Darf das ein Psychiater?

neu an Bord! 3 xxx M, 30

eine bekannte geht neben einem therapeut, auch zu einem psychiater, von dem sie sich medikamente verschreiben lässt, da ein therapeut bekanntlich keine medikamente verschreiben darf. eines der gründe ihrer depressionen war, das sie manchmal kifft. eines tages brauchte sie eine ärztliche entschuldigung und der psychiater schrieb doch tatsächlich auf den schein, das sie cannabis zu sich nimmt! als sie das auf dem schein sah, fragte sie beim psychiater nach, ob man den "cannabis-grund" nicht weglassen könnte. aber der arzt sagte "das man eh danach nachfragen würde" - was ich aber nicht glaube! als sie diesen schein beim arbeitsamt abgab, wurde sie erstmal gesperrt! sie war natürlich sehr verärgert und sogar ihr therapeut fand das äusserst komisch! kann es sein, das der psychiater seine ärztliche schweigepflicht gebrochen hat??? komisch ist auch, das der psychiater sie einmal lauthals angeschrien hatte. ist das alles eigentlich normal?

neu an Bord! 1 Sachsen W, 18

Hallo,

ich denke nicht, dass deine Bekannte noch länger bei diesem Psychiater bleiben sollte. Rate ihr am besten einen neuen zu finden, denn was du so schreibst ist absolut nicht normal. Schon alleine das mit dem Anschreien würde ein guter Arzt mit Sicherheit nicht machen!

Wegen dem Drogenhinweis auf dem Zettel bin ich mir nicht sicher. Ich denke schon, dass er das eher nicht darf... Allerdings wäre es vielleicht auch sinnvoll gewesen, gleich bei diesem Arzt darauf zu bestehen, dass er das nicht SO hinschreibt! Ich wäre jedenfalls mit einem Zettel inklusvie diesen Details nie und nimmer zum AA gegangen. =/ Naja, nun ist es zu spät.

Also: Such am besten mit ihr gemeinsam einen neuen Psychiater. Auch Hausärzte/Allgemeinmediziner können dir gute Tipps für gute Ärzte geben. ;o)

Viel Glück...

Moderatorin 1117 Wien W, 24

@10000

also ich denke das er jede diagnose auf den schein schreibt, und da cannabis abhängigkeit nun mal im icd 10 als krankheit erfasst ist, ist es nur klar, dass es auch reinkommt.

beruflich hat es ihr natürlich nicht geholfen ist schon klar.

aber "normal" ist es eigentlich schon, nur hätte der psychiater die folgen absehen müssen, und ich glaube nicht, dass er das wollte.

das mit dem schreien ist so ne sache.

am besten mit dem psychiater mal reden und dann wechseln, oder gleich wechseln, im prinzip braucht man einen psychiater sowieso nur zum medis verschreiben.

grüße fa

neu an Bord! 3 xxx M, 30

@ fallen angel

der psychiater hätte unbedingt mehr fingerspitzengefühl bei der krankschreibung zeigen müssen! hat er aber nicht gemacht. kommt das eigentlich schonmal vor, das psychiater ihre patienten anschreien? hat jemand anderes hier ähnliche erfahrungen gemacht? würde mich mal echt interessieren. so wie ich das mitbekommen habe, fand sie es besonders schlimm, das sie angeschrien wurde, nachdem sie beim gespräch aus ihrem innenleben ihre "schutzschicht" fallen liess. umso grösser war die wucht seiner agression bei ihr angekommen.

sporadischer Gast 25 München W, 35

Mein Psych schreit nicht, er ist nur öfters etwas verwirrt ( und/oder überarbeitet ) und da muß ich immer genau aufpassen, daß er mich nicht ohne Rezept wieder verabschiedet.

Dafür hat er sich bei der letzten Visite den Faux-Pas erlaubt, mir mitzuteilen, daß er seine Mutter auch mit xx Jahren verloren hat und das dies eine Paralelle in unserem Leben wäre.
Ich war erst mal platt und habe gar nichts mehr gesagt, mittlerweile denke ich, daß er mich eventuell aufmuntern wollte ....

a griasle

smilla

neu an Bord! 3 xxx M, 30

ich glaube nicht, das ihr psychiater sie "aufmuntern" wollte. meine bekannte ist ein ängstlicher typ und deshalb verhält sie sich oft devot und unterwürfig ihren mitmenschen gegenüber. und der devote mensch wird in der gesellschaft immer verachtet und fertig gemacht. das ist auch eines der gründe, warum sie depressiv ist. sie hat mir erzählt, das sie an jenem tag all ihre schutzschichte hat fallen lassen, um gezielt von ihren ängsten und ihrer unbeholfenheit zu erzählen, was schon ein enormer psychischer kraftakt für sie gewesen ist. daraufhin hat ihr psychiater sie angeschrien, weil er sich über ihre unbeholfenheit aufgeregt hat. wie gesagt, der devote wird immer verachtet. dennoch sehe ich diese reaktion des psychiaters als sehr unprofessionell und gemein. oder was meint ihr?

sporadischer Gast 29 Deutschland W, 24

Sorry, aber es gibt solche inkompetenten Therapeuten oder Ärzte. Ich ging auch mal zu einer sehr schlechten Therapeutin, der ich ein mein Problem anvertraut habe: (Angst vor anderen zu essen und vor anderen zu sprechen, ansonsten führe ich ein ganz normales Leben und bin ein glücklicher Mensch).

Ihr fiel nichts besser dazu ein und schlug die Hände vor das Gesicht und meinte: "Oh mein Gott, sowas habe ich noch nie gehört, was ist denn bloß mit ihnen los"! Sie hat sogar immer zu mir gesagt: "Ihr Blick, ihr Blick, ich kann gar nicht mehr hinsehen, so komisch schauen Sie mich an!" (Diesen Satz habe ich übrigens noch nie von Bekannten / Freunden / Lehrern oder ähnlichem gehört, nur von dieser dummen Kuh!!) Sie hat meine ganze Familie in den Dreck gezogen und immer gemeint, meine Familie wäre an all meinen Ängsten und Zwängen schuld! Sie verglich meine Familie unter anderem mit sehr bösen Menschen, die schon mal in der Weltgeschichte waren und meinte, ich solle am besten gar nicht mehr hingehen! Sie war übrigens auch sehr überheblich und berichtete immer von ihrer Familie, wie toll und in Ordnung dort doch alles ist, was meiner Meinung nach, Themaverfehlung war, denn ich war ja die Patientin. Sie unterstellte mir, dass ich immer auf die Uhr gucke um zu flüchten, bis ich ihr mal ins Gesicht gesagt habe, dass ich deswegen auf die Uhr sehe, weil sie ja immer nur von sich spreche und nie auf den Punkt meiner Probleme käme. Daraufhin meinte sie: "Achso!" und glotzte doof auf den Boden. Außerdem sagte sie mir in jeder Therapiestunde, wie krank ich doch sei und ich müsse aufpassen. dass ich nicht in der Psychatrie lande, wegen meiner Ängste. Beim letzten Gespräch verschrieb sie mir Anti-Depressiva, weil sie meinte: "Ich weiß mit ihnen nicht mehr weiter"!

Daraufhin vertraute ich mich einer Arbeitskollegin an und erzählte ihr alles. Sie meinte, ich solle sofort wechseln und die Ärztekammer darüber informieren.
Ich wechselte die Therapeutin und die Neue meinte, die andere Therapeutin hätte wohl leider ihren Beruf verfehlt und sie solle sich eine andere Fachrichtung suchen, aber keine Menschen psychologisch betreuen.

Was die Ärztekammer betrifft: dort habe ich angerufen, die Dame am Telefon meinte, das sei schon hart, aber wenn ich einen Bericht schreiben würde, würde eine Gerichtsverhandlung auf mich zukommen.
Das wäre ja wieder das schlimmste für mich...in der Gerichtsverhandlung vor allen Menschen zu sprechen...also ließ ich es gut sein.

Bei meiner neuen Therapeutin geht es mir sehr gut und ich merke schon Besserung: ich esse schon wieder in kleinen Schritten vor anderen Menschen und das Sprechen vor anderen fällt mir auch leichter flower

Meine neue Therapeutin meinte, ich sei ein junge gesunde Frau mit ein paar Ängsten, die man schnell wieder los bekommen kann um sorgenfrei zu leben. Ansonsten sei mit mir alles ok und ich hinterlasse bei ihr nicht gerade einen kranken Eindruck. Na also!

Aufjedenfall müsst ihr sofort etwas unternehmen, wenn euch soetwas passiert. Und mal ganz ehrlich: anschreien geht ja wohl gar nicht, erst recht nicht bei einem studierten Psychologen, der sich mit dem Thema jahrelang beschäftigt. Ich sag ja, es gibt gute Verkäufer und weniger gute Verkäufer. Es gibt gute Chef´s und schlechte Chef´s - und genauso gibt es sehr gute Ärzte und dann leider wieder ganz schlechte und inkompetente Idioten, die das wohl aus Spass studiert haben!!!

Also...liebe Leute, lässt euch nicht so behandeln und unternehmt sofort etwas dagegen.

Alles Gute.

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

10000 wrote:

kommt das eigentlich schonmal vor, das psychiater ihre patienten anschreien?

Klar kommt das vor - sind ja auch nur Menschen.

Ich war einmal bei einem, der mich angebrüllt hat - und bin da nie wieder hingegangen.

sporadischer Gast 29 Deutschland W, 24

Klar ist ein Psychologe auch ein Mensch!! Gibt ihm das, dass Recht einen Patienten anzuschreien??? *kopfschüttel* Er hat doch jahrelang studiert und müsste die Psyche des Menschen ja wohl am besten kennen. Und vorallem muss er einfühlsam sein, egal mit welchem Problem der Patient kommt.

Vielleicht kannst du kurz deine Vorgeschichte erzählen und warum er dich plötzlich angeschrien hat??? Was hast du ihm erzählt, dass er so reagiert hat? Kann es gar nicht fassen, sorry!

Helferlein 35 Graz W, 27

Der Beitrag ist nun zwar schon älter, trotzdem möchte ich gerne etwas dazu sagen.

Quote:

eines tages brauchte sie eine ärztliche entschuldigung und der psychiater schrieb doch tatsächlich auf den schein, das sie cannabis zu sich nimmt!

Hier hat der Psychiater seine Grenzen überschritten. Eine Diagnose hat auf einer ärztlichen Krankheitsbestätigung/Entschuldigung nichts zu suchen.

Anders wäre es gewesen, wenn das Arbeitsamt ein Gutachten oder ein ärztliches Attest verlangt hätte. Aber da es sich hier - offensichtlich - nur um eine Entschuldigung für eine Verhinderung (aufgrund einer Krankheit) handelt, hätte der Psychiater das nicht tun dürfen.

Anna Nym

Forums-InsiderIn 160 Hessen W, 38

Hallo Anna!

Da hast Du Recht! Ich kann jetzt nur für Deutschland sprechen. Hier wird ja nun schon seit Jahren mit dem ICD 10 verschlüsselt und das hat auch einen Grund! Der Code gelangt nur zur Krankenkasse! Der Arbeitgeber bekommt nicht mal einen Code zu Gesicht!!!

Echt seltsame Geschichte, die da gelaufen ist!

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Darf das ein Psychiater?