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Dschan
neu an Bord!


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Berlin W, 23
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Sun, 02.Apr.06, 22:39 Panikattacken, Depersonalisation, Hypochondrie |
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Hallo,
Ich bin leider auch einer von den "Kandidaten", die sich jahrelang mit ihren Problemen rumplagen, und sich nicht dazu aufraffen können, Hilfe zu suchen. Ich habe einfach immer gedacht, dass ich nie jemandem von meinem Inneren erzählen könnte, weil es niemand verstehen, geschweigedenn nachvollziehen und schon gar nicht etwas dagegen tun könnte. Erst letzte Woche habe ich zum ersten mal diesen Schritt gewagt und ein Vorgespräch bei einer Therapeutin gehabt, weil ich einfach nicht mehr konnte.
Ich bin jetzt 23 Jahre. Ich kann mein genaues Alter von damals nicht mehr genau zurückverfolgen, aber ich glaube ich war 12 Jahre alt, als ich meine erste Panikattacke hatte. Damals wusste ich natürlich noch nicht, was es ist (das wurde mir erst viele Jahre später klar). Ich lag abends in meinem Bett, und von einer Sekunde auf die andere ging es mir furchtbar schlecht, mein Herz raste, mir war furchtbar übel, schwindelig und ich dachte einfach, ich würde sterben. Der Anfall hielt ca. 1/2 Stunde. Aber von dem Tag an war mein Leben nicht mehr, wie es war. Meine unbeschwerte Kindheit war vorbei. Ich hatte furchtbare Angst, dass dieser Vorfall sich wiederholen würde, habe versucht, meiner Mutter zu erklären, was mit mir in der letzten Nacht passiert ist, aber irgendwie hat sie mich nicht verstanden oder wollte nicht, keine Ahnung. Ich war damals vermutlich auch nicht in der Lage, auszudrücken, was überhaupt mit mir los war. Jedenfalls wiederholten sich diese Anfälle tatsächlich, manchmal entwickelten sie sich sogar aus der reinen Angst, gleich einen zu bekommen (z.B. in Situationen wo es auf gar keinen Fall passieren durfte, wenn viele Leute um mich rumwaren etwa; die Sache war mir extrem peinlich). Jahrelang schlug ich mich damit herum und entwickelte dazu noch eine ausgewachsene Hypochondrie. Ich brauchte nur von einer Krankheit hören oder lesen, schon stellte ich die ersten Symptome an mir fest. Daraus entwickelte sich dann auch öfter eine Panikattacke. Die Angst vorm Tod brachte mich nahezu um den Verstand.
Als ich dann ca. 18 war kamen die Depersonalisationserfahrungen. Eigentlich hatte ich in meinem ganzen Leben schon Momente, in denen ich ganz plötzlich dachte "Huch, wo bin? Ist das verrückt, dass ich jetzt hier bin, alles so unwirklich...", aber ich fand das damals fast noch lustig, weil es innerhalb weniger Sekunden wieder verschwand. Aber dann ging es plötzlich nicht mehr weg, dieses Gefühl. Ich hatte ununterbrochen das Gefühl, meinen Leben nicht mehr selbst zu leben, sondern es wie einen Film vor mir ablaufen zu sehen - wie im Kino. Jeden Tag haderte ich mit mir, einen Therapeuten o.ä. aufzusuchen, aber wie ich oben bereits erklärt habe, dachte ich, ich könnte nie zum Ausdruck bringen, was mich belastet.
Ende vorletzen Jahres verliebte ich mich dann das zweite Mal in meinem Leben unsterblich, und hatte ein wunderschönes, glückliches Jahr, in dem alle Symptome zumindest besser wurden, wenn auch nicht ganz verschwanden. Hinzu kam, dass ich mit meinem Freund als ersten Menschen über all meine "Psycho-Macken" reden konnte.
Um es kurz zu machen: Meinen Freund, und damit auch mich und unsere Beziehung, hat einen schweren Schicksalsschlag einstecken müssen, über den ich nicht weiter reden kann. Und wir sind noch mittendrin. Und ich spüre, wie es mir schlechter und schlechter geht, und all meine altbekannten "Freunde" Panik, Hypochondrie und Depersonalisation wieder zu mir zurückkehren. Letzte Woche hatte ich wie gesagt einen Termin bei einer Therapeutin, und sie hat gemeint, ich müsse mind. 25 Stunden Therapie machen.
Eigentlich habe ich keine Fragen an euch, sondern einfach das Bedürfnis, meine Geschichte zu erzählen, und vielleicht ein paar Realktionen von Leuten zu bekommen, denen es ähnlich erging, und die sich irgendwo darin wiederfinden.
Ich wünsch euch allen eine gute Nacht!
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Dschan
neu an Bord!


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Berlin W, 23
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Mon, 03.Apr.06, 18:49 Re: Panikattacken, Depersonalisation, Hypochondrie |
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Schade, dass ihr gar nicht schreibt
Mein Text war wohl etwas zu ausführlich...
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claudi842
sporadischer Gast


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brandenburg W, 21
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Wed, 05.Apr.06, 12:38 Re: Panikattacken, Depersonalisation, Hypochondrie |
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hallo!
bin auch neu hier und hab bei google genau nach den gleichen symptomen gesucht wie du beschreibst.
find es sehr mutig von dir alles so zu beschreiben.
ich bin 21 jahre und ebenfalls wie du seit 2 jahren in einer neuen stadt, in der ich mich absolut nich wohl fühle.
angst vor krankheiten und tod waren zuerst da, im dezember letzten jahres kamen die panikattacken dazu...
habe mich nach dem 2. krankenhausbesuch dazu aufgerafft endlich was gegen die ängste zu tun und nun bin nun in behandlung bei einer neurologin, die sich jedoch nur um die tablettensache kümmert.
einen psychologen, der mit mir alle probleme von grund auf bespricht, habe ich seit dem noch nich gefunden-alle wartelisten voll.
kurzzeitig habe ich antidepressiva eingenohmen, als es mir richtig gut ging, dachte ich ich schaff es auch ohne und setzte sie ab.
jetzt, seit 1, 5 wochen, geht es wieder los.
schreib in den nächsten wochen mein abitur-setzt mich natürlich noch mehr unter druck.
nun überleg ich was ich machen soll.
ich hoffe du bekommst das mit der therapie hin und auch das ihr euer grosses problem von dem du erzählt hast in den griff bekommt.
nutz die chance die du mit dem therapieplatz bekommen hast, auch wenn 25 stunden lange klingen- ich denk es kann ja nur besser werden.
alles alles gute, claudi
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Dschan
neu an Bord!


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Berlin W, 23
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Sat, 08.Apr.06, 18:03 Re: Panikattacken, Depersonalisation, Hypochondrie |
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Hi Claudi!
Schön, dass sich wenigstens einer auf mein Problem gemeldet hat
Sehe schon, dass wir tatsächlich so einiges gemeinsam haben. Warst du eigentlich wegen dieser Sachen im Krankenhaus oder ursprünglich wegen was anderem? Vor einem Klinikaufenthalt hab ich mich immer gescheut, weil ich dachte, oh Mann, dann wissen alle was mit mir los ist und ich muss mein Studium unterbrechen etc. Dazu hatte ich nie den Mut.
Mein Termin bei der Therapeutin neulich war ganz okay, ich hab fast ununterbrochen gelabert, obwohl ich früher immer das Gefühl hatte, ich kann nie das zum Ausdruck bringen, was so in mir vorgeht.
Sie meinte, dass vorallem gegen die Unwirklichekitszustände Tabletten ganz gut helfen könnten. Dazu müsste man aber ein bisschen rumexperimentieren, um zu wissen, welche am ehesten für mich geeignet sind... Das fand ich etwas beängstigend.
Ansonsten kann ich nur sagen: Sich mit jm. über diesen ganzen Scheiß zu unterhalten, der Ahnung davon hat, bringt schon enorm was! Man hat endlich das Gefühl, jemand hört einem zu und versteht einen, und kann einem eventtuell sogar helfen. Versuch weiter jm. zu finden!
Viele Grüß
Dschan (die übrigens genau so heißt wie du...)
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claudi842
sporadischer Gast


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brandenburg W, 21
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Mon, 10.Apr.06, 18:51 Re: Panikattacken, Depersonalisation, Hypochondrie |
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hallo claudi;)
ich habe am gleichen tag als ich dir geschrieben habe, einen anruf von einer therapeutin bekommen, die neu in der stadt ist und mich aufnimmt. hab am 18.04. meinen ersten termin. da ist man gleich viel ruhiger.
na so richtig klinikaufenthalt war das nich, mir war beim 1.mal ganz schwindlig geworden, herzrasen und so weiter. da sind wir ins krankenhaus, wo ich enorm hohen puls hatte und ich über nacht dableiben sollte. das ist so der auslöser gewesen. danach hatte ich ständig angst und vorallem vor dem gefühl das mein herz wieder so enorm rast, das ich sterbe. war aber damals sicher das zeichen, dass ich endlich aufhören muss traurig und hypochondrisch oder wie man das nennt zu sein.
irgendwann ist es halt mal zuviel.
beim 2.mal als es extrem war, hab ich der ärztin in der notaufnahme gesagt, das ich denke das es psychisch ist und da musste ich sofort zu einer psychologin.
ja, sollte auch so schnell wie möglich ín therapie, aber hat halt nich geklappt.
hatte auch totale angst das ich mein abi nich schaff, hol das grad im 2. bildungsweg nach und will halt fertig werden-war zusätzlich meine 2. angst.
und wie läuft es bei dir mit dem studium?
lieben gruss, claudi
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stella79
sporadischer Gast


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Hohenems W, 29
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Tue, 18.Apr.06, 13:00 Re: Panikattacken, Depersonalisation, Hypochondrie |
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Hallo Dschan und hallo Claudi
ich hätte zwar nie gedacht, dass ich mich in so einem Forum veröffentliche - aber was tut man nicht alles, wenn man mal so ein Erlebnis mitmacht....angefangen hat es bei mir vor ca 2 Monaten....also ich bin noch ziemlich "frisch" was Erfahrungen in diesem Bereich angehen....aber diese waren dafür ziemlich exzessiv.
Angefangen hats bei mir mit einer Art Panikattacke - beim Autofahren, wo sonst?! Herzrasen, Schwindel, für kurze Zeit Todesängste - also ich hab wirklich gedacht, mein letztes Stündlein hätte geschlagen...ich bin nach dieser Attacke sofort zum Arzt...EKG..alles ok. Dann eine Woche später Herzuntersuchung, Schilddrüse, Blut...etc...alles ok. Dann kam eine weitere Attacke - nicht mehr ganz so schlimm, aber auch in die selbe Richtung. Dann kam das viel schlimmere. Diese Depersonalistion. Also angefangen hat das damit, dass ich alles wie in einem Trance-Zustand ausgeführt habe, schlimmer wurde es dann, als ich mir plötzlich total fremd vorkam...also auch wenn ich mit bekannten Leuten zusammen war. Ich hatte dadurch die totalen Angstzustände, bin abends wie erstarrt im Bett gelegen....ich war dann teilweise auch nicht fähig, normale Dinge wie einkaufen zu erledigen. War auch eine Woche im Krankenstand, weil ich unfähig war, normale Dinge zu tun. Bis es dann so schlimm wurde, dass ich mich selbst in eine Nervenheilanstalt einliefern lassen wollte. Ich hatte Panik - Panik vor Schizophrenie und sonstigen Geisteskrankheiten.
Habs dann irgendwann zu einem bekannten Psychiater geschafft, der mir erstmals Tabletten verschrieben hat. Die habe ich auch genommen - und seither geht es mir besser. Also ich bin ja grundsätzlich auch dagegen - aber wenn man sich selbst einfach nicht mehr zu helfen weiss, dann macht man alles...alles...an diesem Punkt war ich jedenfalls. Und ich denke mir, es kann ja auch manchmal zu einem "Fehlverhalten" der Gehirnbotenstoffe kommen - und da helfen halt nunmal nur irgendwelche Medikamente. Heutzutage doch nichts schlimmes mehr...wenn man Kopfweh hat, nimmt man auch ein Aspro - also ich normal nicht, weil ich, wie gesagt eigentlich gegen sowas bin..aber in meinem hilflosen Zustand war ich einfach froh über alles....
Tja, ansonsten - ich habe mich auch mit einem Therapeuten getroffen, mal sehen, was der zu sagen hat. Ich hatte in letzter Zeit auch viel Stress - im Job und auch privat (weil ich grad beim Hausbauen bin). Ansonsten nichts besonderes. Also sicher keine schlimmen Kindheitserfahrungen oder so...
Das ist auch der Grund, wieso ich Angst habe/hatte verrückt zu werden. Weil es eigentlich keinen besonderen Anlass für meine Attacke mit Depersonalisation gab...
Also ich hoffe, jemand von euch kann und wird mir antworten - es tut einfach gut, wenn man weiss, dass noch andere sind, die dasselbe erleiden...in dem Moment denkt man nämlich erst - so kann es niemandem gehen ausser einem selbst
Also bis bald hoffentlich und danke im voraus
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stella79
sporadischer Gast


6
Hohenems W, 29
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Tue, 18.Apr.06, 13:01 Re: Panikattacken, Depersonalisation, Hypochondrie |
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Hallo Dschan und hallo Claudi
ich hätte zwar nie gedacht, dass ich mich in so einem Forum veröffentliche - aber was tut man nicht alles, wenn man mal so ein Erlebnis mitmacht....angefangen hat es bei mir vor ca 2 Monaten....also ich bin noch ziemlich "frisch" was Erfahrungen in diesem Bereich angehen....aber diese waren dafür ziemlich exzessiv.
Angefangen hats bei mir mit einer Art Panikattacke - beim Autofahren, wo sonst?! Herzrasen, Schwindel, für kurze Zeit Todesängste - also ich hab wirklich gedacht, mein letztes Stündlein hätte geschlagen...ich bin nach dieser Attacke sofort zum Arzt...EKG..alles ok. Dann eine Woche später Herzuntersuchung, Schilddrüse, Blut...etc...alles ok. Dann kam eine weitere Attacke - nicht mehr ganz so schlimm, aber auch in die selbe Richtung. Dann kam das viel schlimmere. Diese Depersonalistion. Also angefangen hat das damit, dass ich alles wie in einem Trance-Zustand ausgeführt habe, schlimmer wurde es dann, als ich mir plötzlich total fremd vorkam...also auch wenn ich mit bekannten Leuten zusammen war. Ich hatte dadurch die totalen Angstzustände, bin abends wie erstarrt im Bett gelegen....ich war dann teilweise auch nicht fähig, normale Dinge wie einkaufen zu erledigen. War auch eine Woche im Krankenstand, weil ich unfähig war, normale Dinge zu tun. Bis es dann so schlimm wurde, dass ich mich selbst in eine Nervenheilanstalt einliefern lassen wollte. Ich hatte Panik - Panik vor Schizophrenie und sonstigen Geisteskrankheiten.
Habs dann irgendwann zu einem bekannten Psychiater geschafft, der mir erstmals Tabletten verschrieben hat. Die habe ich auch genommen - und seither geht es mir besser. Also ich bin ja grundsätzlich auch dagegen - aber wenn man sich selbst einfach nicht mehr zu helfen weiss, dann macht man alles...alles...an diesem Punkt war ich jedenfalls. Und ich denke mir, es kann ja auch manchmal zu einem "Fehlverhalten" der Gehirnbotenstoffe kommen - und da helfen halt nunmal nur irgendwelche Medikamente. Heutzutage doch nichts schlimmes mehr...wenn man Kopfweh hat, nimmt man auch ein Aspro - also ich normal nicht, weil ich, wie gesagt eigentlich gegen sowas bin..aber in meinem hilflosen Zustand war ich einfach froh über alles....
Tja, ansonsten - ich habe mich auch mit einem Therapeuten getroffen, mal sehen, was der zu sagen hat. Ich hatte in letzter Zeit auch viel Stress - im Job und auch privat (weil ich grad beim Hausbauen bin). Ansonsten nichts besonderes. Also sicher keine schlimmen Kindheitserfahrungen oder so...
Das ist auch der Grund, wieso ich Angst habe/hatte verrückt zu werden. Weil es eigentlich keinen besonderen Anlass für meine Attacke mit Depersonalisation gab...
Also ich hoffe, jemand von euch kann und wird mir antworten - es tut einfach gut, wenn man weiss, dass noch andere sind, die dasselbe erleiden...in dem Moment denkt man nämlich erst - so kann es niemandem gehen ausser einem selbst
Also bis bald hoffentlich und danke im voraus
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stella79
sporadischer Gast


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Hohenems W, 29
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Tue, 18.Apr.06, 13:01 Re: Panikattacken, Depersonalisation, Hypochondrie |
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Hallo Dschan und hallo Claudi
ich hätte zwar nie gedacht, dass ich mich in so einem Forum veröffentliche - aber was tut man nicht alles, wenn man mal so ein Erlebnis mitmacht....angefangen hat es bei mir vor ca 2 Monaten....also ich bin noch ziemlich "frisch" was Erfahrungen in diesem Bereich angehen....aber diese waren dafür ziemlich exzessiv.
Angefangen hats bei mir mit einer Art Panikattacke - beim Autofahren, wo sonst?! Herzrasen, Schwindel, für kurze Zeit Todesängste - also ich hab wirklich gedacht, mein letztes Stündlein hätte geschlagen...ich bin nach dieser Attacke sofort zum Arzt...EKG..alles ok. Dann eine Woche später Herzuntersuchung, Schilddrüse, Blut...etc...alles ok. Dann kam eine weitere Attacke - nicht mehr ganz so schlimm, aber auch in die selbe Richtung. Dann kam das viel schlimmere. Diese Depersonalistion. Also angefangen hat das damit, dass ich alles wie in einem Trance-Zustand ausgeführt habe, schlimmer wurde es dann, als ich mir plötzlich total fremd vorkam...also auch wenn ich mit bekannten Leuten zusammen war. Ich hatte dadurch die totalen Angstzustände, bin abends wie erstarrt im Bett gelegen....ich war dann teilweise auch nicht fähig, normale Dinge wie einkaufen zu erledigen. War auch eine Woche im Krankenstand, weil ich unfähig war, normale Dinge zu tun. Bis es dann so schlimm wurde, dass ich mich selbst in eine Nervenheilanstalt einliefern lassen wollte. Ich hatte Panik - Panik vor Schizophrenie und sonstigen Geisteskrankheiten.
Habs dann irgendwann zu einem bekannten Psychiater geschafft, der mir erstmals Tabletten verschrieben hat. Die habe ich auch genommen - und seither geht es mir besser. Also ich bin ja grundsätzlich auch dagegen - aber wenn man sich selbst einfach nicht mehr zu helfen weiss, dann macht man alles...alles...an diesem Punkt war ich jedenfalls. Und ich denke mir, es kann ja auch manchmal zu einem "Fehlverhalten" der Gehirnbotenstoffe kommen - und da helfen halt nunmal nur irgendwelche Medikamente. Heutzutage doch nichts schlimmes mehr...wenn man Kopfweh hat, nimmt man auch ein Aspro - also ich normal nicht, weil ich, wie gesagt eigentlich gegen sowas bin..aber in meinem hilflosen Zustand war ich einfach froh über alles....
Tja, ansonsten - ich habe mich auch mit einem Therapeuten getroffen, mal sehen, was der zu sagen hat. Ich hatte in letzter Zeit auch viel Stress - im Job und auch privat (weil ich grad beim Hausbauen bin). Ansonsten nichts besonderes. Also sicher keine schlimmen Kindheitserfahrungen oder so...
Das ist auch der Grund, wieso ich Angst habe/hatte verrückt zu werden. Weil es eigentlich keinen besonderen Anlass für meine Attacke mit Depersonalisation gab...
Also ich hoffe, jemand von euch kann und wird mir antworten - es tut einfach gut, wenn man weiss, dass noch andere sind, die dasselbe erleiden...in dem Moment denkt man nämlich erst - so kann es niemandem gehen ausser einem selbst
Also bis bald hoffentlich und danke im voraus
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stella79
sporadischer Gast


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Hohenems W, 29
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Tue, 18.Apr.06, 13:01 Re: Panikattacken, Depersonalisation, Hypochondrie |
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Hallo Dschan und hallo Claudi
ich hätte zwar nie gedacht, dass ich mich in so einem Forum veröffentliche - aber was tut man nicht alles, wenn man mal so ein Erlebnis mitmacht....angefangen hat es bei mir vor ca 2 Monaten....also ich bin noch ziemlich "frisch" was Erfahrungen in diesem Bereich angehen....aber diese waren dafür ziemlich exzessiv.
Angefangen hats bei mir mit einer Art Panikattacke - beim Autofahren, wo sonst?! Herzrasen, Schwindel, für kurze Zeit Todesängste - also ich hab wirklich gedacht, mein letztes Stündlein hätte geschlagen...ich bin nach dieser Attacke sofort zum Arzt...EKG..alles ok. Dann eine Woche später Herzuntersuchung, Schilddrüse, Blut...etc...alles ok. Dann kam eine weitere Attacke - nicht mehr ganz so schlimm, aber auch in die selbe Richtung. Dann kam das viel schlimmere. Diese Depersonalistion. Also angefangen hat das damit, dass ich alles wie in einem Trance-Zustand ausgeführt habe, schlimmer wurde es dann, als ich mir plötzlich total fremd vorkam...also auch wenn ich mit bekannten Leuten zusammen war. Ich hatte dadurch die totalen Angstzustände, bin abends wie erstarrt im Bett gelegen....ich war dann teilweise auch nicht fähig, normale Dinge wie einkaufen zu erledigen. War auch eine Woche im Krankenstand, weil ich unfähig war, normale Dinge zu tun. Bis es dann so schlimm wurde, dass ich mich selbst in eine Nervenheilanstalt einliefern lassen wollte. Ich hatte Panik - Panik vor Schizophrenie und sonstigen Geisteskrankheiten.
Habs dann irgendwann zu einem bekannten Psychiater geschafft, der mir erstmals Tabletten verschrieben hat. Die habe ich auch genommen - und seither geht es mir besser. Also ich bin ja grundsätzlich auch dagegen - aber wenn man sich selbst einfach nicht mehr zu helfen weiss, dann macht man alles...alles...an diesem Punkt war ich jedenfalls. Und ich denke mir, es kann ja auch manchmal zu einem "Fehlverhalten" der Gehirnbotenstoffe kommen - und da helfen halt nunmal nur irgendwelche Medikamente. Heutzutage doch nichts schlimmes mehr...wenn man Kopfweh hat, nimmt man auch ein Aspro - also ich normal nicht, weil ich, wie gesagt eigentlich gegen sowas bin..aber in meinem hilflosen Zustand war ich einfach froh über alles....
Tja, ansonsten - ich habe mich auch mit einem Therapeuten getroffen, mal sehen, was der zu sagen hat. Ich hatte in letzter Zeit auch viel Stress - im Job und auch privat (weil ich grad beim Hausbauen bin). Ansonsten nichts besonderes. Also sicher keine schlimmen Kindheitserfahrungen oder so...
Das ist auch der Grund, wieso ich Angst habe/hatte verrückt zu werden. Weil es eigentlich keinen besonderen Anlass für meine Attacke mit Depersonalisation gab...
Also ich hoffe, jemand von euch kann und wird mir antworten - es tut einfach gut, wenn man weiss, dass noch andere sind, die dasselbe erleiden...in dem Moment denkt man nämlich erst - so kann es niemandem gehen ausser einem selbst
Also bis bald hoffentlich und danke im voraus
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tichy1978
Helferlein


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Wien W, 28
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Tue, 18.Apr.06, 13:06 Re: Panikattacken, Depersonalisation, Hypochondrie |
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machst Du denn, zusätzlich zu den Tabletten, eine Therapie?
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stella79
sporadischer Gast


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Hohenems W, 29
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Tue, 18.Apr.06, 13:37 Re: Panikattacken, Depersonalisation, Hypochondrie |
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Ich denke, Du meinst mich ???
Die Frage stellt sich für mich schon, ob ich eine Therapie machen soll. Ich habe mich mit einem Psychologen getroffen, der gemeint hat, bei mir sei eh alles klar, von wo das käme...aber ich zweifle schon an dieser Aussage. Ich meine ok, ich habe mich die letzten Jahre schon ziemlich verausgabt - jobmässig und auch privat...aber dass daraus solche Zustände - vor allem diese schlimme Depersonalisation resultieren, daran hätte ich nie gedacht - und ich weiss auch nicht, ob das wirklich möglich ist.
Ich meine, ich habe echt keine Probleme, das Einzige war eben der Stress...aber wie gesagt - daraus solche Horrorzustände?
Aber ich werde es auf jeden Fall mit dem Psychologen probieren...ich möchte einfach auch eine Meinung ausserhalb meiner Bekannten. Ist einfach neutraler...
Die Angst, verrückt zu werden sitzt halt immer im Nacken. Und ich habe einfach auch Angst, nie mehr "normal" zu sein, ohne diese Medikamente...
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tichy1978
Helferlein


46
Wien W, 28
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Tue, 18.Apr.06, 14:17 Re: Panikattacken, Depersonalisation, Hypochondrie |
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@stella79
wobei ja die Frage auch gestellt werden kann, was heutzutage noch "normal" ist ...
ich wünsche Dir alles Gute!!!!!!!
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claudi842
sporadischer Gast


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brandenburg W, 21
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Thu, 27.Apr.06, 16:42 Re: Panikattacken, Depersonalisation, Hypochondrie |
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hallo stella,
hab lange nicht rein geschaut.
deine geschichte hört sich ja ähnlich schrecklich an...
das mit der depersonalisation kenn ich zum glück nicht. jedenfalls hab ich es noch nicht bemerkt.
bin ja nun auch endlich in therapie ( erst 2 sitzungen hinter mir).
eigentlich ging es auch teilweise wieder, aber seit gestern mach ich mir wieder so riesige sorgen. ich hab ja auch ein problem mit hypochondrie.
ich hab seit knapp nem jahr so einen 1cm grossen lymphknoten am hals und gestern erschien im internet so ein bericht. ich habe sofort wieder panik bekommen und kann nun an nix anderes außer krankheiten und tod denken.
ich heul schon wieder ständig, ruf meine mutti an und bekomm außer schluchzen kaum was raus.
tabletten will ich aber nicht mehr nehmen.
stella, was hast du für welche bekommen?
einen genauen grund hast du noch nicht gefunden?
ich schau wieder öfter rein, also melde dich ruhig!
lieben gruss
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stella79
sporadischer Gast


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Hohenems W, 29
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Fri, 28.Apr.06, 9:46 Re: Panikattacken, Depersonalisation, Hypochondrie |
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Hallo Claudi
in der Zwischenzeit ist wieder einiges passiert und ich habe mittlerweile das Depersonalisationsgefühl halbwegs abgelegt. Ich lebe zwar momentan so, als wäre alles nur ein Traum. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das nicht auch durch die Tabletten so ist. Also ich muss trotzdem sagen, dass ich froh bin, dass ich die bekommen und genommen habe. Mittlerweile hat mein Psychiater umgestellt auf Anti-Depressiva. Seropram heissen die. Und ich nehme die jetzt seit 4 Tagen - sollen ja aber auch erst nach ca. einer Woche wirken. Also warte ich geduldig und hoffe ganz einfach, dass die Beschwerden ein wenig abklingen. Mittlerweile ist es einfach so, dass ich eine ständige Angst in mir habe. Angst wovor, das weiss ich eigentlich auch nicht so genau. Einfach ein grausames Angstgefühl und ich lebe momentan so dahin, dass ich einfach nur hoffe, jeden Tag irgendwie rumzubringen. Das Schlimmste ist, dass ich mir nichts mehr zutraue und ich mich völlig unfähig zu allem fühle. Und das zu Dingen, die ich normalerweise in meinem Alltag ganz normal mache, wie zB: einkaufen, Fitnesscenter etc. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass ich nicht mehr normal mit Menschen umgehen kann. Wenn ich mich mal zum Fitnesscenter aufraffe, hoffe ich irgendwie dass mich ja keiner anredet, weil ich einfach nicht wüsste, was ich sagen soll. Schlimmes Gefühl...aber anscheinend können gerade in der Anfangsphase der Tabletten solche Angstzustände verstärkt auftreten.
Also Claudi, ich würde Dir nur raten, wenn Du Dich selbst da nicht rausfindest und Dein Arzt verschreibt Dir Medikamente, nimm diese. Ich bin wie gesagt normalerweise auch ein Gegner davon - aber manchmal nutzt es einfach nichts. Ich meine, wenn man Kopfweh hat, nimmt man auch eine Tablette. Da denkt sich keiner was. Und wieso sollte unser Hirn im Laufe unseres Lebens nicht auch mal ein Aussetzer haben dürfen?!
Und schlussendlich geht es darum, unser Leben lebenswert zu gestalten - wie auch immer das passieren kann.
Wegen Psychotherapie - werde ich nächste Woche anfangen. Mehr kann ich noch nicht dazu sagen. Ich denke, bei mir könnte es schon auch in Richtung Depressionen gehen. Ich lebte die letzten 3 Jahre einfach in so einem selbstgemachten Stress, dass ich mich nicht wundern muss, wenn da mal was nicht mehr richtig funktioniert. Und in der heutigen Leistungsgesellschaft ist das ja auch kein Wunder mehr, oder?
Wie siehts bei Dir aus? Gibts privat irgendwas was Dich schon länger belastet?
Also freu mich auf Deine Antwort
Liebe Grüsse
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claudi842
sporadischer Gast


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brandenburg W, 21
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Fri, 28.Apr.06, 18:00 Re: Panikattacken, Depersonalisation, Hypochondrie |
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ja, da gibts sehr sehr viel.
kann ich hier so offen aber nich drüber reden.
ich weiß woran es liegt und mit daran es zu ändern oder aufzuarbeiten.
meine therapeutin hilft mir grad dabei erstmal alles von kindesbeinen an aufzuarbeiten.
gestern hatte ich wieder nen totalen einbruch, aber ich will es wirklich ohne tabletten schaffen. und ich werd es auch.
ich wünsch dir ganz viel glück bei deinen therapeuten.is ja auch immer wichtig.
gib bescheid ob es dir besser geht:)
drück die daumen!!!!
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