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Helenli
sporadischer Gast


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Schweiz W, 28
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Mon, 20.Mar.06, 20:59 Meine Mutter bringt mich um den Verstand |
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Hallo zusammen
Ich bin seit heute Mitglied dieser Seite, da ich dringend Kontakt zu Menschen suche, die das gleiche Problem wie ich habe.
Mein Problem ist meine Mutter. Ich ertrage sie nicht mehr! Ich habe nun den Kontakt zu ihr vor ca. 2,5 Wochen abgebrochen. Es ging mir davor sehr schlecht aber auch jetzt geht es mir nicht so besonders gut.
Sie sieht sich immer als Opfer und redet ununterbrochen. Man hat gar keine Gelegenheit, sich zu äussern. Sie hetzte mich auf alle möglichen Verwandten. Es ging so weit, dass ich mit allen möglichen Verwandten (Vater, Grosseltern, Tanten) den Kontakt abgebrochen hatte und seit etwas mehr als einem Jahr wieder aufgenommen habe. Sogar mit meiner eigenen Schwester kam es soweit!!
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ausreißer
sporadischer Gast


14
..auf durchreise... W, 21
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Mon, 20.Mar.06, 22:04 Re: Meine Mutter bringt mich um den Verstand |
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ich weiß nicht, ob du meinen leider etwas lang geratenen beitrag von gestern gelesen hast, aber mir ging es lange zeit haargenauso: ewige klagen über ihr widerfahrene ungerechtigkeiten, zunächst noch durchaus gerechtfertigt und darum auch vollstens verständlich, die sich irgendwann auf gott, die welt, den staat und vor allem all die unglaublich boshaften menschen unseres umfeldes richteten, noch nachzuvollziehen und nicht als paranoid abzutun und somit auch sie abzuwerten war mir irgendwann auch nur noch schwer möglich, hat mich zuerst schlicht unglaublich erschrocken, jedoch trotzdem noch glauben lassen, dass es ihr möglich ist durch andere perspektiven einsicht zu gewinnen, ein minimum an vertrauen zu bewahren. nach ewigen, zermürbenden, zeit und vor allem energie fressenden diskussionen und hilfsangeboten, konnte ich allerdings auch viel zu oft einfach nicht mehr an mir halten, wollte ihre auch real durchaus prekäre vor allem gesundheitliche und damit auch soziale und finanzielle situation nicht mehr sehen, wollte eben gerne eine eigenverantwortliche, nicht schuld-, aber dennoch selbstbewußte und v.a.-kritische mutter haben, die ihr leben in die hand nimmt, statt anderen die schuld für ein scheitern in so mancher beziehung in die schuhe zu schieben. dass ihr zustand sich aber zunehmend von eben diesem idealbild entfernte, und somit auch erheblich an meinem selbstbild kratzte, vor mich vor allem aber so manches mal vor allem am telefon so oft um meine fassung brachte, führte letztlich zu immer häufigeren wortgefechten, in denen ich nicht immer fair, im gegenteil wohl manchmal richtig gemein auf ihre klagen reagierte, weil ich mir einfach auch nicht mehr zu helfen wusste, und mich vollem ab und an auch fragte, ob ich denn überhaupt diejenige zu sein habe, die ihr zu helfen, ihr zuzuhören verpflichtet ist...ihr dies jedoch mitzuteilen ist mir hauptsächlich deshalb so schwer gefallen und auch nur selten gelungen, weil ihr elend eben unübersehbar war, sie eben wirklich oft genug opfer gewesen ist und durch endlose selbstvorwürfe auch immer wieder symbolisiert hat, dass angriffsfläche auf ihrer seite ohnehin schon nicht mehr da ist, weil sie selbst ja schon die person war, die sich am meisten fertiggemacht hat. diesen zirkel zu durchbrechen schien mir damals auch ein wahnsinnsakt, ich weiß noch wie heute, wie oft ich einfach das telefon ausgestöpselt habe, als letzten versuch ihrem kontakt zu entkommen, distanz zu gewinnen um all ihre geschichten, die mir immer mehr wie verschwörungstheorien erscheinen wollten, mit abstand betrachten zu können um eben nicht mit hinein gezogen zu werden.
| Quote: | | Sie sieht sich immer als Opfer und redet ununterbrochen. Man hat gar keine Gelegenheit, sich zu äussern |
ich kann dir nur aus meiner perspektive raten, aber den kontakt ruhen zu lassen, erscheint mir nicht das schlechteste, denn wie du dich angehört hast, ist ein dialog ohnehin gerade nicht möglich, und vielleicht hast du dir eine auszeit von all dem terror jetzt auch verdient? hört sich immer einfacher an, als es dann ist, weiß ich ja selbst. bei mir kam damals noch dazu, dass ich in der zeit, in der meine mutter im krankenhaus war die sorge für meine kleinere schwester übernahm, mir quasi als eigentlich bis dahin recht unbeschwerte zwanzigjährige auf einmal wie die mutter zweier kinder vorkam: eines 12 und eines 45järigen, und dadurch zwangsläufig immer wieder schnittstelle zwischen den beiden war, das heißt den kontakt nicht wirklich reduzieren konnte und das letztlich irgendwie versucht habe dadurch zu kompensieren, indem ich emotional mehr auf distanz ging, wodurch ich allerdings irgendwann wirklich nicht mehr viel mitgefühl zeigen konnte und sie sich sicher nun auch von mir verraten gefühlt hat. ich kenne deine situation nicht, aber ich kann gut verstehen, dass du dich, trotzdem du ja jetzt objektiv deine ruhe hast, schlecht fühlst. man fühlt sich so unglaublich hilflos, wenn man nicht mal mehr miteinander reden kann...
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Ratlos25
neu an Bord!


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NÖ M, 25
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Mon, 20.Mar.06, 22:06 Re: Meine Mutter bringt mich um den Verstand |
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Hi!
Hey. Exakt so ging es mir und meinen Geschwistern auch. Der blanke Wahnsinn.
Unsere Mutter hat den ganzen Tag geredet. Meistens negativ und pessimistisch. Sie hat alle Menschen schlecht dargestellt. Das führte zu einem Bruch unserer Familie mit ALLEN Verwandten. Es kamen keine Leute auf Besuch. Unsere Eltern gingen nirgends hin. Wir Kinder luden niemand ein. Wir Kinder wurden nirgendwohin eingeladen.
Wir wuchsen so auf, dass wir glaubten, alle Leute seien schlecht und böse und wir müssten sie meiden.
Das ging auch so weit, dass meine Mutter sprach, OHNE dass jemand in der Nähe war. Sie führte ihre Monologe einfach so weiter. Man hörte sie überall. Sie war zwar im Haus. Ihre Stimme tönte aber bis in den hintersten Winkel im Garten und auf die andere Seite vom Haus auf die Straße hinaus.
Mutters Verhalten hat uns Kinder psychisch und sozial enorm geschädigt.
Mein Bruder hat sich das Leben genommen.
Meine Schwester ist fortgegangen.
Ich habe einen brutalen Selbstmordversuch nur knapp überlebt.
Meine Mutter ist nicht krankheitseinsichtig.
Mein Vater deckt sie.
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Helenli
sporadischer Gast


6
Schweiz W, 28
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Tue, 21.Mar.06, 19:54 Re: Meine Mutter bringt mich um den Verstand |
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Hallo zusammen
Ich danke euch von ganzem Herzen für eure raschen Antworten. Es geht mir nun schon ein wenig besser. Allein der Gedanke, man ist nicht allein.
Meine Mutter hat auch schon einige Selbstmordversuche hinter sich. Beim ersten war ich etwa 10 und meine Schwester etwa 8 Jahre alt, als wir sie auf dem Boden liegen fanden. Bis heute habe ich immer wieder im Hinterkopf, sie könnte sich tatsächlich etwas antun. So etwas ist doch Erpressung!!! Aber ich denke, ich muss nun auf mich selbt mehr achten.Schliesslich bin ich ihr Kind und nicht umgekehrt. Ich habe keine Nerven mehr, ihr immer nur zuzuhören.
Ich habe ja auch schon Atemnot und verkrampfe meinen Kiefer immer mehr und das nur, da sie mich jahrelang manipuliert hat.
Nochmals vielen Dank!
Liebe Grüsse
Helenli
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ausreißer
sporadischer Gast


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..auf durchreise... W, 21
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Tue, 21.Mar.06, 20:34 Re: Meine Mutter bringt mich um den Verstand |
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hallo heleni,
| Helenli wrote: | | Aber ich denke, ich muss nun auf mich selbt mehr achten.Schliesslich bin ich ihr Kind und nicht umgekehrt. |
ganz genau! so weh es auch manchmal tun mag, vor allem, wenn man sich so unter druck gesetzt fühlt, weil man wie du symbolisiert bekommt, für anderer leben und tod verantwortlich zu sein. wenn auch nicht auf so dramatische art und weise, aber meine mutter nahm mir damals auch die luft zu atmen. schon merkwürdig, dass ähnliche konstellationen auch mit ähnlichen symptomen einhergehen können.
ich stand vor jahren einmal kurz davor, nach längerem auslandsaufenthalt nach deutschland zurückzukehren und eine woche vor der abreise stieg wie aus dem nichts ein gefühl der panik in mir auf. mir begann die luft wegzubleiben, der blutdruck rutschte total in den keller und damals glaubte ich noch, entweder einen hitzschlag erlitten zu haben, oder aber unsagbar krank zu sein und fand mich in null komma nichts in der notaufnahme wieder, wo mir aber ziemlich schnell deutlich gemacht würde, dass es mir an nichts fehlte, ich kerngesund wäre. es folgten wochen quälender schlaflosigkeit und eine weitere panikattacke und ich wusste einfach nicht mehr, was denn mit mir bis dahin quietschfidelen jungen frau los war. bis mir schließlich irgendwann einleuchtete, dass es wohl zum einen ein beruflicher umbruch, als auch die rückkehr in die gefilde der familie, von der ich glaubte mittlerweile so gut abgelöst zu sein, waren, die mir die knie so schlottern ließen. und mit dieser erkenntnis tat sich mir damals eine wahnsinnschance auf, nämlich der "zwang", mich mehr mit mir und meiner verletzlichkeit zu beschäftigen, auf mich zu achten, mich ab einem gewissen punkt von den sorgen mir nahestehender personen abzugrenzen, mit meinen kräften zu haushalten.
dieser prozess hat mir enorm gutgetan und ich wünsche dir, dass du einen ähnlichen weg gehen kannst. sicher war die situation für mich damals nicht annähernd so katastrophal wie deine, meine mutter hätte sich schon aus verantwortungsgefühl für ihre kleine tochter nie umgebracht, auch nie wirklich hilfe gefordert, nur aber eben immer gelitten, wenn keine kam und mich somit subtiler ausgelaugt. aber eben auch, weil ich mich hab auslaugen lassen, natürlich auch gern tat, was in meinen möglichkeiten stand und, wenn ich heute auf diese zeit zurückblicke, wahrscheinlich als ihr kind auch irgendwie ein stückweit stolz war, so viel macht als die, die immer die stärkere, die helfende war, genießen zu können. und mich dafür natürlich auch ein stück weit verurteile. aber dass ist ein anderes thema.
| Quote: | | und verkrampfe meinen Kiefer immer mehr | ...kenn ich auch, passiert mir in angespannten situationen auch immer noch und breitet sich bis zu den ohren aus. kann einen wahnsinnig machen, ich weiß. progressive muskelentspannung und autogenes training sollen da hilfreich sein, hab ich aber selbst kaum erfahrung mit.
mensch, schon wieder so lang geworden der beitrag..sorry...aber vielleicht kannst du dir ja auch ein bißchen was rausziehen.
pass auf dich auf, liebe grüße...
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Helenli
sporadischer Gast


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Schweiz W, 28
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Wed, 22.Mar.06, 20:11 Re: Meine Mutter bringt mich um den Verstand |
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Hallo Ausreisser
Vielen, lieben Dank für deine Antwort. Das macht mir gar nichts, dass es so lange geworden ist. Ich bin sehr froh, dass ich mich wieder in deinen Worten erkannt habe.
Ja, das mit diesen Panikatacken ist einfach furchtbar. Manchmal verkrampft man einfach den Kiefer. Ich denke, dass dies auch in diese Kategorie gehört. Schliesslich ist dies auch eine Reaktion. Leider dauert dies Tage und dann hört es einfach auf so wie es gekommen ist. Das gleiche ist bei mir auch mit der Atemnot. Manchmal habe ich auch das Gefühl, die Zunge würde mir in den Hals rutschen und ich würde ersticken. Vielleicht hast du so etwas auch schon einmal erlebt.
Deine Mutter ist zwar ein wenig mehr verantwortungsbewusst als meine aber anscheinend hat sie dir auch nicht gut getan. Ich bin inzwischen 28 Jahre alt, meine Schwester ist 25 Jahre alt aber mein Bruder ist erst 14 Jahre alt. Er tut mir so leid. Meine Schwester und ich wissen gar nicht mehr, was wir tun sollen. Sie hat ja gleichzeitig mit mir den Kontakt zu unserer Mutter abgebrochen. Bei ihr ist es zum 2.x. Wenigstens habe ich noch sie, um darüber reden zu können aber manchmal ist es doch schwer. Schliesslich wollen wir uns ja auch gegenseitig nicht all zu sehr belasten. So ist es doch einfacher,wenn man auch mal anonym darüber sprechen kann.
Um meinen kleinen Bruder mache ich mir halt momentan schon grosse Sorgen. Er wird auch immer schlechter in der Schule. Dies kenne ich noch von mir. Als ich 12 Jahre alt war, konnte ich etwa 1 Jahr einfach nicht mehr zur Schule gehen. Ich hatte psychosomatische Beschwerden. Und das alles nur wegen meiner Mutter. Vermutlich hätte ich auch eine bessere Ausbildung machen können, wenn sie nicht wäre.
Wie geht es dir denn jetzt so? Ich danke dir nochmals von ganzem Herzen. Ich hoffe, ich klage nicht zu viel.
Liebe Grüsse von Helenli
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Helenli
sporadischer Gast


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Schweiz W, 28
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Fri, 24.Mar.06, 19:06 Re: Meine Mutter bringt mich um den Verstand |
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Hallo zusammen
Seit einigen Tagen habe ich wieder dieses Problem mit meinem Kiefer. Ich verkrampfe diesen den lieben langen Tag. Wer hat auch solche Probleme? Und was kann man dagegen tun? Hat jemand eine Idee?
Vermutlich ist dies einfach, weil mich das Problem mit meiner Mutter einfach nicht aus dem Kopf geht. Auch schlafe ich sehr schlecht.
Liebe Grüsse - Helenli
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Schneemann*
sporadischer Gast


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Niedersachsen M, 25
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Mon, 27.Mar.06, 0:51 Re: Meine Mutter bringt mich um den Verstand |
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Hallo,
gegen verkrampfungen, Kieferverkrampfung in dem Fall und akkuter Atemnot (Verspannungsbedingt) gibt es sehr gute hömeophatische mittel, vollkommen frei von nebenwirkungen und komplett auf pflanzlicher und mineralbasis. z.b. Dystologes-N
drei mal täglich eine Tablette. nicht schlucken sondern unter der zunge zergehen lassen. hatte mir eine heilpraktikerin verschrieben gegen atemnot. dieses mittel entspannt das nervensystem. man sollte es mindestens 3 monate nehmen und die wirkung tritt je nach dem erst nach 2 bis 4 wochen ein (je nach ausgangszustand). Das mittel ist sehr empfehlenswert und völlig frei von jeglichen nebenwirkungen. sollte aber regelmäßig eingenommen werden! Wichtig!
ich hoffe es hilft euch!
Damit ist zwar das eigentliche problem nicht gelöst aber es stellt euer nervensystem wenigsten einigermaßen wieder her.
Gruß
Schneemann
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