Er will nicht zusammenwohnen

sporadischer Gast 7 Bern/Schweiz W, 45

Ich (45) und mein Partner sind seit einem Jahr zusammen. Er wohnt 70 Kilometer von mir entfernt und betreut Mittwochs seinen 4-jährigen Sohn. Ich würde gerne mit ihm zusammenwohnen. Er ist der Meinung, er wolle keine Beziehung, in der man sich jeden Tag sieht. Ausserdem möchte er in der Nähe seines Sohnes bleiben. Für ihn sei es schön, so wie es ist. Wir sehen uns jedes zweite Wochenende und 1-2 Abende pro Woche. Das Ganze ist eine ziemliche Belastungsprobe für mich. Ich würde mich sehr über ein paar Meinungen zum Thema freuen. Vielen Dank.
Cilla.

[nicht mehr wegzudenken] 1277 München M, 24

Hi Cilla!

Was daran ist so schwer für dich? Was würdest du dir wünschen? Wäre die Erfüllung des Wunsches auf lange Sicht eine schöne Sache oder nur ein kurzer Erfolg? Wie würde denn deine "Planung" aussehen?

Helferlein 46 Wien W, 28

@cilla

[/quote]Ich würde gerne mit ihm zusammenwohnen. Er ist der Meinung, er wolle keine Beziehung, in der man sich jeden Tag sieht.[/quote]

wo er recht hat, hat er recht. persönlicher Freiraum ist das Beste für Beide. und die Chance, dass ihr auch noch in 2 Jahren zusammen seid und Euch nicht gegenseitig fertig macht, ist so vieeel vieeel höher.

[nicht mehr wegzudenken] 1370 Bayern W, 30

Cilla, das kann ich aus meinen Erfahrungen heraus gut verstehen. Confused

Man liebt den Partner, möchte mit ihm zusammensein, aber ihm passt alles so, wie es ist. Trennen möchte man sich ja nicht, aber so wie es ist, ist man nicht 100%ig erfüllt. Man fühlt sich, glaube ich, auch zurückgesetzt.

Vorallem hört sich das ja so an, dass er es auch für die Zukunft ausgeschlossen hat. Neutral

Was stört Dich denn am meisten an der Situation?

Hast Du ihm mal deutlich gesagt, was Du fühlst? Smile

sporadischer Gast 7 Bern/Schweiz W, 45

Hallo Sira, Tichy und Sparkle, Danke für eure Antworten.

@Sira: Ja, Trennen ist keine Option. Unsere Beziehung ist ansonsten schön. Aber eben, immer diese Reiserei. Da wir beide kein Auto haben, dauert es mindestens anderthalb Stunden, bis wir beieinander sind. Ausserdem habe ich das Gefühl, bei richtiger Liebe zögert man nicht so lange. Nein, Sira, es ist für die Zukunft nicht ausgeschlossen. Aber vertagt, bis der Kleine etwas älter ist. Oder ich in seine Nähe ziehe, was für mich auch schwierig ist, wegen der Arbeit etc. Ich wünschte mir ein Treffen auf halbem Weg. Ja, ich habe ihm gesagt was ich fühle, er hat aber lange Zeit einfach weggehört. Heute hat er’s glaub ich kapiert, dass mich das wirklich belastet.

@tichy: Zusammenwohnen beinhaltet meiner Meinung nach auch Freiräume für alle. Ohne will ich ja auch nicht sein. Dafür bin ich wohl zu alt.

@Sparkle: Ich glaube, schwer für mich ist eben, dass ich mich zurückversetzt fühle, wie Sira richtig bemerkt hat. Alles ist so wichtig. Sport, Kind, Arbeit und ich bin einfach auch noch da, als sei das selbstverständlich. Kann sein, dass die Erfüllung des Wunsches auf Dauer langweilig ist. Vielleicht ist es aber gerade das Gegenteil. Wir bauen einen gemeinsamen Freundeskreis auf, eine nicht-einengende Beziehung. Teilen uns die Zeitung...

[nicht mehr wegzudenken] 1370 Bayern W, 30

Cilla wrote:

Ja, ich habe ihm gesagt was ich fühle, er hat aber lange Zeit einfach weggehört. Heute hat er’s glaub ich kapiert, dass mich das wirklich belastet.

Guten Morgen, Cilla!

Das ist doch schon mal schön. Wie hat er reagiert? Und ein Treffen auf halben Wege wäre ein Kompromiss.

Lass ihn sich erstmal Gedanken machen.

Und ich denke auch, dass zusammenwohnen nicht heißen muss, dass man seine Freiräume verliert. Wie kommt er darauf? Schlechte Erfahrungen?

Helferlein 76 Wilder Süden M, 40

Hey Cilla!

Was gibt's Neues dazu? Habe ja einen ähnlichen Thread gerade offen, deshalb bin ich auch etwas neugierig...

Quote:

Er ist der Meinung, er wolle keine Beziehung, in der man sich jeden Tag sieht.

Geht mir genauso! Laughing

Quote:

Für ihn sei es schön, so wie es ist. Wir sehen uns jedes zweite Wochenende und 1-2 Abende pro Woche.

Kann ich nachvollziehen! Das ist gut... Very Happy

Quote:

Das Ganze ist eine ziemliche Belastungsprobe für mich.

o Weil ich nicht allein sein kann
o Weil ich in diesem Moment nicht das haben kann, was ich will
o Weil ich meinen Willen durchsetzen möchte
o Weil ich besitzergreifend bin
o Weil ich Torschlusspanik habe
o Weil ich mich nur in seiner Nähe vollwertig fühlen kann
o Weil ich mit meiner freien Zeit nichts anfangen kann

Zutreffendes bitte ankreuzen! Shocked

- Malko

[nicht mehr wegzudenken] 1370 Bayern W, 30

Leider, Malko, zählst Du nur Negatives auf. Confused

Wie wäre es mit

- weil ich einen gemeinsamen Lebensmittelpunkt möchte
- weil ich gerne mit ihm zusammen bin, weil ihn sehr liebe
- weil ich den Druck, IMMER am Wochenende planen zu müssen, nehmen möchte

usw. usf!?

Question

[nicht mehr wegzudenken] 1277 München M, 24

Geschickt, die Sira Mr. Green

Quote:

Ausserdem habe ich das Gefühl, bei richtiger Liebe zögert man nicht so lange.

Vielleicht zögert man grade dann länger? Stell dir vor, er würde es zum jetzigen Zeitpunkt als annähernd perfekt empfinden. Es wäre doch dann nur natürlich, dass er den Status Quo behalten will und Angst hat, dass ein Zusammenleben auf engerem Raum auf Dauer die wunderschöne Beziehung zerstören könnte, weil man aufeinanderhockt.

Quote:

Ich wünschte mir ein Treffen auf halbem Weg.

Ist das denn job-technisch für beide möglich? Hört sich nach einem tollen Kompromiss an, aber ich bin mir sicher, dass es da einige Nachteile gibt.

Quote:

Alles ist so wichtig. Sport, Kind, Arbeit und ich bin einfach auch noch da, als sei das selbstverständlich.

Du bist doch auch sehr wichtig. Das sieht man schon daran, dass er den Weg auf sich nimmt, sich die Zeit für dich freihält, dich liebt, mit dir was unternimmt usw.usf.. Nur, weil er einen Wunsch von dir nicht erfüllt, heißt das doch nicht, dass du selbstverständlich wärst Shocked

Quote:

Wir bauen einen gemeinsamen Freundeskreis auf, eine nicht-einengende Beziehung.

Und der alte Freundeskreis? Sein jetziges Umfeld? Dein jetziges Umfeld?

Forums-InsiderIn 418 bei meinen Freunden M, 43

Hallo Cilla Very Happy

ihr kennt euch ein jahr und wollt zusammenziehen gruebel

bei uns fings auch so an, schon nach einem halben jahr. nun trennen wir uns nach 6 jahren und es ist sehr unschön. axehit

immer wieder fragen wir uns jedoch, ob bei etwas weniger nähe die beziehung anders verlaufen wäre Shocked

(getrennte wohnungen) vor allem aber getrennte kasse Exclamation

wenn ihr zusammenziehen wollt und einer will nicht (aus nachvollziehbaren gründen) dann ist das riskant.
ich höre schon die vorwürfe argue

wie kämst du mit seinem sohn zurecht, falls er ihn zu sich nimmt nixweiss

kennst du seinen tagesablauf ??
ein gemeinsamer lebensmittelpunkt ist schön, vor allem aber bequem Exclamation

und bequemlichkeit sowie erstarrte routine ist der tod jeder beziehung. Rolling Eyes

obwohl ich beobachte, das eine erkaltete Bez. vielen lieber ist als die
unsicherheit des single-lebens. Rolling Eyes

oder das eigene scheitern einzugestehen.
ab 40 ist man halt nicht alleine, das empfinden viele als versagen.
oder man ifühlt sich unnormaler Laughing

nur ein sicherheitsbedürfniss oder der wunsch nach normalität ist eben keine gute beziehungsgrundlage nö, so nicht..

räumliche distanz kann der liebe ein sehr starke intensität geben. love2

nichts ist selbstverständlich, man kämpft gemeinsam!
man sieht sich nicht so oft, das schafft immer wieder eine ganz besondere Atmosphäre! love1

man will die momente mit dem partner zu einem erlebniss machen und verwöhnt ihn

hört sich das etwa furchtbar an Question

die frauen die mir täglich begegnen (in meinem job 80% frauenanteil (Alter 35-45))
würden ihren pantoffelhelden der jeden abend

"anwesend ist" sicher gern gegen einen umtauschen der nicht ständig anwesend ist sondern
nur alle paar tage mal spinning

.

natürlich ist es anstrengend, aber gerade weil es so anstrengend ist, schätzt man es um so höher.

denn was der mensch zu leicht haben kann, das ist normal/uninteressant/wertlos nixweiss

also sei vorsichtig, und zerstöre nicht was du hast, was du dafür kriegst weisst du nicht.

und wenn sich eine beziehung wegen so geringen gründen wie 70km oder ??km als zu schwach erweist, dann wird das scheitern durch das zusammenziehen nur verzögert

Dirty

Helferlein 76 Wilder Süden M, 40

@dirty_mind

Du hättest es einfach nicht treffender beschreiben können, danke und ein dickes BRAVO!!! Laughing

Versuch' das nun mal in Deiner nächsten Beziehung umzusetzen, viel Erfolg!

- Malko

sporadischer Gast 7 Bern/Schweiz W, 45

Hallo zusammen, vielen Dank für die vielen Antworten. Ich bin nicht so oft im Forum und habe sie deshalb erst gesehen.

@Malko. Das getrennt wohnen belastet mich
0 weil ich 1 – 2 x pro Woche je 2 Std. hin und zurück (Abend-Morgen) reisen muss.
Er reist weniger, weil er ja oft seinen Sohn betreut und nicht weg kann oder dann seine Projekte am Wohnort hat und auch nicht weg kann.
0 Wir uns manchmal eine Woche lang nicht sehen. Dann am Wochenende der kleine da ist und wir so keinen Tag in der Woche alleine verbringen.
0 Bei mir sich ein Gefühl von Distanz breit macht, dass nichts mit Liebe zu tun hat.
0 Ich ihn schlicht und einfach vergesse in dieser Zeit

@Sira
weil ich einen gemeinsamen Lebensmittelpunkt möchte - JA
- weil ich gerne mit ihm zusammen bin, weil ihn sehr liebe - GENAU
- weil ich den Druck, IMMER am Wochenende planen zu müssen, nehmen möchte – AUCH, und auch, weil ich ab und dann mit meinen Freundinnen abmachen möchte am Wochenende und wir uns dann überhaupt nicht mehr sehen.

@Sparkle
Häufig ist unsere Beziehung wirklich wunderschön. Aber deshalb den Status Quo behalten wollen und sich nicht wirklich auf die Liebe einlassen zu wollen ist auch seltsam. Worauf wartet man eigentlich. Wovon haben die Männer solche Angst?
Treffen auf halbem Weg geht nicht wegen des kleinen Sohnes.
Er meint, ich könne in seine Nähe ziehen... Das hat er schon seiner Ex-Freundin vorgeschlagen. In seine Nähe, aber nicht mit ihm zusammen. Die Frauen sollen alles aufgeben, Bei ihm bleibt alles so wie es ist.

Ich glaube, er merkt nicht, dass das Nicht-Zusammenwohnen die Liebe genauso kaputt machen kann wie ein irrtümliches Zusammenwohnen.

sporadischer Gast 7 Bern/Schweiz W, 45

@Dirty_mind

Ich glaube nicht, dass Distanz Garantie für lange und glückliche Beziehung ist. Man hat bei einer Trennung weniger zu verlieren: Weder Besteck noch Bücher müssen aussortiert werden. Das Leben ist aber nun Mal kurz und du weisst nicht, was hinter der nächsten Ecke wartet. Was soll man sich mit soviel Vorsicht kasteien. Leben! und zwar jetzt. Und was Morgen ist, wissen die Götter.
Das Thema Geld ist sicher heikel. Wir hätten getrennte Kassen.
Natürlich kann man niemandem zum Zusammenwohnen zwingen, wenn er das nicht will. Genauso aber habe ich das Recht, um mehr Liebe zu bitten, mehr Nähe, mehr Verbindlichkeit. Das ist aus der Mode gekommen, gerade für emanzipierte Frauen. Man kann mich genauso wenig zwingen, eine Liebe aus Distanz zu führen.
Ich fühle mich tatsächlich oft alleine. Wenn ich meine Freizeit regelmässig organisiere, sehen wir uns überhaupt nicht mehr, weil er viele Hobbys hat und ein Kind.
Die räumliche Distanz lässt meine Liebe erkalten. Bei soviel Distanz habe ich auch keine Lust mehr auf Sex (mit einem Fremden sozusagen)

Helferlein 83 Deutschland W, 37

Hallo Cilla!

Habe mir den Thread hier durchgelesen..und auch, dass Du immer wieder betonst, wie sehr Du Deinen Freund liebst und mit ihm zusammen sein möchtest....konnte das auch alles gut nachvollziehen....

bis....ich dann an diese Stelle kam....

Quote:

Ich ihn schlicht und einfach vergesse in dieser Zeit

....also sorry, doch da ist mir dann nichts mehr zu eingefallen...

Wenn ich meinen Freund, der gerade mal 70km weit weg wohnt, in der Zeit, in der ich ihn nicht sehe....dann vergesse....
Was, bitte, hat das mit Liebe zu tun?

Oder habe Dich in dem Punkt falsch verstanden?

Gruss,
Syvoh

sporadischer Gast 7 Bern/Schweiz W, 45

@syvoh

Ich habe es so gemeint, dass beim all dem Trouble den ganzen Tag, die Beziehung je länger je mehr in den Hintergrund gerät, wenn man sich zwei Wochen lang nicht sieht. Keine Post-it-Zetteli auf dem Kühlschrank "I love you", keinen Gute-Nacht-Kuss, keine angefressene Joghurts im Kühlschrank. Vielleicht fehlt mir ein Gen, aber bei mir gibt das ein Gefühl von Distanz und Entfremdung.

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