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Pennylane
neu an Bord!
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Posts 1
Wohnort Wedel
W, 19


Post Sun, 05.Feb.06, 20:00      Unwirklichkeitsgefühl Reply with quoteBack to top

Hallo meine Lieben,
ich leide schon seit ca. 7 Jahren an Zwängen und seit November letzten Jahres an Angstattacken. Seit dem geht es mir nicht mehr so gut. Ich weiß, dass wenn man Anst oder Panikattacken hatte sein Körper viel mehr wahrnimmt und auf vieles viel mehr achtet. Immer wenn ich einen Angstanfall hatte, habe ich danach immer extrem an einen UNwirklichkeitsgefühl gelitten. Doch nun hatte ich schon länger keinen Angstanfall mehr und trotzdem habe ich dieses Unwirklichkeitsgefühl. Ich zweifle daran, ob das wirklich alles echt ist. Ich gucke mir die Welt an und frage mich ob ich wirklich hier bin, ob das Fake ist oder Wirklichkeit. Das macht mir Angst. Es sind so viele Sachen dazu gekommen, die ich noch nicht hatte, bevor ich meinen ersten Angstanfall hatte, auch dass ich so schnell gereizt bin. Ich könnte bei jeder Kleinigkeit ausflippen.
Ich bin seit Dezember in Therapie, in Verhaltenstherapie, aber ich habe trotzdem Angst durchzudrehen. Ich fange auch an mir Krankheiten auszudenken, zum Beispiel denke ich, dass ich an Amnesie leide, weil ich so viel vergesse. Ich kann so gut Gedichte und Geschichtenschreiben und ich habe Angst dieses Talent zu verlieren. Aber ich denke diese Vergesslichkeit hängt damit zusammen. Am schlimmsten ist echt dieses Unwirklichkeitsgefühl. Kann mir da irgendjemand helfen, dagegen anzugehen? Was hilft am Besten? Ist das denn wirklich alles real? Ich glaube es würde mir schon sehr helfen, wenn mir irgendjemand gut zuspricht, oder es irgendjemand gibt der dieses Problem kennt. Was ist denn das bloß?
Ich danke euch jetzt schon mal.
Eure Penny. Rolling Eyes
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Hans-Jörg
Forums-Gruftie
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Posts 581
Wohnort Süddeutschland
M, 40


Post Mon, 06.Feb.06, 7:09      Re: Unwirklichkeitsgefühl Reply with quoteBack to top

Hallo Penny,

wie Du schon vermutest kommen diese Unwirklichkeitsgefühle vom bewussten und unbewussten Hineinhorchen in den Körper, auch von der Erwartung, dass sie jetzt wieder kommen müssten, der Angst davor, dass sie kommen.

Aber das ist nur Gefühl, es hat mit der Wirklichkeit gar nichts zu tun. Am besten hat mir Ablenkung geholfen und zu erkennen, dass ein Zusammenhang zwischen dem Draufachten und seinem tatsächlichen Auftreten besteht.
Wenn etwas wirklich Überraschendes plötzlich passiert, dürften solche Empfindungen nahezu schlagartig verschwunden sein ...... und wenn man sich das versucht bewusst zu machen, dass so etwas also weder ein Abbild/ein Indiz der Unwirklichkeit des Seins bzw. der Welt ist, noch ein Symptom einer Krankheit, sondern nur „eingebildet“, so kann das helfen, es nicht mehr zu fürchten und schon tritt es deutlich seltener auf.

Zu dem Thema Vergesslichkeit gibt es hier auch einige Threads.

Philosophisch betrachtet könnte natürlich alles nur ein Fake sein, aber das dürfte wiederum nicht mit Deiner Empfindung im Zusammenhang stehen. Da magst Du die Welt als noch so real empfinden, so kannst Du doch nicht ausschließen, dass sich alles nur in Deinem Kopf abspielt (so fern der existent ist).
Nur weil Du bisweilen die Welt als weniger wirklich empfindest, ändert sich nichts an der Wahrscheinlichkeit für das eine oder das andere.

Ich versuche das Beste aus dieser Wirklichkeit zu machen. Selbst wenn ich wüsste, dass alles nur eine Illusion oder ein Spiel wäre, so wollte ich doch den größt möglichen Nutzen (auf diesem „Level“) daraus ziehen.

LG Hans-Jörg
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filthee
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Wohnort Bern
W, 22


Post Mon, 06.Feb.06, 13:49      Re: Unwirklichkeitsgefühl Reply with quoteBack to top

Hi Penny

also bei mir ist es so, dass ich mich, wenn ich unter diesem Unwirklichkeitsgefühl leide nicht mehr selber ablenken kann. Meine Psychiaterin hat mir ein paar Tipps gegeben, wie man sich aus diesem Zustand zurück holen kann.
Zum beispiel kannst du dir dein Gesicht mit möglichst kaltem Wasser waschen und dich danach nicht abtrocknen. Oder du kannst deinen ganzen Körper mit den flachen Händen sanft "abklopfen". Du beginnst zum Beispiel bei deinem Rechten Fuss und klopfst bis zu deinem Gesäss machst das gleiche mit dem linken Bein, dann der rechte Arm, usw.
Oder dann gibt es noch die Methode mit dem Igelball http://www.sport-tec.de/$WS/sport-tec/websale6_shop-sport-tec/produkte  /medien/bilder/gross/03239.JPG
mit dem du, wie beim Abklopfen über deinen Körper fährst und damit die Nerven reizt...

Bei mir hat die "Abklopf-Methode" am meisten geholfen.

kannst ja mal versuchen, vielleicht hilft dir eine dieser Methoden, eventuell musst du mehrfach versuchen, um einen Erfolg zu verspüren. Das ist natürlich nicht eine Therapie, sondern lediglich eine Hilfe um in diesem Moment wieder aus diesem unwirklichen Zustand zu finden.

Liebe Grüsse

filthee
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farfallina
sporadischer Gast
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Posts 17
Wohnort Tirol
W, 22


Post Tue, 07.Feb.06, 21:12      Re: Unwirklichkeitsgefühl Reply with quoteBack to top

hallo Penny!

Ich kenne dieses Unwirklichkeitsgefühl auch.
Das heißt ich beschreibe es immer als "Gefühl, als ob ich nicht richtig da wäre", ich denke, dass das das gleiche ist wie dein Gefühl...
Bei mir hilft auch keine Ablenkung, die Tipps von filthee klingen aber ganz gut, ich werde sie beherzigen!!

Alles Gute!!
farfallina
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Nanny
sporadischer Gast
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Posts 20
Wohnort NRW
W, 25


Post Thu, 09.Feb.06, 20:07      Re: Unwirklichkeitsgefühl Reply with quoteBack to top

Hallo Penny,

weiß nicht, ob dir das hilft, aber ich kenne dieses Unwirklichkeitsgefühl auch. Hab auch schon Angst- und Panikattacken gehabt und seit letztem Sommer traten sie immer beim Essen auf. Hab dann immer Angst, das ich mich am Essen verschlucke oder mir was im Hals stecken bleibt und dass ich ersticke.
Mittlerweile hatte ich schon seit längerem keine richtige Panikattacke mehr, aber das Unwirklichkeitsgefühl kommt bei jedem Essen wieder. Nehm dann alles um mich rum nicht richtig wahr und wenn ich dann versuche mich durch ein Gespräch oder so was davon abzulenken klappt das auch nicht wirklich. Das führt dann auch dazu, dass ich das Gefühl hab vergesslich zu werden, was aber im Grunde daher kommt, dass ich mich anscheinend so aufs Essen konzentriere, dass alles andere zweitrangig ist.
Mein Therapeut meinte auch, dass das eine Frage der Aufmerksamkeit ist und dass im Grunde ja die Menschen mit denen ich mich beim Essen unterhalte an erster Stelle stehen sollten und nicht das Essen an sich.

Das stimmt ja auch, aber man sagt das immer so leicht. Rolling Eyes

Das Gefühl oft gereizt zu sein kenn ich auch. Hab das auch schon oft auf diese ganze "Essenssache" und so geschoben, aber das hat mich dann nur noch mehr runter gezogen und mich noch mehr grübeln lassen.
Also wieder die Aufmerksamkeit. Confused

Ablenkung könnte also vielleicht schon helfen, wenn man es schafft sich abzulenken. Die Tips von filthee werde ich auch mal ausprobieren.

Hab dir jetzt wahrscheinlich nicht wirklich helfen können, aber manchmal hilft es ja schon zu sehen, dass andere ähnliche Probleme haben (ist bei mir jedenfalls so Smile )

Wünsch dir alles Gute

LG
Nanny
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