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amnesia
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Post Fri, 04.Aug.06, 22:36      Angst- und Panikstörung Reply with quoteBack to top

Hallo an alle!

Ich bin 19 Jahre alt und leide seit ca. 2 Jahren an einer Angst- und Panikstörung. Dazu kommt, dass bei mir das "ADHS" diagnostiziert wurde. In meiner Vergangenheit habe ich einige Sachen gemacht auf die ich nicht besonders stolz bin, dazu zählt unter anderem auch eine längere Zeit des Drogenkonsums (von Ecstasy über Speed, Kokain,... die ganze Palette außer Heroin und LSD).

Bis vor ca. 2 Monaten war es sehr ruhig um meine Angst- und Panikstörung geworden. Ich habe fast ein Jahr lang nichts mehr davon gespürt. Mir wurde damals ein Antidepressivum (Trittico) verordnet welches ich auch über 4 Monate weg genommen habe. Ich habe es dann selber abgesetzt weil ich mich wieder sehr gut fühlte.

Nun vor 2 Monaten wurde mir wieder unbehaglich, habe wieder quälende Gedanken, kann nicht mehr gut schlafen. Ich bin mit meiner Freundin (mit der ich schon seit 1 Jahr zusammen bin) in den Urlaub geflogen und da wars es widerum recht gut, ich habe mich einigermaßen beruhigt. Doch beim Rückflug hatte ich plötzlich das Gefühl dass ich meinen linken Arm nicht mehr spüre. Dieses Gefühl zog sich dann bis zum nächsten Tag hin. Ich beschloss darauf hin zum Arzt zu gehen und dieser meinte ich solle einen Neurologen aufsuchen. Gesagt - Getan...

Der Neurloge hat mir dann ein MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie) verordnet bei der allerdings nur geschwollene Lymphknoten diagnostiziert wurden. Er meinte nun es sei meine Angst- und Panikstörung die dieses Gefühl verursacht.

Das Problem ist nun das mich bei jedem Stechen oder jedem kleinern Schmerz, meine Gedanken quälen das es vielleicht Krebs sein könnte oder sonst irgendetwas sehr schlimmes! Ich halte es kaum aus!

Mir wurde nun "Seroxat" verschrieben um das ganze zu unterdrücken doch ich kann mich mit dem Medikament einfach nicht anfreunden. "Wikipedia" meint sogar dass dieses "Seroxat" unter Verdacht steht die "Suizidrate bei Menschen unter 30 Jahren stark zu steigern"


Dazu kommt dass ich meist so eine Art Spannungsgfühl im Gesicht habe, eine Art Druck, dadurch werde ich natürlich wieder unruhiger und gerate dann auch meist in Panik, mein Gesicht könnte lahm werden.

Nun meine Fragen:

Hat jemand Erfahrungen mit "SEROXAT" oder "PAROXETIN" gemacht?

Wäre eine Psychotherapie evtl. besser als medikamentöse Behandlung?
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Karusutenu
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Post Sat, 05.Aug.06, 0:37      Re: Angst- und Panikstörung Reply with quoteBack to top

Hallo erstmal!

Quote:
Hat jemand Erfahrungen mit "SEROXAT" oder "PAROXETIN" gemacht?


Nein das nicht, aber sollten Nebenwirkungen auftreten, wechselt man das Medikament!



Quote:
Wäre eine Psychotherapie evtl. besser als medikamentöse Behandlung?


Nicht ernsthaft?!?
Bitte was bringen dir Medikamente die die Wirkung deiner Angst/Panikattacken unterdrücken, aber NICHTS in Richtung Ursache unternommen wird? Rolling Eyes
Und auch wenn es hart klingt ... ein Arzt, der dir das Zeug OHNE Therapie verschreibt, dem gehört fast die Lizenz entzogen *bin nun sauer auf den Arzt*

Also lass dir so schnell es geht ein neues Medikament geben (kurz zeitig!) und geh in Therapie ... Medikamente helfen zwar gegen viele körperliche Gebrechen, aber sicher nicht deiner Psyche.

LG Karu

PS: Wieso hast du eigentlich dein 1. Medikament (ohne ärztlichen Rat) abgesetzt? Auch wenn es dir gut geht, musst du es weiter nehmen - wenn nicht anders verordnet!
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Therese28
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Post Sat, 05.Aug.06, 2:16      Re: Angst- und Panikstörung Reply with quoteBack to top

Karusutenu wrote:
Bitte was bringen dir Medikamente die die Wirkung deiner Angst/Panikattacken unterdrücken, aber NICHTS in Richtung Ursache unternommen wird? Rolling Eyes
was benzos angeht, hast du recht. davon würde ich auch die finger lassen.
in bezug auf ad's kann man das hingegen nicht so eindeutig sagen. ist es doch tatsächlich so, dass im falle von angst- und panikattacken oft sehr wohl eine ursachenbekämpfung stattfindet, wenngleich (meist) kein weg an einer begleitenden therapie vorbeiführt.

Quote:
Und auch wenn es hart klingt ... ein Arzt, der dir das Zeug OHNE Therapie verschreibt, dem gehört fast die Lizenz entzogen
kopf jep, das ist wirklich hart -hart an der grenze zur ignoranz(deine feststellung).


ich kann die positive wirkung von paroxat bestätigen.


gruß
menis
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Karusutenu
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Post Sat, 05.Aug.06, 4:08      Re: Angst- und Panikstörung Reply with quoteBack to top

Sry, ich war etwas sauer.

Aber es sollte ja wohl klar sein, das sowas nicht "einfach so plötzlich auftaucht und plötzlich weg ist" und das eine reine MedikamentenTherapie nicht das richtige ist / sein kann.

Klar ist das mit dem "entzug der Lizenz" etwas (?) übertrieben, aber wenn das schon Monate geht ... sry, da fehlt mir jegliches Verständnis.

Und klar, Anti-Depressiva helfen der Psyche sich zu stabilisieren, aber soweit ich weis, werden die nicht 'solo' eingesetzt, sondern immer in Kombination mit einer Therapie.
Und gerade bei Angststörungen und Phobien ist eine fachkundige, helfende Hand besser als alles andere. Dazu aber noch (gut eingestellte) Medikamente und ein verständissvoller Partner/Familie/Freundeskreis und alles geht um ein vielfaches schneller *lächel*

Glaube ich habe mich diesmal klarer - und vor allem neutraler - geäußert.

LG Karu
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amnesia
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Post Sat, 05.Aug.06, 12:49      Re: Angst- und Panikstörung Reply with quoteBack to top

Erstmal dankeschön für die schnellen Antworten von euch!

Nun auf die Frage weshalb ich das Medikament (Trittico) ohne ärztliche Anweisung abgesetzt habe ist die Antwort ganz einfach. Ich fühlte mich wieder gesund, hatte verständnisvolle Eltern, Freunde, Freundin. Alles war wieder ganz "normal". So blieb es nun auch ein Jahr lang. Außerdem nehme ich das Medikament nun wieder seit Beginn der Angst- und Panikschübe.

Der Neurologe wäre gar nicht auf das Thema "Psychotherapie" gekommen, hätte ich es nicht erwähnt. Ich habe den nächsten Termin bei ihm erst in gut 6 Wochen und er meinte er würde mir bis dahin eine Psychotherapiestelle heraussuchen. Nur ich möchte keine 6 Wochen warten, deshalb habe ich mich selber informiert und gleich mal einen Termin bei einem Psychotherapeuten ausgemacht.

Nun stellt sich mir die Frage ob ich das "Seroxat, Paroxat, Paroxetin" (wie auch immer) bis dahin auch nehmen. Mir ist bei diesem Medikament einfach etwas unbehaglich. Hier ist der Link zum Wikipedia Beitrag: http://de.wikipedia.org/wiki/Seroxat

Quote:

Das Mittel steht im Verdacht, bei der Einnahme durch Patienten im Alter bis etwa 30 Jahren die Selbstmordgefährdung zu erhöhen (siehe Weblinks).

Der "Weblink führt übrigens auf "cnn.com"


Quote:

ich kann die positive wirkung von paroxat bestätigen.


Wie lange hast du es genommen? Welche Nebenwirkungen sind bei dir aufgetreten?

Wie gesagt vielen Dank für die zügigen Antworten.

Gruß daniel
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Post Sat, 05.Aug.06, 13:39      Re: Angst- und Panikstörung Reply with quoteBack to top

Naja, hast du bei dir denn schon solche Gedanken entdeckt?
Zumal du ja schreibst, dass du starken Rüchhalt hast. Schon das allein wäre untypisch für Selbstmord.
Und ich denke mal, es verstärkt nur vorhandene Symtome - in der Richtung, aber wie gesagt, ist alles spekulation, da es noch keine Wissenschaftliche Untersuchung dazu gibt ... zumal die Selbstmordquote bei Patienten einfach höher ist als bei "Otto-normal-Verbraucher" ... was wohl aber mehr an der Psyche, als an Medis liegt (liegen könnte).

Außerdem finde ich keine Studie dazu, auch hat CNN den Artikel aus seiner Datenbank genommen ... alles im allen ist also diese Erkenntis mit Vorsicht zu 'genießen'.

Und wie gesagt ... bei Nebenwirkungen setzt man ein Medikament ab, und geht gleich zum Arzt. Und 6 Wochen warten würde ich auch nicht ...

Und was wohl auch wichtig wäre: "Der Konsum von Alkohol sollte unter der Therapie mit Paroxetin unterbleiben."


LG Karu
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amnesia
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Post Sat, 05.Aug.06, 15:58      Re: Angst- und Panikstörung Reply with quoteBack to top

Karusutenu wrote:
Naja, hast du bei dir denn schon solche Gedanken entdeckt?


Naja ist ein wenig schwer zu definieren. Ich denke mir dann meist "Wenn es nicht mehr besser wird dann ist der Suizid der letzte Ausweg".

Für mich ist es nicht unbedingt ein konkreter Selbstmordgedanke bzw. ich beabsichtige nicht es zu tun! Selbstmord ist meiner Meinung etwas sehr egoistisches, ich hätte zu sehr Angst davor welchen Schaden ich damit bei meiner Familie, Freundin, Freunde anrichten würde.

Ich werde am Dienstag mal meinen Arzt anrufen und ihn fragen ob es evtl. eine Alternative zum Seroxat gäbe. Wenn nicht werde ich mal hören was die Psychotherapeutin dazu meint.

gruß daniel
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angsthaserl
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Post Mon, 14.Aug.06, 7:53      Re: Angst- und Panikstörung Reply with quoteBack to top

Hallo!

Also ich leide schon seit 20 jahren an Angststörungen und Panikattacken. Ich hatte alles schon ziemlich gut im griff auch ohne medikamente. Bis vor 7 jahren, da drehte sich die krankheit vollkommen (also andere symptome) und ich bekam das nicht mehr in den griff.


Ich bekomme jetzt seit langem SEROXAT und dazu im bedarfsfall Xanor zur beruhigung. Mit diesem medikamenten bin ich eigentlich ganz zufrieden und habe keine nebenwirkungen. manchmal treten noch panikattacken auf, aber die sind dann wieder auszuhalten und gehen schnell vorbei.

Ich habe aber schon von zwei anderen leuten gehört, das sie SEROXAT überhaupt nicht vertragen.Wie lange nimmst du es jetzt?? In den ersten zwei wochen können sich die symptome der krankheit verstärken und dir gehts noch schlechter als vorher. Das kann dir aber bei allem Antidepressiva passieren.

Von der studie in wikipedia weiß ich nichts, aber vielleicht liegt es auch darum das ich schon über 30 bin, weil ich es gut vertrage.

Nimm die SEROXAT mal mind. 2 wochen und halte durch, auch wenns im moment nichts hilft. Danach sollte es eine besserung geben. Wenn alles nicht so eintritt, dann sprich mit deine arzt, dann musst du wechseln. Es gibt schon sehr viele antidepressiva.

Wünsch dir alles gute

lg ansthaserl Wink
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Post Mon, 14.Aug.06, 15:18      Re: Angst- und Panikstörung Reply with quoteBack to top

Quote:
Naja ist ein wenig schwer zu definieren. Ich denke mir dann meist "Wenn es nicht mehr besser wird dann ist der Suizid der letzte Ausweg".


Selbstmordgedanken fallen in sogenannte Phasen. Und es gibt deren 3.
Wobei Phase 1 ungefährlich ist.
(Wenn es um KEINE Überreaktionen geht, wie es z.B. bei plötzlicher Trennung vom Partner u.ä. der Fall ist)

1.Phase: Man denkt allg. über Selbstmord nach, weis aber das man es aus diversen Gründen nicht machen kann / will
(z.B. wegen Verletzten der Freunde, Familie usw.)
Tendenz zum Selbstmord: gegen 0

2.Phase: man denkt nicht mehr an das "ob" sondern an das "wie", und spielt die Möglichkeiten durch. Auch erfolgen hier - meist - die ersten aktiven und passiven Hilferufe.
(z.B. Wäre erh*ngen oder erschie*en besser?)
Tendenz zum Selbstmord: kaum Vorhanden, Ausnahmen dazu sind aber extrem Ereignisse, die dann im Suizid-Versuch enden.

3.Phase: aktives Planen der 'Tat' sowie evt. Abschiedbriefe schreiben, dann begehen des Suizids. Auch in dieser Phase wird oft noch jmd. zum reden gesucht.
Tendenz zum Selbstmord: extrem hoch

Warum ist das aber so, dass man irgendwie immer helfen kann?
Der Grund: es konkurieren 2 Wünsche, nämlich der zu Leben (Hoffung, es wird besser) und der des Endes (die [temporären] Schmerzen sollen aufhören)

Der Betroffene/Die Betroffene sieht nur einfach keinen anderen Ausweg mehr und es endet im Suizid Sad
Fast immer reicht ein ruhiges, offenes Gespräch um diesen Vorgang zu beenden.
Und gerade bei einem guten Umfeld ist es deswegen (fast) aus zu schließen, das da was passiert.

Natürlich muss man dazu mit jmd. drüber reden, oder sie sollten es bemerken ... und das ist nicht immer leicht Embarassed

LG Karu
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