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Beluga
sporadischer Gast


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Wienerwald W, 30
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Fri, 21.Jul.06, 11:52 Mutter(über 60)-Tochter (30) Beziehungsprobleme |
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Ich (mittlerweile 30 *grins) leide schon seit einiger Zeit unter der - wie ich meine - nicht ganz einfachen Beziehung zu meiner Mutter (über 60).
Sie bombardiert mich ständig mit guten Ratschlägen für meine Beziehung die ich aber a) nicht brauche und b) nicht hören möchte weil meine Beziehung zu meinem (seit 1 Monat endlich) Mann sehr gut läuft ,-)
Wer kann ähnliches darüber berichten und wie geht ihr damit um?
Ich habe einfach das Gefühl das meine Mutter nicht einsehen möchte, das ich mittlerweile erwachsen geworden bin und mein eigenes Leben - ganz gut wie ich meine - meistere.
Ich glaube sie hat auch ein Problem mit meiner Selbstständigkeit weil sie als Einzelkind in einer doch vom Vater sehr dominierenden Famile aufgewachsen ist. Ich war immer schon ein Dickschädel und frage selten um Rat, weil ich mir - wenn ich Meinungen/Ratschläge suche - diese meistens aus meinem Freundeskreis oder dem WWW hole ...
Habe das Gefühl ich kann mit meiner Mutter nur mehr übers Wetter reden bzw. Small-Talk führen, was ich unheimlich schade finde ... aber alles andere macht mich nur wütend, kränkt mich und ärgert mich ...
Überlege schon mal professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen weil mich der Ärger oft auffrißt *seufz
Liebe Grüße
Andrea
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Sira
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1370
Bayern W, 30
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Fri, 21.Jul.06, 12:05 Re: Mutter(über 60)-Tochter (30) Beziehungsprobleme |
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Hallo,
ich bin auch 30 und meine Mutter seit heute 64 Jahre alt. Es gab Zeiten, da habe ich mich ähnlich wie Du - nur nicht so krass - über meine Mutter beklagt.
Ja, sie behandelt mich ab und an immer noch wie ein Kind. Ich finde das ganz süß und wenn es mir zu weit geht, REDE ich mit meiner Mutter darüber. So hat sie (und ich auch) viele Erkenntnisse gewonnen.
Und bedenke, ich mag Dir damit keine Angst machen, sondern stelle nur Tatsachen fest, lange wirst Du kein Kind mehr sein. Die Zeit ist begrenzt.
Also rede mir ihr, ziehe sachlich und liebevoll Deine Grenzen.
Grüße
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_________________ Wir sind, was wir denken! |
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Beluga
sporadischer Gast


13
Wienerwald W, 30
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Fri, 21.Jul.06, 12:15 Re: Mutter(über 60)-Tochter (30) Beziehungsprobleme |
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Hallo Sira,
danke für dein Feedback.
Ich sehe das Problem leider nur darin, das ich mit meiner Mutter gar nicht mehr "normal" reden kann. Meistens endet das ganze in einem Anfall von Selbstmitleid ihrerseits (sie hat seit ein paar Jahren eine Krise mit meinem Daddy und seitdem glaubt sie dann oft die ganze Welt sei gegen sie ...) und ich werde dann nur wütend. Raus kommt dann leider oft ein Streit ...
Ich bin ja wirklich gewillt an der Beziehung zu meiner Mum zu arbeiten, aber ich habe so das Gefühl das sie aus ihrer Rolle alleine nicht raus kann ... *seufz
Auch wenn ich mich zusammenreiße und versuche ein Thema möglichst sachlich und ohne Emotionen anzugehen, fühlt sie sich fast immer gleich beleidigt und persönlich angegriffen ...
Na ja, soviel dazu.
LiGrü
A.
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Sira
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1370
Bayern W, 30
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Fri, 21.Jul.06, 12:23 Re: Mutter(über 60)-Tochter (30) Beziehungsprobleme |
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| Beluga wrote: | Hallo Sira,
danke für dein Feedback.
Hallo Beluga, sehr gerne, weil ich die Thematik sehr gut kenne!
Ich sehe das Problem leider nur darin, das ich mit meiner Mutter gar nicht mehr "normal" reden kann.
Wann hast Du das das letzte Mal richtig versucht? Ganz ehrlich? Meine Mutter - Sternzeichen Krebs - war ähnlich. Aber ich habe einfach nicht locker gelassen. Das habe ich von ihr!
und ich werde dann nur wütend.
Warum wirst Du wütend. Ich meine damit: Was passiert da in Dir? Fühlst Du Dich nicht wahrgenommen, klein gemacht...? Was passiert da? Kannst Du das beschreiben?
Wenns mir sogegangen ist, habe ich mich aus der Situation herausgenommen. Aber darüber geredet habe ich dann weiterhin.
Ich bin ja wirklich gewillt an der Beziehung zu meiner Mum zu arbeiten, aber ich habe so das Gefühl das sie aus ihrer Rolle alleine nicht raus kann ... *seufz
Natürlich ist es für Dich schwer, aber auch für sie. Stichwort: Eingefahrene Muster. Vielleicht versuchen, die Kommunikation zu verändern. So hats bei mir geklappt.
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_________________ Wir sind, was wir denken! |
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Beluga
sporadischer Gast


13
Wienerwald W, 30
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Fri, 21.Jul.06, 12:36 Re: Mutter(über 60)-Tochter (30) Beziehungsprobleme |
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Ich bin leider ein unheimlich emotionaler Mensch und habe derzeit noch dazu jede Menge privaten Streß (habe vor 1 Monat geheiratet, bauen gerade Hause, usw..).
Es ist für andere oft unheimlich einfach zu sagen ... reiß' dich zusammen, komm' runter, reg' dich nicht so darüber auf ... ich meine ja danke, das weiß ich schon - allein es fehlt mir an der Umsetzung
Ich habe es halt auch satt immer Rücksicht auf meine Mutter und ihre Lebenssituation zu nehmen. Wer versteht mich und nimmt Rücksicht auf meine Situation? ...
Ich möchte doch nur das sie mich ernst nimmt und nicht ständig versucht mir gute Ratschläge zu geben. Ich bin nicht so wie sie und leben mein Leben ganz anders (no-na *gg, das sind und tun wir doch alle).
Und mit den festgefahrenen Verhaltensmustern ist das auch so eine Sache ... das die Erkenntnis der erste Weg zur Besserung ist, gut. Aber wie geht dann bitte der zweit Weg? *grins
LiGrü
A.
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Sira
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1370
Bayern W, 30
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Fri, 21.Jul.06, 12:43 Re: Mutter(über 60)-Tochter (30) Beziehungsprobleme |
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| Beluga wrote: | Ich bin leider ein unheimlich emotionaler Mensch und habe derzeit noch dazu jede Menge privaten Streß (habe vor 1 Monat geheiratet, bauen gerade Hause, usw..).
Puh, dass das heftig ist, verstehe ich!
Es ist für andere oft unheimlich einfach zu sagen ... reiß' dich zusammen, komm' runter, reg' dich nicht so darüber auf ... ich meine ja danke, das weiß ich schon - allein es fehlt mir an der Umsetzung
Ich habe nicht gesagt, dass Du Deine Emotionen unterdrücken oder nciht ernst nehmen sollst.
Wenn Du Dich nicht in der Lage fühlst, zieh Dich zurück von der Diskussion. Umsetzen kannst Du es ihn Du versuchst, Deine Kommunikation zu verändern.
Sag ihr doch einfach mal: "Mama es geht nicht um Dich hier. Wie war das denn als Du xyz Jahre alt warst!? Meinst Du nicht, ich kriege das alleine hin? Ich schätze Deinen Rat, aber die Art wie Du mit mir sprichst, lässt mich nicht gut fühlen aus xyz Gründen. Es tut mir weh, wenn Du so mit mir sprichst." usw. usf. Natürlich abänderbar.
Ich habe es halt auch satt immer Rücksicht auf meine Mutter und ihre Lebenssituation zu nehmen.
Du sollst sie ja nicht in Watte packen oder nur schlucken. Aber auszuflippen bringts auch nicht. Sie kann nicht anders, so wie Du momentan. Und der erste Schritt ist nciht den anderen ändern zu wollen, sondern sich selbst anzusehen und zu schauen, was kann ich tun.
Wer versteht mich und nimmt Rücksicht auf meine Situation? ...
Was meinst Du, warum sie Dir Ratschläge gibt? Weil sie Dich liebt und Dir helfen mag. Hast Du sie schon mal gefragt, ob sie sich versteht?
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Beluga
sporadischer Gast


13
Wienerwald W, 30
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Fri, 21.Jul.06, 12:51 Re: Mutter(über 60)-Tochter (30) Beziehungsprobleme |
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Ich bin mir (fast) sicher das meine Mum mich liebt und nur das Beste für mich will und mir auch aus diesem Grund dauernd versucht Ratschläge zu geben. Sie mag meinen Mann sehr (ist ihr "Lieblingsschwiegersohn" *grins) und ich habe oft den Eindruck, sie versucht mir deshalb zu sagen wie ich mit meinem Mann umgehen soll weil sie denkt, ich könnte ihn vielleicht mit meiner impulsiven Art verschrecken *grins-lol ... na ja
Auch wenn ich hier total anders rüberkomme aber so emotional ich auch bin, versuche ich sicher meine Mutter "in Watte" zu packen weil ich den Eindruck habe, das sie oft von einem Nervenzusammenbruch nicht weit entfernt war ... (Beziehungsprobleme mit meinem Daddy )
Wie würdest du denn mit jemandem umgehen von dem du nicht weißt ob er sich was antut/wegrennt etc..? Ist halt nicht so einfach.
Vielleicht denke ich auch einfach oft zu viel an die anderen als an mich selbst? ... *grübel
LG
A.
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Sira
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1370
Bayern W, 30
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Fri, 21.Jul.06, 13:02 Re: Mutter(über 60)-Tochter (30) Beziehungsprobleme |
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| Beluga wrote: | | Wie würdest du denn mit jemandem umgehen von dem du nicht weißt ob er sich was antut/wegrennt etc..? |
Hast Du ihr diese Einschätzung mal gesagt? Wenn nein, tue es.
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C*
Forums-InsiderIn


368
--- W, 44
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Fri, 21.Jul.06, 21:34 Re: Mutter(über 60)-Tochter (30) Beziehungsprobleme |
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Hallo Beluga,
ich habe ein ähnliches Mutter-Tochter-Problem (Ablösung ) mit dem Unterschied, dass ich mittlerweile schon 44 bin.
Selbst ein Umzug aus dem "Dunstkreis" meiner Mutter (vom Land in die Stadt) hat nichts gebracht, sie hat mich weiterhin per Telefon terrorisiert.
Als ich umgezogen bin hat sie mich neben vielen bösen Worten auch mit der Aussage konfrontiert "naja, dann bist Du ja endlich an der langen Leine, kannst endlich machen, was Du willst."
Unglaublich, oder ? Die Leine ist zwar lang mittlerweile, aber ich bin immer noch an der Leine, sie will mich nicht loslassen.
Erst durch die räumliche Trennung sind mir viele Erkenntnisse gekommen, weil ich vorher einfach zu nahe dran war.
Unsere Mutter-Tochter/Tochter-Mutter-Beziehung hat sich nicht weiterentwickelt, wahrscheinlich seit dem Zeitpunkt als ich 15 und sie etwa 40 war. Das sind nur ungefähre Zeitangaben, sie beinhalten, dass ich den Sprung in die Pubertät und die Ablösung nicht geschafft habe (die Gründe mögen jetzt mal dahinstehen) und sie nicht die Weiterentwicklung aus der Rolle der Mutter hinaus hinein in ein eigenverantwortliches Leben, wo man sich nur über die Rolle der fürsorgenden Glucke definiert.
Meine Mutter
- ist ganz und gar unselbständig. Kann keine eigenen Entscheidungen treffen.
- braucht Andere für ihre Selbstbestätigung, insbesondere ihre Tochter. Denn die ist ihr ja als Kind und gleichgeschlechtliches Wesen am Nächsten.
- ist gierig nach allem, was von Außen kommen kann, um ihre eigene Leere zu füllen (Events, Informationen, Tratsch, Klatsch, sich selbst in Szene setzen durch Weitergabe der ihr zukommenden Informationen, also selbst eine Tratschtante)
Ich
- bin mittlerweile voller Wut darüber, dass meine Mutter so ein "geistiger Tiefflieger" ist
- habe ein schlechtes Gewissen, weil ich meine Mutter so abqualifiziere, so abwerte. Sie merkt das mittlerweile, wenn ich mit ihr rede. Ich merke auch, dass es ihr weh tut.
Wir
- können nicht darüber reden. Sofort wird alles emotional, es gibt keine sachliche Basis, auf der wir uns austauschen können. Im Grunde verletzen wir uns mittlerweile nur gegenseitig.
Ich habe noch keinen Ausweg gefunden. Ich fühle mich ebenfalls sehr hilflos und inkompetent, was die Kommunikation mit meiner Mutter betrifft.
Liebe Grüße
Cantadora44
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C*
Forums-InsiderIn


368
--- W, 44
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Fri, 21.Jul.06, 22:06 Re: Mutter(über 60)-Tochter (30) Beziehungsprobleme |
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@Sira
Sira| Quote: | | Ja, sie behandelt mich ab und an immer noch wie ein Kind. Ich finde das ganz süß und wenn es mir zu weit geht, REDE ich mit meiner Mutter darüber. So hat sie (und ich auch) viele Erkenntnisse gewonnen. |
Hi Sira,
die eigene Mutter "süß" zu finden, also ich weiß nicht, damit degradiert man sie wiederum hinein in die Wiege, über die man sich beugt und das strampelnde und lächelnde Kind eben "süß" findet.
"Süß", da ist ein Ungleichgewicht von Dir als Tochter zur Mutter, genauso wenn ich meine Mutter halt in negativer Form als "geistigen Tiefflieger" bezeichne. Wir geben unseren Müttern dadurch Attribute, die in einer gleichwertigen, ausgewogenen Mutter-Tochter-Beziehung keinen Platz haben. Da liegt etwas schräg
Mag sein, dass Du in den nachfolgenden Gesprächen mit Deiner Mutter wieder zu der beidseitigen Ausgewogenheit kommst.
Liebe Grüße
Cantadora44[/b]
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Toughy
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1312
Dtld W, 29
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Sat, 22.Jul.06, 6:31 Re: Mutter(über 60)-Tochter (30) Beziehungsprobleme |
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Hallo Ihr,
für die Mehrheit der Anwesenden dürfte es kein Geheimnis sein, dass ich die Thematik ebenfalls kenne Es scheint oft so zu sein, dass die Mutter-Tochter-Beziehung eine schwierige, häufig auch ambivalente ist. Inzwischen gibt es ein wenig Literatur darüber. Soll heißen: Es ist nicht ungewöhnlich, wenn Frau Probleme mit der eigenen Mutter hat. Schon dieser Gedanke kann ein bisschen entlasten.
Derzeit glaube ich, dass sich in meiner Beziehung zu meiner Mutter nur in extremer Form verdeutlicht, welche Schwierigkeiten ich grundsätzlich damit habe, mich auf eine Weise abzugrenzen, die mir (sic!) gut tut. Wobei ich auf dem Weg der Besserung bin *freu*
Bei mir ist es so, dass, wenn ich ärgerlich oder wütend reagiere, ich sehr anfällig für Schuldgefühle bin. Immerhin sitze ich hinterher da, hab die beleidigte Reaktion meiner Mutter vor Augen und denke "Joar, warst aber auch heftig, Toughy. Vielleicht zu heftig. Dass sie verletzt ist, ist ja nun kein Wunder. Shit."
Und schon befinde ich mich wieder im Ärger - über meine Mutter, über die schwierige Situation, über mich.
Nun habe ich für herausgefunden, dass es in den meisten meiner Beziehungen so läuft: Ich fühle mich verletzt und werde ärgerlich darüber - und schieße zurück. Wenn man schwierige Beziehungen haben möchte, ist dieses (Abgrenzungs-)Verhalten ein probates Mittel. Höchstpersönlich von mir auf Tauglichkeit hin getestet Es schaukelt sich wunderbar auf. Herrlich, diese Beziehungsstürme. Oder?
Neuerdings probiere ich es anders, und bei mir funktioniert es so: Ich spüre meine Wut, weiß, dass diese schon eine innere Reaktion darauf ist, dass ich mich verletzt fühle. Und statt ebenfalls (durch Worte, Tonlage o.ä.) zu verletzen, verzichte ich nun - außer manchmal - auf die Retourkutsche und sage einfach, dass mich *dies und jenes* verletzt. Zum Beispiel: Ich habe den Eindruck, du traust mir nicht zu, dass ich ... kann. Das verletzt mich. Oder: Ich fühle mich in meinem Wunsch nach Selbständigkeit nicht anerkannt. Deswegen fühle ich mich nicht ernst genommen, und das verletzt mich.
Teilweise verbinde ich diese Sätze dann mit einer Anerkennung meiner Mutter (Du hast häufig sehr gute Ideen), einem Wunsch (Ich bitte dich dennoch, mir nicht mehr ungefragt Ratschläge zu erteilen) und einem Angebot (Ich komme aber gern auf dich zu(rück), wenn ich deine Hilfe benötige.).
Punkt. Nichts weiter, erst einmal. Nun kann die Reaktion meiner Mutter wieder verletzend ausfallen. Dann bekomme ich einen Sprung in der Platte und wiederhole mich, indem ich ihr von meinen Verletzungen erzähle.
Wo ich mich zügele, ist, wenn meine Mutter dann von sich spricht, z.B.: Ich habe Sorge, dass.... Dann erkenne ich ihre Gefühle an, bleibe aber bei meinen Wünschen. Sonst würde mir vermutlich meine Selbstachtung wieder flöten gehen...
Was insgesamt passiert, ist, dass auch meine Mutter sich von mir anerkannt fühlt und ihrerseits nicht mehr (so oft) das Bedürfnis hat, ihr Ding durchzudrücken. Ich zeige halt, dass ich sehe und verstehe, wie es ihr (er-)geht. Meine Mutter fühlt sich akzeptiert und kann dadurch auch mich (mit meinen Gefühlen und Bedürfnissen) viel leichter akzeptieren.
Seit ich mehr über meine (verletzten) Gefühle spreche, hat sich viel verändert. Da ist nun endlich diese Basis, auf der wir wertschätzend miteinander umgehen (können). Denn so viel ist sicher: Verletzen wollen wir einander ganz bestimmt nicht. Und wir tun es auch nicht mehr so häufig, seit wir voneinander anfangen zu wissen, was uns verletzt. Wir lernen uns endlich kennen.
Das war jetzt sehr ausführlich. Aber vielleicht hilft es ja. Ich bin jedenfalls sehr froh, diesen Weg für mich gefunden zu haben.
Viele Grüße,
Toughy
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_________________ Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will. |
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hope62
Forums-Gruftie


505
am See W, 45
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Sun, 23.Jul.06, 7:28 Re: Mutter(über 60)-Tochter (30) Beziehungsprobleme |
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Liebe Toughy,
das freut mich sehr für Dich. Es geht doch bergauf, oder?
Was Du schreibst, habe ich auch schon versucht... Leider muß ich sagen, dass es eine "Spezies" von Menschen gibt, bei denen das nicht funktioniert. In einem Kommunikationstraining habe ich auch erfahren, dass es Menschen gibt, bei denen geht das nicht.
Auch wenn ich bei mir blieb, wurde das von der anderen Person als Angriff gesehen. Es scheint nicht erwünscht zu sein, denn ich "entferne" mich in den Augen dieser Person von ihr. Ausserdem übergebe ich dieser Person die Eigenverantwortung für sich selber. Auch nicht erwünscht. Die Aussenwelt soll für das Wohlergehen dieser Person zuständig sein, so scheint es mir.
Kein Geheimnis, diese zwei Menschen sind meine Mutter und mein "Noch-Mann". Zu ihm habe ich jeden Kontakt abgebrochen, muß zuweilen leider Kontakt haben, wegen meiner Tochter.
Was auch sehr auffällig ist bei beiden. Geht es ihnen nicht gut, hat es mir auch nicht gut zu gehen. Habe ich mir was Gutes getan, kommt meine Mutter mit Sprüchen: Naja, wenn wir erstmal den ganzen Stress hinter uns haben, vielleicht haben wir dann auch mal die Möglichkeit sowas zu machen. (in einem vorwurfsvollem Ton). Biete ich Hilfe an: "Nein, nein, so schlimm ist das auch nicht."------- Ist der Stress dann vorbei bei Ihnen (es ist immer Stress da), dann tun sie diese Dinge auch nicht, die sie könnten...
Ich kann das garnicht so ausführen, wie das ist, vielleicht ist das Prinzip klar?
Ich muß dann andere Strategien ausprobieren. Ich sage dann z. B. zu ihr: "Das tut mir leid für Euch mit dem Stress, aber irgendwann (es geht momentan um Badrenovierung, mein Vater ist seit 1 Jahr beschäftig, die neue Wohnung "perfekt" zu gestalten), aber nun seit ihr ja wirklich bald fertig, dann liegt nichts mehr an und ihr könnt endlich ausspannen."
---Das ist zwar irrwitzig, denn ich weiß, es wird nicht so sein, meine Mutter braucht immer was zu jammern, immer ist Stress... Aber ich spiele ihr "nett" den Ball zu, denn sie hat jede Möglichkeit, etwas anderes aus ihrem Leben zu machen. Das wird wohl nicht mehr passieren, aber ich werde einen "Teufel" tun, das ändern zu wollen.
Gruß hope62
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Sira
[nicht mehr wegzudenken]
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1370
Bayern W, 30
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Mon, 24.Jul.06, 8:26 Re: Mutter(über 60)-Tochter (30) Beziehungsprobleme |
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| Cantadora44 wrote: | @Sira
Sira| Quote: | | Ja, sie behandelt mich ab und an immer noch wie ein Kind. Ich finde das ganz süß und wenn es mir zu weit geht, REDE ich mit meiner Mutter darüber. So hat sie (und ich auch) viele Erkenntnisse gewonnen. |
Hi Sira,
die eigene Mutter "süß" zu finden, also ich weiß nicht, damit degradiert man sie wiederum hinein in die Wiege, über die man sich beugt und das strampelnde und lächelnde Kind eben "süß" findet.
Wenn Du meinst! Bei mir ist das nicht so. Lustig was in Deinem Kopf für ein Film läuft, ausgelöst durch ein kleines Wort wie "süß".
In der Beziehung zu meiner Mutter sind die Rollen klar verteilt. Mutter und Tochter die sich auf einer neuen Ebene, als Freunde, getroffen haben und sich lieben. Kannst DU das von Dir und Deiner Mutter sagen? Also wo ist dann wohl eher das Ungleichgewicht zu suchen?
Da liegt etwas schräg
Und ich finde es - wenn wir schon dabei sind - schräg, dass Du in Deinem ausführlichen Posting zu Deiner Mutter mit keiner Silbe Deinen Anteil erwähnst. Ist mir zu einseitig, gleichzeitig aber auch sehr aussagekräftig.
Mag sein, dass Du in den nachfolgenden Gesprächen mit Deiner Mutter wieder zu der beidseitigen Ausgewogenheit kommst.
Die Gespräche, Can. fanden schon vor Jahren statt. Ich bin mit meiner Mutter im Reinen.
Ich sag Dir mal was: Kann sein, dass Dein Posting gerade falsch bei mir ankommt, aber ich habe mit meiner Mutter ein wunderbares Verhältnis und beschreibe sie eben nicht als "geistigen Tiefflieger". Wir nehmen uns an, wahr und respektieren uns.
Ausgewogen ist das Verhältnis mit meiner Mutter auf jeden Fall, denn ich nehme Sie ernst und liebe sie.
Also tue mir den Gefallen und hör auf eine Beziehung zu bewerten, Du nicht mal ansatzweise kennst und kehr vor Eurer eigenen Haustüre.
Ich empfinde Deine Wortwahl hier als ziemlich anmaßend und belehrend und dagegen verwahre ich mich.
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_________________ Wir sind, was wir denken! |
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C*
Forums-InsiderIn


368
--- W, 44
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Mon, 24.Jul.06, 9:49 Re: Mutter(über 60)-Tochter (30) Beziehungsprobleme |
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Autsch
Diese Aggressivität, mit der Du hier auf mich losgehst Sira, kann ich echt nicht nachvollziehen. Habe ich ein rotes Tuch geschwenkt ?
Mag sein, daß die sprachliche Diktion von „süß“ unterschiedlich gesehen wird (vor allem im Verhältnis Mutter-Tochter) und dass ich da etwas hineininterpretiert habe, was in Deinem Fall nicht zutrifft. Ist doch prima, wenn Du so ein tolles Verhältnis hast mit Deiner Mutter, freut mich.
Andere sind leider nicht so fehlerfrei wie Du und wenn Du gut aufgepasst hast, zieht sich das Verhältnis mit meiner Mutter schon seit einigen Wochen durch dieses Forum. Ich habe mir dabei schon manche Blöße gegeben, absichtlich , denn ich möchte mir selbst nichts mehr vormachen, das Verhältnis zu meiner Mutter ehrlich darstellen und auch ehrliche Antworten dazu bekommen. Das hat bisher auch gut geklappt.
Insofern kehre ich ständig vor meiner Haustür und brauche mich hier von Dir in dieser Form nicht abwatschen zu lassen. Dass ich für Dich unverschämt und anmaßend bin nehme ich zur Kenntnis. Dito.
Man kann sich gepflegt aus dem Weg gehen. Deshalb lasse ich mich auf eine weitere Ich-schreib-mich-jetzt-mal-in-Rage-Diskussion, die ich bei Threads mit Deiner Teilnahme immer wieder nachvollziehen kann, nicht ein.
Gruß
Cantadora44
Edit: Ganz schlechter Stil übrigens, inhaltlich aussagekräftige Teile Deines Postings an mich zu entfernen, nachdem ich darauf geantwortet habe.
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Sira
[nicht mehr wegzudenken]
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Bayern W, 30
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Mon, 24.Jul.06, 10:19 Re: Mutter(über 60)-Tochter (30) Beziehungsprobleme |
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| Cantadora44 wrote: | Autsch
Diese Aggressivität, mit der Du hier auf mich losgehst Sira, kann ich echt nicht nachvollziehen. Habe ich ein rotes Tuch geschwenkt ?
Ja, Deine belehrende Art hat mich sehr geärgert - und zwar nicht nur heute. Außerdem schrieb ich dazu, dass ich evtl. Dein Posting falsch verstanden habe. Aber wie ich sehe, ist dem nicht so.
Andere sind leider nicht so fehlerfrei wie Du und wenn Du gut aufgepasst hast,
nein, weil ich - ganz ehrlich - Deinen Umgang damit nicht nachvollziehen kann und ich diese Threads dann ignoriere.
Ich habe mir dabei schon manche Blöße gegeben, absichtlich ,
davon weiß ich nichts, denn ich lese Thread von Dir nicht. Wenn das Anfangsposting, das reicht mir halt meist schon. Nichts für ungut. Meine Meinung.
Dass ich für Dich unverschämt und anmaßend bin nehme ich zur Kenntnis. Dito.
Ich möchte klarstellen, dass hier das erste Posting von Dir über Deine Mutter ist, dass ich gelesen habe. Und es hat mir so schon gereicht - ja. Ich hätte nie geantwortet, hättest Du mich nicht direkt angesprochen.
Man kann sich gepflegt aus dem Weg gehen.
Das tue ich seit Wochen - aber heute habe ich meine Grenze gezogen, als Du so unverschämt in meinen Bereich eingedrungen bist. Und das ist - finde ich - legitim. Ich hatte mich einmal beim Thema mit Deinem Kind beteiligt, spürte aber gleich, WIR kommen nicht zusammen und habe mich rausgehalten.
Edit: Ganz schlechter Stil übrigens, inhaltlich aussagekräftige Teile Deines Postings an mich zu entfernen, nachdem ich darauf geantwortet haben.
Ich habe das Posting entfernt, als ich noch nicht gesehen habe, dass DU geantwortet hast und zwar aus dem Grund, weil mir selbst klar war, dass er zu hart war. Und ich versuche - offenbar im Gegenteil zu Dir - meinen Anteil zu sehen und Fehler, die ich mache, wieder gutzumachen. Wofür gibts denn die Edit-Funktion!?
Das ist kein schlechter Stil, das ist durch Erfahrung und Anteil beleuchten lernen - etwas, was ich Dir auch wünsche (und das meine ich nicht mal so provokativ, wie es sich hier - nur mit Buchstaben - anhört.
Und Can. ich bin nicht in Rage - dazu ist mir dieses Gespräch schlicht zu unwichtig.
Alles weitere, wenn Du magst, per PN. Ansonsten - Vorschlag akzeptiert: Gepflegt aus dem Wege gehen.
Trotzdem alles Gute.
Ciao
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