Wann ist man alt genug um zu heiraten?

sporadischer Gast 25 Stuttgart W, 22

Hallo,
mich beschäftigt diese Frage gerade zunehmends, da ich am Wochenende ein Gespräch mit einem Menschen hatte, der es geschafft hat mich über mich selbst zu überraschen, wie zuvor noch keiner. Ich werde demnächst 22 und hatte bisher mit dem Thema heiraten, Familie bekommen, etc. nicht viel am Hut. Ich hab mich einfach nicht damit auseinander gesetzt. Wie es zu diesem Gespräch kam ist jetzt unerheblich, aber ich habe festgestellt, dass ich doch langsam den Wunsch in mir verspüre dies alles zu erleben. Die Umstände seien jetzt mal dahin gestellt, aber ich habe diese Ader in mir entdeckt die sagt: "Ja, irgendwie ist das schon alles eine wundervolle Vorstellung, das gesamte Klischee mit weißer Hochzeit, irgendwann ein Haus mit Garten und Kindern..."

Was meint ihr - wann ist man alt genug zu sagen: Okay, ich bin bereit mein Leben mit einem Menschen bis ans Ende zu teilen?

Ich finde die Trennungsmoral hierzulande unglaublich schlecht, wenn ich heirate, möchte ich wirklich mein Leben mit diesem Menschen teilen. Da bin ich wohl eher etwas östlich geprägt. Eine Ehe stellt die Basis einer Familie dar und diese sollte immer da sein, egal wie schwer alles andere im Leben sein mag, die Familie sollte immer Halt, Geborgenheit, Liebe und Unterstützung bieten. Nennt mich altmodisch, aber mit dem Gedanken "Wenn's nicht klappt, kann ich mich ja wieder scheiden lassen" braucht man meiner Meinung nach gar nicht heiraten...

Forums-InsiderIn 157 @ home W, 29

Hallo!

Ich denke nicht, dass es für's Heiraten ein bestimmtes Alter braucht. Ich bin 28 und denke noch nicht daran zur Zeit Cool

. Allerdings kann ich dich verstehen, wenn du diese "Ader" oder den Wunsch danach plötzlich bemerkst. Heiraten kann man wohl in jedem Alter, mein Opa hat vor 2 Jahren noch mal geheiratet, nachdem er über 40 Jahre verheiratet war (meine Oma verstarb vor ca. 6 Jahren). Da denke ich mir, "warum nicht?", und fand es ganz süß.

Dann sieht man allerdings auch Leute, die heiraten, um sich ein paar Monate später wieder zu trennen, und da frage ich mich, warum haben sie überhaupt geheiratet? Von Heirat und Trennung direkt darauf habe ich jetzt sogar schon von 2 Fällen innerhalb eines Jahres gehört... das finde ich ganz schön krass. Dann könnten sie doch besser unverheiratet zusammen bleiben, eine "Party feiern" kann man auch ohne heiraten...

Naja... ich finde, es wird etwas viel Wind um das Heiraten gemacht. Mir bedeutet heiraten nicht viel, denn zusammen sein kann man auch ohne Ring. Ich bin nicht gläubig, vielleicht hängt es damit zusammen?

Dass du diesen Wunsch nach einer Familie hast, kann ich allerdings verstehen!

Gruß, Stern*

sporadischer Gast 25 Stuttgart W, 22

Hallo Stern*,

danke für deine Antwort.

Ich dachte bisher auch immer, dass mir heiraten nicht viel bedeuten würde und man auch ohne Ring und Trauschein zusammen glücklich sein kann. Aber wie gesagt - ich habe mich einfach noch nie mit dem Thema auseinander gesetzt. Jetzt, wo ich das aber mal gemacht habe, scheint diese Vorstellung schon sehr schön für mich Smile

Ung gläubig bin ich auch nicht...

sporadischer Gast 25 Stuttgart W, 22

Über ein paar mehr Antworten würde ich mich sehr freuen...

Wann habt ihr geheiratet? Wie wart ihr euch sicher, dass es der/die richtige ist? Warum habt ihr geheiratet? Wie wart ihr euch sicher, dass ihr euer Leben mit dieser einen Person verbringen wollt und euch sozusagen "ausgetobt" habt?

Ich möchte bitte keine Argumente gegen eine Hochzeit. Bzw. allgemein gegen Familiengründung. Mich beschäftigt diese Thema wirklich sehr und es ist mir auch sehr ernst damit. Danke schonmal Smile

Helferlein 60 Deutschland W, 21

hi

also ich glaube es gibt kein bestimmtes alter zum heiraten. ich habe mch schon immer ausgibig mit dem thema beschäftigt. früher hatte ich inner so ne genaue zeitplanung. wann heirtaten...wann kinder usw. aber so was kann man nicht planen und schon gar nicht am alter festmachen. du musst für dich einfch herraus finden ob du den richtigen partner für ganze leben gefunden hast. ob du dir wirklich vorstellen kannst immer mit ihm zusammen zu sein. ob es nun gute zeiten sind oder schlecht (danach wird man nicht ohne grund gefragt Smile

)wenn du das für dich mit einen ja beantworten kannst dann ist er der richtige zeitpunkt für eine heirat.

Forums-InsiderIn 302 Deutschland W, 36

Quote:

..mit dem Gedanken "Wenn's nicht klappt, kann ich mich ja wieder scheiden lassen" braucht man meiner Meinung nach gar nicht heiraten...

aber da man sich leider nie sicher sein kann, auch wenn man es zeitweise glaubt, sollte man sich auf derartige dummheiten wie eine hochzeit erst gar nicht einlassen! zieht nur unnötigen stress nach sich...und bindet einen (der form halber) länger an den längst uninteressant gewordenen ehepartner, als es für einen selbst (und die verschwendete zeit, die gnadenlos davonläuft) gut ist.
ich weiß, genau das wolltest du jetzt nicht hören, aber ich bin mal so frei...

Helferlein 103 City-Nord in der BRD M, 28

Franka wrote:

Was meint ihr - wann ist man alt genug zu sagen: Okay, ich bin bereit mein Leben mit einem Menschen bis ans Ende zu teilen?

Wenn du keine Angst mehr hast, etwas zu verpassen, oder etwas gemacht haben zu müssen.

Gruß Graf

sporadischer Gast 25 Stuttgart W, 22

Danke für eure Antworten!

Ich denke das Problem in unserer Gesellschaft liegt einfach wirklich an dieser Trennungsmoral. In Indien z. B. bedeutet eine Ehe wirklich noch eine Verbindung ein Leben lang, egal was kommen mag. Hierzulande habe ich dagegen oft das Gefühl dass die Bedeutung der Ehe unterschätzt wird und man sich allzuleicht zu einer Idee hinreißen lässt, über die man evtl. sogar nicht mal richtig nachgedacht hat, sondern nur aus dem Affekt heraus handelt, weil es von den Eltern erwartet wird, o. ä.

Die wirkliche Liebe für's Leben gibt es doch nur noch relativ selten, zumindest macht es auf mich so den Eindruck. Überall lassen sich die Menschen wieder scheiden, gehen fremd, etc.

Und zu sagen "sicher sein kann man sich nie" unterstreicht diese These doch geradezu... das finde ich einfach nur schade Sad

Moderatorin 2129 NRW W, 30

Quote:

In Indien z. B. bedeutet eine Ehe wirklich noch eine Verbindung ein Leben lang, egal was kommen mag.

...genau und deswegen werden die Mädels dort auch schon oft als Kind einem geeigneten Mann zugeordnet und sollte sie sich weigern oder gar fremd gehen wird sie nett gesteinigt oder verbrannt. Super Sache das.

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

In meinen Augen ist die Ehe ein Versprechen, was nur enttäuschen kann, weil es auf Voraussetzungen beruht, die einfach von der Gegenwart in die Zukunft verschoben werden und den Menschen fesselt.

Wann ist man alt genug zum heitaten?
Wenn man aufhören will, zu reifen und das von der Gesellschaft legalisieren lassen möchte.

Quote:

In Indien z. B. bedeutet eine Ehe wirklich noch eine Verbindung ein Leben lang, egal was kommen mag.

Lebende Menschen in das Korsett der gesellschaftlichen Werte zu pressen ist keine Errungenschaft. In Indien gibt es ebenso wie hier (mindestens) 2 Strömungen. Die eine davon wirkt darauf hin, dem Wesen des Menschen nachzugeben, die andere will das Wesen mittels Ausbildung einer starken Persönlichkeit unter Kontrolle bringen. Vieles, was aus Indien kommt, ist uns wesentlich vertrauter als man denkt, hat lediglich den Glanz des fernen Unbekannten. Wer sich beispielsweise für Yoga begeistert, weiß oftmals nicht mal, dass es dort um das gleiche geht. Aber es klingt gut.

Ehe ist dabei eine Hilfe, sich selbst zu formen. Man kann es mit dem berühmten Ehebett vergleichen. Wenn es zu kurz für dich ist, säg einfach deine Füße ab. Das sind Werte...und wenn du daran zweifelst, nennst du es Moral, dann wird es automatisch richtig. Ich persönlich halte das für kompletten Unsinn, aber es ist populär.

Viele Grüße
Hiob

Forums-InsiderIn 301 D-Xanten M, 39

Hallo Franka, hallo tanzendes_irrlicht

tanzendes_irrlicht wrote:

Franka wrote:

In Indien z. B. bedeutet eine Ehe wirklich noch eine Verbindung ein Leben lang, egal was kommen mag.

...genau und deswegen werden die Mädels dort auch schon oft als Kind einem geeigneten Mann zugeordnet und sollte sie sich weigern oder... wird sie nett gesteinigt...

Gebe Franka im Grundgedanken Recht.
Warum gibt es aber nur Extreme? Ehe die nie getrennt werden darf vs. Teilzeitehen unserer Zeit?

LG
Martin

Forums-InsiderIn 452 Germany M, 40

Hey, Franka!
...witzige Fragestellung...

Franka wrote:

Ich finde die Trennungsmoral hierzulande unglaublich schlecht, wenn ich heirate, möchte ich wirklich mein Leben mit diesem Menschen teilen.

Das sollte bei Deinem Entschluß in Deinem Herzen sein. Ja.
Du solltest Dir sicher sein, dass dieser Mensch und alles an ihm, SO ist, wie Du in Deinem Leben leben möchtest.
Keine Kompromisse eingehen.
Kein "ach, das wird schon".
Aber Du solltest auch die Möglichkeit sehen, dass Du oder Dein Partner sich anders weiterentwickeln, als zu diesem Zeitpunkt vorstellbar.
Und aus diesem Grund es möglicherweise nicht auf Dauer sein könnte.

Franka wrote:

Eine Ehe stellt die Basis einer Familie dar und diese sollte immer da sein, egal wie schwer alles andere im Leben sein mag, die Familie sollte immer Halt, Geborgenheit, Liebe und Unterstützung bieten.

So sollte es sein. Ja.
Und alle Menschen sollten sich gern haben und keiner dem anderen etwas böses tun.

Die Realität sieht anders aus.
Und in der Realität heiratest Du.

Franka wrote:

Nennt mich altmodisch, aber mit dem Gedanken "Wenn's nicht klappt, kann ich mich ja wieder scheiden lassen" braucht man meiner Meinung nach gar nicht heiraten...

Das stimmt sicherlich.
Aber, wer tut das denn auch?
Genau DIESES Denken sollte man bis zur Ehe abgelegt haben.
Sonst... besser nicht heiraten. Wink

Stern* wrote:

Ich denke nicht, dass es für's Heiraten ein bestimmtes Alter braucht.

Agree!
Eine bestimmte "Reife" vielleicht.

Franka wrote:

Was meint ihr - wann ist man alt genug zu sagen: Okay, ich bin bereit mein Leben mit einem Menschen bis ans Ende zu teilen?

Vielleicht ist der richtige Zeitpunkt zum heiraten,
wenn einem der "viele Wind um's Heiraten" egal ist,
wenn einem all' das "gesamte Klischee mit weißer Hochzeit, irgendwann ein Haus mit Garten und Kindern..." egal ist,
wenn man einen Menschen gefunden hat, bei dem man einfach spürt, dass man mit ihm -so, wie er ist- zusammen leben möchte.

Vielleicht, wenn man -trotzdem man nicht gläubig ist-
sich vor allen Menschen mit diesem Einen verbunden zeigen will.

Nur für diesen Menschen dieses tun möchte.
Offen -mit einem gesellschaftlich anerkanntem "Ritual" (Ehe)- zeigen will:
"Ich bleibe bei Dir. Immer."

...vielleicht ist man dann "alt genug zum Heiraten".

lieb grüßt...

Des.

[nicht mehr wegzudenken] 1071 Bayern W, 32

Als Kind hab ich immer gedacht ich will unbedingt mit 17 heiraten. Inzwischen bin ich 31 und habe mich bis zum letzten Jahr nicht damit beschäftigt. Letztes Jahr hat eine sehr gute Freundin von mir geheiratet. Sie hatte vorher mit dem Mann schon Kinder. Als sie mir gesagt hat daß sie geheiratet hat habe ich mich total erschrocken. Mir ist es auch gar nicht mehr aus dem Kopf gegangen: "Wie kann man bloß heiraten??" Das kam mir so "übertrieben erwachsen" vor. Sie hat auch den Namen des Mannes angenommen und hieß plötzlich anders. Das kam mir alles komisch vor. Sie war halt auch die erste meiner FReundinnen die geheiratet hat. mit 30 ist das ja auch nicht so verwunderlich. Aber mir kam das unheimlich merkwürdig vor. Vielleicht so, als würde ich im Reifungsprozess hinterherhinken, weil ich "heiraten" irgendwie so absurd fand.
Mir ist schon klar dass ich erwachsen bin oder zumindest sein sollte, aber mir kam das so vor als würde meine Freundin jetzt "erwachsen spielen" mit dem heiraten und Namen ändern.

sporadischer Gast 22 Oberbayern W, 29

Hallo Franka,

Ich glaub nicht, dass man das am Alter festmachen kann. Ich habe diesen Schritt gerade zur Hälfte hinter mir (standesamtlich seit 4 Monaten verheiratet, kirchlich in 3 Wochen... bibber!) und habe mich dazu entschieden, weil ich bei meinem Mann einfach das Gefühl habe, angekommen zu sein, mein Zuhause gefunden zu haben. love1

Wir sind jetzt seit 5 Jahren zusammen und wohnen seit knapp 3 Jahren in einer gemeinsamen Wohnung. Von den äußeren Umständen passt's also (wobei das natürlich nicht das Ausschlaggebende sein sollte, um zu heiraten).
Für uns war relativ schnell klar, dass wir zusammengehören. Wir haben dieselben Zukunftspläne (Familie gründen und der ganze Spießerkram Wink

), teilen Wertvorstellungen und Ansichten, haben Spaß miteinander, können uns aufeinander verlassen, nehmen uns, wie wir sind... blablabla.
Im Grunde muss jeder selbst entscheiden, was ihm wichtig ist, um vorbehaltslos "Ja" zu einem anderen Menschen und der Beziehung sagen zu können.
Wir haben einfach gespürt "Das isses", also worauf noch warten? Was Besseres find ich bei keinem. Eine Beziehung ohne Reibungspunkte wirds nie geben, also wenn ich mich schon mit jemandem rumärgern muss, dann am Liebsten mit ihm *g* love2

Hoffentlich konnte ich dir helfen,
LG,
Alex (die Braut) *urgs*

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