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Message |
inkognita
sporadischer Gast


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St. Pölten W, 37
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Thu, 25.May.06, 8:39 In der Rolle der Geliebten |
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hallo.
ich bin seit einigen jahren geschieden und habe seit über einem jahr ein verhältnis mit einem verheirateten mann.
anfangs war eine scheidung seinerseits kein thema, für mich ok, weil ich mich selber noch nicht frei genug fühlte. mittlerweile steckt er mitten in seiner scheidungsabwicklung, belastet ihn sehr.
ich kann mir vorstellen, mit diesem mann eine beziehung zu leben, möchte ihn vor allem einmal als "freien" mann kennen lernen. seine frau weiß nichts von unserm verhältnis, sie kämpft um ihn.
ich bin an dem punkt angelangt, wo ich mich in der konstellation nicht wohl mehr wohl fühle. ich denke an eine "pause", weiß aber nicht, ob und wie lange ich sie durchhalte und ob das überhaupt eine gute entscheidung wär.
wer von euch hat erfahrungen?
danke
inkognita
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inkognita
sporadischer Gast


5
St. Pölten W, 37
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Fri, 26.May.06, 9:56 Re: In der Rolle der Geliebten |
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gibts denn gar keinen tipp für mich ???
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katma
Forums-InsiderIn


302
Deutschland W, 36
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Fri, 26.May.06, 10:29 Re: In der Rolle der Geliebten |
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bisher hab ich aus überzeugung die finger von verheirateten männern gelassen - erfahrung hab ich also keine, will aber auch nicht den moralapostel spielen...
was ich nun aber nicht ganz verstehe: warum kommen dir jetzt, wo doch seine scheidung läuft, diese gedanken? als ewig heimliche geliebte eines weiterhin verheirateten mannes, könnte ich dich verstehn - aber so?
was sind denn deine bedenken - solltest du dich nicht eher freuen?
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_________________ blac is all that longeth therto |
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Nordelch
Helferlein


59
Oldenburg M, 39
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Fri, 26.May.06, 10:35 Re: In der Rolle der Geliebten |
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Hi Inkognita,
Du hast ja nicht nach Tipps sondern nach Erfahrungen gefragt...
Die habe ich nur dahingehend, daß ich selber in einer Ehe war, mich für eine andere Frau, mit der ich in der Tat ebenfalls vorher eine Affäre hatte, getrennt habe und nun mit ihr glücklich zusammen bin.
Was ich nicht so ganz verstehe, ist Dein eigentliches Problem.
Wenn ER in der Scheidungsabwicklung ist, dann hat er sich doch offenbar gegen seine Frau entschieden und dann hat das doch wohl irgendwas mit Dir zu tun, oder??
Da hat sie doch ihren Kampf offenbar verloren.
Und jetzt ist er in der Scheidung, was für mich wie eine Entscheidung für DICH klingt und jetzt willst DU ne Pause???
Hä??
*kopfkratz*
Das müsstest Du mir nochmal erklären, verstehe ich nicht.
Wenn er jetzt so gut wie frei ist, dann nimm ihn Dir doch, teste ihn als freien Mann aus, wenn Du nicht so schno sicher genug bist und dann los.
Wenn Du Dich jetzt, gerade jetzt, zurückziehst, jetzt wo er sich trennen will und dadurch natürlich auch belastet ist - wenn Du also gerade JETZT nicht an seiner Seite sein willst - gerade dann wird er doch eher die Sache mit Dir in Frage stellen und DANN hätte seine Frau vielleicht doch noch eine Chance.
Also hätte ich meiner Freundin gesagt "Du bist es, ich trenne mich von meiner Frau"
und ihr wäre da gerade eingefallen, daß sie die Situation belastet und ne Pause will - ich hätte die Welt nicht mehr verstanden. Und dann hätte ich ihr gesagt, daß sie gerne eine Pause haben kann - und zwar für die nächsten 100 Jahre.
Also wenn ich das so sagen darf.... ganz blöde Idee, finde ich
(nicht übel nehmen)
Viele Grüße
Nordelch
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inkognita
sporadischer Gast


5
St. Pölten W, 37
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Fri, 26.May.06, 13:25 Re: In der Rolle der Geliebten |
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danke nordelch
.... sehr hilfreich, wirklich! gerade die sicht eines "betroffenen" mannes ist sehr aufschlussreich für mich. DANKE
wo liegt mein problem wirklich?
vielleicht weil die leichtigkeit des affairenlebens durch die scheidungssitunation einfach weg ist?
vielleicht meine "bindungsangst" und die angst, verantwortlich zu sein?
vielleicht mein mangelndes abgrenzungsvermögen, dass ich SEINE problemen zu meinen werden lass?
das pseudowissen, dass überstürzte neue beziehungen zum scheitern verurteilt sind?
bla bla .....
noch mehr erfahrungsberichte, bitte
danke
inkognita
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atomo
Helferlein


73
nahe zu belanglos M, 39
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Mon, 29.May.06, 10:59 Re: In der Rolle der Geliebten |
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hallo unbekannte,
auch ich kann keine erfahrungen vorweisen und ob man das, was ich sage als tipp bezeichnen kann, weiß ich auch nicht genau, aber ich sage jetzt einfach mal was:
was du eigentlich wissen solltest ist ja, warum er sich von seiner frau trennt. tut er das, weil er sie nicht mehr liebt und nicht mehr mit ihr zusammenleben will oder/und oder ob du DIE rolle spielst. auf jeden fall, würde ich an deiner stelle ihn einfach fragen, ob er nach der scheidung einfach mal eine kurze auszeit möchte, denn ich glaub schon, dass nach einer trennung eine phase des alleinseins wichtig ist (das kann ich aus eigener erfahrung sagen!).
ob das jetzt hilfreich war
lg
atomo
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Julienne
sporadischer Gast


29
Ottersberg W, 29
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Mon, 29.May.06, 13:27 Re: In der Rolle der Geliebten |
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Na, da möchtest du wohl nicht deine Rolle wechseln...denke ich. Es wäre ja auch ein immenser Rollenwechsel.
Niemand wird aus purem Zufall Geliebte, lässt sich auf ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann ein. Wer das tut, macht es bewusst. Vielleicht gerade, weil eben die Verbindlichkeit fehlt, weil alles heimlich und in der Schwebe ist.
Wenn sich dann die bisherigen Konstellationen ändern....naja, dann ist dein Rückzug schon fast logisch.
Gruß
Julienne
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sereina
Helferlein


38
CH W, 50
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Tue, 30.May.06, 8:10 Re: In der Rolle der Geliebten |
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war ich vor genau 20 Jahren Jahren auch einmal.
Hallo inkognita,
kann es sein, dass du jetzt einfach Angst vor einer definitiven Bindung hast?
Du hast die Erfahrung des "verheiratet-sein" bereits gemacht und geniesst jetzt bestimmt die Zeit des "frei-sein".
Die Geliebte sein heisst ja doch viele Stunden ohne den Mann zu verbringen, oder? Für mich wenigstens ware es so.
Ich hatte mir nach meiner Scheidung mein Leben mit den Kindern neu eingerichtet und auch die Zeit ohne festen Partner sehr genossen.
Dann, als Geliebte eines verheirateten Mannes musste ich bereits wieder viel mehr Rücksicht nehmen. Er hatte nicht so oft Zeit und ich freute mich ja doch sehr über seine Besuche.
Auf einmal hiess es:" ich komme jetzt zu dir und lasse mich scheiden".
Ich habe mir lange überlegt, ob ich das wirklich wollte.
Wollte ich nochmals zu einer bestimmten Zeit für einen Mann kochen?Seine Wäsche waschen? Immer jemanden in der Wohnung haben, auf den ich Rücksicht nehmen muss (z.Bsp. beim TV schauen, im Bad, etc.)
Bei seinen Freunden plötzlich nicht mehr die Freundin, sondern die Ehefrau sein???
Ich hab mich für den Mann entschieden. Die Zeit seiner Scheidung war schwierig auszuhalten, dauerte sehr lange und kostete viel Geld. Das Resultat war übringens: er zahlt seiner verflossenen bis an ihr Lebensende Unterhalt.
Könntest du damit leben?
Darf ich fragen wie alt du bist?
sereina
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inkognita
sporadischer Gast


5
St. Pölten W, 37
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Tue, 30.May.06, 11:04 Re: In der Rolle der Geliebten |
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danke euch!
@ sereina, ich bin 35, habe 2 kinder und wie du selbst erlebt, meine "freie" zeit jetzt schätzen und genießen gelernt.
ich glaube, ich steck jetzt grad in der phase, wo sich unser status ändert, zwar noch immer nicht offiziell sein "darf" er aber trotzdem schon freier reagiert.
die belastungen der scheidung spür ich natürlich auch. tatsache ist, dass er nur für seine kinder, nicht aber für seine frau unterhaltspflichtig ist. bei mir einziehen ist auch kein thema, das haben wir schon besprochen (ich will auf keinen fall fluchtort sein, noch dazu hab ich keine so große wohnung), er hat die finanziellen lasten für sein haus zu tragen, das möchte er behalten.
ich möcht nicht belastet sein mit seiner situation, möcht mich aber auch nicht ganz aus der verantwortung stehlen.... es ist alles so offen
frage an sereina: wie war die zeit gleich nach der scheidung, wie gings ihm/euch mit der emotionalen verarbeitung? wie lange blieb eure beziehung geheim?
inkognita
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sereina
Helferlein


38
CH W, 50
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Wed, 31.May.06, 13:55 Re: In der Rolle der Geliebten |
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mizzy7
Forums-InsiderIn


284
Berlin W, 40
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Sat, 03.Jun.06, 9:24 Re: In der Rolle der Geliebten |
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hallo inkognita,
warum verheimlicht ihr eigentlich eure beziehung? Das würde mich an deiner stelle irritieren und ich finde es ehrlich gesagt auch total unfair den anderen beteiligten gegenüber.
Ich bin selbst geliebte - einer frau, die dabei ist, sich zu trennen. Ihr mann weiß allerdings schon von anfang an, was sache ist. Sie will jetzt ausziehen und die tochter mitnehmen, der sohn soll beim vater bleiben. Ich finde es ziemlich schwierig alles. Bin zwar in beziehungen eher zurückhaltend und lasse mich nicht richtig ein, strampele um autonomie usw. Aber ich empfinde die ungleichheit unserer lebenslagen als belastend. Ich hocke abends alleine in meiner wohnung und kann noch nicht mal ungezwungen mit ihr telefonieren. Weil natürlich die situation angespannt ist, auch wenn mann und sohn bescheid wissen. Eigentlich ist es total unbefriedigend und kränkend, in der rolle der geliebten zu sein. Ich würde mich nicht wieder auf so was einlassen. Aber das geht jetzt wahrscheinlich an deiner frage ein wenig vorbei. Mich interessiert trotzdem, ob du deine rolle nicht auch als kränkend empfindest?
schöne grüße
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inkognita
sporadischer Gast


5
St. Pölten W, 37
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Sun, 04.Jun.06, 9:45 Re: In der Rolle der Geliebten |
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danke für deinen beitrag, mizzy.
nein, ich empfinde die rolle in keiner weise als kränkend.
in den letzten jahren des alleinseins hatte ich mich damit auseinandergesetzt und einmal im kopf beschlossen: nie eine beziehung mit einem "gebundenen" oder verheirateten mann!
dann lernte ich diesen mann kennen, beschloss für mich, es als affaire und "just for fun" abzuwickeln, das tat mir gut. nach und nach lernte ich diesen mann besser kennen und schätzen. es entwickelte sich mehr und nach langem kampf zw. kopf und gefühl siegte das gefühl.
wir redeten oft miteinander, eine scheidung seinerseits war ja lange kein thema. für mich war es ok, wie es war, ich fühlte mich wohl in seiner gegenwart und wenn er nicht da war, gings mir auch nicht schlecht.
ich fühlte mich gegenüber seiner frau (die ja noch immer nichts weiß) nie schuldig. ich fühle mich jetzt auch nicht verantwortlich für seine scheidung, ich bin ein anlass aber nicht die ursache.
ihm ist es ein bedürfnis, die beziehung zu verheimlichen, um die scheidung nicht nochmal komplizierter oder in verzerhrtem licht durchzuziehen... ich persönlich würde es nciht aushalten mit dieser lüge, da muss ich mich distanzieren, es ist seine sache. ich werde es auch nicht forcieren, will keinen druck machen, v.a. würde es für mich nichts ändern.
was mir klar ist, ist, dass sich die rolle von "zweitfrau" und geliebter hin zur "erstfrau" verändern wird. mit dieser umstellung habe ich zu so meine schwieirigkeiten. alte erfahrungen spielen mit, die frage, ob ich dann noch meine nötigen freiräume habe, stellt sich. dennoch kann ichs nicht wirklich beeinflussen, außer mir zeit zu geben und achtsam zu mir zu sein.
kränkung? nein! wer sollte mich kränken in der beziehung, wenn nicht ich selbt? ich habs von anfang an gewusst, worauf ich mich einlass.
schwieriger stell ichs mir vor, wenn das verhältnis offiziell ist und dennoch kann man sich nciht frei aufeinander zu bewegen.
wie ists bei dir mizzy...wurdest du von von der tatsache eines "mitbewerbers" überrascht?
liebe grüße
inkognita
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mizzy7
Forums-InsiderIn


284
Berlin W, 40
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Sun, 04.Jun.06, 10:38 Re: In der Rolle der Geliebten |
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Hallo inkognita,
| Quote: | | die frage, ob ich dann noch meine nötigen freiräume habe, stellt sich. |
Was verstehst du unter freiräumen?
Ich kenne es beispielsweise, in beziehungen zu ersticken, wenn ich verantwortlich gemacht werde für das wohlbefinden meines gegenübers. Oder sich rechtfertigen müssen, wenn man alleine sein will, ist auch sone sache. Wenn ich mich aber auf eine andere person wirklich einlassen möchte und so etwas wie ne beziehung zustande bringen will, dann möchte ich diese "probleme", die ja eigentlich keine probleme sein müssen, innerhalb der beziehung lösen. Das könnte für euch ja auch eine interessante und lebensnahe herausforderung sein. Den charakter einer beziehung definieren ja immerhin zwei personen. Oder hast du so traumatisierende erfahrungen mit dem freiheitsentzug in beziehungen, dass du von vorne herein kapitulierst?
Unter den jetzt noch bestehenden voraussetzungen sind unsere grenzen durch den umstand gesetzt, dass meine geliebte familie und kinder hat. Natürlich wusste ich das, als ich mich begann, auf sie einzulassen. Aber da ich mich das erste mal in einer solchen situation befinde, wusste ich eigentlich nicht, wie das dann alles wird. Ich finde es kränkend, aus einem sehr wichtigen lebensbereich meiner freundin, nämlich ihrem familienleben, ausgegrenzt zu werden. Sie besucht mich und sieht mein leben - meine wohnung, nachbarn, freundinnen, meinen hund etc. - ich aber kenne ihre kinder nur aus ihren erzählungen. Obwohl gleichzeitig die kinder der grund dafür sind, dass wir uns nur selten sehen können (wir wohnen in verschiedenen städten).
Ich weiß nicht, ob ich deine frage richtig verstehe: ob ich von der tatsache eines "mitbewerbers" überrascht wurde. Falls du meinst, dass es neben mir noch eine weitere geliebte in ihrem leben gibt oder die beziehung zu ihrem mann doch einen anderen charakter hat, als sie es mir sagt, - dann nein. Aber die häusliche situation ist so etwas wie eine dauernde "mitbewerberin". Telefoniert sie jetzt in ruhe mit mir oder kocht sie für ihren männe? Geht sie auf die befürnisse ihrer kinder ein oder kommt sie mich besuchen? Eine ewige konkurrenz.
Wenn sie allerdings in einem eigenen haus wohnt, dann kann ich sie auch besuchen, mit der tochter quatschen etc. Aber dieser prozess des ausziehens zieht sich quälend lange hin.
Manchmal habe ich das gefühl, wir verlieren unsere zeit. Zu viel ist auf einen moment in der zukunft gerichtet, so in richtung aufschieben von bedürfnissen. Diese rechnungen gehen aber meistens nicht auf im leben, würde ich sagen.
Schöne pfingsten und viel mut für euch! Die zukunft liegt in eurer hand!
m.
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