Meine Leidesgeschichte, Angst vor Schizophrenie usw.

sporadischer Gast 20 Hannover M, 28

Hallo liebes Forum,

ich bin neu hier und möchte daher auf diesem Wege meine kleine Story erzählen.

Meine Leidensgeschichte/mein Problem:
Am 21.3.2006 hatte ich meinen ersten Panikanfall mit 28Jahren in der Mensa. Es überkam mich ein Gefühl von Derealisation und ich bekam panische Angst auf einmal verrückt zu werden vor all den Menschenmassen. Dieses Derealisationsgefühl habe ich jetzt "unter Kontrolle" d.h. ich denke mir es ist einfach ein Gefühl. Es taucht auch garnicht mehr auf. Was mir allerdings zu schaffen macht, ist ein neues Gefühl: Zwangsbefürchtungen ich könnte zu meiner Liebsten aggressiv werden, die Kontrolle verlieren und einfach so verrückt werden. Die Folge wäre das ich sie damit verliere könnte. In dieser Phase fange ich dann vor Trauer und Verzweifelung an zu weinen (wenn ich allein bin oder vor meiner Freundin). Der schlimmste Gedanke überhaupt, der mich ständig in Panik versetzt. Ich liebe meine Freundin, die ich bald heiraten werden, über alles. Diese Gedanken sind also genau das Gegenteil was ich eigentlich denke. Wir beide sind das perfekte Team und es gibt nichts glücklicheres was mich macht als meine Freundin. Oft nehme ich seitdem auch in den Zeitung verstärkt all die schlimmen Sachen wahr, die Menschen tun (z.B. ein Vater ersticht einfach seine Tochter, Kriege etc) Dann frage ich mich, wie kommen diese Leute auf sowelche Ideen? Vielleicht sind sie einfach von einem Tag auf den anderen verrückt geworden? Es sind ja nur Menschen... Ich philosophiere mich dann in einen Gedankenstrudel hinein und überlege was ist wenn Du auch einfach so verrückt wirst? Ich daß diese Gedanken total absurd sind mit dem Gedanken:Warum denke ich gerade so ein Mist...das ist doch hirnrissig...
Ich habe jetzt auch so Panik eine Psychose oder Schizophrenie oder krasse Hirnkrankheit zu haben. Jedesmal wenn ich was neues lese über durchgedrehte Schizos oder allg. Symptome überprüfe ich mich selbst auf die Symptome.

Zu meiner Situation:
Ich studiere seit 5 1/2 Jahre. Meine Freundin und ich wohnen seit Jahren glücklich zusammen. Wir wollen im August auch heiraten. Die letzte Zeit war wirklich sehr tubulär. Ich hatte den Kopf voll mit meiner vorletzten Diplomprüfung, bei der ich wirklich sehr starke Angst hatte zu versagen. Glücklicherweise wurde es dann doch eine 1,3. Ich wollte es einfach perfekt. Genau in dieser Phase wurde dann meine Freundin operiert. Leider verlief diese nicht einwandfrei, so daß zuhause die Wunde wieder aufging und ihr fast 1 Liter Blut aus dem Mund spritzte. Nachdem ich sie ins Krankenhaus gefahren habe, war ich die ganze Zeit außer mir vor Sorge und konnte in dieser Zeit kaum schlafen. Ständig habe ich mir überlegt, was ist wenn Du ins Krankenhaus fährst und sie ist einfach weg, weil sie gestorben ist.Diese Phase dauerte knapp 3Wochen. Als sie dann nach der letzten OP aus dem Krankenhaus kam, war die Angst nat. umso stärker, daß wieder etwas passieren könnte. Ich träumte davon. Jetzt geht es Ihr wieder besser.

Welche Ursachen haben aggressive Zwangsbefürchtungen?

Es macht mich richtig krank, das zu denken was ich garnicht denken will (z.B. auf einmal aggressiv gegenüber meiner Liebsten zu sein). Besonders hart ist die Angst, daß man irgendwie zum Psycho wird. Habe jetzt Selbstzweifel bekommen. Ich bin doch garnicht so!Habe noch nie in meinem Leben jemand geschlagen. Sowas lehne ich total ab.

Forums-InsiderIn 169 Groningen M, 23

Ja. Du hast schon die richtige Vermutung geäußert. Menschen mit Zwangsgedanken, die manchmal so schrecklich sind, dass man am liebsten Reißaus nehmen möchte, sind oft sehr friedliebende Menschen und können keiner Fliege etwas zu Leide tun. Ich weiß ja nicht, in welcher Diplomarbeit du die 1,3 gemacht hast. Aber ich weiß, dass es nicht Psychologie gewesen sein kann. Sonst wüsstest du nämlich, dass es nicht den einen Grund und den einen Zwangsgedanken gibt. Also, ich kann dich erst mal beruhigen. Schizofren bist du nicht. Aber aus deiner Schilderung wird deutlich, wie lästig dir dieses Symptom mit den Zwangsgedanken ist. Ich würde dir empfehlen, zehn Stunden anayltische Psychotherapie zu machen auf Kosten deiner Krankenkasse. Dann kannst du alles besser einordnen. Es ist ein Problem, das tiefer liegt und das wir hier im Forum kaum beseitigen können. Beste Grüße!

sporadischer Gast 20 Hannover M, 28

Aber wie kann auf einmal nach 28 Jahren diese Zwangsbefürchtungen auftreten? Gibt es einen empirischen Zusammenhang zwisch Angststörung und Zwangsbefürchtung ? Denn: die Zwangsbefürchtungen sind vor einem Monat aufgetreten. Kurze Zeit später nach meiner ersten Panikattack in der Mensa.

Forums-InsiderIn 169 Groningen M, 23

Also, wie können die Zwangsgedanken auf einmal auftauchen?
- Da könnte ich jetzt Phantasien von 1000 Gründen in dich reinstopfen, aber das bringt dich keinen Schritt weiter. Genau da musst du selber draufkommen mit der Hilfe eines Psychologen. Wenn die Antwort/Lösung so einfach wäre wie deine Frage bräuchten wir überhaupt keine Psychologen sondern könnten ihre Telefonnummern aus den gelben Seiten rausreissen und wegwerfen.

Zusammenhang zwischen Angststörung und Zwangsgedanken?
- In meinen Augen hast du keine Angststörung. Du bist in der Mensa zusammengeklappt (vielleicht auch aus Umgebungsgründen: schlechte Luft, Überanstrenung, Überarbeitung, zu wenig gegessen, Kreislaufprobleme) und kurze Zeit danach hat das Symptom mit den Zwangsgedanken Besitz von dir ergriffen. Du musst es nicht so sehen, dass diese beiden Ereignisse auf Biegen und Brechen etwas miteinander zu tun haben.

sporadischer Gast 20 Hannover M, 28

Ich studiere übrigens kein Psychologie sondern Wirtschaftsinform.
Danke für Deine Mühe. Habe morgen eine Therapiestunde. Mal sehn was die meint. Werde Euch/Dich auf dem Laufenden halten.

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