meine Mutter nervt und Schwiegermutter auch

neu an Bord! 4 wien W, 40

hallo an alle!
muss mir meinen frust von der seele schreiben, sonst bekomme ich einen großen fressanfall, und das will ich nicht mehr.

1. eigene mutter: sie ist an die 80 jahre alt, lebt dzt. alleine, mein vater ist vor ein paar jahren verstorben, mein bruder vor ca. 20, enkel und schwiegertochter haben keinen kontakt zu meiner mutter, die einzigen bezugspersonen sind mein mann und ich. wir wohnen 100 km entfernt

vor kurzem wurde bei meiner mutter ein melanom hinter einem auge festgestellt, daher muss ich jetzt sehr oft mit meiner mutter zum arzt. vorher war ich ca. alle 2 wochen bei ihr um alle sachen zu erledigen

aufgrund der schweren krankheit meines vaters habe ich damals meinen 40 stunden job aufgegeben (das hat meine mutter nicht realisiert, dass es ihretwegen war) und nur mehr halbtags gearbeitet. das habe ich bis vor kurzem so gehalten. aufgrund von panikattacken habe ich gekündigt und mich selbständig gemacht. ist im aufbau und läuft momentan nicht so gut.

nerviger anlassfall: ich muss morgen um ca. 6.30 wegfahren um mit meiner mutter den arzttermin zu absolvieren. sie findet es nicht der mühe wert zu fragen, ob ich anschliessend noch etwas (auch sehr unangenehmes) für sie erledigen kann. ich habe aber schon etwas vor. ich muss wieder 100 km zurückfahren. es nervt mich ungemein, dass sie einfach über meine zeit bestimmt. klugheit ist ihr nicht in die wiege gelegt worden, sie hat keine ahnung wie das berufsleben heutzutage ist. es würde ihr nie in den sinn kommen, solche dinge ein paar tage vorher anzukündigen. aus diesem grund sind auch schon viele die sagen, "nein ich habe keine zeit jetzt mit dir einkaufen zu fahren", dann ist sie angefressen und fragt nicht mehr. sie ruft auch ihre enkelkinder nie an, gut diese rufen auch nie an. ich war immer der vermittler, habe ich aber aufgegeben
das ist nicht ein einzelner fall sondern sehr oft, ich habe es ihr auch schon öfter gesagt, aber sie kapiert es einfach nicht. am liebsten würde ich nicht mehr hinfahren, nicht mehr mit ihr telefonieren. ich ärgere mich stundenlang darüber, kann nicht weiterarbeiten, beginne blöd zu fernsehen und zu essen.

meine schwiegermutter: liebt es mir /uns zu sagen was wir tun sollen - auch in bezug auf meine mutter. ungefragt gibt es ratschläge was und wie und wann wir etwas tun sollen. auch sie bestimmt gerne über meine /unsere zeit. auch hier ist es so: ich will nicht mehr mit ihr sprechen, sie nicht besuchen, nicht telefonieren.

meine mütter nerven mich so gewaltig, dass ich nicht mehr weiss was ich tun soll. ich habe nicht die nerven mit ihnen ein normales gespräch zu führen. ich glaub ich muss jetzt zigaretten kaufen gehen

ich will eine mütterfreie zone!

danke
gira1

neu an Bord! 2 Bergen W, 21

Mütterfreie Zone... Laughing

Sorry, ich bin auch eine mama, aber ich versteh dich...

Aber was wilst du tun? Du kannst nicht nicht mehr hin fahren, um mit ihr zum Arzt zu fahren oder sonstige erledigungen zu machen. Sie brauch dich, und ist sicher auch nicht stolz drauf so abhängig von dir zu sein.
Ich denke es ist ihr vieleicht auch unangenhem dich immer wieder damit zu belasten und dich zu fragen.

Es geht gar nicht anders. Weisst du, unsere mütter haben ihre zeit für uns geopfert, udn nun bist du an der reihe. Wenn sie alt werden brauchen sie unsere hilfe.

Klar geht es nicht das du dadurch alles andere vernachlässigst, Job usw. du musst mit ihr sprechen und sagen das es nicht so weiter geht.

Sei dir immer bewusst das sie eines tages nicht mehr ist, und so lange sie noch bei dir ist, versuch ihr bei ihrem restlichen Leben hilfreich zur seite zu stehen.
Mein Vater ist auch sehr krank, und ich würde alles tun um ihm abzunehmen was ich kann.

Liebe grüsse!

Helferlein 83 Deutschland W, 37

Hallo gira!

Ich kann Dich durchaus verstehen. Meine Mutter ist nach kurzer schwerer Krankheit Ende 2004 verstorben. Ich war bei ihr.
In der Zeit vor ihrem Tod hat meine Mutter vieles nicht mehr realisiert, da sie einfach zu krank war, um noch etwas zu begreifen. Das war bestimmt nicht ihre Absicht. Noch kann man von "Schuld" sprechen.

Manchmal war ich wirklich fix und fertig. Vor allem, weil ich es nicht wahr haben wollte, dass meine Mutter sterben würde.

Ich habe es wirklich erst kurz bevor sie starb, begriffen, dass sie geht.

Heute bin ich froh, dass ich in diesen Minuten bei ihr sein konnte. Sie hatte Angst vor dem Tod. Das wusste ich.
Ich hätte ihren Tod vielleicht wesentlich schwerer genommen, wenn sie allein im Krankenhaus verstorben wäre.

Deine Mutter ist in ihrem Alter doch auch gar nicht mehr in der geistigen Verfassung, wirklich zu verstehen, welche Opfer Du bringen musst, um für sie da zu sein.
Zusätzlich ist sie auch sehr krank.

Vielleicht gibt es die Möglichkeit Unterstützung zu bekommen. Ambulante Pflege?
Hatte meine Mutter auch.

Und wie wäre es denn damit?
Du schreibst, dass Deine Schwiegermutter ein wahres Talent hat, Wink

andere Menschen zu "verwalten".
Vielleicht fühlt sie sich einfach nur nicht ausgelastet und bräuchte eine Aufgabe?

Könntest Du nicht auf sie zugehen und um Hilfe bitten?
Vielleicht würdet ihr euch im positiven Sinne näher kommen und Du hättest Unterstützung.

LG

Syvoh

neu an Bord! 2 Hamburg W, 31

Hallo gira1,

ja, ich weiß nur zu gut was Du meinst, bin jetzt 32 geworden Mutter eines 5-Jährigen und sehr schwanger mit dem 2. außerdem haben wir letztes jahr gebaut, sind nicht fertig!! und nebenbei bin ich 4/5 Vollzeit berufstätig.

und meine Mutter ist mit 49 in Rente gegangen, meine SM seit Geburt Ihrer Kinder (40 Jahre) Hausfrau, die beiden übertrumpfen sich im rumjaulen, "ich ziehe mich zurück, wir würden ja gar nicht mehr vorbeikommen, ich sei wohl jetzt was besseres, ich enthalte ihnen das Kind, blablblaabla" und so weiter und so fort....

irgendwie kann das doch nicht angehen, ich hab ja noch "junge "Mütter""
das nervt und stresst, zu all den anderen Problemen, die sie verursachen, sie verstehen natürlich nicht, dass man sich dann erst recht zurückzieht. Nun muß ich aber auch sagen, ich bin harmoniesüchtig und kann dementsprechend nicht tacheles reden, wie Außenstehende das sagen würden, mein Weg ist der Rückzug. Was es mir aber nicht leichter macht, weil sie ändern sich nicht, und immer duckmäuserig sein, was für eine Zukunft?????, Stecke also in ähnlicher emotionalen Krise wie Du.
Hilft Dir nicht weiter, aber Du bist nicht alleine bei diesem TabuThema.

Viele Grüße
Isa

[nicht mehr wegzudenken] 1370 Bayern W, 30

Gira, was mich in diesem Zusammenhang interessieren würde ist, ob Du schon mal mit Deiner Mama/Schwiegermann ruhig gesprochen hast und dargestellt hast, wie es Dir geht, was Dich belastet - quasi ob Du die beiden ins Vertrauen gezogen hast.

Ich habe bei der Mutter meines langjährigen Freundes (wir waren 10 Jahre zusammen) anfangs ähnliche Probleme gehabt (wegen Einmischen, wegen einfach über unsere Zeit bestimmen etc.) und habe die Erfahrung gemacht, wenn man schildert wie es einem geht und dann sagt: wie würdest Du das an meiner Stelle machen - die Person miteinbezieht in die Emotionen die man hat, schnell zu einer Lösung kommt.

Selbst heute, mein Ex und ich sind ca. 5,5 Jahre getrennt, haben wir einen sehr guten Kontakt... Wenn ich da an die "alten Zeiten" vor dem Gespräch denke, muss ich lächeln. Hätte ich nie gedacht...

Helferlein 74 München W, 36

Hallo Gira,

da ich ein ähnliches Problem habe oder hatte (ich glaube ich habe es eher verdrängt) möchte ich dazu was sagen.

Meine Mutter lebt leider nicht mehr und ich hätte alles für sie getan, obwohl sie mich auch manchmal nervte. Aber ich hab mir immer gesagt wie lang hast du sie denn noch?! Wenn sie mal nicht mehr das ist, wirst du ihre Anrufe vermissen auch wenn sie mal nervig waren.
Meine Mutter war auch sehr krank, aber ich war gerne für sie da. Gut, ich hatte auch ein sehr sehr gutes Verhältniss zu ihr. Sie war eben mein wichtigester Mensch!!
Aber jetzt kann ich sagen ich hab alles getan was ich konnte und kann so langsam damit umgehen das sie nicht mehr da ist.

Das andere Problem ist meine Tante, also von meiner Mutter die Schwester.
Ich hatte noch nie einen guten Draht zu meiner Tante, schon als Kind war ich nicht so gern bei ihr. Also hatten wir schon immer einen sehr distanzierten Kontakt. Seit aber meine Mutter nicht mehr da ist, hat sie eben wieder vermehrt Kontakt zu mir aufgenommen.
Es waren keine guten Gespräche, sie redete nicht gut über meine Mutter, ich mußte alles mögliche rechtfertigen. Auch in meinem Leben wollte sie sich einmischen. Ständige Vorwürfe kamen, warum ich nicht anrufe, sie besuche usw. Ich hab nach dem Tod meiner Mutter sie besucht, angerufen, ich bin wirklich über meinen Schatten gesprungen.
Aber sie hörte nicht auf, lästerte weiter über meine Mutter. Ich habs ihr irgedwann gesagt, mir tut das weh wenn sie so redet, war ja schließlich noch in der Trauerphase. Ganz kapiert hat sie es nicht.
Letztes Weihnachten wollte sie das ich komme, ich wollte aber lieber bei meinem Freund sein, meine vertraute Umgebung eben. Außerdem war es mein erstes Weihnachten ohne meine Ma. Sie hat das auch nicht verstanden, war dann beleidigt. Seitdem habe ich keinen Kontakt mehr, nur mal einen vorwurfsvollen Anruf, warum ich mich nicht melde.
Ich muß ehrlich sagen ich kann und will mich nicht mehr bei ihr melden, jedesmal nach diesen Gesprächen war ich fix und fertig.
Bei ihr kann ich mich eben nicht durchsetzen, da bin ich dann wie ein kleines Kind. Irgendwie strahlt sie so eine dominante Macht aus.
Seit ich nichts mehr höre geht es mir endlich wieder gut, bin irgendwie befreit, aber so ganz auch wieder nicht, es nagt immer noch an mir.

Ich will Dir damit nur sagen, wenn Dir eine Mensch wirklich was bedeutet, ich nehme mal an das ist bei Dir und Deiner Mutter so, dann lass sie nicht im Stich.
Oder wie war sonst euer Verhältniss?
Wenn es an Deinen Kräften zerrt, dann hole Dir Unterstützung, da gibts doch Möglichkeiten. Ich würde such versuchen nochmal mit ihr zu reden, oder ist es sehr schwierig mit ihr?

Das mit Deiner Schwiegermutter ist wieder ein anderes Thema, wenn Du ihren Kontakt nicht willst, dann würde ich mich eher distanzieren.
Warum soll man mit Menschen zusammen sein die einem nicht gut tun.
Es gibt Menschen die können lockerer damit umgehen, die stehen irgendwie darüber. Ich bin da vielleicht zu sensibel, fresse alles in mich rein, kann mich nich durchsetzen und dann leide ich ewig darunter.
Manchmal hat man keine Kraft mehr sich immer nur aufzuopfern und schließlich hast Du auch noch DEIN Leben!

Gruß
Schlumpfi

neu an Bord! 4 wien W, 40

vielen dank an alle die mir geschrieben haben. Smile

ich war nur gestern sehr verzweifelt, weil alles zusammen gekommen ist.

ich habe heute auch alle sachen mit meiner mutter wieder erledigt, auch sehr geduldig und wir haben uns gut verstanden.

Quote:

Deine Mutter ist in ihrem Alter doch auch gar nicht mehr in der geistigen Verfassung, wirklich zu verstehen, welche Opfer Du bringen musst, um für sie da zu sein.

das habe ich mir noch nie überlegt, sprich darauf wäre ich nicht von selbst gekommen, und ich denke dass das stimmt. das muss ich akzeptieren. das ist so. ok damit kann ich leben

meine großeltern haben auch sehr weit entfernt von mir gelebt, bzw. waren schon gestorben bevor ich geboren wurde. ich habe nie miterlebt, sprich hautnah, wie leute alt werden, was da passiert. ich denke immer, das kann doch bei allen anderen nicht auch so sein. aber vielleicht ist es doch ähnlicher als man glaubt und wahrscheinlich habe ich auch angst davor so zu "enden". ohne meinen verstand, vernunft, organisation, planung etc.

es ist sehr schwierig für mich mit meiner mutter/schwiegermutter zu reden. das ist mein problem. ich weiß nicht wie das geht. ich habe angst davor.

von aussen hilfe holfen: meine mutter akzeptiert keine hilfe von aussen; es war sehr schwierig diese durchzusetzen als mein vater krank war und sie ihn nicht mehr pflegen konnte (zuerst heimhilfe, später heim). das versteht sie bis heute nicht. sie wurde damals auch schon mitbetreut, hatte essen auf räder. als mein vater dann im pflegeheim war, ging es ihr wieder besser und die hilfen storniert. sie lässt heute nicht einmal eine putzfrau ins haus.

meine schwiegermutter: sie ist es einfach gewöhnt ihren eigenen töchtern permanent ratschläge zu geben und kann wahrscheinlich gar nicht damit aufhören. ihre töchter 40 und 30j. essen jeden tag bei ihr, sie wäscht ihnen die wäsche, betreut tagsüber das enkelkind. opa und oma "arbeiten" in der praxis mit (als handwerker und mädchen für alles). also sie ist eher über- als unterfordert, und ich denke sie kann nicht aufhören ratschläge zu erteilen, denn in ihrer natürlichen umgebung ist das ebenso. ich denke noch darüber nach, wie ich das bei mir stoppen kann. vielleicht sag ich es einfach so. Laughing

auf jeden fall bin ich dankbar für eure meldungen, das hat mir sehr geholfen! bin froh, wenn ich mich mit frauen austauschen kann, die ähnliches erlebt haben.

ach ja, mein mann sagt ich darf nicht vergessen, dass meine mutter große angst hat vorm spital und sicher auch vor dem tod. und ich auch

nochmals danke
gira

Helferlein 83 Deutschland W, 37

Hallo gira!

Schön, dass Du Dich besser fühlst. Ich kann wirklich verstehen, wie es Dir gehen muss, wenn das Fass mal überläuft. All das nimmt einen gleich doppelt und dreifach mit, denn schließlich geht es ja um die eigene Mutter. Das ist halt eine besondere Beziehung.

Du musst aber wirklich darauf achten, dass Du in dem ganzen Stress auch mal an Dich denkst und Dir was Gutes tust.
Was immer Dir gut tut. Versuche es regelmäßig umzusetzen, damit Du am Ende nicht "ausbrennst".
Und Du brauchst ja auch die Kraft und Energie, die Du aus solchen Momenten schöpfst.

Das ist wahrscheinlich besser, als die Schwiegermutter um Hilfe zu bitten Wink

Schwiegermütter mit einem dermaßen ausgeprägten "Helfersyndrom" sind mir nicht ganz unbekannt. Laughing

Und ich kenne auch "Kinder", die auf die 30 zugehen und sich gerne dieses "Helfersyndrom" gefallen lassen.
Ein Geben und Nehmen...perfektes Abhängigkeitsverhältnis.

Na, da wasch´ich doch lieber meine Socken selbst. Die Waschmaschine verschont einen nämlich mit so "gut gemeinten Schwiegermutter- Tips", die, obwohl eben gut gemeint, jeden normalen Menschen in den Wahnsinn treiben können.
Egal, wie lieb die Schwiegermutter nun auch sein mag Cool

LG

Syvoh

neu an Bord! 4 wien W, 40

guten abend syvoh!

Quote:

Schwiegermütter mit einem dermaßen ausgeprägten "Helfersyndrom" sind mir nicht ganz unbekannt.
Und ich kenne auch "Kinder", die auf die 30 zugehen und sich gerne dieses "Helfersyndrom" gefallen lassen.
Ein Geben und Nehmen...perfektes Abhängigkeitsverhältnis.

Warum bin ich da nicht selbst draufgekommen? Idea

Man ist so in eine Sache verbohrt, dass man die einfachsten dinge nicht erkennt, die einem bei anderen sofort ins auge springen!

Ich tue Gutes für mich! Immer öfter. Dieses Wochenende geniesse ich mit meinem Mann und schaue mir - kindisch wie ich noch immer bin - "Ice Age II" im Kino an....

Ein schönes Wochenende auch Dir
gira Very Happy

Helferlein 83 Deutschland W, 37

Hallo gira!

Nu ja..ich habe ja auch ganz lange den Wald vor lauter Bäumen mal nicht gesehen.... Laughing

..bis ich dann skeptisch wurde Cool

Geh´Du mal schön mit Deinem Mann in einen "Kinderfilm" Wink

und sei einfach nur froh, dass Deine Schwiegermutter Dir nicht "helfen" kann und Du mit Deinem Mann einen netten Abend verbringst.

Wenn morgen Deine Mama mal wieder nervt Wink

, ist Deine Laune viel besser und dann ist das auch alles viel leichter zu packen.

Ich wünsche euch einen schönen gemeinsamen Abend! dance

Liebe Grüße,

Syvoh

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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