Angst vor dem Tod von Verwandten

sporadischer Gast 17 Köln W, 23

Hallo,

Ich denke, das Thema, das mich belastet, belastet wahrscheinlich viele außer mir auch.
Ich habe schreckliche Angst davor, dass einer meiner Freunde bzw Verwandte stirbt. In letzter Zeit muss ich dauernd daran denken und kann mich immer schwer davon lösen.
Vor allem habe ich Angst dass meine Eltern sterben. Ich wohne nicht mehr zu Hause, aber in letzter Zeit thematisiert meine Mutter dauernd wenn ich zu Besuch bin ihren Tod, vor allem ihre Beerdigung was mich unglaublich belastet.
Sie ist jetzt knapp 60 Jahre alt, zwar nicht super gesund aber auch nicht wirklich krank.
Diese Angst vor dem Tod geht jetzt schon soweit, dass ich Angst habe, wenn mein Freund - mit dem ich zusammen wohne - alleine wegfährt. Dauernd quälen mich dann Gedanken, dass er evtl einen Autounfall hat oder sonstwas.

Wie soll man bloß mit dieser Angst umgehen bzw mit dem Tod allgmein?
Ich kann mich mit dem Gedanken an den Tod kaum auseinandersetzen.

Danke schonmal für die Antworten.

Hallo Wennesdunkelwird,

In der ersten Hälfte meines Lebens bewegte ich mich in einem ausschließlich atheistischen Rahmen und es fehlte mir eigentlich nichts dabei - bis auf einen anderen Umgang mit dem Tod.
Ich wußte rein intuitiv, dass es bei den Gläubigen anders ist und wünschte mir aus diesem Grund zu Glauben zu gelangen. Dies geschah schließlich und nahm lange Zeit mein Denken und Fühlen in Anspruch. Insgesamt bin ich nach und nach von den kirchlichen Dogmen wieder abgerückt, aber der sanftere Umgang mit dem Gedanken an den Tod ist mir glücklicherweise geblieben.

Aber auch in der germanischen Mythologie gibt es schöne Vorstellungen dazu - vor allem bezüglich des Schicksals.

Obwohl ich selbst also damit auf annehmbare Weise umgehen kann, konnte ich das meiner Mutter nicht vermitteln und wurde jahrelang von ihrer Angst gefangengenommen.

Es scheint mir, dass man wenig Allgemeines über den Tod sagen kann. Er ist so individuell wie jedes Menschenleben.
Aber wenn er ritualisiert wird, wie ja auch gerade heute, am Karfreitag, dann kann er wahrscheinlich auf eine außerpersönliche Ebene projiziert und anders wahrgenommen werden.

LG Mejte

neu an Bord! 3 Helsinki W, 21

hallo wennesdunkelwird,

ich verstehe deine gedanken sehr gut. seitdem vor über 2 jahren meine oma gestorben ist, habe ich panische angst, dass meine mutter, ihr freund oder mein bruder stirbt; dass ihnen etwas passieren könnte.. meine mutter könnte die treppe runterfallen, morgens auf der glatten straße einen verkehrsunfall haben.. ihr freund nen herzinfarkt oder ebenfalls nen verkehrsunfall.. mein bruder könnte in eine messerstecherei geraten oder sich das leben nehmen, oder einen tödlichen snowboardunfall haben.. diese gedanken haben zugenommen, als letzten sommer mein ex-freund bei einem autounfall gestorben ist. diese gedanken rauben einem (mir zumindest) manchmal den letzten nerv.

ich weiß nicht, wie man sich da selbst helfen soll. versuchen, sich abzulenken - sport machen, durch die wohnung rennen, bis man nicht mehr kann (hab ich heute gemacht), ein hörspiel hören, die gedanken aufschreiben, diejenigen leute anrufen.. hmm ich weiß nicht ob das so hilft, aber du kannst es ja mal probieren grinsend

und das generelle auseinandersetzen mit dem tod.. ist denk ich, ne schwierige sache. ich hab da nicht wirklich tipps, ich kann nur von meinen eigenen gedanken erzählen, aber ich wollte dir ja ein wenig behilflich sein Rolling Eyes

weißt du, eine sache, die ich mir immer vorstelle, ist, dass alle lieben menschen, die sterben, auf den planeten des kleinen prinzen kommen. so habe ich teils den tod meiner oma verarbeitet. ich schaue die sterne an und weiß (oder bilde es mir ein), sie ist da oben und ihr geht es besser.

die angst vor einem autounglück deines freundes kann ich dir aber, denke ich, nicht nehmen. hast du mit ihm darüber geredet? dass er vorsichtig, langsam fährt? ich habe es meinem jetzigen ex-freund immer gesagt, dass er vorsichtig fahren soll, denn er fährt immer sehr schnell. er hat das leider immer nur abgetan und gesagt "immer doch."

ach ich schweife immer viel zu sehr ab. hoffe, ich hab dir ein wenig geholfen, würde mich über eine antwort freuen.

seifenblase

sporadischer Gast 17 Köln W, 23

Danke für eure Antworten!

bisher hatte ich mich mit dem Tod nur indirekt auseinandergesetzt, meine mutter ist durch einen blinddarm durchbruch damals fast gestorben, seit dieser schrecklichen situation - in der auch viel falsch gelaufen ist - habe ich dauernd angst um sie, auch weil sie nicht gerade bei bester gesundheit ist und sich vor allem weigert irgendetwas an ihrer gesundheitlichen situation zu ändern - wie zb abzunehmen oder weniger medikamente einzunehmen ( die meiner meinung nach teilweise unnötig sind)

mit meinem freund habe ich schon über meine angst gesprochen. er nimmt auch schon teils rücksicht und fährt nicht so schnell aber das restrisiko kann man ja nie ausräumen.

die tipps finde ich interessant, mein freund hatte mir zb geraten mir einen stärkeren zugang zur religion zu suchen um damit besser umgehen zu können...

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