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Kiko
neu an Bord!
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Post Wed, 16.Aug.06, 16:25      Probleme zwischen Mutter und Kind Reply with quoteBack to top

Hallo,

Also, es ist ein bisschen schwierig das zu erklären denn auf den ersten Blick mag man eigentlich meinen, dass zwischen mir und meiner Mutter eigentlich alles ok ist. Ist es letztendlich auch, wir verstehen uns sogesehen eigentlich ganz gut, wenn da eben nicht diese endlos lange Mauer wäre, die zwischen uns wäre.

Früher war es zwischen uns ja ganz übel gestellt. Ich in meiner Teeniephase habe meiner Mutter kaum das Gefühl geben können, dass ich sie wirklich mag. Auch sonst bin ich nicht der Mensch, der seine Gefühle offen nach außen trägt. Ich freue mich zwar innerlich sehr aber kann es einfach nicht nach außen hin zeigen. Und meine Mutter hat eigentlich immer sehr viel für mich und meinen Bruder getan, sie hat sich immer darum bemüht, dass es uns gut geht. Das registrierte ich aber erst Jahre später, nachdem wir viel Streit und Ärger miteinander hatten und es schon nahezu aussichtslos stand, dass es je zu so einer richtigen Mutter-Tochterbeziehung zwischen uns kommen könnte.

Wir sind schon charakterlich grundverschieden. Auch unsere Geschmäcker gehen weit auseinander, ebenso wie unsere Menthalität. Aber dennoch hab ichs nun schon seit sehr langer Zeit versucht eine bessere Beziehung zwischen uns aufzubauen.
Das ging bisher aber auch nur solange gut, wie ich nicht zu Hause gelebt habe. Jetzt wohn ich seit einem Jahr wieder bei meinem Eltern und habe manchmal das Gefühl es wird immer schlimmer, statt besser.

Ein großes Problem war und ist es immer noch der Haushalt. Klar gehört es dazu etwas mitzuhelfen, wenn man in einer Gemeinschaft (insbesondere einer Familiengemeinschaft) lebt. Gewisse Dinge verrichte ich ja auch, ohne dass man mir was sagen muss. Aber hier in diesem Haushalt fehlt mir einfach etwas, was ich in meinem Haushalt eigentlich nicht brauche: Die Planung. Und dafür ist sich meine Mutter einfach zu fein. Sie wurde nunmal anders erzogen wie ich. Sie hat mich und meinen Bruder als Kinder selten mal zur Hausarbeit verpflichtet, obwohl es uns sicher nichts geschadet hätte.

Mittlerweile ist es einfach so, dass man mir einfach nur sagen braucht, was ich zu tun habe und ich mache es auch. Doch selbst dazu kann ich meine Mutter nicht überreden. Sie ist der Meinung, dass ich doch zu hier hinkommen soll und fragen soll, ob es was zu tun gibt. Demnach herrscht hier zwischen uns ein ziemliches Kommunikationsproblem, was allerdings auf beiden Seiten beruht. Aber ich hab ihr schon oft über meine Probleme die ich hier zu Hause habe erzählt und ihr Vorschläge gemacht, wie es besser klappen könnte, doch sie ist da zu keiner Einsicht gekommen und jedesmal streiten wir uns über das gleiche Thema.

Ihr passt auch nicht, dass ich ein Mensch bin, der lieber alleine arbeitet. Sie hat mir ja früher oftmals angeboten mir zu helfen, beim Zimmer aufräumen. Doch da muss ich wirklich immer ablehnen. Ebenso beim Kochen. Das mach ich einfach viel lieber allein, aber sie will es einfach nicht verstehen. Und so reiht sich ein Problem nach dem anderen. Wo es eigentlich kein Problem geben bräuchte. Ein Haushaltsplan, wo drauf steht was jeder die Woche über zu machen hat, würde doch schon genügen. Denn mein Bruder ist auch nicht grad der Fleißigste. Aber da stellt sie sich schlichtwegs quer.

Ich weiß auch nicht was ich da noch machen soll. Ich wär so heilfroh, wenn ich hier endlich wieder ausziehen könnte. Denn diese Diskussionen um ein und das selbe Thema belasten mich schon sehr.
Ich weiß nicht, ob da draußen noch andere Leute Erfahrungen mit sowas gemacht haben. Weil ich bin hier manchmal echt am Ende.

MfG

Kiko
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Post Thu, 17.Aug.06, 10:55      Re: Probleme zwischen Mutter und Kind Reply with quoteBack to top

Diese emotionale Färbung - Mutter/Kind - macht aus den Problemen, die eher praktischer Natur sind, etwas Komplexes, was schließlich allen weh tut.

Statt der Mutter müßte man den Status der Hausfrau in den Vordergrund stellen und sich bewußt machen, daß es unter ihnen, genau wie im Berufsleben, Unselbstständige und Führungspersönlichkeiten gibt.
Eine Chefin wird sich von einer jungen Angestellten kaum irgendwelche Vorschriften oder "Verbesserungsvorschläge" machen lassen, selbst wenn sie sich rein persönlich zu ihr hingezogen fühlt. Sie wird es als Untergrabung ihrer Machtposition empfinden - wobei Macht hier im Dienste einer effektiven Organisation zu sehen ist.

Der Status des jungen Menschen kommt in diesem Falle eher dem eines Au-Pair-Mädchens gleich, jemand, der in einem Hause für freie Kost und Logis eine Stelle hat. In dieser Eigenschaft fügt man sich in ein gut funktionierendes Hauswesen willig ein. Der Hierarchie wird kein Abbruch getan.
Die Hausfrau ihrerseits hat ganz genau festzulegen, was sie erwartet. Das junge Mädchen schwebt nicht ständig in unwillkommenen "Erwartungen", kann den Pflichten effektiv nachkommen und die Freizeit unbeschwert genießen.

Bei kleinen Familienbetrieben oder Geschäften, wo alle mit einbezogen sind, läuft das sicher ähnlich. Man beachtet diese "Kleinbürger" ja kaum, würde aber beim genaueren Hinsehen feststellen müssen, daß sie bestimmte zwischenmenschliche Beziehungen geradezu m e i s t e r n.
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