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iris78
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Post Sun, 25.Dec.05, 20:38      Mutter hat Wahnvorstellungen Reply with quoteBack to top

hallo,

ich brauche unbedingt rat. meine mutter leidet schon seit jahren an depressionen und seit einigerzeit auch an wahnvorstellungen. anfangs hab ich ihr geglaubt, klang alles logisch. mittlerweile nicht mehr. mittlerweile glaubt sie ich gehöre auch zur verschwörung gegen sie. und sie glaubt auch schon, dass ihr der arzt einen chip eingepflanzt hat. ich weiß nicht mehr was ich tun soll. ihre antidepressiva nimmt sie nicht mehr, lehnt sie ab. wobei ich glaube, das waren eh nicht die richtigen tabletten, bekam sie vom hausarzt. sie war nie zur therapie. sie weigert sich allerdings. redet auch oft von selbstmord, auch wenn sie es dann nie tat. aber seit sie mir das mit dem chip gesagt hat, denk ich mir ich sollte was tun. aber was? gleichzeitig hab ich angst, dass sie mit mir dann nicht mehr redet oder sauer auf mich ist. sollte ich sie einweisen lassen? soll ich sie so weiterleben lassen, mit dem auf und ab? hat jemand erfahrung damit? was passiert da? hilft das überhaupt? was kann ich tun?

bin für jeden rat bzw. erfahrungen dankbar
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Post Mon, 26.Dec.05, 12:30      Re: Mutter hat Wahnvorstellungen Reply with quoteBack to top

Hi. Meine Mutter ist auch irgedwie so.
Ich lebe nicht mit ihr. Aber ich hätte ihr persönlich antidepressiva in ihr Essen reingegeben.
Ich bin wegegangen. Wenn sie immer dasselbe wiederholt, dann glaubt sie noch mehr.
Ich glaube, man darf solche Leute nicht unterstützen
Am besten du hast weniger kontakt mit ihr. Du hast auch dein Leben. Ich habe mit meiner Mutter sehr viel Zeit verbracht. Nichts ist rausgekommen. Hab fast selbst mein Leben verpasst.
alex
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Post Mon, 26.Dec.05, 12:47      Re: Mutter hat Wahnvorstellungen Reply with quoteBack to top

hallo,

danke für die antwort. das mache ich eigentlich eh schon die ganzen jahre so. aber es gibt dann halt punkte, wo ich dann wieder angst um sie habe, dass sie sich etwas antut. sie ist auch die einzige familie die ich habe. möchte schon, dass es ihr gut geht. bzw. möchte ich mir keine vorwürfe machen, wenn sie sich wirklich mal was antut. wenn ich mich ganz aus ihrem leben entferne, ist das auch wahrscheinlicher, da sie außer mir niemanden hat.
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Post Mon, 26.Dec.05, 12:49      Re: Mutter hat Wahnvorstellungen Reply with quoteBack to top

was ich noch vergessen habe. ich lebe auch nicht mit meiner mutter. sehe sie oft nur alle paar monate übers wochenende und wir telefonieren auch nicht oft. aber wenn ichs dann wieder mitkriege wie es ihr geht und welche gedankengänge sie hat, möchte ich ihr helfen. bzw. versuchen sie dazu zu bewegen, zu einem arzt zu gehen und die tabletten dann auch zu nehmen.
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Hiob
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Post Mon, 26.Dec.05, 13:40      Re: Mutter hat Wahnvorstellungen Reply with quoteBack to top

Hallo Alien,

ich würde von einer Zwangseinweisung absehn, denn ich fürchte das verzeiht man sich als Tochter, wenn man einigermaßen menschliche Gedanken hat, nicht so leicht.

Mein Vorschlag währen 2 grundsätzliche Richtungen. Zum einen könntest du schaun, dass du dich allgemein intensiver mit dir beschäftigst, dein Leben stärkst und deine gefühlsmäßigen Abhängigkeiten mit/zu ihr untersuchst und etwas versuchst zu lockern. Das kann dich ein klein bisschen beschützen, falls wirklich mal etwas schlimmes kommt und deine ständigen Gedanken an sie evtl. lockern. Für diesen Weg sind unterstützend sicher so ein Forum und Literatur, sowie ganz offene Gespräche mit Menschen, die zu dir halten geeignet. Schreib ruhig mal deine jetzigen Zwickmühlen-Gedanken, mit dieser schwierigen Entscheidung nach dem Motto:“was ich mache, kann nur falsch sein“, auf. Dann wirst du später falls es mal große Sorgen gibt nachlesen können, wie verzweifelt du damals warst...und wirst leichter verstehen, dass du in solch einer Situation (jetzt) einfach nicht Schuld an irgendwas bist.

Das andere wäre sie. Ich weiß nicht, wie eure Verbindung jetzt noch so ist, ob sie sich von dir noch „etwas sagen“ lässt oder ob sie noch vertrauen hat. Wenn du doch noch Möglichkeiten siehst, sie zu erreichen, wäre es vielleicht sinnvoll, du bringst ihr auf freundliche Art bei, dass fremde Hilfe ihr Leben angenehmer machen kann, ohne dass sie ihre Selbständigkeit verliert. Ich würde ihr nicht mit der Holzhammermethode sagen, dass sie „krank ist und in die Klapse muss“...sowas widerstrebt mir. Sie sollte auf vorsichtige Art dahin geleitet werden, dass sie in einer Therapie für sich auch Hilfe und Vorteile sehen kann. Leider weiß ich nicht, ob das noch möglich ist, bei ihr, aber das wirst du schon einschätzen können.

Vielleicht wäre dann als erster Schritt mal ein unverbindliches Gespräch mit einem Thera günstig...allerdings würde ich davon absehen, sie zu veralbern (indem du sie z.B. irgendwo hin lockst), denn wenn du sie austrixt und sie das mitbekommt, wird vermutlich euer letzter dünner Draht noch abbrechen. Einen stationären Aufenthalt würde ich nicht erzwingen...sofern du es ihr nicht schmackhaft machen kannst, auch keine ambulante Thera, dann würde ich mit drastischeren Maßnahmen warten, bis sie konkrete Suizidabsichten äußert. Bedenke bitte, dass ein übereiltes und bevormundendes Handeln euer Verhältnis vollkommen zerstören kann. Ein Abwägen, wie du dich entscheidest, würde ich in jedem Falle dahin lenken, dass du auf dich Rücksicht nimmst. Macht sie denn mit, wenn du mit ihr z.B. mal eine Wanderung machst, bei der sie mal raus kommt, sich bewegt und ihre Gefühle und Sinne ein bisschen angeregt werden?

Mehr als Verständnis und Liebe wirst du ihr vermutlich im Moment nicht geben können. Bitte bedenke, dass du auch wenn du sie nicht einweisen lässt, an ihrem eventuellen geglückten Selbstmord nicht schuld bist...im Zweifel würde ich auf mein Herzchen hören und ihr deine Zweifel und Ängste versuchen mitzuteilen. Damit erschöpfen sich dann m.E. deine Möglichkeiten.

Viele Grüße und etwas Ruhe wünscht
Hiob
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Post Mon, 26.Dec.05, 14:10      Re: Mutter hat Wahnvorstellungen Reply with quoteBack to top

hallo hiob, danke für die ausführliche antwort.

das mit der zwangseinweisung fällt mir auch total schwer und kann es glaub ich auch nicht umsetzen, solang nicht ernsthaft etwas passiert. aber meine freundin meinte, dass es vielleicht gut wäre, damit sie halt die richtigen tabletten bekommt und damit ich sozusagen, wenn was passiert ist, sagen kann ich hab alles versucht.
wobei ich da halt auch meine zweifel habe, vor allem wie du auch schreibst, ich da angst habe den draht zu ihr ganz zu verlieren. meine freundin meinte auch mal, ich sollte meiner mutter härter vor augen führen, aber das schaff ich nicht. aber ich bin mir halt oft nicht sicher, ob es richtig ist, ihr das nicht vor augen zu halten. ich umschreibs meistens bzw. als sie mir das mit dem chip sagte, meinte ich halt, naja das kann doch nicht sein etc. aber aus meinem mund kam nie, du hast wahnvorstellungen oder du bist verrückt.

anfangs wars auch noch leichter, dass ich das mitmache bzw. ihr normal zuhöre. aber jetzt fängt es an, dass sie auch mich in der verschwörung sieht und da bekomm ich halt angst, wenn sie in der phase ist, dass sie keinen mehr hat, sich dann was anzutun. davor wars immer leichter, ich hab gesagt, wie wichtig sie mir ist etc. und man hat gemerkt das hilft, bzw. sie wandelt sich dann wieder bzw. sie würd sich wegen mir schon nix antun. aber in manchen phasen momentan, wo sie gegen mich ist, wirds schwieriger. wobei es noch klappt, aber halt schwieriger und ich habe angst, wenn es schlimmer ist, eben halt diesen draht zu ihr zu verlieren.

die abhängigkeit zu ihr zu lockern...das versuch ich natürlich. fällt nicht immer leicht. ich war mal bei einer therapeutin mit dem problem meiner mutter, allerdings hab ich mich mit ihr nicht verstanden, sie war mir zu "hart". aber sie meinte eben meine mutter hätte schizophrenie laut den dingen die ich ihr eben erzähle. und was es schon gebracht hat, dass ich mich mehr distanzieren kann odre weiß meine mutter ist krank und darf das nicht persönlich oder ernst nehmen. aber fällt trotzdem nicht leicht. das mit schuld das ist mir zwar alles bewußt, in momenten wo sie verschwunden ist, denkt man trotzdem darüber nach, hätte man es verhindern können.

gespräche über eine therapie ist mit meiner mutter ganz schlecht. das versuch ich schon des längeren. anfangs halt so, naja probier mal, schaden kanns ja nicht. hab ihr erzählt dass ich zu jemanden gehen möchte, ich war dann auch paar mal dort. hab ihr auch erzählt dass eine freundin von mir eine therapie macht und so. wollte ihr zeigen, dass es nix schlimmes is dorthinzugehen, und dass man eben nicht gleich verrückt ist oder eingewiesen wird. davor hat sie angst, sagt sie oft. dass halt die verschwörer sie einweisen wollen oder so um sie loszuwerden. seit ich das gemacht habe, also das beispiel einer freundin erzählt habe, glaubt sie eben, dass ich auch gegen sie bin wie alle anderen und das nur erfunden hätte. weil ich das von meiner freundin erzählt habe. das hat sie mir auch gesagt, als ich gefragt habe, wie sie drauf kommt. sobald man mit therapie anfängt oder wenn ich nur frage warum sie ihre tabletten nicht mehr nimmt, dann ist sie mißtrauisch und glaubt, ich will ihr was.

es geht auch oft ganz gut mit meiner mutter, aber ich sag mal in monatlichen abständen kommt es dann wieder, wo sie durchdreht oder abhaut und auch böse auf mich ist. dazwischen ist meist wieder alles gut. sie ist halt leider arbeitlsos und das macht sie noch mehr feritg. sie macht jetzt zwar viel in der freizeit, hatte daher auch schon mehr hoffnung, dass es besser wird oder sie doch die tabletten nimmt. aber vorgestern wars dann halt wieder extrem schlimm.
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iris78
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Post Mon, 26.Dec.05, 14:12      Re: Mutter hat Wahnvorstellungen Reply with quoteBack to top

und sie hat da auch mit mir nicht geredet. gestern hat sie mir dann allerdings geschlildert wie unfrei sie sich fühlt und das halt immer wieder der punkt kommt, dass sie fast am durchdrehen ist, weil sie verfolgt wird und nciht frei ist. momentan scheint wieder alles ganz ok, vielleicht kann ich jetzt auch noch mal mit ihr reden.

dass ich nicht schuld bin egal was passiert, das ist mir schon bewußt. aber ich möchte halt schon, dass es ihr gut geht. auf der anderen seite macht es mich fertig sie so zusehen und das zu hören wie ihr das zusetzt und sie sich unfrei und verfolgt fühlt. dann distanziere ich mich wieder und dann hab ich höchstens schuldgefühl hinsichtlich, ich sollte eben mehr mit ihr machen oder einfach halt da sein.

danke für die antwort.....ihr das vermehrt mitzuteilen, dass ich angst um sie hab, werd ich auf alle fälle versuchen. vielleicht geht sie dann doch mal mit zum arzt. oder bekommt langsam einsicht, dass das nicht real sein kann.
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Post Tue, 27.Dec.05, 18:18      Re: Mutter hat Wahnvorstellungen Reply with quoteBack to top

Hi alien1978
Deine Situation ist wirklich schlecht. Ich rate dir trotzdem zuerst alleine zum Psychyater zu gehen. Bald wirst du selbst hilfe brauchen,wenn du so weiter machst. Bin sicher, sie werden dir zeigen, wie du mit der Situation umgehen muss.
Hast du gedanken nur bei ihr? ich glaube, du muss sie "loslassen"
Du darfst keine Schuldgefühle haben. Du hast nichts getan
Alex
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Post Tue, 27.Dec.05, 22:16      Re: Mutter hat Wahnvorstellungen Reply with quoteBack to top

Hi alien1978,

Quote:
…damit sie halt die richtigen tabletten bekommt…

So wie Du die Situation schilderst, kann es aber auch leicht passieren, dass Deine Mutter – selbst wenn sie mal auf die richtigen Medikamente eingestellt ist – sie einfach wieder absetzt wenn ihr danach ist. Sei es, weil sie denkt es geht ihr gut und sie braucht sie nicht mehr oder sei es, weil sie denkt es nützt nichts.

Deine Mutter muss aus freien Stücken heraus erkennen, dass sie Hilfe braucht und sie muss diese auch annehmen wollen. Du wirst nichts erreichen, wenn sie nicht selbst will. Und es sieht aber so aus, als ob sie nur in manchen Momenten erkennt, dass sie Hilfe bräuchte.

Du sagst sie hat niemanden, also lebt sie alleine? Hat sie eine sehr gute Freundin/Freund, mit der/dem sie viel Kontakt hat und die/der über die Situation bescheid weiß? Gibt es Geschwister oder andere Verwandte?
Du wirst alleine, noch dazu wenn Du weiter weg bist, nicht allzu viel ausrichten können. Natürlich wünsche ich Dir, dass ich unrecht habe. Allerdings kann ich es mir nur schwer vorstellen.

Liebe Grüße,
Schokohase
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Post Wed, 28.Dec.05, 0:54      Re: Mutter hat Wahnvorstellungen Reply with quoteBack to top

Hallo Alien1978,

ist außer dir wirklich niemand da, der sich auch etwas um deine Mutter kümmern könnte? Geschwister, ihr Mann/dein Vater/Freund, sonstige Verwandte, ihre Freunde? Die "Last" auf deinen Schultern, ist schon recht groß. Lässt sie sich vielleicht wenigstens zum Hausarzt bewegen, welcher vielleicht einen Besuch beim Psychiater/Neurologen veranlassen könnte, der sicher ein kompententer Ansprechpartner für Psychosen ist. Problematisch ist, dass bei bestimmten Psychosen die Krankheitseinsicht des Betroffenen verloren gehen kann. (Als Laie) habe ich den Eindruck, dass das bei deiner Mutter (leider) teilweise schon der Fall sein könnte. Ihr gegenüber mit logischen Argumenten zu argumentieren hilft somit manchmal nur bedingt weiter, weil diese im Wahn vielleicht nicht mehr "ankommen". Vielleicht erwischst du sich ja damit (Arztbesuch) mal in einer besseren Phase?

Ich verstehe auch absolut, dass du als Angehörige starke Bedenken/Vorbehalte hast, deine Mutter einweisen zu lassen. Vielleicht hilft es dir, dass solche Einweisungen meist zum Schutz des Betroffenen notwendig sind, wenn er/sie sich nicht mehr selbst helfen kann. Wenn sich deine Mutter nicht zum Arzt bewegen lässt, dann beratschlage dich notfalls alleine mit einem Fachmann, denn alleine damit zu kämpfen ist verdammt hart.

Liebe Grüsse

Sternenmeer
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iris78
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Post Wed, 28.Dec.05, 18:06      Re: Mutter hat Wahnvorstellungen Reply with quoteBack to top

hallo und danke für die antworten!

@ volga

ja ich war schon mal bei nem psychiater deswegen, und jetzt hab ich mich auch noch mal erkundigt beim psychosozialen zentrum. das hilft schon. die meinungen gehen aber halt auch auseinander, einige sagen distanzieren die meisten sagen aber, denjenigen nicht isolieren sondern für ihn da sein.

nein ich bin nicht mit den gedanken nur bei ihr, eben die einzigen schuldgefühle die manchmal aufkommen, dass ich halt zu wenig zeit meiner mutter widme. ansonsten hab ichs schon kapiert, dass ich nicht viel ausrichten kann....aber das was möglich ist möchte ich halt tun. sprich informieren und tipps ausprobieren.

@schokohase
das mit den tabletten weiß ich, so gings ja auch am anfang wo sie nur antidepressiva bekommen hat. und ich weiß, diese tabletten sind mittlerweile eh nicht mehr die richtigen. das mit der einsicht ja das ist richtig. aber soweit ich mich erkundigt habe, kann mit vertrauthaut und zuwendung doch versuchen ihr die realität nahe zu bringen, damit vielleicht so ne einsicht irgendwann kommt.

aufgrund des wahns hat meine mutter mit allen schon kontakt abgrebrochen und sie hat deshalb auch keine arbeit mehr, die ihr immer sehr viel bedeutet hat. sie hat einen freund, aber ich weiß, dass er ihr nicht alles geben kann, sie ist glaub ich nur mit ihm zusammen, weils halt besser ist als allein zu sein. sie hat einen hund, der ist glaub ich schon sehr gut für sie.

momentan gehts ihr wieder gut...aber ist immer eine frage der zeit. versuche jetzt halt mit ihr zeit zu verbringen, wenn ich frei habe. damit sie auch zu mir wieder vertrauter ist oder so mehr bezug zur realität bekommt.

@ sternenmeer
meine mutter war schon beim hausarzt vor langer zeit, hat auch antidepressiva genommen. nur die nimmt sie nicht mehr bzw. er hat damals auch gemeint sie soll zum psychiater gehen, sie war wohl einmal dort aber sie sagt dann immer das bringt nix, oder derjenige weiß schon wieder bescheid (wahn). sie hat außerdem exgtreme ablehnung dagegen.

logische argumente helfen wirklich nicht. kann man stunden verbringen damit. wobei ich manchmal schon das gefühl bekomme, dass sie vielleicht darüber nachdenkt. manchmal sagt sie dann doch, vielleicht sollte sie sich mal einweisen lassen. aber ich weiß oft nicht, ob sie mich damit testen will (wenn ich ihr zu stimme ich also auch bei den verschwörern bin also gegen sie) oder ob sie es ernst meint. es ist halt schwierig.

einweisung ist nicht möglich, hab mich jetzt erkundigt. es muss selbst- oder fremdgefährdung vorliegen. das reicht in dem fall nicht aus, außerdem hat man mir abgeraten, weil ich so ihr vertrauen verlieren würde.

leider haben meine ganzen erkundigungen nur gebracht, dass ich versuchen soll sie zu überreden, im guten. oder warten muss bis was ärgeres passiert oder sie von allein drauf kommt. traurig aber wahr.

danke auf alle fälle für die vielen antworten
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Post Wed, 28.Dec.05, 20:28      Re: Mutter hat Wahnvorstellungen Reply with quoteBack to top

Hallo Alien,

ich finde es super tapfer von dir, wie lieb du dich um deine Mutter kümmerst Exclamation Und ich wünsche dir viel Kraft und viel Glück dabei, sie vielleicht doch irgendwann zu einem Arzt/Fachmann zu bewegen zu können. Das wäre sicherlich das Beste für alle Beteiligten, denn ich vermute mit der Betreuung einer Mutter, welche an einer Psychose leidet und Fachleuten (im Wahn) mißtraut und daher ablehnt, stößt man als Tochter leicht an die eigenen Grenzen - insbes. wenn man das mehr oder weniger alleine managen muss.

Vielleicht sehe ich das auch etwas zu negativ, aber damit ist man wahrscheinlich schnell selbst überfordert. Ich finde es absolut super von dir, wie du deiner Mutter beistehst. Nur kannst sie ja nicht rund um die Uhr betreuen, um dir keine Sorgen mehr um sie machen zu können. Vielleicht täte dir selbst etwas psychologische Unterstützung gut? Vielleicht bei jemand anderem als die von die beschriebene Therapeutin?

Klar, zum Schutz der Autonomie des Menschen kann und darf es nicht sein, dass man jemanden "mal einfach so" einweisen oder zu einer ärztlichen Behandlung veranlassen kann. Aber darum geht es hier ja nicht. Mehr als du ohnehin bereits für sie tust, kannst du ja fast nicht mehr. "Schuldgefühle" brauchst du daher nicht zu haben - aber das ist leichter gesagt, als getan. Ich hoffe wirklich für dich, dass du sie mal in einer guten Phase "abholen" kannst und sie einsieht, dass sie Untertützung benötigt. Dass du im Zweifel warten musst, bis was ärgeres passiert - wie du schreibst - ist in der Tat traurig. Denn vielleicht könnte man mit frühzeitigiger Behandlung weiteren "Schüben" gegensteuern, und etwas ärgeres verhindern.

Wenn sie wieder mal überlegt, ob sie vielleicht freiwillig in ein Klinik geht, würde ich vielleicht mal wagen, sie darin zu bekräftigen, denn freiwillig ist die beste Alternative. Dies ist sicherlich eine Gratwanderung (vgl. Verschwörung), aber im günstigsten Fall sieht sie es vielleicht ein, dass sie Hilfe benötigt Ich habe leider selbst mal die Erfahrung machen müssen, dass der Gegenüber (quasi in einer irrealen Welt) nicht mehr mit Worten zu erreichen war. Man kommt sich dann ziemlich machtlos vor. Vielleicht könntest du ja auch mal mit ihren Freund reden? Selbst wenn er ihr nicht alles geben kann, wie du schreibst, dürfte es wohl nicht zuviel verlangt sein, dass auch er sich etwas kümmert.

Wünsche dir weiterhin alles Gute!

Liebe Grüsse

Sternenmeer
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Post Wed, 28.Dec.05, 21:16      Re: Mutter hat Wahnvorstellungen Reply with quoteBack to top

ooops, jetzt habe ich noch was wichtiges vergessen:

Vielleicht macht dir und deiner Mutter auch etwas Mut, dass man eine Psychose mit der richtigen Behandlung auch gut in den Griff bekommen kann, insbes. auch für die Zukunft. Zwar nicht mit Antidepressiva alleine, aber mit Hilfe geeigneter Medis und psychologischer Unterstützung kann man solche Schübe ganz gut eindämmen - jedenfalls meiner Erkenntnis nach.

Und wenn deine Mutter irgendwann wieder soweit ist, dass es ihr gut geht -wovon ich ausgehe-, sollte sich auch ihr Freund etwas aufmerksam zeigen. Denn wie oben schon beschrieben, ist es wahrscheinlich kein Ausnahmefall, dass jemand in einer solchen Situation - wenn es wieder besser geht - verordnete Medis einfach eigenmächtig absetzt. Dies muss ja nicht passieren, wie ich das damals erlebte! Aber wenn ihr Freund (oder jemand anderes mit regelmäßigem Kontakt zu deiner) dafür etwas sensibilisiert ist, dann fällt das im Fall des Falles vielleicht eher auf.

Liebe Grüsse

Sternenmeer
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Post Thu, 29.Dec.05, 18:34      Re: Mutter hat Wahnvorstellungen Reply with quoteBack to top

hallo sternenmeer,

du hast schon recht, ich bin oft schon überfordert. zumindest immer dann, wenn ich mitbekomme, dass sie im tief ist. ich hab auch schon daran gedacht selbst eine therapie zu machen, war ich auch schon dort. allerdings war mir die therapeutin nicht sympathisch bzw. war wohl auch umgekehrt so. sie war ziemlich hart...sie meinte immer nur "was solls, wenn sie sich was antun will...muss man sie lassen" etc. ich mein sie meinte schon immer alles richtig, nur sie sagte es zu krass. sie wollte mir verständlich machen, dass man niemanden aufhalten kann und nicht schuld ist. das hab ich auch kapiert bzw. dass ich mich distanzieren muss, weil ich selbst schon leicht mißtrauisch war gegenüber leuten. aber die art wie sie dinge sagte...endete immer in einer großen diskussion und wir mußten ewig reden..weil ich mich immer von ihr angegriffen fühlte.

und dann wollte ich nicht sofort nach einer neuen therapeutin suchen bzw. kostete das schon einiges an geld, das ich nicht wirklich habe. aber es hilft mir schon immer mit leuten zu reden bzw. hab ich mich mittlerweile schon bei einigen leuten, die sich damit auskennen informiert bzw. auch hier im forum vieles gelesen. das mich dann halt irgendwie bestätigt bzw. ich ungefähr weiß, wie man sich verhalten soll.

nachdem das mit meiner mutter ja schon lange so geht....ich sag mal grob, alle paar monate kommt so ein krasses tief von ihr. (die ich mitbekomme...da ich ja nicht mit ihr zusammen wohne). kleinere gibts wohl öfter, soweit ich von ihrem freund erfahren habe. anfangs, als die wahnvorstellungen auch noch nicht sooo ausgeprägt waren, schon ausgeprägt aber noch nicht so total unrealistisch wie ein eingepflanzter chip....da hab ich dauernd über therapie gesprochen mit ihr. bzw. war sie auch mal dort. aber je mehr ich darüber geredet habe oder ihr zugestimmt habe mal zu gehen, desto mehr glaubte sie, ich bin gegen sie. weil meinte tante ihr das auch mal gesagt hat und sie hat sie immer als große feindin gesehen von anfang an. damit hats eigentlich angefangen. und ich hab meiner mutter auch damals gesagt, dass ich ne therapie machen möchte und dass ich auch dort war etc. ...also alle varianten hab ich da schon durch.

aber bei der beratungsstelle...hat mich der echt wieder ermutigt....dass auch wenn es aussichtslos scheint...es schon wirkung hat, wenn man ihr die realität vor augen hält. weil ich war schon sehr am resiginieren ihr argumente zu entkräftigen, weil sie findet ja immer wieder argumente dafür, dass der wahn stimmt und es keine zufälle gibt.

ihr freund ist zu gutmütig. er hat mir selbst gesagt, er kann ja nicht kontrollieren ob sie die tabletten nimmt oder nicht. und meine mutter kann da schon sehr überzeugend und dominant sein...da kann er wenig dagegen halten. aber ich bin schon froh, dass sie ihn hat....weil ich sie oft telefonisch auch nicht erreiche....und so ist aber immer jemand da, bzw. wenn was ist, jemand da der mich informieren kann.

dass man die psychose in den griff bekommt...hat mir derjenige bei der beratungsstelle auch gesagt. aber er meinte auch die tabletten die meine mutter bekommen hat sind nicht für das, die waren nur für die anfänglichen depressionen vom hausarzt. jetzt bräuchte sie halt neuroleptika und müßte wirklich zuerst ins krankenhaus.
das mit dem absetzten stimmt auf jeden fall..hat meine mutter ja schon bei den antidepressiva gemacht..sobalds ihr besser ging. das hat mich am anfang, auch so fertig gemacht, dass es irgendwie keine dauerhafte lösung gibt. kein heilmittel..und danach ist alles gut. dauert halt bis man das einigermaßen akzeptiert und damit umgehen kann bzw. es versucht.

lg alien
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Alexander75
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Post Mon, 13.Mar.06, 13:39      Re: Mutter hat Wahnvorstellungen Reply with quoteBack to top

hi

der beitrag ist zwar schon etwas älter, aber habe ihn mir durch gelesen.
genau so ein problem habe ich mit meinem vater.
er fühlt sich beobachtet und alle wollen ihm was böses.
leider vertraut er keinen mehr aus der familie und freunde hat er auch nicht.
und eben die nicht einsicht das er krank ist.
wenn es ihn mal zu schlecht geht, geht er zu einem arzt, aber nach 2-3 tage sieht er dann alles wieder anders und er nimt seine tabletten nicht mehr.
das geht jetzt schon seit ein paar jahre.
leider haben wir den fehler schon gemacht ihm zu sagen wie krank er ist, und er vertraut uns garnicht mehr.
zwangs einweisung geht auch nicht, und würde ja anscheint auch nichts bringen wie ich hier mit bekommen habe.
aber was sollen wir machen?
ihn weiter so leben lassen?
er ist jetzt 65 und meine mutter will sich jetzt nach 40 jahre ehe scheiden lassen.
nur wegen so einer scheiß krankheit.
ok ja ich verstehe es,weil sie erlich fertig ist weil sie viel ab bekommt wenn mein vater ein tief hat.
aber man muss doch so jemanden helfen können.
es ist immer hin mein vater, ich kann ihn doch nicht einfach so weiter leben lassen.
wir wissen uns keinen rat mehr.
habe das gefühl das alles zu spät ist Sad
na ja wollte ich nur mal schreiben.

Alexander
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