Schwindel, ängstlich, Panikattacken, Zwangsgedanken,...

neu an Bord! 1 Darmstadt M, 24

Ich weiß gar nicht wie ich beginnen soll und möchte alles sehr kurz und knapp beschreiben...
25 Jahre, seit 10 Jahren unerklärlicher Schwindel (Verdacht auf Schwindel-Migräne. Schwindel ist jeden Tag vorhanden!). Durch diesen Schwindel wurde ich generell ein ängstlicher Mensch von kleinauf, konnte mich aber mit dem Schwindel arrangieren und normal Leben. Keine krankhaften Ängste, einfach nur sehr ängstlich ggü. fremden Situationen, etc. Erwähnenswert: Bei Angst wurde auch Schwindel stärker. An dieser Stelle möchte ich nochmals erwähnen, DASS damals die Angst nicht krankhaft war oder ähnliches. Wollte nur zeigen, dass ich schon von Kindheit an ängstlich war!!
Mit 16 erste große Liebe, 3 Jahre zusammen,Jahr 2001 Abitur, Beziehung geht kaputt. Schule zu Ende, freies, ungelenktes Leben...Zivildienst im Rettungsdienst, da ich danach Medizin studieren wollte. (Immer noch in großer Trauer wegen Beziehung). Verschiedene Einsätze im Rettungsdienst, jedesmal starkes Herzklopfen, Schwindel, etc. Plötzlich am WE leichtes Enge-Gefühl im Brustkorb...Montags zum Arzt und dort im behandlungszimmer Panikattacke! Mehrere Wochen Isolation zu Hause...Panikattacken beim Einkaufen, Autofahren, etc. Durch meinen eisernen Willen und Konfrontation habe ich ohne jegliche Therapie oder Medikamente und ohne Ärzte den Weg nach draußen wieder geschafft. Nahezu normal gelebt, ab und zu kurze Panikattacken...Medizin_Studium-Wunsch deshalb verworfen!
Seitdem unterschiedliche Ängste, die mich jetzt seit ca. 3-4 Jahren begleiten und kaputt machen. Ich versuche es an kleinen Bsp. zu erklären, da diese alle schon bei mir aufgetaucht sind! Meine Ängste ändern sich und deshalb versuche ich die Formen damit zu beschreiben:
1.) Höre Musik und bekomme Ohrwurm - Gedanke: Was wäre, wenn der Ohrwurm immer bleiben würde? Folge: Wochenlang jeden Tag die Angst verrückt zu werden durch Ohrwurm. Jeden Tag Musik im Ohr...dies hielt mehrere Wochen an, bis ich es vergaß und mich daran gewöhnte. Heute manchmal (selten)für wenige Stunden diese "Ohrwürmer".
2.) Angst verrückt zu werden und an psychischer Krankheit zu leiden...vorallem nach einem Schizophrenie-Bericht im TV. Angst, dass ich Stimmen hören könnte oder ähnliches. Diese Angst begleitete mich mehrere Tage! Manchmal denke ich heute noch daran und habe Angst davor!
3.) Angst vor unkontrollierter Gedankenflut im Kopf. Habe Angst dass zu viele Gedanken im Kopf sind und man verrückt wird deswegen. Vor allem in streßigen Situationen...
4.) Begriffe, Slogans in der TV_Werbung habe ich stundenlang im Kopf und werde sie nicht los. Angst vorm verrückt werdeb dadurch, da immer das selbe abgespielt wird. Deshalb auch Angst vorm Auswendiglernen (im Studium), da dies dann in meinem Kopf herumspukt.
5.) Angst, alles herum um mich könnte sich drehen, eine Art Schwindel.
Alle Ängste gehen soweit, dass ich manchmal nicht mehr weiß ob es wirklich "nur" Angst ist, oder ob es wirklich passiert!!! Das ist das schlimme...
Bei ALLEN Ängsten hilft nur Ablenkung, d.h. wenn ich nicht daran denke, dann ist es auch weg! Nur kann man sich nicht immer ablenken, vorallem wenn man alleine ist. Habe deshalb große Angst vorm Alleinesein!
Wenn ich mal in kurzen Momenten gar keine Angst vor irgendetwas habe, dann merke ich es plötzlich und dann kommt sofort der Gedanke: Vor was könntest du denn noch Angst haben? Dann finde ich sofort etwas und dann geht die Angst von neuem los für einige Zeit.
Es scheint als "dürfte" ich nicht angstfrei und sorglos leben...kann mir bitte jemand helfen? Gibt es Hilfe fürso etwas? Ich gehe zwar raus, treffe mich mit Freunden und vieles mehr...da habe ich Ablenkung und keiner merkt mir etwas an. Aber 90% des Tages bin ich mit diesen dummen Gedanken und Ängsten beschäftigt. Hier muss ich eine Lösung finden nach so vielen Jahren (fast 4 Jahre schon).
Bitte helft mir. Vielen Dank...mein größter Wunsch ist es einfach mal einen Tag unendlich frei und ohne negative Gedanken zu leben!

ShowMeTheSky

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Forums-InsiderIn 157 @ home W, 29

ShowMeTheSky wrote:

1.) Höre Musik und bekomme Ohrwurm - Gedanke: Was wäre, wenn der Ohrwurm immer bleiben würde? Folge: Wochenlang jeden Tag die Angst verrückt zu werden durch Ohrwurm. Jeden Tag Musik im Ohr...dies hielt mehrere Wochen an, bis ich es vergaß und mich daran gewöhnte. Heute manchmal (selten)für wenige Stunden diese "Ohrwürmer".
2.) Angst verrückt zu werden und an psychischer Krankheit zu leiden...vorallem nach einem Schizophrenie-Bericht im TV. Angst, dass ich Stimmen hören könnte oder ähnliches. Diese Angst begleitete mich mehrere Tage! Manchmal denke ich heute noch daran und habe Angst davor!
3.) Angst vor unkontrollierter Gedankenflut im Kopf. Habe Angst dass zu viele Gedanken im Kopf sind und man verrückt wird deswegen. Vor allem in streßigen Situationen...
4.) Begriffe, Slogans in der TV_Werbung habe ich stundenlang im Kopf und werde sie nicht los. Angst vorm verrückt werdeb dadurch, da immer das selbe abgespielt wird. Deshalb auch Angst vorm Auswendiglernen (im Studium), da dies dann in meinem Kopf herumspukt.
5.) Angst, alles herum um mich könnte sich drehen, eine Art Schwindel.
Alle Ängste gehen soweit, dass ich manchmal nicht mehr weiß ob es wirklich "nur" Angst ist, oder ob es wirklich passiert!!! Das ist das schlimme...

Bei den Punkten fällt mir nur ein, was wäre schlimm daran, wenn du dich mal nicht - wie gewohnt - ablenken würdest? Wenn die Gedankenflut auf dich zurollt - du künntest sie kommen lassen, und auch merken dass sie wieder geht, denke ich. Du wirst nicht verrückt, weil du ein paar Slogans oder Gedanken im Kopf hast, die du nicht los wirst. Den Gedanken an sich finde ich nachvollziehbar, da ich auch schon öfter geglaubt habe, verrückt zu werden vor Denkerei/Grübelei. Aber eigentlich ist das doch ziemlich unwahrscheinlich. Eigentlich sind deine Gedanken weniger schlimm als die Angst davor. Vielleicht solltest du dich von deinen Gedanken nicht so stressen lassen.

Machst du Entspannungsübungen, Autogenes Training oderso? Sowas würde vielleicht helfen.

Wie sieht dein Leben denn zur Zeit aus - was machst du jetzt, wo du nicht Medizin studiert hast? Bereust du es?

Vielleicht könntest du es aber auch doch mal mit einer Therapie probieren?

Helferlein 86 Niedersachsen W, 22

Hallo!
Deine Symptome hören sich für mich ganz nach einem Gedankenzwang an, keine Angst, deswegen bist du jetzt nicht gleich verrückt, ist halt ne
ganz normale Krankheit nur dass die eben psychisch ist. Kaffeetrink..

Diese Gedanken kenne ich auch! Ein Beispiel:
Ich bin ein sehr gläubiger Mensch, als Kind musste ich deshalb gedanklich den Satz "Es ist nicht so, dass ich nicht an Gott glaube, ich glaub wohl an Gott!" wiederholen.
Jetzt im Nachhinein und für Außenstehende klingt das natürlich total blöd aber damals hatte ich Angst, kein guter Mensch oder Christ zu sein, nach dem Tod nicht in den Himmel zu kommen und ich dachte, ich müsste Gott etwas beweisen. Embarassed

Mittlerweile denke ich da natürlich ganz anders drüber.
Diese Gedanken sind dann immer ne Weile geblieben, irgendwann wieder verschwunden oder duch andere ebenso schwachsinnige abgelöst worden.
Irgendwann habe ich dann kapiert, dass es sich hierbei um einen Zwang handelt, einen sogenannten Gedankenzwang.
Zu der Zeit habe ich mich in Behandlung begeben, da auch noch ein Waschzwang hinzukam. Die Gründe dafür sind wohl die genetische Veranlagung und allerlei Zukunftsängste, es war etwa 1,5 Jahre vorm Abi und ich hatte keinen Plan wie mein beruflicher Weg aussehen sollte,
zudem kam ein ziemliches Beziehungschaos.
Meine Therapeutin riet mir damals zu einer Verhaltenstherapie.
Ich habe gelernt, wie ich mich in bestimmten Angstsituationen verhalten muss. Ein Beispiel: Wenn ich etwas für unsauber halte und Angst habe, es zu berühren, dann muss ich es ganz bewusst anfassen um zu lernen, dass mir dadurch nichts passiert und ich die Angst aushalte.
Durch die Bekämpfung des Waschzwanges ist auch der Gedankenzwang zurückgegangen.
Jetzt kann ich wieder ganz normal leben.
Was ich dir damit raten möchte ist einen Therapeuten aufzusuchen. Keine Angst, du bist deshalb nicht gleich verrückt.
Je eher du dein Problem erkennst und dir helfen lässt, desto leichter und erfolgversprechender wird die Therapie für dich.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen! Wink

viele Grüße Elayn

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