Angst jemanden zu verlieren,den man noch gar nicht hat!

Helferlein 36 Berlin, Deutschland W, 25

Ich wende mich mit meinem aktuellen Problem mal an Euch.

Es ist irgendwie merkwürdig.. man ist quasi auf der Suche nach neuen Bekanntschaften, findet diese auch und möchte jemanden besser kennenlernen.. wie kommt es, dass man da schon in eine nahezu zwanghafte Angst verfällt, diesen jemand zu verlieren, obwohl man ihn noch gar nicht hat und ihn gerade mal erst kennenlernt?
Dazu muss man sagen, dass es noch eine Internetbekanntschaft ist und das erste Treffen jetzt in Planung ist. Warum hab ich dann immer gleich Panik, wenn ich mal zwei Tage nichts höre, denke dann schon "hm, der mag mich wohl nicht mehr" und sowas.. ist doch krank! vor allem wenn danach eine positive nachricht kommt, es ist alles in ordnung und er mag mich.
find ich schlimm. und dieser jemand wohnt noch nichtmal hier, was ist wenn mehr daraus wird, ich glaube in einer fernbeziehung würd ich vor eifersucht und verlustangst platzen!
was kann man denn tun, um ruhiger zu werden, um gelassener zu sein.. ich meine, man kann doch sowieso nichts erzwingen.
gibt's da vielleicht dinge, die damit zusammenhängen? Frühere Erlebnisse oder sowas? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es keine Ursachen gibt. Ich bin ein recht ungeduldiger Mensch, aber das kann doch nicht die ganze Ursache sein?!

Forums-InsiderIn 302 Deutschland W, 36

die ursachen... da lässt sich ohne weitere infos wohl erstmal nicht viel zu sagen.

naheliegend wäre die generelle angst, enttäuscht zu werden, zuviel zu investieren mit dem risiko, dass es der andere letztlich nicht wert ist und alle mühe umsonst war.

ich glaube, mit ungeduld hat das alles weniger zu tun, eher mit einer zu großen erwartungshaltung, nach dem motto: wenn ich mich schon öffne, dann muß das auch zukunft (beziehung) haben.

kann es sein, dass du generell sehr misstrauisch anderen menschen gegenüber bist und vielleicht auch schon oft enttäuscht wurdest?

Helferlein 36 Berlin, Deutschland W, 25

Danke für die Antwort! grinsend

Hm.. also ich hatte Beziehungen, in denen ich wusste, dass mich mein Partner wirklich liebt, bin aber auch innerhalb dieser Beziehungen dann enttäuscht worden (Lügen, Heimlichkeiten und solche Sachen). Und vorher wurde ich ein paar Mal sofort enttäuscht, wenn ich jemanden sympathisch fand, weil es nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. aber auch innerhalb meiner beziehungen bin ich im laufe der zeit recht misstrauisch geworden, das stimmt. Es fällt mir schwer zu vertrauen, wobei ich aber immer denke, dass es anders wäre, wenn ich jemanden kennenlernen würde, bei dem ich einfach das Gefühl habe, ich kann ihm vertrauen und dies dann auch bestätigt wird.

Die Person, die ich momentan sehr nett finde, wohnt leider ein Stück weg und wir kennen uns noch nicht persönlich (das soll sich nächsten Samstag ändern).. im Grunde weiß ich ja selbst nichtmal, ob ich ihn in echt auch so sehr mögen werde wie per Chat/Mail. Aber sicher habe ich Angst davor, dass es, wenn es doch so ist, wieder nicht gegenseitig ist. Obwohl er mich grundsätzlich auch mag zum jetzigen Stand. Ich glaube, ich habe auch Angst davor, was danach ist - kann man sich wiedersehen usw..?! Zudem hat er keine abgeschlossene Ausbildung und keine Arbeit, hat somit keine finanzielle Basis, die ihm Flexibilität ermöglichen würde. Das ist sicher für den Anfang sehr weit gedacht, aber wenn man wirklich mal näher zusammenziehen wollen würde, bräuchte es ja solch eine Basis.
Wobei ich glaube, dass er das sogar lockerer sieht als ich, obwohl er auch ein sehr nachdenklicher Mensch ist.
Meine Ungeduld hat sich auch gelegt, nachdem er sich wieder gemeldet hatte und mich auch gerne treffen möchte und so gesehen zum jetzigen Stand alles ok ist.. der nächste Schritt ist der nächste Samstag und wenn wir uns da mögen, also beim persönlichen Treffen, dann ist erst die Zeit, über den Rest nachzudenken. Werde auch versuchen, nicht verkrampft da ranzugehen. Er ist ein sehr verständnisvoller Mensch, hatte selber schon Probleme und eine Therapie durch und es wurde mal festgestellt, dass er als "Ruhepol" geeignet sei.. ich glaube, er lässt sich nicht so schnell von mir verschrecken wie manch anderer vielleicht. Also es ist nicht so, dass ich das mit Absicht tue, aber gerade am Anfang oder wenn etwas mit Ungewissheit verbunden ist, bin ich nicht immer einfach, auch wenn ich daran arbeite.. aber man kann mit ihm über alles reden, was ihm auch wichtig ist und ich denke, gerade weil er selber kein einfacher Mensch ist, versteht er mich in vielen Dingen. Ob nun zwei nicht einfache Menschen auf einem Haufen gutgehen können, weiß ich nicht, aber mit jemandem, der ganz anders als ich ist, komm ich auch nicht wirklich zurecht und der ja auch nicht mit mir.

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