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DerAlteAffeAngst
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Post Tue, 06.Jun.06, 23:49      Was ist dran an "Hochsensibilität"? Reply with quoteBack to top

Hallo liebe Forumsteilnehmerinnen und -teilnehmer,

in letzter Zeit liest man öfter über das Thema "Hochsensibilität" oder "Empfindsamkeit". Das ganze scheint auf die Bücher der Psychologin Elaine Aron zurückzugehen, die sich selbst als hochsensibel bezeichnet. Einerseits sollen hochsensible Personen alle möglichen inneren (z.B. Aufregung) und äußeren (z.B. Lärm) Reize stärker wahrnehmen als Otto-Normalverbraucher. Anderseits soll diese Veranlagung dafür verantwortlich sein, dass hochsensible Personen oft unter "Überreizung" und starken Stimmungsschwankungen leiden.

Ich finde das Konzept ganz interessant und erkenne mich in vielen Beschreibungen hochsensibler Personen wieder. Allerdings kommen mir die Erklärungen und Ratschläge der Autorin zum Teil recht merkwürdig bis gefährlich vor. Insbesondere wird hier keine ausreichende Abgrenzung zu Depressionen und Angststörungen vorgenommen, bei denen hohe Sensibilität und Stimmungsschwankungen ja auch durchaus verbreitet sind. Für jemanden der depressiv ist, wäre es ja gerade nicht gut, sich immer zu schonen, sich noch weiter aus dem sozialen Umfeld zurückzuziehen. Und für jemanden der unter einer Angststörung leidet, wäre es nicht gut, den Angst auslösenden Reiz zu meiden. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.

Etwas seriöser erscheint mir schon das Buch von Andrea Brackmann "Hoch begabt und hoch sensibel". Obwohl bestimmt nicht jeder, der hoch sensibel ist, auch hoch begabt ist. Es sieht so aus, als wenn eine ganze Reihe von Autoren auf den Zug aufgesprungen sind (Georg Parlow, Antje Hofmann, Renate Göckel, Samuel Pfeifer).
    * Habt Ihr von diesem Konzept "Hochsensibilität" schon mal etwas gehört?
    * Was haltet Ihr davon? Wie denkt Ihr darüber?
    * Würdet Ihr Euch selbst als hochsensibel einstufen?
    * Wie geht Ihr mit Eurer Sensibilität, Empfindsamkeit, Verletzlichkeit um?

Auf interessante Beiträge freut sich
DerAlteAffeAngst
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Therese28
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Post Wed, 07.Jun.06, 1:27      Re: Was ist dran an "Hochsensibilität"? Reply with quoteBack to top

hallo,

um gleich auf deine frage einzugehen: ich hatte zwar bisher schon von hoch sensiblen menschen gehört, mich mit dem charakteristikum hochsensibilität als solchem, bislang aber noch nicht auseinander gesetzt. hab die kennzeichnenden eigenschaften also noch nie in diesem kontext wahrgenommen.
DANKE also, für diesen sehr interessanten und aufschlussreichen beitrag!

falls euch das auch anspricht, hier gibts einen online-test dazu. steckt zwar "noch in den kinderschuhen", bietet aber imo eine gute orientierungshilfe.

ich würde(darf?/muss?) mich auch als hochsensibel einstufen -nicht nur wegen der hohen punkteanzahl die ich eben bei ^^diesem test verzeichnet habe. nein, es sind auch die unzähligen charakteristika -im speziellen die "reizüberflutung"- mit denen ich vertraut bin.

jedenfalls ist das thema für mich ein äußerst ambilvalentes -hat gute und weniger gute seiten.
ich könnte mir auch vorstellen, dass ein gewisser zusammenhang zwischen meiner empfindsamkeit und meinen (sozialen)ängsten gegeben ist -kann hier aber nur mutmaßen.


gruss
menis
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DerAlteAffeAngst
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Post Wed, 07.Jun.06, 10:29      Re: Was ist dran an "Hochsensibilität"? Reply with quoteBack to top

Hi menis,

Danke für Deine Einschätzung.

menis wrote:
...ich würde(darf?/muss?) mich auch als hochsensibel einstufen -nicht nur wegen der hohen punkteanzahl die ich eben bei ^^diesem test verzeichnet habe. nein, es sind auch die unzähligen charakteristika -im speziellen die "reizüberflutung"- mit denen ich vertraut bin.
....ich könnte mir auch vorstellen, dass ein gewisser zusammenhang zwischen meiner empfindsamkeit und meinen (sozialen)ängsten gegeben ist -kann hier aber nur mutmaßen....

Mich würde interessieren, ob Deine Empfindsamkeit sich hauptsächlich in sozialen Situationen bemerkbar macht oder auch in anderen. Denn man reagiert ja nicht nur auf einen einzigen (phobischen) Reiz mit besonderer "Aufregung", wenn man eher ängstlich ist. Das kenne ich auch von mir selbst. Meinst Du, dass Deine hohe Empfindsamkeit darüber hinaus auf Dein Leben einwirkt? Was findest Du ggf. positiv, was eher negativ daran?
Hast Du Strategien, damit umzugehen?

CU
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lilu
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Post Wed, 07.Jun.06, 11:10      Re: Was ist dran an "Hochsensibilität"? Reply with quoteBack to top

hi,

ich habe davon schon gehört und ein paar artikel gelesen. noch kein buch in diese richtung allerdings.
ich stufe mich selber als hochsensibel ein - aber auch als kind hat man mich schon so eingestuft und wer mich kennt, sagt einfach das ich sensibel bin.

sagen wir so: bis zum zeitpunkt als ich diese "wissenschaftliche" einstufung der hochsensibilität erfuhr, ging ich davon aus das alle menschen gleich intensiv empfinden und ich nur nicht richtig lebensfähig bin. ich ging also davon aus, irgendwo einen dachschaden zu haben, als schlicht nur wirklich alles extremer wahr zu nehmen und suchte nach dem ultimativen trick - der allen anderen scheinbar so leicht gelingt - "abzustumpfen".

da es in meiner kindheit und schulzeit als etwas negatives bewertet wurde war es für mich fast abartig, es als etwas positives zu sehen. auch als ich von dem konzept las - hielt ich es für eine sammlung von "ausreden" von menschen die es sozial nicht hin bekommen.

meine empfindsamkeit macht sich in vielem bemerkbar. zum einen bin ich körperlich ein sensibler typ, aber auch im sozialen bereich und in der wahrnehmung von gerüchen (da besonders intensiv), geräuschen...
bin auch depressiv/stimmungsschwankend ohne jetzt tatsächlich klinisch gesehen depressionen zu haben.
ich brauche meine auszeit - und ich brauche viel auszeit. damit umgehen... das ist so eine sache. mitunter leider selbstzerstörerisch.

wenn ich so nachdenke - liegt da auch ein großer teil meiner selbstablehnung. obwohl ich mich bemühe, das positive aus der "gabe" zu machen.

ich weiß nicht - ich empfinde die bezeichnung der hochsensiblen aber auch als - hm - ausgrenzend.

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vallée
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Post Wed, 07.Jun.06, 12:40      Re: Was ist dran an "Hochsensibilität"? Reply with quoteBack to top

Hallo,
ja ich habe einiges zu dem Konzept gelesen, allerdings keine Fachliteratur.
Von dem was ich bisher weiß erscheint es mir in wissenschaftlicher Hinsicht wie eine Art Residualkategorie.
Jedes einzelne der Symptome passt auch zu anderen Diagnosen. Von Depression über Ängste bis hin zur selbstunsicheren Persönlichkeit.
Da werden Menschen reingepackt oder viele packen sich auch selbst rein, die sonst in keine andere Diagnose passen oder passen wollen.
Ich sehe das Konzept ziemlich kritisch. Es ähnelt in meinen Augen der Hypochondrie. Das Leid ist echt! Ich will hier das Leid von niemandem abwerten. Ich bin selbst eine kleine Hypochonderin. Das Leid, körperlich wie psychisch ist real. Aber die Ursache ist ja interessant. Nämlich zum einen unrealistische Vorstellungen, Erwartungen und starke Selbstbeobachtung. So sehe ich das auch für Hochsensibilität.
Bestimmte Dinge die da als Symptome von Hochsensibilität herangezogen werden sind „normal“. Was den Hochsensiblen von anderen unterscheidet ist die Überzeugung, das nur er sich in diesen Situationen gestresst, ängstlich usw. fühlen würde und allen anderen das nicht tun. Und das diese Gefühle unerträglich seien und deshalb Rückzug angesagt ist. Es geht insgesamt um Attribution. Und es hat sicher auch damit was zu tun, dass man nicht den Idealen der Medienlandschaft entspricht und wie man damit umgeht. Ob man sich deshlab als abnorm bezeichnet oder die Darstellung in den Medien als verzerrt wahr nimmt.

Nach zweien dieser Test bin ich wahrscheinlich hochsensibel. Ich sehe mich nicht so, bzw. mir ist das egal. Bei einigen Symptomen denke/weiß ich das kommt woanders her. Und ich mag das jeweils andere Erklärungsmuster mehr, weil es mir die Hoffnung gibt, dass sich etwas zu meiner Zufriedenheit ändern lässt, bzw. ich mich ändern kann.
Mit anderen Dingen, wie bestimmten äußere Reizen, habe ich mich arrangiert. Zum Beispiel, kann ich bei einer gewissen Geräuschkulisse nicht schmecken. Von rein weißen Tellern und weißer Tischdecke mag ich auch nicht essen, weil ich dann das Gefühl habe, das weiß überstrahlt den Anblick und Geschmack meines Essens. Ich habe farbiges Geschirr, Tischdecken, Wände. Und wenn ich zu gast bin äußere ich den Wunsch, das zumindest Radio/TV beim Essen abgestellt wird. Wenns zu extrem ist, bitte ich auch um einen nicht-weißen Teller, habe einmal auch das essen höflich, aber bestimmt abgelehnt. So what.

Grüße
vallée

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soul34
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Post Wed, 07.Jun.06, 13:18      Re: Was ist dran an "Hochsensibilität"? Reply with quoteBack to top

hallo @ all....

hab jetzt auch mal den test gemacht....und...229 punkte erreicht....laut test also mit "gewissheit" hochsenisbel...
ok teilweis kann ich mich da wiederentdecken....aber ich scheue weder die menschen noch verkrieche ich mich .....
es gibt probleme..da gehe ich sofort in die offensive....aber alles was mich zu nah betrifft...da kriech ich dann schon mal in mein schneckenhäuschen.....

was ich auch schon öfter beobachten konnte...das ich tatsächlich geräusch und gerücheempfindlicher bin als andere um mich herum...und ich bin seeehr schreckhaft....
naja..ein bisschen ist sicher dran...an diesem test....

lg soul

ps...übrigens..ein sehr interessantes thema Exclamation
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Therese28
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Post Thu, 08.Jun.06, 14:32      Re: Was ist dran an "Hochsensibilität"? Reply with quoteBack to top

hey,

also meine empfindsamkeit drückt sich ziemlich vielseitig aus. wie soul34 das schon formuliert hat, ist mir auch in gesellschaft anderer, schon oft aufgefallen, dass ich dinge meist anders wahrnehme. denk, dass davon alle meine sinne irgendwie betroffen sind -bin eben ziemlích ein "sensibelchen" smilie2

lilu wrote:
...ging ich davon aus dass ..ich nur nicht richtig lebensfähig bin... und suchte nach dem ultimativen trick - der allen anderen scheinbar so leicht gelingt - "abzustumpfen".

ganz genau dieses "abstumpfen" war auch lange jahre mein ziel, dachte immer das käme schon irgendwann mit dem alter....
ich kann mir aber mittlerweile durchaus vorstellen, diese "eigenschaft" als wesenszug zu akzeptieren und unter dieser prämisse bewußt und gleichzeitig vorteilhaft damit umzugehen.

vallée wrote:
Aber die Ursache ist ja interessant. Nämlich zum einen unrealistische Vorstellungen, Erwartungen und starke Selbstbeobachtung. So sehe ich das auch für Hochsensibilität.

so wie ich das aufgefasst habe, hat hochsensibilität ausschließlich mit einer besonderen beschaffenheit der sinne zu tun. etwas das quasi ohne (eigenes/fremdes) zutun da ist.

valée wrote:
Und ich mag das jeweils andere Erklärungsmuster mehr, weil es mir die Hoffnung gibt, dass sich etwas zu meiner Zufriedenheit ändern lässt, bzw. ich mich ändern kann.

bei mir ist das genau umgekehrt. mir gibt das konzept die hoffnung, mehr über mich bzw die ursache meiner ängste herauszufinden.
leider ist das ganze medizinisch kaum wissenschaftlich fundiert.

lilu wrote:
ich weiß nicht - ich empfinde die bezeichnung der hochsensiblen aber auch als - hm - ausgrenzend.

gruebel wenn ichs mir genau überleg, find ich das konzept eher integrativ. bin eigentlich sehr froh, damit nicht allein zu sein. dieses "anders sein" hat mich schon immer belastet...
mir wars zudem immer schon lieber "das kind beim namen nennen zu können". Wink


gruss
menis
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Post Thu, 08.Jun.06, 15:15      Re: Was ist dran an "Hochsensibilität"? Reply with quoteBack to top

hi @ all,
DerAlteAffeAngst wrote:

Hast Du Strategien, damit umzugehen?

ehrlich gesagt keine. ich fahr da meistens die "vogelstrauss-politik" -kopf in den sand stecken Rolling Eyes Wink
denke, dass wichtigste wird sein, das ganze nicht als schwäche zu sehen.
wie ist das bei euch so? würdet ihr euch als "gehandikapped" bezeichnen? was machst ihr dagegen/dafür?

gruss
menis
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BulldogNose
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Post Thu, 08.Jun.06, 16:39      Re: Was ist dran an "Hochsensibilität"? Reply with quoteBack to top

Ein sehr interessantes Thema. Habe auch den Test gemacht: 162 Punkte. Aussage der Webseite: Hochempfindlichkeit beginnt bei 163 Punkten

Als Kind war ich sehr sensibel, verschlossen, empfindsam. Aber alles mehr auf die sozialen Aspekte bezogen. Mit meinen Sinnen hatte ich noch nie "Probleme". Im Gegenteil: ich habe einen sehr gedämpften Geruchssinn, worunter auch mein Geschmack leiden dürfte. Aber schreckhaft oder so, nein.

Deshalb frage ich mich, ob und warum Verhalten / Einstellung / Interpretation mit den Sinnen selbst in Verbindung gebracht wird. Gibt es da wirklich körperliche Ursachen - oder spielt sich alles im Kopf ab? Oder gibt es solche und solche?

In den letzten Jahren habe ich mich allerdings verändert: bin extrovertierter geworden, kommunikativer, hab eine dickere Haut bekommen. Hab nochmal den Test gemacht, wie ich ihn vor etwa 5 Jahren ausgefüllt hätte: 198 Punkte.

Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, das ich jetzt beziehungserfahrener und sicherer bin (ich meine mit 24 hatte ich bis dahin nicht mal eine Beziehung). Ich denke also, man kann sich ändern. Nicht mehr so dünnhäutig zu sein ist für mich definitiv ein Vorteil.

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lilu
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Post Fri, 09.Jun.06, 8:17      Re: Was ist dran an "Hochsensibilität"? Reply with quoteBack to top

ich bin bei 268.

gehandycappet... naja... ist so eine frage...

einerseits nimmt man so viel facetten wahr die andere schlichtweg nicht sehen - dadurch aber auch gibt es mehr belastende dinge. wenn man "mehr" mitbekommt, so auch mehr negatives.

das ist es wohl, warum ich kaum begreife, warum andere in gewissen situationen und umständen lange nicht so mitgenommen sind wie ich (derzeit schlimme erfahrungen in meinem leben)...

zb, wenn ich im kh zu besuch bin, bekomme ich nicht nur extrem mit wie es der patientin geht die ich besuche, sondern ich merke es auch von den anderen, auch von den anderen besuchern, ich höre wie sich jeder beim atmen tut, wo eine träne in den augen steht... die eindrücke sind manchmal fast erdrückend... ich nehme viel mit.
das könnte man als nachteil werten. aber es hat auch etwas positives. in guten situationen nehme ich auch mehr schöne dinge wahr...

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soul34
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Post Fri, 09.Jun.06, 11:34      Re: Was ist dran an "Hochsensibilität"? Reply with quoteBack to top

hallo @ all....

ich glaube teilweise schon ansätze von "hochsensibilät" zu haben..wobei ich es anders nennen würde...
mein bauch und ich sind zum beispiel ein ziemlich gutes team....er "sagt" mir oft im vorfeld schon...ob etwas ok ist...oder nicht...
so auch wenn ich neuen menschen begegne....ich spüre recht schnell ob die chemie stimmt oder nicht....

ich hatte einmal ein interessantes erlebnis...
eine meiner freundinnen hatte einen neuen freund...zu sylvester brachte sie ihn mit....ich verspürte sofort sowas wie abneigung...und hatte zum erstenmal leibhaftig das gefühl..jemanden nicht "riechen" zu können...also im wahrsten sinne des wortes...
dieser mann war mir sowas von "unheimlich"...konnte das kaum erklären...
einige zeit später entpuppte sich dieser mann als...psychophat...er tyrannisierte meine freundin...und als sie schluss machte...drohte er damit ihr ein paar typen auf den hals zu hetzen....
jetzt wusste ich warum ich so ein gefühl ihm gegenüber entwickelt hatte...und das nur eine sekunde nachdem er den raum betrat damals....

ich glaube schon manchmal nicht ganz "normal" zu sein...
denke teilweise...was ist das...habe ich übersinnliche kräfte?

ein zweites erlebnis hatte ich mit einem mann aus dem internet...
ich schrieb ihn damals an...weil er in einem "sorgenforum" von seiner unglücklichen liebe schrieb...er verh...verliebt in eine andere...
es entwickelte sich schnell ein reger mailkontakt...bald tauschten wir auch handynummern....da er in einer anderen stadt lebt..blieb es bei diesem kontakt...
wir waren uns sehr vertraut...konnten dem anderem unsere sorgen erzählen...hatten das gefühl verstanden zu werden...
und bald hatte ich ständig ein kribbeln im bauch..wenn bei ihm zu hause was nicht stimmte....dann schrieb ich ihm per sms..was ich glaubte mit ihm sein könnte..und bekam oft die bestätigung...
er nannte mich später schon "hexe" wahr total perplex....

naja....vielleicht nehme ich viele dinge ja wirklich anders wahr...als andere menschen um mich rum....

manchmal ein schönes...manchmal auch ein belastendes gefühl...

lg soul
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Post Fri, 09.Jun.06, 13:13      Re: Was ist dran an "Hochsensibilität"? Reply with quoteBack to top

Bin wohl laut Test auch supersensibel. und in gewissem Maße stimmt das ja auch. Ich glaub nicht das es normal ist, wenn man während des Schreiben eines Textes kein Radio laufen oder Personen sich unterhalten dürfen, weil ich sonst total durcheinander komme. Deshalb mußte ich meinen Beruf im Einzelhandel auch aufgeben.

Ähm, *mal neugierdehalber nachfrag*, was gibt den diese Frau für Ratschläge? Möchte mir gerne selbst ein Bild drüber machen, ob das gefählich ist.

Und wann liegt eigentlich eine Hochbegabung vor? Gilt die auch, wenn man malen kann wie Rembrandt, aber die anderen Leistungen eher durchschnittlich sind?

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Es grüßt Romana:-)
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Andrasta
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Post Sun, 09.Jul.06, 15:32      Re: Was ist dran an "Hochsensibilität"? Reply with quoteBack to top

lilu wrote:
das könnte man als nachteil werten. aber es hat auch etwas positives. in guten situationen nehme ich auch mehr schöne dinge wahr...


Hallo,

Hey, so sehe ich das auch! Das ist doch ein gerechter Ausgleich. Ich find's wichtig, dass man sich nicht als unnormal sieht, sondern eher als "anders", was schon wieder normal ist, da ja so viele Menschen unterschiedlich voneinander sind. Man könnte ja auch sagen, dass weniger sensible Menschen von unserer Art der Wahrnehmung ausgegrenzt sind, und nicht umgekehrt. Mir hat sehr geholfen, andere Menschen kennenzulernen, die meine Art der Wahrnehmung mit mir teilten. Und wir es so definierten: manche Menschen (vielleicht weniger) haben eben einen durchlässigeren "Filter" als andere für alles, was von aussen oder innen kommt. Damit umgehen zu lernen, damit es für die Anforderungen des täglichen Lebens passt, dafür hab ich schon eine Weile gebraucht, zugegeben. Ich hab mir noch nicht mal eine dicke Haut zulegen müssen (das wollte ich auch nie), ich kann jetzt intensiv wahrnehmen (sowohl positiv als auch negativ), ohne mich gleichzeitig davon "überrollen" zu lassen und mein Handeln voll von den Emotionen bestimmen zu lassen (was als sehr befremdlich und unverständlich von vielen Mitmenschen aufgenommen würde). Ich hab auch gelernt, meinen Filter zu kontrollieren (nicht bis zur Perfektion, aber immerhin...ich bin zufrieden).
Das das Kind heutzutage einen Namen hat, ist sicher von Vorteil für diejenigen, die sich bisher immer allein wähnten damit, da jetzt mehr bzw. überhaupt darüber gesprochen wird.

Übrigens, ich sehe zwar schlecht (kurzsichtig und sehr empfänglich für Details), bin aber sehr geräusch- und geruchsempfindlich. Und sehe das auch irgendwie als "gerechten Ausgleich" Wink

@soul34: "was ist das...habe ich übersinnliche kräfte?"
Du kannst es genauso gut "sinnliche Kräfte" nennen, ist doch egal, Hauptsache es funktioniert und Du vertraust weiterhin darauf, wenn es sich immer wieder bestätigt. Ist halt ein weiterer Sinn, den ein Mensch haben kann. Macht das Sinn? Very Happy


Andrasta
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Andrasta
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Post Sun, 09.Jul.06, 16:05      Re: Was ist dran an "Hochsensibilität"? Reply with quoteBack to top

vallée wrote:
Jedes einzelne der Symptome passt auch zu anderen Diagnosen. Von Depression über Ängste bis hin zur selbstunsicheren Persönlichkeit.
Da werden Menschen reingepackt oder viele packen sich auch selbst rein, die sonst in keine andere Diagnose passen oder passen wollen.
Ich sehe das Konzept ziemlich kritisch.


Tja, Vallée, und AlterAffeAngst, es bleibt jedem denkenden Menschen selbst überlassen, wo er sich reinpacken (lassen) will oder auch nicht. So gesehen, ist alles gefährlich. Das kannst Du niemandem abnehmen, und Du kannst niemanden vor sich selbst schützen. Dass jemand meint, unnormal zu sein und dadurch Depressionen und Ängste kriegt, ist nachvollziehbar für mich. Für viele sind solche Texte sicher hilfreich, für andere eben nicht, was will man da machen...es gibt nichts "Narrensicheres"!

Grüße, Andrasta
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Arriba
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Post Sun, 09.Jul.06, 21:16      Re: Was ist dran an "Hochsensibilität"? Reply with quoteBack to top

Hallo,

Irgendwie habe ich immer gedacht, dass ich in Menschen und Situationen regelrecht "eintauchen" kann. Darüber habe ich mich immer sehr gewundert, weil ich erst in diesem Forum über Hochsensibilität gehört habe. Der Test hat mir 241 Punkte gebracht.

Früher war ich auch sehr geräuschempfindlich. Aber das hat sich inzwischen aufgrund einer Schwerhörigkeit gegeben. Very Happy

Danke für den Link. Werde mich jetzt mit diesem Thema etwas intensiver beschäftigen.

LG Arriba

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"Die Seele nährt sich von dem, an dem sie sich freut."
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