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Tobias1980
neu an Bord!


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Dresden M, 25
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Wed, 15.Feb.06, 20:42 Angst vor allem |
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Hallo, ich habe Probleme und dies schon seit über 10 Jahren. Am Anfang hatte ich in der Schule Angstattacken, die sich dahin gehend zeigten, dass ich nicht mehr wusste wo ich bin und alles als unwirklich wargenommen habe. Damals befand ich mich in psychatrischer Behandlung und es wurden mehrmals EEG Tests durchgeführt, jedoch ohne Ergebnisse. Meine Angst wurde versucht mit autogenem Training zu bekämpfen, was jedoch nicht funktionierte. In den nächsten Jahren dachte ich nur noch selten an mein Problem, die Angst trat dann wieder an unbestimmten Orten und vorallem bei Massenveranstaltungen (Disco etc.) auf, verschwand dann aber wieder, wenn ich abgelenkt wurde und arbeitete. Vor einem halben Jahr jedoch bekam ich zum erstenmal Angst vor vielen Gegenständen. Es ist wie eine Reizüberflutung und ich nehme die Umgebung nicht mehr richtig war, bekomme Herzrasen und ein beklemmendes Gefühl im Bauch bis zum Hals. Diese Angst schränkt mich so dermaßen ein, dass ich mich nicht mehr traue, aus dem haus zu gehen oder ich vermeide sogar weitgehend Einkäufe. Was mich wundert ist, wenn ich allein bin und dass mache was mir Spaß bereitet ich kaum bzw. keine Angstattacken bekomme. Nun meine Frage, wer weiß wie ich diese Angst los werden kann und wer hat auch ein ähnliches Problem im Umgang mit dieser Art von Angst.
MFG
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Summerwind
sporadischer Gast


19
Europa M, 42
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Thu, 16.Feb.06, 15:56 Re: Angst vor allem |
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Hallo Tobias,
bist du eigentlich noch immer in psychatrischer Behandlung?
Wäre es eine Möglichkeit für dich deine Panikattaken auch zusätzlich medikamentiös zu behandeln?
Das macht es meiner Erfahrung nach leichter.
Diese plötzliche Angst vor den normalsten Sachen kenne ich leider auch, es ist zeitweilig schon unglaublich wie bedrohlich auf einmal ein unschuldiger Spiegel sein kann
Wie gesagt, da hilft mir mein Medi, wenn diese Ängste sehr überhand nehmen, weiss ich es ist an der Zeit die dosis wieder neu anzupassen (ich bin nicht fix eingestellt, sondern die dosierung liegt in meinem eigenen Ermessen)
Ich kann dich trösten, sowohl aus eigener Erfahrung wie auch derjenigen, die ich kenne die ebenfalls seit vielen, vielen Jahren Panik - undAngstattaken haben:
Du lernst mit der Zeit, damit umzugehen, dieses unwahre Gefühl wird immer seltener, irgendwann bist du vieleicht sogar soweit darüber zu schmunzeln, dass du dich vor irgendeinem harmlosen Gegenstand so fürchtest.
Die Angst bleibt zwar, aber man geht lockerer damit um.
Früher war es mir z.B. unmöglich während einer Panikattake zu reden, ich bin einfach nur geschreckt herumgestanden, jetzt plauder ich -soweit sie nicht zu heftig ist- locker weiter und lass mich nicht stören.
Ich trau mich auch jetzt auf Sachen die mich ängstigen zuzugehen und anzuschauen und ggf. anzusprechen.
Das hat was damit zu tun, dass ich mir sage, wenn ich mir etwas ansehe, mich also der Angst stelle, dann nehme ich der Angst die Macht und damit nehme ich dem Ding die Möglichkeit mich zuschrecken, ggf. red ich sogar mit dem Ding darüber...
Das klingt jetzt zwar sicher etwas daneben, wenn ich sage ich spreche z.B. mit einem Spiegel, aber es hilft mir einfach laut zu sagen und nicht nur zu denken:"So, Spiegel, und was ist an dir so schrecklich? Was hat mich denn jetzt so g´schreckt? Du bist doch nur ein hübscher Spiegel, du bist doch eigentlich was gutes, wie zerupft würde ich denn ausser Haus gehen, wenn ich dich nicht hätte, also lieber Spiegel, schreck mich nicht"
Ich tue halt einfach so, als wäre das ein Mensch mit dem man ein Problem hat und sich einfach mal mit ihm darüber ausspricht.
(mein Partner ist es schon gewöhnt, dass ich plötzlich anfange diskussionen mit irgendwelchen Dingen zu führen und z.B. einer verdutzen HolzMaske erkläre:"Na, wieso schaust denn heute gar so grimmig, du machst mir ja Angst, schau doch ein bisschen lieber drein" )
lg
Summerwind
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