann man keine trauer verarbeiten, sondern nur verdrängen oder aber man ist per se ein solch oberflächlicher, wenig reflektierender, gefühlsarmer und konsumorientierter mensch, dass die beziehung vorher sowieso nichts bedeutet haben kann. oder aber: die partnerschaft war vorher schon zerrüttet. das halte ich dir zugute. mehr aber auch nicht.
danke für eure antworten.
karl marx hat mal gesagt. "das gesellschaftliche sein bestimmt das bewußtsein" zwar in einem anderen kontext, aber auch hier zeigt sich wieder: jeder legt es sich so zurecht, dass es paßt und seine persönliche integrität nicht angegriffen wird.
ich fürchte in wirklichkeit kann es keinen beurteilen, der es nicht selbst erlebt hat.
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Fruitloops
Helferlein


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*Hessen* W, 31
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Fri, 23.Dec.05, 14:45 Re: 2 Monate. n Tod der Mutter hat Vater neue Frau |
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[quote]aber sei dir sicher,auch wenn er bei der anderen ist,in gedanken ist er immer bei deiner mutter!
Falsch !!
Du meintest vielleicht, dass er die Mutter nie vergisst ... aber so wie Du's geschrieben hast, ist es sicher (hoffentlich) nicht.
Ich werde meinen Mann auch nie vergessen - aber ich LEBE weiter !! Und es gibt durchaus ziemlich viele Momente, in denen ich nicht an meinen verstorbenen Mann denke !! Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich ihn vergesse .... er wird IMMER einen Platz in meinem Herzen haben - IMMER !!
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munch
sporadischer Gast


12
Große Freiheit Nr 7 M, 33
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Fri, 23.Dec.05, 14:47 Re: 2 Monate. n Tod der Mutter hat Vater neue Frau |
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hier ein weiteres beispiel für die verlogenheit, haltlosigkeit und geringe bereitschaft, wirklich zu trauern.
(aus einem anderen forum) "...bin neu hier und stelle mir die Frage, ob ich mich überhaupt schon wieder mit solchen Gedanken beschäftigen darf, das ich nicht mein ganzes restliches Leben nun als Witwer verbringen möchte, nachdem meine Frau erst vor 1 Monat gestorben ist.
Wie denken da andere darüber?"
allein die tatsache, dass er sich 1 monat danach mit der frage überhaupt beschäftigt, zeigt die seelischen untiefen dieser person auf.
und immer wieder die formulierung - auch von meinem vater - " ... das ich nicht mein ganzes restliches Leben nun als Witwer verbringen möchte ..." .
HALLO??? ist nach 1 Monat (3 monate) schon die Uhr fürs restliche leben am ticken??? ist nicht ein wenig abstand viel bedeutsamer und wertvoller???
auch mit einem längeren abstand von meinetwegen 1 jahr ist doch noch ausreichend "restliches leben" da, oder irre ich?
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98
*Hessen* W, 31
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Fri, 23.Dec.05, 14:55 Re: 2 Monate. n Tod der Mutter hat Vater neue Frau |
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Schade, dass Du so denkst !!
Hast Du schon einmal Deine EHEFRAU verloren ?! Wie kannst Du wissen, was - wann und in welchem Zeitraum ich (oder auch andere) verarbeite ???
Und Munch - Dein Zitat aus verwitwet.de - ich finde es eine ziemliche Unverschämtheit, jemandem, den Du nicht kennst, "Verlogenheit, Haltlosigkeit und geringe Bereitschaft, wirklich zu trauern" vorzuwerfen.
Das mit dem "Zeitraum" das wirft mir meine Familie auch vor. Aber mal im Ernst: Was ist nach 6 Monaten anders als nach 3 Monaten ????????
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munch
sporadischer Gast


12
Große Freiheit Nr 7 M, 33
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Fri, 23.Dec.05, 14:59 Re: 2 Monate. n Tod der Mutter hat Vater neue Frau |
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es ist die wertschätzung die man seinem ehemaligen partner entgegenbringt. es ist die möglichkeit wirklich zu trauern - in sich zu gehen ohne mit einer neuen person schon in urlaub zu fahren, von liebe zu reden. NIEMAND kann tatsächlich viele jahre in 3 monaten verarbeitet haben, das geht nicht! oder es war eh und je null und nichtig!
in wirklichkeit ist es die angst der betroffenen auf sich selbst zurückgeworfen zu sein, die angst vor sich selbst und sich selbst nicht auzuhalten. daher die schnelle flucht in neue urlaube, neue personen usw. die flucht in die leichtigkeit, weil man sich selbt unerträglich (allein) fühlt.
sei doch mal ehrlich: wie kann ich 1 monat danach einer anderen person zuneigung entgegenbringen, wenn ich meinen partner wirklich geliebt habe?
ps: und ja, ich habe meine partnerin nach 14 jahren verloren. durch trennung ihrerseits. ich brauchte gut 1 jahr, bis ich mich wieder einer frau in ernsthafter weise nähern konnte.
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